hat ſich aber ſchon ſeit einer Reihe von Jahren mit ihrer Familie wieder ausgeſöhnt und lebte theils in dem benachbarten Heddernheim, theils auf dem graͤfl. Gute bei Frauenſtein, in letzter Zeit im Hotel zum Adler. Nach dem ausdrücklichen Wunſche der Ver⸗ ſtorbenen wird dieſelbe auf dem Frauenſteiner Fried⸗ hofe beigeſetzt werden. 5 — Rappenau den 30. Jan. In dem be⸗ nachbarten Babſtadt wurde in der vergangenen Nacht ein gemäſtetes Schwein aus dem Stalle geſtohlen und in nicht großer Entfernung von ſeinem Stalle auf dem freien Felde geſchlachtet. Außer den Fuß⸗ tritten im weichen Boden und dem beim Schlachten zurückgebliebenen Blute hat man von Thäter und Schwein keine Spur. — Bruchſal, 29. Jan. Aus dem Männer⸗ zuchthaus wurde vorgeſtern, Morgens 10 Uhr, ein Sträfling Namens Mauderer (aus der Gegend von Würzburg gebürtigt) entlaſſen, der ſeine wegen Diebſtahl ihm zuerkannte 2 J jährige Strafzeit ver⸗ ißt hatte. Nachdem er ſich den Tag über in der Stadt umhergetrieben und die 13 Mark, welche er als Arbeitsverdienſt von der Anſtalt ausbezahlt er⸗ lten, bis auf einen Reſt von 2 Mark verputzt tte, ſtahl er Abends am Bahnhof und wurde jeder in das Amtsgefängniß abgeführt. — Aach den 30. Jan. Geſtern Abend gegen 8 Uhr wurde an dem Fenſterladen des hieſigen Waldhüters Paul geklopft, und als derſelbe öffnete, erhielt er einen Schuß gegen den Kopf; die Kugel reifte ſcharf die Stirn⸗ und Kopfhaut, ohne zu⸗ nächſt tödlich zu wirken. Der nichtswürdige Thäter iſt bis jetzt noch unbekannt. — Würzburg den 24. Jan. Heute Vor⸗ mittag wurden am Schwurgerichte in einer Ver⸗ handlung wegen Meineids 7 falſche Zeugeneide ge⸗ ſchworen. Ein Zeuge, der hieſige Wödprethändler Johann Kroller, wurde während der Verhandlung auf Antrag des Staatsanwalts durch Beſchluß des Schwurgerichtshofes ſofort verhaftet und in die Frohnfeſte abgeführt. Er hatte durch Angabe der Wahrheit nur zu riskiren, wegen des verbotenen Ankaufs von Rehgeiſen in eine Polizeiſtrafe von einigen Mark genommen zu werden. — Kaſſel den 1. Febr. Der Strafanſtalts⸗ director v. Ziegler dahier, welcher wegen Verbrechens fortgeſetzter Vornahme unſittlicher Handlungen mit weiblichen Gefangenen angeklagt war, iſt nach zwei⸗ tägiger Strafkammerverhandlung die unter völligem Ausſchluß der Offentlichkeit ſtattfand, freigeſprochen worden. — Hamburg den 1. Febr. Heute früh 8 Uhr brach auf der Großen Vurſtah 34 ein Feuer aus, welches bis zum Nachmittag andauerte und einen großen Theil des Seidenwaarenlagers von 1.400, 000 Mk. verſichert. Das Feuer iſt jetzt . Paris den 30. Jon. Geſtern Abend um halb 10 Uhr wurde in Gentilly, einem Vororte von Par 's, durch Platzen eines Dampfkeſſels das Ge⸗ bäude der Stearinfabrik Leroy Durand zerſtört, wobei die beiden Heizer ſchwer verwundet und der Wächter getödtet wurden. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. — (Das Deficit der Pfalzgau⸗Ausſtellung) hat ſich, wie die „N. B. Edsztg.“ mittheilt, jetzt ſo weit eryſtalliſirt, daß ſich die Garantiefondszeichner auf die Zahlung von 22 Prozent der gezeichneten Beträge präpariren können. — Brebach. In einem der „Metz. Ztg.“ zugegangenen Artikel leſen wir folgende Sätze, die erkennen laſſen, daß ein Umſchwung in unſern ge⸗ ſchäftlichen und induſtriellen Verhältniſſen leider noch immer nicht ſo bald zu erwarten iſt: Der Beſitzer der Brebacher Hütte, Herr Böcking, hielt vor nicht langer Zeit eine Anſprache an ſeine Arbeiter, die in weiteren Kreiſen Verbreitung verdient. Er er⸗ klärte denſelben, daß die große Concurrenz alle Fabriken zu Preis⸗Ermäßigungen zuwänge, wodurch folgerichtig dieſe ſich darauf angewieſen ſehen, ent⸗ weder mit Verluſt zu arbeiten oder den Betrieb ein⸗ zuſtellen. Enn viel richtigeres Verfahren aber ſei es, wenn die Arbeiter dieſe Verhältniſſe würdigten und ſich Preis⸗Reductionen gefallen lleßen. Immer⸗ hin ſei es beſſer, Etwas als Nichts zu verdienen. Durch dieſe Erklärung ermöglichte er den Arbeitern, ihre Arbeit bei geringer Preis⸗Ermäßigung fortzu⸗ ſetzen, während andernfalls eine große Anzahl ent⸗ laſſen und brodlos geworden wäre. — (Poſtaliſches.) Das Reichspoſtamt macht die Poſtanſtolten auf die wiederholten Klagen aus⸗ wärtiger Poſtbehörden aufmerkſam, daß die aus Deutſchland kommenden Packete mangelhaft verpackt ſeien. Es liegt im eigenen Intereſſe des Publikums, daß bei weiten Beförderungsſtrecken eine feſte Ver⸗ packung und eine dauerhafte Signatur angebracht werde. — Reiſe des öſterreichiſchen Kronprinzen nach Jeruſalem. Der Kaiſer von Oeſterreich, welcher be⸗ kanntlich auch den Titel eines „Königs von Jeruſa⸗ lem“ führt, hat, als er auf ſeiner Orientreiſe zur Eröffnung des Suez⸗Canals Jeruſalem beſuchte, einem althergebrachten Ceremoniell folgend, vor den Thoren der Stadt von ſeinem Pferde ſteigen müſſen und nachdem er den Boden der heiligen Stadt mit der Stirne berührt und dreimal geküßt hatte, zu Fuß den Gang zum heiligen Grabe angetreten, bei welcher Gelegenheit die herbeigeeilten Bewohner von Jeruſalem vor dem Kaiſer und dem Patriarchen, welcher in auf dieſem Gange begleitete, ihre eigenen R. D. Warburg zerſtörte. Das Lager war mit Mäntel und Kleider zum Ueberſchreiten als Teppiche vor den Füßen ausbreiteten. Wie die „Riviſta del mondo cattolico“ meldet, wird nun bei dem e des öſterreichiſchen Thronerben, Erzherzog eg in der heiligen Stadt, als den zukünftigen a von Jeruſalem, dasſelbe Ceremoniell beobachte we den und ſoll ſchon jetzt unter den Bewohnerg Stadt, beſonders aber den öſterreichiſchen Colon welche dort ſehr ſtark vertreten ſind, die freudig Aufregung herrſchen und die großartigſten Paz Aekanntma Eintritt zu hehe Wiler a 2 3 8 88 der 6•O, n dre ſührig⸗feiwi i nehr auf das 20. Le 7 Da dieſe Aendert reitungen zu dem Empfang gemacht werden, 112 — (dreiundachtzig Jahre im Irrenhag 15 Nerhältniſſes für Vor Kurzem ſtarb in Paris im Alter bon en jedes Concurren Jahren ein Irrſinniger, Namens Inbiſſter⸗ Heeg 15 it, bringen wir unter dem Namen „der Mann von Glas“ der 1e belgien Beſtimmun Jahre 1797 nach Bicetre gebracht worden n bang zur öffentliche das er nie mehr verlaſſen hat. Im Alter don 0 Per ſteiwillig zu dr Jahren wurde Inbiſſier durch einen Pflgſherſſe ſchwer am Kopfe verwundet. Die Wunde wald zwar nach langer Krankheit geheilt, die Begehung des Gehirnes war jedoch eine derartige, daß de ſährigem aktivem Di 25 Heer eintrete die Etlaubniß zur 4 einem Ttuppentheil Patient nie mehr zum Gebrauche der Vernunff kam golbborſtzenden der E Anfänglich war er blos blödſinnig, ſpäter machte ſn feines Aufenthal jedoch wiederholte Tobſuchtsanfälle ſeine UHeberfihr ſuchen. ung in das Irrenhaus nothwendig. Inbiſſter ha die ſixe Idee, daß er aus Glas ſei, und aus Fur ſich zu zerbrechen, blieb er unbeweglich und ſchweig ſam. Dreiundachtzig Jahre hindurch hat er kan ein Wort geſprochen. Während der letzten Be lagerung von Paris ſchien es kurze Zeit, ais g der Donner der Kanonen die verſchwundene In telligenz des Unglücklichen wieder zum Leben wecken ſollte. Er raffte ſich plötzlich aus feiner de thargie auf und tagelang ſchritt er in fiberhalhe Erregung auf und ab und murmelte unzufammeh hängende Worte vor ſich hin. Dieſes Auflager währte jedoch nicht lange; bald verſank Inbiſſier in ſein früheres dumpfes Stillſchweigen und lieb bis zu ſeinem vor einigen Tagen erfolgten Tode unbeweglich auf ſeinem Platze. — Aus Kiel wird unterm 26. Jon, ge meldet: In Folge des heftigen Sturmes der letzte Tage brachen geſtern die an den Verſchluß des Docks Sr. Maj. Pacht Hohenzollern ſchlagendeg Wettermaſſen durch, ſchleuderten das Fahrzeug u her und fügten ihm an dem Radkaſten, am Hell und der Maſchine Beſchädigungen zu, welche etwa 10,000 Mark geſchätzt werden. Die Panzer korvette Bajern hat durch die Gewalt der eindring enden Waſſermaſſen ſchwete Beſchädigungen erhalten; die Platten im Heck, mit welchem ſie gegen da Gemäuer geſchleudert wurde, ſind zum Theil durch brochen. — Neuenheim den 2. Febr. Heute früh bo Tage brach in der Leibert'ſchen Bierbrauerei und zwar in der Malzdarre Feuer aus, welches Dan dem thatkräftigen Eingreifen der Feuerwehr au ſeinen Herd beſchränkt blieb. Die Gefahr für dee Nebengebäude war nach einſtündiger Arbeit vorüber, 1 2 5 Cibilvorſtzende bnmiſſon gibt ſeine duch Ertheilung eir eines. 05 Ettheilung des N. ft abhängig zu mache ) bon der Einwill Vaters oder des J bon der obrigkei ſchenigung, daß freiwilligen Dienſt dende durch Civil ficht gebunden iſt untadelhaft geführ , Die ertheilten Meldeſch nut bis zum nächſten Oultigkeit. 4 Mer bis zum 31. M eeſchein nachgeſuch halten, bezw. innerhalb ligketsdauer eines ſolc Gebmuch von demſelbe! hat, muß — ſofern ſmlllktpfichtig ſſt, — Duendigung des Aush Wönis, und sofern er Nett, ds zum 1. Febr. zur Dihofton der O anmiſton betbleiben; han daß die ſelbſt al eins Teuppen⸗ oder Me die genehmigung zur 6 des Mheſcheins gibt. cl. Enwiligung d wie ſolche Verlegenheitsmanöver mir das Ohr zer⸗ reißen.“ Amalie war viel zu ſehr mit ihren Gedanken beſchäftigt, als daß ſie die Worte ihres Papa ge⸗ hoͤrt hätte, weshalb derſelbe diesmal ungeſtraft da⸗ von kam. Das Strickzeug war zuſammengelegt, die ſtatt⸗ liche Matrone verwahrte es ruhig an ſeinen Ort und erhob ſich dann. „Du willſt dich alſo wirklich hineinmiſchen. Bertha?“ fragte der Gatte, den Kopf ein wenig emporhebend, „Ich bitte nur das Eine, Kinderchen, macht euch nicht lächerlich. „Das haſt du von mir nie zu erwarten,“ entgegnete ſie, ſchon die Thür in der Hand haltend, ſcharf. „Ich bitte dich überhaupt ein für allemal, dir wegen dieſer Angelegenheit nicht den Kopf zu zerbrechen.“ Sie ſchlug die Thüre zu, und man hörte ſie ſich mit feſten Schritten entfernen. Sie trat in das Zimmer der Gouvernante. Luiſe, die ſich bei ihrem Erſcheinen mit rothge⸗ weinten Augen vom Sopha erhob, hätte nicht Un⸗ gelegeneres kommen können. Ihr alter Stolz wallte noch empor und überfluthet ihr Geſicht mit heißer Schamröthe. In dieſem Moment, wo die Gegen⸗ wart eines Menſchen ihr eine unerträgliche Qual dünkte, in Thränen überraſcht zu werden non jener Frau, ſie, die noch Niemand aufgeregt oder nieder⸗ geſchlagen geſehen hatte — welche Demüthigung für ſie. Nur mit Mühe gewann Luiſe es über ſich, die Worte an die Dame zu richten: „Was führt Sie zu mir, gnädige Frau?“ „Ich werde ohne Einleitung beginnen,“ ſprach dieſe, ſich niederlaſſend und Luiſe durch eine Hand⸗ bewegung auffordernd, ihren Platz gleichfalls wieder einzunehmen, „wie ich höre, hat Ihnen unſer In⸗ ſpector Werner ſoeben eine Liebeserklärung gemacht? Dieſe maßlos plumpe und unzarte Frage machte Luiſe vollſtändig conſternirt. Sie erhob ſich in ſprachloſem Erſtaunen. „Bleiben Sie, liebes Kind,“ ſprach die Princi⸗ palin, ihren Stuhl mit einer kurzen Bewegung ſo rlückend, daß ſie ihr die Thür verſperrte. „Ich muß Ihnen nämlich ſagen, daß Herr Werner gar nicht im Stande iſt, irgend welche Verbindungen anzuknüpfen, da wir über ſeine Hand anders be⸗ ſtimmt haben.“ Ehe noch die Verwirrte dieſe Bemerkung in ihrem ganzen eigenmächtigen Umfange begriff, fuhr die Andere, ſich behaglich in dem Stuhl zurücklehnend, etwas haſtiger als gewöhnlich fort: „Gleich während der erſten Zeit unſeres Hier⸗ ſeins verſuchte er eine Annäherung an unſere Toch⸗ ter Amalie, die von dieſer wider Erwartung günſtig aufgenommen wurde. Ich hatte nichts gegen dieſe Verbindung. und Herr Werner ſchien ſich ſehr glück⸗ lich darüber zu fühlen, bis Sie kamen. Ihre . e Jumundes (Ziff Schönheit, liebes Kind, hat ihm den Kopf berdeehl, 115 Othulteibehörde be denn Sie ſind ſchön, ſchöner ſogar als meine Tochle, 1 ich geſtehe es zu, denn ich bin niemals ungerecht Meine Tochter hat ihm indeſſen zu keiner Sinnes änderung Anlaß gegeben, und ſollte der junge Maß ſich zu irgend einem tbörichten Streich haben hig reißen laſſen, ſo werden Sie begreifen, daß bog weiteren Verpflichtungen nicht die Rede ſein kann „Nur noch eine Frage,“ ſagte Luiſe, die bis an die Lippen erbleicht war, tonlos. „Herr Werner liebte Ihr Fräulein Tochter?“ „Wie meinen Sie das?“ fragte die Ghsbe⸗ ſitzerfrau wegwerfend. „Meine Sie jene ſchſohee meriſche Bewunderung, die junge Leute jenes Ahe u dice, heller⸗ und S für jedes erſte beſte hübſche Mädchen empff den Wik ahne Stallung bei Iſt es das, ſo können Sie ſich beruhigen. Et zg I dee von meiner Tochter eben ſo begeiſtert, wie i 27 jetzt vielleicht von Ihnen zu ſein ſcheint und pi Wa berni ihr oft genug davon geſprochen haben.“ M. 11 0 Sie erröthete doch bei dieſen Worten deten Fonaueſchf 5 Wahrheit ſie nur vorausſetzte und die eben eg fich derdem Auger eine Lüge ſein konnten. 5 u 20k „Es iſt gut;“ erwiderte Luiſe nach einer Pau, Rehung am 4 15 „Es liegt wohl in unſerm beiderſeitigen Inleteſſe, Vun bei Mirz! wenn ich ſo bald wie möglich das Feld raum, Sie erlaſſen mir die Kündigungsfriſt ?“ F Fortſetzung ſolgt.) 0 Aunzen den 27. Janu Gtoßh. Bezirksamt. Weber. 9 u verpacht kn garten bor dem Sch Aan mehrere Jaht . Arauß, S. u permieſſe Ofern, ein Zimmer 98 Nepackſon, Druck und Verlag bor Wucherer d e Ladenburg. r. 8 2 düfte