Handelskammer fordert die Handel⸗ und Gewerb⸗ treibenden auf, etwaige Wünſche in Bezug auf das amtliche Waarenverzeichniß zum Zolltarif von 1879 baldmöglichſt bekannt zu geben, da eine amtliche Reviſion desſelben durch den Bundesrath in Aus⸗ t ſteht. 2 . — Karlsruhe den 15. Jan. Der Bad. Frauenverein gibt bekannt, daß in den auf An⸗ fang März beginnenden Kurſus zur Ausbildung von Arbeitslehrerinen noch Theilnehmermen aufgenommen werden können. Das Honorar für Wohnung, Koſt und Unterricht von 5 Monaten beträgt 170 Mark. — Auch im Penſionat der Frauen⸗Arbeitsſchule ſind noch Stellen frei auf 1. Mai. Das Honorar für das Jahr beträgt 400 Mk. — Einige Stipendien für Waiſenmädchen, welche als Penſionszöglinge in der Luiſenſchule ſich befinden, ſind noch zu vergeben. g — Aus Karlsruhe berichtet der „B. B.“, daß der Generaldirektor der bad. Staatsbahnen, Herr W. Eiſenlohr, vor einigen Tagen beim Schlitt⸗ ſchuhlaufen auf dem Altrhein einbrach und erſt durch Anwendung von Bretern aus feiner gefahrvollen Lage gerettet werden konnte. 5 — Straßburg den 14. Jan. Der 17. Jahre alte Sohn des Profeſſors Dr. Winnecke, Di⸗ rektors der hieſigen Sternwarte, iſt geſtern beim Schittſchuhlaufen eingebrochen und ertrunken. Man hatte den Verunglückten, Schüler der Tertia, des Lyzeums, der unter das Eis geathen war, wohl noch lebend aus dem Waſſer gebracht, doch kam derſelbe nicht mehr zum Beſinnen und verſchied bald darauf. — Karsruhe den 13. Jen. Die Ein⸗ wohnerzahl des Großherzogthums Baden iſt nach den nunmehr vollſtänd'g vorliegenden Angaben der Gemeinden über das Ergebniß der Volkszählung vom 1. Dezember 1880 vorläufig zu 1.570,189 ermittelt worden. Seit dem 1. Dezember 1875, wo ſie 1,507,179 betrug, iſt ſie alſo um 63,010 oder um 4, 18 (jährlich um 0,8) Proz. geſtiegen. Von den Einwohnern waren am 1. Dez. 1880 männlich 765,372, weiblich 804,817; auf 100 männliche Einwohner kamen ſomit 105.2 weibliche (1875: 105,1). Von der Geſammtbevölkerung be⸗ fanden ſich 491,980 oder 31,33 Proz. in den 114 Stadt⸗ und 1 078,209 oder 68,67 Proz. in den 1493 Landgemeinden leinſchließlich abgeſonderte Gemarkungen mit eigener polizeilicher Verwaltung); ie ſtädtiſche Bevölkerung hat ſich ſeit 1875 um 38,974 oder 8,6 Proz., die ländliche um 24,036 oder 2,3 Proz. vermehrt. Die Städte mit mehr als 10,000 Einwohnern insbeſondere ſind von 212,092 Einwohnern auf 236,718, alſo um 23,626 oder 11,6 Proz. geſtiegen. . e 68,180 Ml., ſomit verbleiben 29,880 Mk. Mehr⸗ einnahmen. Die Mitglieder haben im Ganzen ein Einlageguthaben von 223,816 Mk. — Aus Baden den 12. Jan. In Allens⸗ bach, A. Konſtanz, fiel die 50jährige Haushälterin des dortigen Kaplans, Katharina Schellhammer von Heiligenzimmern, eine Stiege herab und ſtarb am 7. d. in Folge der dabei erlittenen Verletzungen. — Die vom Oberland gekommene Nachricht, der flüchtig gegangene Gemeinderechner von Jechtingen i ſei in Havre verhaftet worden, hat ſich nicht beſtätigt. — Pfarrer Franz K. Reichlin in Merdingen hat ſeiner Gemeinde 4000 Mk. zur Erbauung einer Friedhof⸗ kapelle geſchenkt. 8 f — Aus Speyer wird mitgetheilt: Am Sonntag ging der Rhein ziemlich ſtark mit Treibeis. Vorſichtig gemacht durch den Schaden des letzten Jahres ging man ſofort daran, die Schiffbrücke ab⸗ zuſchlagen. Sie liegt geborgen im hieſigen Hafen. Der Bahnbetrieb zwiſchen Speyer und Schwetzingen iſt eingeſtellt. Die Verbindung zwiſchen beiden Ufern wird durch Nachen bewerkſtelligt. — In Königsberg i. Pr. liegen die Ge⸗ ſchäfte derartig darnjeder, daß in voriger Woche Hunderte von brodloſen Arbeitern vor das Rath⸗ haus zogen und Beſchäftigung verlangten. Die traurige Situation kam vorgeſtern in der Stadtver⸗ ordneten⸗Verſammlung offiziell zur Sprache. Der Oberbürgermeiſter Selke erklärte dieſelbe durch die Zollpolitik Rußlands ſowie durch die neueſte Steuer⸗ und Zollgeſetzgebung in Deutſchland. — Furchtbare Unglücksfälle zur See ereigneten ſich in großer Zahl während der letzten Woche rings an der engliſchen Küſte. Die Goodwinſands wurden abermals zum Grabe mehrerer großen Schiffe, wo⸗ bei das Rettungsboot von Ramsgate mit wahrem Heldenmuthe eine große Zahl von Menſchenleben rettete. Bei Harwich gingen gleichfalls mehrere Schiffe (darunter zwei Dampfer) mit Mann und Maus unter. Die Schiffbrüche ſind der Zahl nach noch nicht feſtgeſtellt, übertreffen aber Alles, was in der Unglückschronik einer Woche in den Annalen der engliſchen Schifffahrt verzeichnet ſteht. — Aus Petersburg wird der folgende intereſſante Kriminalfall mitgetheilt: Die 20jährige Olga Protaſſoff und Vera Gerebtſoff, Wittwe eines ruſſiſchen Kreisbeamten, waren ſeit ihrer Kindheit unzertrennliche Freundinnen. Sie bewohnten das⸗ ſelbe ärmlich eingerichtete Zimmer, hatten weder Vermögen noch Erwerb und klagten oft über ihr trauriges Loos. Eines ſo kläglichen Lebens müde, und, da ſie ſelbſt nicht genug Muth hatte, um ſich zu tödten, bewog nun Vera Gerebtſoff ihre Freun⸗ din zu dem Verſprechen, ſie zu tödten, wenn binnen beſitzt auf 1. Januar 1881 ein reines Vermögen (Reſervefond) von 6963 Mk. Die Einlagen pro 1880 betrugen 98,060 Mk., die Rückzahlungen 1 5 N 1 — Die Spar⸗ und Waiſenkaſſe zu Eberbach 0 k 1 zwei Monaten ihre Lage ſich nicht gebeſſert hätte. Zur Durchführung dieſes Vorhabens kauften die beiden Freundinnen ein Meſſer, welches Olga Prota⸗ ſſoff ſtets bei ſich krug. Die zwei Mongſe 0 ſtrichen, ohne daß eine Wendung zum Beſſerg getreten war. Eines Abends erinnerte Berg Gerel ſoff ihre Freundin an ihr Verſprechen und dra mit Entſchiedenheit auf deſſen Erfüllung, d Protaſſoff zauderte und ihre Freundin durch gütlch Zureden zu beruhigen ſuchte, verhöhnte ſie ieh immer heftigerer Weiſe über ihren Mangel an Durch die länger als eine Stunde andggen Verſpottungen gonz außer Rand und Band gehegt ſtürzie ſich Olga Protaſſoff auf ihre Feeundig ſtieß ihr das Meſſer ins Herz. Der Tod erfolg augenblicklich. Vor einigen Tagen erschien Protaſſoff unter der Anklage des Mordes bor den Schwurgerichte von Samara. Nach 2tägiger Ve handlung ſprachen die Geſchworenen die Mörder ihrer Freundin frei. — Beim Faſtnachtballe, der i Königlich Schloſſe zu Berlin ſtattfindet, werden in diefe Jahre mehrere Koſtüm⸗Quadrilſen bon Mitgliede des Hofes ſelbſt ſowie von Herren und Daen Hofgeſellſchaft ausgeführt werden. Achſzehn Pag tanzen eine Quadrille als Musketiere dug eo prinzen-Regiment und Ruppiner Baueriigeg der Zeit Friedrich Wilhelms J., welche der Pehge herzog von Baden und Gräfin Julſe Pückler ehe werden. — Die Reblaus macht ihre verhangniogh Runde über die Erde. Es iſt, als ob der Gott ſein Geſchenk an Vater Noah der he Menſchheit gegenüber bereue. Herr Schoeßler, der franzöſiſchen Ausſtellungs⸗Kommiſſare has einem Beſuch, den er auf Einladung den Weinbeig von Geelong, ſüdw. von Melbourne, abſtgttele der That die Anweſenheit der Reblaus kong und daß ihre Zerſtörungen ſchon guf dem hoch Punkte angelangt ſeien. Der Kommiſſar haf d Weinbauern den einzigen Rath gegeben, den Umſtände geſtatteten, die kranken Stöcke auszureſß und zu verbrennen. — Die Republik am Neckar. In ein Leitartikel eines in Pittsburg erſcheinenden engliſch Blattes war dieſer Tage zu leſen: „Fünftauſe Boers haben von Heidelberg in Süddeutſchland Be ergriffen und eine Republik mit Paul Krüger Präſident eingeſetzt.“ Der Zeitungsmann in Rauchſtadt ſchlug, als er bon dem Koup der brab Boers in Afrika gegen das dortige Heidelberg in ſeinem „Gazetteer“ nach, und da fand er Lei berg, a city of South Germany. Nun wu er genug und ließ fünftauſend holländiſche Baue aus Südafrika an den Neckar marſchiren, um Republik auszurufen. g e (urz abgeſchnitten.) „Wann gedenken e Ihr Aſſeſor-Examen zu machen?“ — „O, beabſichtige überhaupt nicht zu heirgthen, i Fräulein.“ . dieſer Frau ertragen, auch wenn — wenn ſie ſich ſo weit vergißt, mich — zu ſchlagen?“ Im nächſten Augenblick bereute ſie, daß ſie es J ausgeſprochen, ſie bedeckte das erglühende Geſicht mtt den Händen. Erlen war aufgeſtanden und ging im Zimmer auf und ab. „Wohl denn,“ ſagte er, vor ihr ſtehen bleibend, 1 des Menſchen Wille iſt ſein Himmelreich, und ich f mag Niemanden in ſeinen Entſchließungen beſchränken. ö Aber darf ich mir die Frage erlauben, was Sie jetzt zu thun gedenken?“ „Ich habe mir einige Kenntniſſe geſammelt, ich möchte Erzieherin werden,“ erwiderte ſie, die Hände ſinken laſſend. „ Das dürfen Sie nicht!“ ſprach er haſtig. „Nun?“ frogte ſie herauslockend, „Weshalb?“ „Sie ſind zu ſchön dazu,“ entgegnete er lang⸗ * ſam. Sie erhob ſich verletzt. „Bleiben Sie, mein Kind,“ hat er beſchwichtigend „Verzeihen Sie meine Offenheit, aber glauben Sie einem Manne, der die Welt kennt. Erzieherin ſein, den Samen der Tugend und Wiſſenſchaft in empfängliche Herzen zu ſtreuen — das klingt wohl ſchön. Aber wollen Sie die andere Seite des Bildes ſehen. Da iſt ein Da iſt ein junges Mädchen, ſchutzlos und einſam im fremden Hauſe, von dem Hausherrn erſt durch Liebe, dann durch Nichtachtung verletzt, von der Frau gehaßt, verabſcheut, von verzogenen Kindern geärgert. Sie ſoll erziehen, ſoll Wiſſenſchaft ver⸗ breiten, aber ſie hat keine Macht in Händen, ſie müht ſich ab, die Autorität aufrecht zu erhalten, und auf der andern Seite wird ihr leichtſinnig oder boshaft entgegengewirkt —“ „Genug, genug,“ unterbrach ſie ihn abwehrend, Sie ſchildern entſetzlich, aber dennoch muß ich bei meinem Entſchluß verbleiben. Meine Neigung wie meine Fähigkeiten weiſen mir keinen andern Weg.“ „So will ich noch heute an eine mir bekannte Familie ſchreiben,“ ſagte er ſeufzend, „die mich ge⸗ beten, ihr eine geeignete junge Dame für den Unter⸗ richt ihrer Kinder zu empfehlen. Ich hoffe, daß Sie dort wenigſtens vor den größten Schwierigkeiten ge⸗ ſchützt ſein werden. Wollen Sie?“ „O, ich werde Ihnen ſehr dankbar ſein, wenn es nur recht weit entfernt iſt,“ antwortete ſie, leich⸗ ter aufathmend. „Gut denn, das wäre erledigt. Erlauben Sie mir — ich meine es gut mit Ihnen — einen Rath. Bemühen Sie ſich, Ihren leidenſchaftlichen Charakter ein wenig zu dämpfen; Sie tragen ſonſt die Quellen unendlicher Leiden in ſich ſelber, und werden jeden Schmerz, jede Kränkung, die Ihnen die Fremde nicht erſpart, doppelt empfinden.“ „Ich kann es nicht!“ entgegnete ſie heftig, ich habe mir oft vorgenommen, ruhiger zu werden, und es iſt mir nicht gelungen. Wem, wie Ihnen, Lang⸗ muth und Philoſophie angeboren iſt, der hat beine Ahnung, was es heißt, den Kampf gegen ſeine Leidenſchaften zu führen.“ b Adern tobt. „Sie glauben alſo,“ fragte er bitter, d was Sie Langmuth und Philoſophie nennen, mir von einer gütigen Fee als Pakhengeſchen die Wiege gelegt? — Ich bin auch zung ee und weiß, wie glühend das Blut dau dach d Ich möchte Ihnen ein Siſhechen g meinem Leben erzählen, wenn ich wüßle, da mich hören wollten.“ „Ich bitte Sie darum!“ ankwortels ee ſpannt. Ihr Blick flog unwillkürlich zu dei J trät der ſchönen Frau hinüber. Seine Mugeh a ten den ihren. „Das war meine Gattin,“ ſagte er, Bild deutend, „aber ſie iſt es nicht, bo de jetzt reden will. Die war viel ſchöner, e gart und liebreſcher. Erinnern Sie ſich der Ahe durchgeiſtigten Frauengeſtalten in Jeag Romanen? So war meine Alice. Nie ih bin ich einem ähnlichen Weſen begegnek, fon ſo fein, ſo ſanft, ſo engelhaft! Daß ich liel vom erſten Augenblick an, war natürlich, Nenn konnte ſie ohne tiefe Bewegung anblicken e d mich wieder liebte, war das Unerwartete, das Wu welches mich unausſprechlich beſeligte, Ich Student damals und nicht der ſolideſte unkes mein Kameraden, aber von dem Augenblick, wo ich erblickte, war ich wie verwandelt. (Fortſetzung ſolgt.) Verlag don Wucherer Molit Redaction, Druck und VLVoaden bug ern Hekann r. 320. 15 ingen at 0 om auen A. fiigteiten! leidigungen u den ouch dienstags aledigt. Auß derartige Kla⸗ nen werden, 0 ausgenommen . Vohnungsan; neldungen vo werbsgehilfen Wochentagen tags von machen. Zu eit werder tigen unn pieſen. 3 Stundesamtl. gbotsberlangt ſleßungen, ſulsunzeigen logen jeweils 1012 Ah: andern Stund Anzeigen nich , Die Gemeinde den wie bisher tag Nachmi an ftattfinde legenheiten die speziell an Sitzung vorzn 5. Die Armente pewells am er Monats ft. mittags 10 6, Zur Erled ſchäfte wel ung det 6 bücher, d Ungs⸗ Ae dal. Bezug Mochennal Ahr beſlin Auberburg, den — — Bekannt Walen pio 1881 u dom 22. d. 9 ur Einſcht Wiligem geschäft. übung, den Blltgerm A. 5 —— Aglich friſch Hachſiche, D fog. Soles 1 ite 4½ Kil. Eſtanco nach j * 2 M. 80 5 3 Kiſten, Tapacung gratis. ſiſche Mun 155 5 ſhelen Verſe l ſrſch u. ſd