— Achern, den 9. Febr. Gerichtsvollzieher Gehri von hier iſt vor einigen Tagen unter Mit⸗ nahme einer bedeutenden Summe verſchwunden. Seine Hinterlaſſenſchaft wurde bereits verſiegelt. — Wolfach, den 14. Febr. Heute Nacht 12 Uhr erſchoß ſich der hier ſtationirte Gendarm B. auf der Straße dor dem Wirthshauſe, in dem er den Abend zugebracht hatte. Derſelbe feuerte drei Schüſſe aus ſeinem Dienſtgewehr ab, und zwar den zweiten Schuß auf den Ortspolizeidiener, dem er feindſelig geſinnt war, und den dritten Schuß auf ſich ſelbſt durch den Hals und den Kopf, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Der Ortspolizeidiener blieb Unberletzt. — Freiburg, den 11. Febr. Am 9. ds. gab es im Saale des Kaffeehauſes „Zum Kopf“ dahiet zwiſchen Korpsſtudenten und Mitgliedern der Burſchenſchaft, im Ganzen mehr als 100 Studenten, eine förmliche Prügelei, wobei es vielfach blutige Köpfe abſetzte und vieles an Einrichtungen zerſchlagen und zerbrochen wurde, ſo daß dadurch ein über 400 Mark großer Schaden entſtand. — Würzburg. In einem höeſigen Bank⸗ hauſe ſtellte ſich vor einigen Tagen ein eleganter Herr vor, der eine Anzahl von Werthpapieren präſentirte und um Auswechslung derſelben bat. Der Bankier erkannte ſofort in den Papieren Theile eines vor Kurzem bei einem Bauern in der Nähe von Ochſenfurt ausgeführten Effektendiebſtahls im Betrage von 1100 Mk. und ließ, während er den betr. Herrn zu warten bat, die Polizei ſofort in Kenntniß ſetzen. Auf dieſe Weiſe gelang es, den Hochſtapler in's ſichere Netz zu leiten. Bei ſeiner Verhaftung wurde ein Griff nach einem in der Taſche befindlichen geladenen Revolver noch recht⸗ zeitig verhindert. Der Hochkſtapler entpuppte ſich als ein Schullehrer aus der Gegend von Ochſenfurth, der bereits vor Kurzem in einem andern hieſigen Bankgeſchäfte einen Theil der geſtohlenen Effekten mit glücklicherem Erfolg an den Mann gebracht hatte. — In der Ott'ſchen Erbſchaftsſache ſollen dem jetzigen Stande des Prozeſſes nach die Anderwandten des aus Zimmern gebürtigen Ott alle Hoffnung haben, denſelben zu gewinnen, da der öſtereichiſche Fiskus trotz aller ſpitzfindigen Ein⸗ wendungen nicht im Stande iſt, die Identität des in Wien verſtorbenen mit dem in Zimmern geborenen Martin Ott ſtreitig zu machen. Aber trotzdem werden noch immer eine Menge von Einwendungen gerinfügiger Natur gefunden, die der Haltloſigkeit Überwieſen werden müſſen und ſo nur dazu bei⸗ tragen, das Ergebniß des Prozeſſes hinauszuſchieben und die Verhandlungen zu verlängern. Im Ganzen haben ſich 62 Perſonen erbberechtigt erklärt. bei einem Wildſchweintreiben ein zwei Zentner ſchwerer Keiler erlegt. Bei dieſem Treiben fanden zugleich die Treiber im Walde einen Menſchen er⸗ hängt auf. — Ein vierängiges Kind. In Niro⸗ flay bei Paris wurde kürzlich ein Kind geboren, das ſtatt der Ohren zwei Augen beſitzt. Die Eltern ſind arme Landleute und ſollte das Kind am Leben erhalten werden, ſo wird es ihnen nicht an Brod für ihre alten Tage fehlen. — Bremen. Laut amtlicher Zuſammen⸗ ſtellung haben ſich im vorigen Jahr 80,330 Perſonen über hier nach Amerika eingeſchifft. In Betreff der in dieſem Jahr zu erwartenden Auswanderung ſtimmen die Berichte aller inländiſchen Agenten darin überein, daß dieſelbe eine ſo maſſenhofte ſein wird, wie man ſie nie gekannt hat; die Schiffe des „Norddeutſchen Lloyd“ dürften im kommenden Früh⸗ jahr zeitweilig nicht ausreichen, um die Reiſenden zu befördern. Es ſteht feſt, daß die Zahl der Ueber⸗ fahrtsbillette, welche in Amerika lebende Deutſche für ihre Freunde in der Heimath gelöst haben, diesmal um das Vierfache größer iſt, als zur gleichen Zeit vorigen Jahres. — (Recht tröſtlich.) Arzt: „Es iſt freilich ein großes Unglück für Sie, daß Ihr Mann ſo früh weg mußte. Aber den einen Troſt kann ich Ihnen geben: er iſt geheilt geſtorben!“ London, den 16. Febr. Der „Standard“ erblickt in der deutſchen Thronrede in Bezug auf die griechiſche Frage ein hoffnungsvolles Anzeichen, wenn Graf Hatzfeld inſtruirt ſei, dem Sultan klar zu machen, daß von der Türkei nicht mehr erwartet werde als das, was der Berliner Vertrag ihr zu thun gebiete. Da Irrthümer und Uebertreibungen der Konferenz neuen Verhandlungen nicht hindernd in den Weg treten ſollten, ſo dürfe man füglich eine friedliche Löſung der Schwierigkeiten erwarten. — Kaulbach. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet. wird in dieſen Tagen eine Erbſchaft von ca. 40,000 M. aus Californien von einem dort verſtorbenen Pfälzer Namens Heinrich Werner hier eintreffen. Die Erben ſind ärmere Leute, und be⸗ grüßen gewiß dieſen Glückswechſel mit großer Freude Die Erbſchaftsregulirung erfolgt durch das Reichs⸗ kanzleramt. Abdruck aus der Voſſiſchen Zeitung vom 13. Februar 1881. — (Eingeſandt.) Ein großer Theil der hieſigen Pianoforte Fabrikanten feierte am 7. Februar c. ein recht herzliches Beiſammenſein. Herr Th. Weidenslaufer, Dorotheenſtraße 88, beging das Feſt des 2000. Pianinos und hatte alle ſeine guten Freunde der Pianoforte⸗Branche um ſich verſammelt. Zur Zeit des 1000. Pianinos hatten Familienverhält⸗ niſſe Herrn Weidenslaufer von der Feier Abſtand nehmen — In der Almend bei Emmendingen wurde laſſen, weshalb beide Jubiläen verbunden wurden, da das 1000. Inſtrument bisher die Wohnungsranme zierte. Das Magazin, in welchem beide Inſtrumente Aufſtellung fanden, war in einen traulichen Hain verwandelt und boſen ei hochintereſſanten, erhebenden Eindruck. Beim Eintritt dez Jubilars und ſeiner Gattin intonirte ein Männerquartelt das Lied: „Dietz iſt der Tag des Herrn,“ hieran zeiß ſich ein vom Perſonal gewidmeter Prolog, der das Wie und Schaffen des Jubilars n kurzen Worten charaktere und aus welchem folgende Verſe hervorzuheben ſind, welche hauptſächlich auf das von Herrn Weidenslaufer ing Lehe gerufene Abzahlungsgeſchäft Bezug haben werden Ruhelos in langen Jahren Hab' mühſelig ich geſchafft, Unter Stürmen und Gefahren Eingeſetzt die volle Kraft. Wollte ich mir Blumen ſtreuen; Durfte ich kein Opfer ſcheuen. Unter Begrüßungen, Glückwünſchen, abwechſelndeg Liedern und Muſikvorträgen verging der Tag, welcher mi einem ſolennen Abendeſſen im Wolff ' ſchen Reſtauxanf, Köpenicker Straße, einen würdigen Abſchluß fand. Tote, Reden, komiſche und ernſte Vorträge, Geſang, Spiel un Tanz begleiteten dasſelbe in buntem Durcheinander. Fit der frühe Morgen beendigte ein Feſt, das wohl für Theilnehmer in freudiger Erinnerung bleiben wird. b Das Deutſche Jamilienblatt Verlag von J. H. Schorer, Berlin, erwächſt unter der Leitung ſeines Chefredakteurs Julius Lohmeyer immer mehr zu der Höhe der gediegenſten Wochenſchriften, die wir in Deutſchland beſitzen. Zu dem äußerſt billigen Preiſe von Mk. 1.60 vierteljährlich loder in Heften zu 30 und 50 Pf.) wird hier nach jeder Seite hin in Wahrheit der deutſchen Familie ein werthvoller Leſe⸗ und Bilderſtoff geboten. Di⸗ neueſte Nummer (4) dieſes Jahrgangs bringt n. A. dit Fortſetzung der Erzählung aus den Marſchen: „Mehala“, einen intereſſanten Artikel von Karl Braun, Wiesbaden Thoreck“ von Levin Schücking und eine hiſtoriſche Erinnerung „Friedrich der Große und Dr. Tralles“ (Leibarzt des Königs von Polen). In der „Plauderecke“ finden wir die gewohnten ebenſo unterhaltenden als belehrenden kleineren Notizen. Weshalb wir neben dieſem reichen literariſchen Inhalte das „Familienblatt“ beſonders rühmend hervorzuheben haben, das ſind die theils in den Text gedruckten, theils ſelbſtſtändig auftretenden Holzſchnitt ⸗Inlluſtrationen. Dieſe letzteren bringen auschließlich mit äußerſter Sorgfalt echt künſtleriſch ausgeführte Darſtellungen, ſo zum Beiſpiel in genannter Nummer die Meer⸗ und Nachtlandſchaft „Bei Helſingör“, nach dem Gemälde von H. Peterſen, eine Arbeit, die, was namentlich die Spiegelung des Mondes auf der Meeres fläche betrifft, mit den beſten engliſchen Holzſchnitten wetteiferl, Als Figurbild zeichnet ſich in gleichem Maße die elegante Dame (mit Winterlandſchaft) „In ſüßen Träumen“ nach R. J. Gordon aus. In anderer Gattung iſt als vollende le⸗ Leiſtung „Ein Panther ⸗Idyll“ nach einer Zeichnung von G. Mützel zu bezeichnen. Dieſelbe Sorgfalt der Aus⸗ führung erſtreckt ſich auf die kleineren Abbildungen, von denen wir blos hervorheben das „Männleinlaufen“ in Nürnberg“. Gegenüber dem bei anderen Blättern mehr und mehr hervortretenden Gebrauche, möglichſt große Papierflächen mit raſch gefertigten Bildern zu füllen, die blos dem Augenblick genügen ſollen, berührt die Strenge der Auswahl bei den Illuſtrationen des Familienblatts“ 5 150 dem angemeſſen. Sind Sie damit zufrieden und reicht es aus?“ Sie war es zufrieden, ſie ſchloß den Contract ab. Dann ging ſie nach Hauſe, ſchrieb mit feſter Hand einen Brief an Werner und einen an Lina, ohne jedoch ihres neugefaßten Entſchluſſes zu er⸗ wähnen, packte ihre Sachen ein, und kehrte in das Hotel zurück. Der Direktor ſtellte ſte den übrigen Mitgliedern der Geſellſchaft vor. Die Nachricht von ihrem Engagement war durch die beiden Töchter des Direktors, die naive und die ſentimentale Lieb⸗ haberin, bereits verbreitet, und Alle ſahen ihr mit Spannung entgegen. Die Damen waren bei dem Anblick der neuen Nebenbuhlerin, die ſich durch ſo unleugbare Eleganz und Schönheit auszeichnete, nichts weniger als angenehm überraſcht; deſto colle⸗ gialer und vertraulicher jedoch zeigten ſich die männ⸗ lichen Schauſpieler. — Luiſe wälzte es ſich wie ein Alpdruck auf die Bruſt, ſich plötzlich unter ſo vielen lärmenden Menſchen zu ſehen, von denen Einige von nur zu zweideutigem Ausſehen waren, und die ſie Alle mit unverhohlener Neugierde betrachteten. Das Blut ſchoß ihr heiß ins Geſicht, und es über⸗ kam ſie wie eine bange Ahnung künftigen Ungeils, als der zweite Liebhaber mit der zutraulichſten Galanterie ſich ihres Koffers bemächtigte, um, wie er ſich ausdrückte, die neue Collegin gleich von ſeiner Dienſtwilligleit zu überzeugen. Er war ein hübſcher, noch ſehr junger Menſch, dem ſelbſt die Blatter narben und eine ziemlich breite Schmarre auf der Stirn nicht übel ſtanden, überdies ein unentbehrliches Subjekt, für jede Rolle brauchbar und der liebens⸗ würdigſte, freilich gegen die Damen etwas zudring⸗ liche College, und bei der ganzen Truppe beliebt. Luiſens ſtolz abweiſende Antwort brachte ihn nicht für einen Augenblick aus der Faſſung. Er ſah ſie lachend an und erwiderte, ohne den Koffer loszu⸗ laſſen, er könne es unter keinen Umſtänden über ſich gewinnen, von ſeiner angeborenen Galanterie abzuweichen. Noch in derſelben Stunde reiſte Luiſe ab, ien Herzen froh, Werner nicht mehr geſehen zu haben. Seit vier Wochen gab die C. ſche Theaterge⸗ ſellſchaft in einer kleinen Provinzialſtadt ihre Vor⸗ ſtellungen. Luiſe war während dieſer Zeit ſchon recht häufig aufgetreten, ein einziges Mal erſt jedoch in einer Rolle, die ihr zuſagte. Sie ſpielte damals die Johanna Milford in „Kabale und Liebe.“ Die bis dahin wenig beachtete Schauſpielerin hatte leb⸗ haften Beifall geerntet, gerieth jedoch, da ſie nach⸗ dem wieder nur in Nebenrollen auftrat, allmälig in Vergeſſenheit. — Ihr Pripvatverhältniß zu den übrigen Mitgliedern hatte ſie von Anfang an ſo viel wie möglich zu iſoliren geſucht. Bei dem weiblichen Theil der Geſellſchaft war ihr dies ſehr leicht geworden, da derſelbe ſich gefliſſentlich von ihr zurückzog und ſich nur mit gehäſſigen Bemerkungen an ſie heranmachte. Schwieriger war es bei ihren männlichen Collegen. Der erſte Liebhaber hatte ihr Rache geſchworen, denn er, der gewöhnt war, ſich anbeten zu laſſen, und aus ihm ſelber unerklärlicher Schwäche ſich ſoviel von ſeiner Würde vergeben hatte, ihr eine Zeit lang den Hof zu machen, war aufs Entſchiedenſte abgewieſen worden. — Weniger penibel zeigte ſich Albert, der zweite Liebhaber. Er hoffte immer auf's Neue, durch ſeine Bewerbung das ſpröde Herz der ſchönen Collegin zu rühren, und um ſeinen Liebesbetheuerungen mehr Nachdruck zu geben, ſchwur er auf Schritt und Tritt, ſich eine Kugel durch den Kopf zu ſchießen, wenn ſie ihn nicht bald erhöre. Es darf wohl nicht erſt erwähnt werden, daß Luiſens ſtolzes Herz unſäglich unter dieſen Verhälk⸗ niſſen litt. Beim Direktor Klage zu führen, erlaube ihr erſtlich ihr Zartgefühl nicht, und dann hätte es auch wenig genützt — er war ja ſelbſt ein Mann, — Oft, wenn ſie aus dem wirren Treiben ihres Berufes eine einſame Stunde rettete, um ihren Ge⸗ danken nachzuhängen, überkam ſie eine brennende Reue über dieſen Schritt, den ſie in der Verwirrung des Schmerzes gethan hatte. — Schauſpielerin ein, mit einem Wort einer Bewegung in die Herzen der Menſchen zu greifen, eine ganze Reihe edler Empfin⸗ dungen hervorzurufen, die ſchönſten Gedanken der Dichter hinauszuſtreuen in ein empfängliches Publ kum — das dünkte ſie einſt ein ſo hoher Beruf. (Fortſetzung ſolgt.) ö Nepaclton, Druck und Verlag don Wucherer 7 Molſior Ladenburg. 5 Url 90 lcht erſchi bal, wur gende 0 ilfe d. 10 Samstag d Vormitta gungen werden gauge folgende 2 Gemei het: it gehend i Eichen und „Ueber Poſt⸗Sparkaſſen,“ ferner einen ſo recht der Familie gewidmeten Aufſatz von Fr. Wernick, „Der Schmuck unſerer Wohnräume“, den Beginn der Novelle „Das Fräulein von „Deutſchen u 953 birkene At n. Hochn Aalen⸗Staͤmme. de Wachutperſ U Halongen die 0 bmen jedetz bnslitten dahi Shliesheim den Bürgerme Ga! Nlühende 0 Blatt t Stück vo Gemüse-, 3 Jeldſän Keftenbohnen kita breit cht al „ ile ahfehlt 2 — 7 Ni Mtpengene, big 3.8 ü Sas ett korg Eb I Jemelt vor org A Gemeir r vor merit Meh MN Dun a mein t vor Al. h.