zur Leiſtung von Beiträgen aufgefordert, um aus dieſen Mittel ſolchen Bedürftigen eine einmalige Gabe in einem dazu beſtimmten Lokale zu verab⸗ reichen. Wir hoffen, daß dieſe Einrichtung, die auch ſchon in verſchiedenen anderen Städten beſteht, ſich als ganz zweckmäßig erweiſen wird. — Mannheim den 7. Febr. In der letzten Handelskammer⸗Sitzung wurde die Mittheilung ge⸗ macht, daß es der Generaldirektion der Gr. Bad. Staatsbahnen gelungen ſei, den Bergiſch⸗Nieder⸗ ländiſch⸗Schweizeriſchen Tranſitverkehr für die bad. Staatsbahnen zurückzuerhalten. In Folge deſſen wird der Mannheimer Handelsplatz in die ange⸗ nehme Lage zurückverſetzt, von dem Reexpeditions⸗ tarif für Getreide Gebrauch zu machen. — Mannheim den 9. Februar. Heute in aller Frühe waren im hieſigen Poſtbureau mehrere höhere Poſtbeamte aus Karlsruhe anweſend, um wegen eines abhanden gekommenen Geldbriefes mit nur geringem Inhalt Unterſuchung zu führen. So⸗ viel wir hören, ſoll nach dem Ergebniß der Unter⸗ ſuchung ein hieſiger Briefträger in Haft genommen ſein. (N. B. Lz.) — In Weinheim bildete ſich am letzten Montag ein „Verſchönerungsverein.“ — Heidelberg den 8. Febr. In der heute anberaumten Gläubiger⸗Verſammlung der „Heidel⸗ berger Bank“ (Adolph Henrici n. Cie.) hat der da⸗ bei betheiligte Commanditär Fr. Armitage den nicht bevorzugten Kreditoren 50 Prozent angeboten, wel⸗ ches Anerbieten Seitens des Maſſekurators als den Intereſſen der Gläubiger angemeſſen zur Annahme empfohlen wurde. Sämmtliche anweſende Gläubiger und deren Vertreter haben ſich dann auch mit dem Gebot einverſtanden erklärt. Dasſelbe wird von einem dazu ernannten Ausſchuß genauer präciſirt, alsdann dem Amtsgericht Übergeben, welches hierauf jämmtliche Kreditoren von dem Anerbieten in Kennt⸗ niß ſetzen und eine weitere Tagfahrt zur endgiltigen Erklärung anberaumt wird. Es ſteht zu hoffen, daß die verwickelte Angelegenheit, welche für den Fall der Vergleich nicht zu Stande kommen ſollte, u Jahre lang dauernden endloſen und koſtſpieligen Prozeſſen führen würde, ihren definit ven Abſchluß mit der gemachten Vergleichspropoſition findet. g — Aus Durlach wird dem „Bad. Odsb.“ geſchrieben: Ich muß leider wieder von einer groͤb⸗ chen Mißhandlung berichten, welche einem Soldaten ugefügt wurde. Grenadier Riel bei dem hier egenden Bataillon wurde nämlich von ſeinen Unter⸗ zieren mehrmals thätlich angegriffen, ſo daß chtliche Spuren hievon an ſeinem Körper wahrge⸗ ommen werden konnten. Deſſen Bruder, welcher ier verheirathet und im Dienſte der Eiſenbahnver⸗ altung ſich befindet, nahm ſich jedoch ſeiner an und erhob Klage; derſelbe ſoll ſogar den Weg zum Throne nicht geſcheut haben. Am Freitag und Samſtag war nun eine Unterſuchungskommiſſion aus Karlsruhe hier anweſend, Diviſionsauditeur, Diviſtonsgeneral, und ſogar der Kommandant des 14. Armeekorps, Herr General von Obernitz, und ſoll dieſe Angelegenheit vor einem Kriegsgericht zum Austrag gelangen. — Bruchſal den 9. Febr. Die Ueberhand⸗ nahme des Vagantenthums, dos ſowohl in wirth⸗ ſchaftlicher als in ſittlicher und ſozialer Henſicht einer der ſchwerſten Schäden unſeres Volkslebens iſt, hat eine Anzahl Einwohner veranlaßt, im Anſchluß an das erfolgreiche Vorgehen anderer Städte auch hier einen Verein gegen Hausbettel ins Leben zu rufen. — Bremen, den 7. Febr. Auf der Fahrt von Bremen nach Baltimore iſt der Dampfer „Bremen,“ Kapitän Möller, bei Sandwick auf den Shetlandsinſeln geſcheidert. Laut Telegramm des Steuermanns ſind von 20 Mann Mannſchaft nur 7 gerettet worden. — Bingen den 6. Febr. Ein junger, tüchtiger Kaufmann, der erſt vor etwa 10 Tagen die Leiche ſeines Vaters auf den Friedhof begleitet hatte und jetzt ſeiner Mutter in dem bedeutenden Geſchäfte zur Seite ſtehen wollte, wurde heute unter allgemeiner Theilnahme beerdigt. Vor einigen Tagen hatte der junge Mann in einen Haken in ſeinem Knochengeſchäfte getreten. Die Wunde war bereits zugeheilt, als ſich große Schmerzen einſtellten. Die zugezogenen Aerzte waren leider außer Stande, den entſetzlichen Verlauf der Blutvergiftung zu hemmen. — Irland. In der Nähe von Crookhaven iſt der Dampfer „Bohemian“ geſcheitert und wur⸗ den nur der zweite Offizier und 20 Matroſen ge⸗ rettet. Es funden ſonach 32 oder 33 Perſonen ihren Tod. Das Schiff hatte 3113 Tonen Gehalt und iſt total verloren. Die Ladung beſtand aus gemiſchten Waaren und vielem Schlachtvieh. Alle Verſuche, mit Rettungsboten den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu kommen, ſcheiterten an der ſtürmiſchen See. — In North⸗Staffordſhire hat wieder eine furchtbare Gruben⸗Exploſion ſtattgefunden, wobei 16—20 Menſchenleben verloren gingen. Es kann noch als Glücksfall betrachtet werden, daß zur Zeit des Unglücks nur ſo wenig Bergleute in der Kohlen⸗ mine arbeiteten, während ſonſt gewöhnlich 400 Per⸗ ſonen darin beſchäftigt ſind. Das Unglück wurde durch das Spielen eines Jungen, welcher etwas Baumwolle anzündete, verurſacht. — Eine originellechdee. Ein engliſches Blatt erzählt, wie die „Daily News“ in die Lage kommen, alle Nachrichten aus dem Kriege gegen die Aſhanti's zuerſt zu bringen. Die engliſchen Zeitungs⸗ Correſpondenten hatten damals keinen Telegraphen zur Verfügung, welcher direkt nach dem Golf von Guinea führte, ſie mußten ſich daher mit denn von Madeira begnügen. Die Folge davon daß Journaliſten in Funchal ihren Aufenthalt nah und ſich von den militäriſchen Berichkerſtallerg kurzgefaßten Nachrichten ſchicken ließen, die ſe he ausführten. In Funchal angekommen, erfuhren jedoch die Schreckensnachricht, daß alle Briefe, vom Schiffe ans Land gebracht wurden, geh Quarantaine- Maßregeln unterworfen und vorzug weiſe zwölf Stunden lang ausgeräuchert pen mußten, da man die Einſchleppung von Seng befürchtete. Der Reporter der „Daily News“ hierauf zu dem Sanitätsbeamten, der die Be ausräucherte: „Ich will Sie Ihrer Pflicht abwendig machen, räuchern Sie nach Herzen aber ich gebe Ihnen die Hälfte meiner Tages nahmen, wenn Sie Folgendes für mich thun; K öffnen in der Räucherkammer den mit meiner Ape verſehenen Brief und halten mir das entfal Blatt mit zwei Feuerzangen an das Gitterfeng Ich ſtehe draußen am Fuße der Mauer, kopfte Inhalt, und dann können Sie den Brief einräucher bis er ſchwarz wird.“ Der tolerante Beamte g auf den Vorſchlag ein und die „Dafly News“ hatt ihre Depeſchen zwölf Stunden früher als alle ander engliſchen Journale. Handels ⸗Nachrichſen. * Mannheim, den 10. Februar 188 (Produktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preise (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 23.— dis 23.50. ku 24.25 bis 24.50. Amerikaniſcher 24.—. bis Spring 23.50 bis 23.75. Californiſchern —.—. Roggen, pfälzer 21.25 bis 21.50, ruſſiſche 20.50 bis —.—. Franzöſſiſcher 21.25 bis 21.75 Gerſte hieſiger Geg. 18.25 bis 18.75. pfälzer 19, bis 19.50. neuer Hafer bad. 14.—. bis 1425 württemb. Alp 14.50. bis 14.75. Würſtemberge neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher — Mais amerikan. mixt. 13.75 bis —, Bohnen 22.— bis 25.—. Linſen —.— bis Wicken 15.— bis 17.—. Kernen 22.50 bis 22.7 Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 282 bis —.—. ungar. 28.— bis —.— Kleeſam deutſcher 1. Sorte 100.— bis 105.—, 2, Sog — — bis — .—. Provancer 140.— bis neuer Pfälzer Luzerne 115.— bis —.—. Espaxſeſ 36 — bis —.—. Leinöl in Parthien 60.— bis —.—. 505 weiſe 61.— bis —.—. Rüböl in Parthien 63, bis —.—. Faßweiſe 64.— bis —.—. Petrolel in Wagenladungen 29.50 bis —.—. Faßwei 30.— bis 5 dein vom erſten Augenblick an, und nun wollen wir uns nie wieder trennen.“ Sie antwortete nicht, ſie erwiderte nur warm inen Händedruck, dann fuhr er fort. a „Erſt vor wenigen Tagen erfuhr ich ganz zu⸗ fällig deinen Aufenthaltsort durch eine Dame unſerer ekanntſchaft, die dich hier geſehen, und nun eilte ich her, um dich — heimzuführen in das Haus meiner Eltern. „Willſt du mir folgen?“ Er hielt ihre Hände feſt in den ſeinen und ſchaute ihr flehend ins Auge. . „Zu deinen Eltern!“ rief ſie zuſammenzuckend, Leund was werden ſie zu dem armen verachteten Mädchen ſagen, daß ſich anmaßen will, deine Braut zu ſein?“ „Sie werden es als ihre liebe Tochter will⸗ kommen heißen,“ entgegnete er herzlich. Ich habe ſie mit deinem Schickſal, ſo weit es mir bekannt war, unterrichtet, und ſie werden ſich freuen, dich in ihre Arme ſchließen zu dürſen. O ſprich, wann willſt du mir folgen 2“ Luiſe erklärte ihren Verbindlichkeiten noch bis zum Schluß des Monats nachkommen zu müſſen, und Werner fügte ſich nach einigen vergeblichen Proteſtationen darin, ſich ſo lange zu gedulden. Erſt auf Luiſens Drängen verabſchiedete er ſich ſodann von ihr, um in das Hotel zurückzukehren, wo er vorläufig Wohnung genommen hatte. Es war eine glückliche Woche für Luiſe. Als zurückkehrte, hörte ſie ſich auf der Staße plötzlich von einer bekannten Stimme bei ihrem Namen ge⸗ rufen. Erſtaunt, ihren Ohren nicht trauend, blieb ſie ſtehen, da fühlte ſie ſchon zwei warme Händchen liebkoſend auf ihrem Halſe und zwei purpurrothe Lippen drückten unzählige Küſſe auf ihren Mund. „Lina, mein liebes, liebes Schweſterchen, biſt du es wirklich?“ rief ſie aus, die lang Entbehrte in ihre Arme ſchließend. „Ja, ſiehſt du, Luiſe, da bin ich! Das iſt eine Ueberraſchung, nicht wahr? Du dachteſt gar nicht, daß ich heut kommen würde? Ja denke nur, die Tante iſt ins Bad gefahren, ſo früh ihm Jahr ſchon. Es iſt ihr auf einmal zu langweilig in D., denn Herr v. Stettern iſt nicht mehr da. Man ſagt, er wolle weiter im Sommer ebenfalls in ein Bad gehen — du verſtehſt mich? Hahaha! — Ich wurde nicht mitgenommen, es ſchickt ſich doch für unſere ſchöne Tante nicht, ſo große Nichten, wie ich bin, zu haben. Aber ich nahm mir gleich vor, mich dafür zu rächen, indem ich zu dir reiſte. Wenn du wüßteſt, wie ich mich auf dieſen Genie⸗ ſtreich gefreut!“ „Und welche Freude du mir gemacht haſt!“ entgegnete Luiſe warm, die Hände der Schweſter drückend. „O es iſt gut, daß du gerade jetzt kommſt, da kapaſt du ihn gleich ſehen.“ Sie traten eben in ihr Stübchen, als ſie das ſagte. ſie am folgenden Tage von ihren Muſilſtunden Verdacht ſchöpfend, denn ſie beſaß einen erſtaunlicher Scharfblick in ſolchen Dingen. hübſche Bücher! Sind auch lyriſche Gedichte daruner, „Meinen Verlobten,“ erwiderte Luiſe he erröthend. Lina blieb mitten im Zimmer ſtehen und ſchl die Händchen zuſammen. 1 „Hilf Himmel, was muß ich hören! Du, Luiſe, du haſt einen Verlobten? Und dabon haſt du mir nichts geſchrieben? Ach Gott, wenn das die Tante wüßte, wie würde ſie ſich ärgern!“ Sie warf ihr blumengeſchmücktes Hütchen auf einen Stuhl, von welchem es ſogleich hinunter fiel, und ſchlug ein unbändiges Gelächter auf. „Nein, Luſſe, wie komiſch es mir vorkommt, daß du, verlobt biſt.“ „Nun, was iſt denn dabei ſo Wunderbares fragte die ältere Schweſter, den Hut vom Boden nehmend und aufhängend. „Aber wonach ſſehſt di dich denn um?“ „Du haſt kein Sopha mehr?“ fragte die Kleie plötzlich mit Lachen inne haltend; ſie ließ ſich Jehl auf einen Stuhl, nieder, den Luiſe ihr hinſchob. „Es iſt überhaupt ſehr einfach hier,“ fuhr ſie, fich neugierig umſchauend fort, „aber du liebteſt immer das Einfache, darf mich nicht wundern. Die Ephel⸗ laube über dem Fenſter ſieht recht gut aus — ach, 2 0 . (Fortſetzung ſolgt.) „Ihn? Wen denn?“ fragte die kleine Dame, 5 Redackon, Druck und Verlag don Wucherer d e Ladenburg. A ben billigsten ö L Bekan Nr. 320. D. chaft bringen i ſhatsordnung 1 holt zur Kennt Zur Erledigun 1. Klagen 10 ſtreitigkeiten leidigungen den all Dienstags gledigt. Au derartige men werden, gusgenomm 2. Wohnungsa meldungen werbsgehilfe Wochentager tags von machen. geit werd zeigen un wieſen. 9, Standesamt gebotsberlan ſchließungen, falls Anzeiger agen jeweils 10-12 Nl andern Stur Anzeigen ni. 4. Die Gemein! den wie bish tag Nachn an ftattfind legenheiten d ſpeziellee Sitzung vor 5. Die Armen. jeweils am e Monats mittags 1. 6. Zur Erle ſchäfte we ung der 6 bücher, d. ungs⸗ Aer dgl. Bezut Wochennac Ahr beſtin Ladenburg, den Bürgern A. 9 Neue a Ich empfehle Asen groß ſepaltene weiße — 0 * —ßK— AKahte türif U. amerik. pſchle in hochfei. L Hulen vollſaftig⸗ Ichwei; 4 ausgezeichnet, imbur kahſchle zu billiger f Zu ver Ein ſteundliches hahſt Hol latz! miethen 10 a5 i 8 8 Der auf Oſern, ein .