in ihrer Beſchäftigung zu belaſſen, dagegen aber einen Lohnabzug von 10 Prozent vorzunehmen. — Aus Tettnang berichtet man von einer ſchönen That kindlichen Muthes und kindlicher Ent⸗ ſchloſſenheit. Auf dem Eiſe eines Weihers in der Nähe des Städtchens tummelten ſich etliche Kinder. Zwei derfelben, ein jüngerer Knabe und ein älteres Mädchen, zählten zu der Familie R. auf dem Schäferhofe; das andere war ein 18jähriger Knabe von derſelben Domäne. Lange ſchon hatte ihr fröhliches Vergnügen gedauert, als der Letztere plötz⸗ lich einbrach und in der Tiefe verſchwand. Raſch entſchloſſen ſchleppte das Mädchen mit Hilfe des Brüderchens eine in der Nähe liegende Hopfenſtange herbei und legte ſie platt auf die Eisflaͤche, ſo daß das freie Ende über die Bruchſtrecke hinreichte; ſie ſelbſt aber ſetzten ſich mit dem ganzen Gewicht ihrer kleinen Perſönlichkeiten auf das andere Ende. In dieſer Weiſe wurde eine Hebelvorrichtung geſchaffen, die ausreichte um das ſchwere Gewicht des Er⸗ trinkenden, der ſich mit aller Kraft daran anklam⸗ merte, über das Waſſer zu halten, bis die beißer⸗ ſehnte Hilfe kam und der Knabe aus ſeinem Waſſer⸗ grabe gezogen wurde. Der Gerettete blieb geſund, das Mädchen jedoch brauchte einige Tage, um ſich von dem ausgeſtandenen Schrecken zu erholen. — Mainz, den 2. Febr. Ein ſchrecklicher Vorfall hat ſich heute Mittag im Winterhafen zuge⸗ tragen. Zwei Matroſen waren in Streit gerathen, der ſchließlich dahin ausartete, daß der eine ſeinem Gegner einen Stoß auf die Bruſt verſetzte, wodurch dieſer das Gleichgewicht verlor und in den Rhein ſtürzte, der unglücklicherweiſe an dieſer Stelle nur eine kleine Oeffnung in der Eisdecke hatte, ſo daß der Körper des Matroſen gar nicht mehr zum Vor⸗ ſchein kam. — In Warſchau iſt am Sonnabend der Kaſſenbote des dortigen Bankhauſes Wilhelm Landau angefallen und ſeines Betrages von 120,000 Rubel ruſſiſcher Noten beraubt worden. Der Räuber, der den etwa 70 Jahre alten Kaſſenboten ſchwer ver⸗ wundet hat, iſt mit der Beute entkommen und vor⸗ läufig noch nicht ermittelt. Aus Hongkong wird gemeldet, daß an Bord des „Toyokuni Maru,“ eines neuen japaneſiſchen Dampfers, auf der Fahrt von Oſaka nach Skimo⸗ neiski im Binnenſee am 12. Dez. ein Feuer aus⸗ brach. Der Dampfer wurde total zerſtört. 14 Seeleute und Paſſagiere wurden gerettet, aber die übrigen, 66 an Zahl, ſind umgekommen. — Ein ſchreckliches Unglück, welchem drei junge Mädchen zum Opfer fielen, ereignete ſich, einem Berichte aus Iſerlohn zufolge, dieſer Tage in der Nähe, von Nachrodt, wo ein von Altena kom⸗ mendes Gefährt, welches einem Herrn G. Dahlhaus aus Dröſchede, ſowie eine Frau Brachſieper aus der Grüne, deren älteſten Sohn und Tochter als In⸗ ſaſſen hatte, beim Ausweichen eines andern Fuhr⸗ werks den Damm hinunterrutſchte und in den dortigen Teich ſtürzte. Die Braut von Dahlhaus und die Toch⸗ ter des Herrn Brackſieper wurden tkodt aus dem eiſigen Elemente gezogen, während die Schweſter der erſteren bis jetzt noch nicht aufgefunden werden konnte. Herr Dahlhaus blieb unverſehrt, Frau Jrackſieper und deren Sohn konnten, in Lebensge⸗ fahr ſchwebend, rechtzeitig gerettet werden. — Hamburg den 4. Febr. Heute Morgen früh fand bei der Kugelbank eine Kolliſton zwiſchen dem Lloydampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm, von Rio via Antwerpen kommend und dem Dampfer „City of Dublin,, der geſtern von hier nach Briſtol abgegangen war, ſtatt. Letztere iſt geſunken, wobei von der Mannſchaft ſechs Perſonen ertranken. Der Reſt iſt hier gelandet. Unter den Geretteten be⸗ findet ſich Kapitän und der Steuermann. Der Ka⸗ pitän iſt derſelbe, welcher ſeiner Zeit den Kapitän Schwenzen bei dem Untergange der „Pommerania“ rettete. — (Eine erſchütternde Kataſtrophe) hat ſich auf dem Eiſe eines der Seen der Provinz Poſen nach eingetretener Thauwitterung zugetragen. Von der Beſitzung Grzybin im Kreiſe Koſten ſollte die Dampfdreſchmaſchine, welche auf dem Gute in Thätigkeit war, über den See transportirt werden. Als der ſchwere Zug ungefähr in der Mitte des Sees angelangt war, deſſen Eis durch die Thau⸗ witterung ſchon dünn geworden zu ſein ſcheint, brach die Eisdecke und es ſollen die ſämmtliche Be⸗ dienungsmannſchaft, ſowie nicht weniger als 15 Pferde ein Opfer des Sees geworden ſein. — (Poſtaliſches.) Aus einigen neueren, ergänzenden Beſtimmungen zur Poſtordnung heben wir folgende, für das Publikum beachtenswerthe Be⸗ ſtimmungen hervor. Druckſachen mit Poſtnachnahme, welche das Gewicht von 250 Gramm (alſo das Meiſtgewicht der Briefe) überſteigen, müſſen in Packet⸗ form verſandt werden. Die Poſtanweiſungs⸗ formulare ohne Werthſtempel ollen künftig nur in Mengen von mindeſtens 20 Stück für 10 Pfg. verausgabt werden, während Formulare zu Poſt⸗ packetadreſſen, Poſtaufträgen, Poſtzuſtellungsurkunden, ſowie ungeſtempelte Formulare zu Poſtkarten auch fernerhin in Mengen von 10 Stück für 5 Pfg. käuflich bleiben. Während die in den Händen des Publikums verdorbenen ungeſtempelten Formulare nicht umgetaufcht werden ſollen, können die Poſt⸗ anweiſungsformulare mit eingedrucktem Werthſtempel, ſofern ſie vor dem beſtimmungsmäßigen Gebrauch verderben (durch Beſchmutzung, Verſchreiben, Zer⸗ reißen ꝛc.) gegen neue gültige Formulare eingetauſcht nebſt Braut und deren Schweſter Namens Lücke werden. Poſtanweiſungs Formulare mit Werth⸗ ſtempel führen auch die beſtellenden Postboten iu ſich zum Verkauf bezw. nehmen ſie, falls eine größer Anzahl verlangt wird, als ſie bei ſich tragen, auf Beſtellungen entgegen, welche dann beim nächſten Umgange ihre Erledigung finden. A. C. Wer zur Sommerszeit nach Stuttgart kommt, gewinnt einen frohen anheimeladen Eindeh der nicht blos auf Rechnung der ſchönen Umgebung zu ſetzen iſt, ſo bedeutend und einzig in ihrer dieſe iſt. Auch nicht der Architectur der Stadt dei dankt man ihn allein, ſondern es ſind die une gleichlichen Gartenanlagen, in den zahlreichen kong lichen und ſtädtiſchen Gärten und öffentlichen Plagen welche der Stadt einen heiter anmuthenden Chargelg verleihen. Prachtvolle exotiſche und heimiſche Bla pflanzengruppen, Blumenbeete von reichſter Schi heit entfalten ſich mitten in der Stadt. In dieſem Jahre wird dieſelbe den Ruf eine Gartenſtadt beſonders zu bewähren haben. Die Gartenbauſection der bevorſtehenden „Landesgeſperhe⸗ Ausſtellung,“ welche mit dem württembergiſchen Gartenbauverein, dem Veranſtalter der unvergeßlichen Stuttgarter Blumenausſtellung vom September 1878 in Verbindung ſteht, hat zur Abhaltung mongflcher Blumen- und Pflanzenausſtellungen in den Kun gärten der Geſammtausſtellung die nöthigen Vorbe⸗ reitungen getroffen. Die erſte dieſer Speeiglahs⸗ ſtellungen findet bereits im Monat April — hom 9. bis incl. 18. —alſo vier Wochen vor Eröffhung der Geſammtausſtellung ſtatt und wir mochten auf dieſelbe beſonders aufmerkſam machen, weil de Gärtner um dieſe Zeit der Pflanzenwelt die Fele jahrserſtlinge abgewinnt und gewiſſe Gattungen g beſonderer Schönheit und Fülle vertreten ſein wer⸗ den. Der frühen Jahreszeit wegen komen die Blumen und Pflanzen in einem gedeckten ſehr lang⸗ geſtreckten Flügel der Ausſtellung zur Entfaltung. Der hiezu von Garteninſpector Wagner entworfene Plan ſtellt uns vor eine Gartenterraſſe, welche wir beim Eintritt mit all ihren Schätzen mit einem Blick überſehen können. Auf der mittleren Stufe befindel ſich ein horizontales Meſtibül mit Springbrunnen und Skulpturen von ausgezeichneter Schönheit. Den Hintergrund ſchließt ein Hügel mit Felsparthie und Waſſerfall ab. Dazwiſchen auf ſanft aufſteigendem Wieſengrund breitet ſich ein prächtiges Roſenwäldchen aus in den mannigfaltigſten Arten dieſer Blume. In reicher Fülle kommen Camellien, Azaleen, Rhodo⸗ dendron, Hyacinthen, Anemonen, Ranunkeln, Ama⸗ ryllideen, Epacris, Erica, Cyclamen, Aurikeln, Primeln, Calkeolarien, Cinerarien mit allerlei Forben, Blattpflanzen und Palmen. Die Seitengänge werden durch Bindereien aller Art, Jardinieren, Blumen⸗ tiſche, Terrarien und Aquarien ausgeſchmückt ſein, — zu grämen über ein ſo kurzes thörichtes Glück,“ ſagte ſie ſich, „ich ſehe wohl, ich bin für die Freude nicht geſchaffen — nun denn, ſo will ich's mit dem Schmerze aufnehmen! Ich will dem Schickſal die Stirn bieten, und nun möchte ich das Unglück ſehen, das mir noch einmal die Faſſung rauben könnte.“ Mit dieſem heroiſchen Entſchluß lehnte ſie ſich zurück, wies mit eiſerner Beharrlichkeit alle wider⸗ ſpenſtigen Gedanken ab und durchwachte ernſt und gefaßt die Nacht. Gegen Morgen langte ſie an ihrem Ziele an. Sie ließ ihren Koffer in ein Hotel bringen und ſtand nach wenigen Stunden vor Frau v. Buchheldt. Letztere war eine feine tactvolle Dame und fragte nicht mit einem Wort über Luiſ ens plötzliche Entfernung von ihrer innegehabten Stelle. „Es iſt recht ſchön, daß Sie ihre bisherige Lebensweiſe mit dem Stadtleben vertauſchen wollen. Es hat ſeine Annehmlichkeiten, namentlich jehl, wo der Winter naht. Wir erwarten eine vorzügliche Theatergeſellſchaft. — In welcher Art gedenken Sie ſich hier zu beſchäftigen? „Ich möchte Muſikunterricht ertheilen,“ er⸗ widerte Luiſe, „mein Lehrer ſprach mir einſt nicht alle Fähigkeiten dafür ab.“ „Das glaube ich, Sie beſitzen ein hübſches Talent, ich erinnere mich mit Freuden Ihrer muſi⸗ kaliſchen Vorträge. Das trifft ſich ja herrlich. Ich werde mich beeilen, meine Bekannten darauf auf⸗ merkfſam zu machen, und ſie werden ſich glücklich ſchätzen, ihre Kinder von einer ſo begabten Dame unterrichten laſſen zu dürfen. Ich hoffe, Sie ſchenken mir noch öfter das Vergnügen.“ Sie erhob ſich, Luiſe ſchied von ihr, innige Dankbarkeit im Herzen. Wie leicht iſt es oft, einen Strahl von Sonnenſchein in ein betrübtes Herz zu werfen, und wie ſelten beobachtet man dieſe Rückſicht! Frau v. Buchfeldt hielt Wort, Luiſe bekam bald mehrere Schülerinnen. Der Ertrag ihres Unterrichts war freilich nur ein beſcheidener, aber er reichte hin, ihre wenigen Anſprüche zu erfüllen. Sie miethete ein einfach möblirtes Stübchen, richtete ſich dort, ſo gut es ging, behaglich ein, und be⸗ ſchloß, ihre freien Stunden hier in Einſamkeit zu verleben. Der Verkehr mit den Menſchen widerte ſie au, ſie fragte nicht nach den Vergnügungen, denen Mädchen ihres Alters ſich ſo gern ergeben, und hatte ſich vorgenommen, ein recht zurückgezogenes und gleichgültiges Leben zu führen, und vor Allem, nie mehr dem Glück zu trauen, wenn es auch noch ſo ſüß und einſchmeichelnd an ſie heranträte. So verging ihr der Winter. Hin und wieder kam ein Brieſchen von Lina, der ſie ihre Ortsver⸗ hältniſſe mitgetheilt. Es kam wie ein Bote aus einer ganz andern Welt für ſie. Schon das Par⸗ füm, gegenduftete — es ſprach vom glänzenden Salon, von ſchimmernde Bällen und vornehmer Geſellſchaft. Sie dachte ſich die Scht J jenem Me das ihr von den feinen, roſa Blättchen ent⸗ Reda von Vergnügungen wie ein Feenkind ſchweben, um, ſchwärmt, bewundert und — geliebt. Lina hatt, ja überall wirkliche Sympathie, nicht nur kühle Höflichkeit gefunden. Wie glücklich ſie ſein mußte! Die fröhliche Jugendluſt, ſprach aus jeder ihrer Zeilen, und ſie behauptete immer wieder von neuem ſeit ihrer Einführung in die Geſellſchaft ſei ihr ein wahres Paradies eröffnet worden. Luiſe blickte dann auf die ſchlichte Umgehlg ihres Zimmerchens und lächelte. Wenn die Pere gangenheit nicht geweſen wäre, wie zufrieden könn ſie jetzt leben! Aber immer wieder trat die Et innerung wie ein höhniſch lächelndes Geſpenſt bon ſie hin. Dann kam auch wohl manchmal die Frage über ſie, ob ſie nicht zu übereilt gehandelt, als fe augenblicklich der Wallung ihres vorletzten Gefühls folgte, ohne Werner zur Verantwortung zu fordern, „Und wenn er mich nur doch liebte ?“ fragte ſſe ſich. „Wenn es Lüge geweſen wäre? Aber nein, dieſe ſtolze Frau kann nicht lügen, und ſie kannte die Menſchen. Wenn er mich wirklich lieben würde, — f würde er nicht von mir gelaſſen haben, er würde mich aufſuchen — aber er hat ein leichtfinniges Spiel mit mir getrieben, er iſt ehrlos — — ich liebe ihn nicht mehr!“ (Fortſetzung ſolgt.) Molitor con, Druck und 12 5 Verlag von Wucherer & * * Ladenburg. 8 Wanntut Die Au Armen bad Unter Bez 5 4 Miniteriu . Jnuar 187 a 1 Seile 17 insbeſc * Deenigen her 5 iu bach aus öffe 755 werden, 3 e ötzlichen 5 4 bet gerotdnung) N bon dem Geb. ln Heilung , Heſſerung z 0 3 Get be Armenk — — Taanntma Dp Unterſi curpfälziſchen ateffend. l, geſuche un 4 0. churpfülzicher enz bis zum I weis finzurei Fang den 5. Fel Bürgermeiſtera A. Huben 3 Aeauntma 109 0b. Der Gemei. l i aufgetelt n d Tage lan W agcfchtigen it mmer auf. Wang den 4. Feb. Hemeinderath I huben. Mefanntne bid diem zun nn Aänutl, daß lun Milk don hier an ant, am 1. d du gemeinder. Haber. 90 fo r der an einem Tftindiger Haupt a Lich Verſiche A chſalagenten an Aa. Offten unter W A lasse Straßbe nn du der am 4. 5 Wels b. za nuch D. 6 e nl 5 dar dnnn u 100 5 dd 138880, ad, 5619985 0 2848400 K porden. deten d Ad doc 10 dung von 10 Kaiser. Post 0 — Eckes. u derm 95 iu leine