ernden Umſtänden verübten Körperverletzung für ſchuldig erklärt und erhielt eine Gefängnißſtrafe von von 14 Tagen. 4) Commis Karl Hubert Hennen von Grimmlingshauſen hat ſich des Betrugs ſchul⸗ dig gemacht. Er wurde zu einer Gefängnißſtrafe von zwei Wochen verurtheilt. 5) Der 14 Jahre alte Schuſterjunge Johann Schwind von Schiffer⸗ ſtadt wurde der unter dem Strafmilderungsgrund der Jugend verübten Unterſchlagung für ſchuldig er⸗ klärt und erhielt eine Gefängnißſtrafe von 10 Tagen. 6) Landwirtb Heinrich Fröhlich von Schriesheim hat ſich der Beleidigung eines Beamten bei Ausübung ſeines Berufs ſchuldig gemacht. Er erhielt eine Ge⸗ fängnißſtrafe von 5 Tagen. 7) Der 14 Jahre alte Johann Weckeſſer von Hockenheim wurde des Diebſtahls, verübt unter dem Strafmilderungsgrund der Jugend für ſchuldig befunden und zu einer Ge⸗ fängnißſtrafe von 4 Wochen verurtheilt. — Am 9. Januar früh 3 Uhr iſt das Theater in Kronſtadt abgebrannt. Der Theateraufſeher mit ſeiner Familie, zuſammen ſieben Perſonen, verbrann⸗ ten. Samſtag Abend wurden nach Schluß der Vor⸗ ſtellung im hieſigen großen Theater im fünften Rang zwei junge Leute arretirt. Bei einem derſelben wurde die letzte Nummer der Revolutionszeitung „Narodnja Wolga“ und kompromitirende Papiere gefunden. — Kinder zu ängſtigen, um ſie hierdurch zur Ruhe zu bringen oder gehorſam zu machen, iſt ein verwerfliches Mittel, wie wieder folgender, in Mainz vorgekommener Fall beweiſt; Kurz vor Weihnachten begab ſich eine Frau von zu Hauſe weg und wurde das Dienſtmädchen beauftragt, das Kind zu Bett zu bringen. Dies geſchah, aber das Kind war nicht zum Schlafen zu bewegen, es ſprang munter im Bett umher. Das Mädchen griff auch hier zu ſeinem Hausmittel. Der „ſchwarze Mann“ wurde citirt und das Kind mit allen möglichen Stimmen geängſtigt, bis es ruhig war. Als die Mutter nach Hauſe kam, fand ſie das Kind ganz in Schweiß gebadet, mit offenen, ſtieren Augen und am ganzen Körper zitternd. Sofort wurde der Arzt geholt, da das Kind in heftige Krämpfe verfiel, die es nach Ausſage des Arztes in Form von Epilepſie auch wohl behaiten wird. — Winterthur den 3. Jan. Vor einigen Tagen fuhr ein Arzt, Dr. Schoch, von Neftenbach nach Winterthur. Auf dem Wege bat ihn ein mit einem Schleier bedecktes Frauenzimmer um die Er⸗ laubniß, in dem Wagen Platz nehmen zu dürfen. Dr. Schoch bewilligte es, bemerkte aber bald, daß die vermeintliche Dame ſehr grobe Hände hatte. Er entleerte nun heimlich ſein Portemonnaie in der Taſche und ſchleuderte es wie zufällig mit dem Taſchentuche aus dem Fuhrwerke. Darauf erſuchte er das Frauenzimmer, das Portemonnaie aufzu⸗ heben. Der Gauner vermuthete, einen guten Fang — der Inſaſſe ſofort In dem zurück⸗ er zwei gela⸗ zu machen, und ſtieg ab, worauf ſein Pferd zum Galopp antriieb. gelaſſenen Körbchen der Dame fand Revolver. i b i 5 80 Ueber einen hartnäckigen Selbſtmörder ird aus Hagenau i. E. Folgendes berichtet: Ein Wehe Nuabe Heinrich Förſter von hier, hatte in Jahresfriſt beide Eltern verloren und war von ſeinem Pfleger, einem Bahnwärter, zu einer Wittwe in Pflege und Koſt gegeben und ſchaffte bereits hier auf der Eiſenbahn als Laufburſche und Handlanger. Schon bei Lebzeiten ſeiner Eltern ſoll . ſuch gemacht haben, ſich zu erhängen; ſeine Eltern ſind noch bei Zeiten dazwiſchen gekommen und haben ihm mit einer Tracht Prügel und Einſperren den Lebensüberdruß vorläufig ausgetrieben. Wegen ver⸗ ſchiedener Nichtsnutzigkeit hatte nun die Wittwe, bei der er untergebracht war, ihm geſtern angekündigt, ſie wolle ihn nicht länger im Hauſe haben und würde ſeinen Vormund veranlaſſen, daß er ihn anderweitig unterbringen ſolle. Da hat er ſich unter den um 11 Uhr von hier nach Straßburg gehenden Zug geworfen, um ſich überfahren zu laſſen; die Maſchinenſchaufeln haben ihn jedoch bei Seite ge⸗ worfen, ſo daß er unbeſchädigt blieb, und Leute aus dem Zuge haben geſehen, wie er aufgeſprungen und dem Gebüſch an dem Bahngeleiſe zugelaufen iſt. Darauf hatte er ſich weiterhin auf derſelben Strecke unter einen Güterzug geworfen, der ihn wohl verletzt haben mag, denn er hat ſich nicht mehr fortbewegt, aber erſt der danach folgende Schnellzug hat ihn vollſtändig überfahren, doch iſt er am Rad⸗ kaſten hängen geblieben, ſo daß die Leute im Pack⸗ wagen ihn, wenn auch ſchrecklich verſtümmelt, herein⸗ gezogen haben. Ein Bein und ein Ohr iſt ihm abgetrennt, außerdem hat er ſtarke Verletzungen am Kopfe erhalten. — Stuttgart den 10 Jan. Heute Mittag feuerte im hieſigen Poſthofe der frühere Eiſenbahn⸗ baunnternehmer Braun von Stuttgart eiu Doppel⸗ terzerol zweimal nach dem Oberbaurath v. Abel, welcher an der Hüfte, jedoch nicht lebensgefährlich, verwundet wurde. Der Attentäter wurde verhaftet, Der angebliche Grund des Mordverſuches iſt ein verlorener Prozeß gegen die Eiſenbahnbaukommiſſian. (Poſtaliſches). Viele glauben, es ſei erlaubt, auf eine Karte im offenen Couvert zu dem gedruck⸗ ten Inhalte noch einiges zu ſchreiben. Eine ſolche mit 3 Pfg frankirte, aber beſchriebene Karte wird als unfrankirter Brief betrachtet, und weiteren 17 Pfg taxirt, die der Empfänger zu bezahlen hat. An Neufahr iſi es der Poſt wohl unmöglich, alle offenen Eouverte auf ihren Inhalt zu prüfen. Immerhin ſollte man nicht daraufhin ſündigen. (Ein Gläubiger,) welcher nach erlangter Kenntniß von der Zahlungseinſtellung ſeines Schuld⸗ ners zu ſeiner Begünſtigung und zum Nachtheil der übrigen Gläubiger von dem Gemeinſchulynn friedigen läßt, iſt nach einem Erkennen des f gerichts, 2. Strafſenats, vom 12. Nobenbet 10 im Sinne der deutſchen Konkursordnung nich e bar; auch iſt er nicht als Theilnehmer diet l Seiten des Schuldners ſtrafbaren Handlung 0 § 49 des Strafgeſetzbuches zu beſtrafen, al (Gegen die Redaction der „Neuen bust Landeszeitung“) iſt auf Grund zweſer zu Ende 5 Heff entliche uffordetun die Anmeldung zur Ste rolle betreffend. vorigen Jahres erſchienener Artikel Anglg In Gemöͤßheit des worden. Das Schwurgericht wird ſich in 1 00 chen werden die 1 Seſſion mit dem Fall zu beſchäftigen haben. 0 mahlge, bei dem Er (Ein entſetzlicher Unglücksfall) ereignete f 1 des Jahres 1881 meldepf am Samstag früh halb 10 Uhr in de 0 dufgeſrder, ſich zur Stamt des Berliner National⸗Theaters. Der be de 9 den rection des genannten Theaters angeſtelle und lh aus begabte Decorationsmaler Stefan begab ich Morgen auf den ſogenannten Deckbodeg des ters, um die Ventilation nachzuſehen, Heim Unter ſuchen des Bodens kam derſelbe an die z e lation dienende Oeffnung neben dem Kronleucht und ſtürzte durch dieſelbe in den Zuſchge herab, ſo daß er in de 7. Parquetreſhe der telegraphiſch requirirte Krankenwagen brachte den Verunglückten nach dem kath. Krankenhaue, woa conſtatirt wurde, daß der Unglückliche beige e gebrochen und Rückgrats⸗, ſowie innere Vetlehunge davon getragen habe. Stefan iſt 38 Jh und Wittwer i 5 Handels ⸗Nachrichte i Mannheim, den 12, Jon 1 (Produktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlken eh (Per 100 Kilo. Preſſe in Mork) Weizen, pfälzer 23. — dis — e h 24.25 bis 24.50. Amerikaniſcher 24 Spring 23.75 bis —. —, Californiſchee —.—. Roggen, pfälzer 21.25 bis 2178, e 20.50 bis —.—. Franzöͤſſiſchet 2125 % Gerſte hieſiger Geg. 17.50 bis 1 78, page bis 18.75. neuer Hafer bad 13.50 5 württemb. Alp 14.50 bis 1475, Wenbet neuer Hafer —.— bis — , iht Mais amerikan. mixt, 14 Bohnen 23.50 bis 25.50, Linſen Wicken 15.— bis 17.—. Kernen 0 5 Erbſen —.— bis —.—. Kohlreß delſcher 2850 bis —.—. ungar. 28. — bis eehemeg deutſcher 1. Sorte 106.— bis 108 — — bis — .—. Provancer 140,.— 8 neuer Pfälzer Luzerne 115.— bis — . ei 36 — bis —.—. Leinöl in Parthien 60. — bis e weiſe 60.50 bis —.—, Nüböl in Paren bis —.—. Faßweiſe 64. — bis e ehe in Wagenladungen 29.50 bis ſo wenig gleicht. Bei der Sorgfalt die Sie auf ihre Erziehung verwenden — — Du darfſt nicht lachen, Luiſe,“ fuhr ſie erbittert fort, indem ſie ſich halb aufrichtete, und ihre ſonſt ſo weiche Stimme klang nichts weniger als ſanft, „du darfſt nicht lachen, dein Benehmen bei dem geſtrigen Garten⸗ Concert war allerdings dazu geeignet, ſolche Be⸗ merkungen zu veranlaſſen. Die Art, wie du die Huldigungen der anweſenden Herren aufnahmſt, namentlich“ — ihre Stimme ſank zu einem kaum verſtändlichen Ziſchen herab — „namentlich die des ſchönen Herrn von Stetlern —“ Bei dieſen Worten umzog ein ſpöttiſches Lächeln die Lippen des jungen Mädchens. Herr von Stet⸗ tern, ein junger, flatterhafter, viel bewunderter Cavalier, galt für den bevorzugten Verehrern der kleinen, niedlichen Frau. 5 „Dieſes Herrn von Stettern,“ fuhr die Tante höhniſch ſort, „der wohl der Neueſte der von dir ins Netz gelockten Anbeter iſt. —“ Luiſens Augen blitzten zornig auf. Dann ſagte ſie kolt, aber mit vernichtendem Hohn: „Du irrſt, Herr von Stettern kümmert ſich, Gott ſei Dank, nicht um mich, nnd beglückt mit ſeiner Verehrung wohl eine andere Dame —“ Im nächſten Augenblick brannte ein Schlag auf ihrer Wange. Die kleine ſanfte Frau war aufgeſprungen; mit glühendem Geſicht, wuthfunkeln⸗ den Augen und bebenden Gliedern ſtand ſie vor ihr. Luiſe war töͤdtlich erbleicht einen Schritt zu- [Pauſe erhob der Kanarienvogel, rückgewichen, und aus ihren Blicken leuchtete für einen Moment ein ſo tiefer, leidenſchaftlicher Haß, daß ſelbſt die Wüthende augenblicklich ihre Augen verwirrt ablenkte. Dann jedoch erging ſie ſich in um ſo lauteren Ausbrüchen ihres Zornes. „O meine arme Luiſe!“ rief Lina, herzueilend und die Wankende mit ihren Armen ſtützend; „warum haſt du das gethan, Tante!“ Die kleine Frau zerriß ihr duftiges Taſchentuch zwiſchen den zitternden Händen. Wie war alle Anmuth und Kindlichkeit ſo ganz von ihr gewichen in dieſem Moment! „Elende!“ kreiſchte ſie heiſer, mit den kleinen Füßen den Teppich ſtampfend, „was wagſt du! Iſt das der Dank, den du mir ſchuldeſt? Du, die du ohne meine Güte verhungert wärſt? Du ver- dienſt mein Brot nicht, das du iſſeſt, du — du — du Undankbare!“ Sie ſtürzte poötzli inaus ur i Thür hinter ſich zu. 1 f e e Es war ganz ſtill im Zimmer, Lina weinte; die Goldfiſchchen huſchten in ihrem Baſſin 1 der Sonnenſchein flimmerte auf den hundert 1 goldeten Zierathen des Salons. Erſt nach einer der vor verſtummt war, ſeinen gellenden Geſang. 25 0 Luiſe richtete ſich aus den Armen ihrer Schweſter auf. „Das thut mir weh,“ ſagte ſie auf den Käfig deutend, „laß uns gehen, Ling 15 Ihr Antlitz drückte die vollſte Ruhe i, daß der Diener, welcher den Lärm gehirt d e plötzlich gedrungen gefühlt hatte, die Waere eben jetzt hereinzubringen, ſeinen Rameradeg ez in der Küche erzählte, es ſei oben wieder z e terlicher Streit geweſen, aber die gnädige a e weggelaufen und die Fräulein als Sieger A ve Platze geblieben. „Das geht ja immer ſo,“ ſagſe ein ch Diener, „das älteſte Fräulein hat einen Siege mit der darf Keiner anbinden, ſie behalt doch Ahn das letzte Wort.“ „Das iſt aber ſehr ſchlecht von ihr daß f der gnadigen Frau immer Troß biete ach Köchin, bedächtig von dem Reisbrei koſſend, den f eben zurecht rührte. „Die Gnädige hat ſe viel fl ſie gethan, ſie ſollte wohl ein bischen denn gegen ſie ſein. Aber die gnädige Fran aug aug ſoviel in ſie hinein reden, ſie hort micht nat den nach und giebt auch keine Antwork, 4 „Da lob' ich mir das kleine Feauen, das niedliche Kammerzöſchen ein, au der feht Alles Die iſt fix und munter wie ein Eichhörnchen uu plaudert und lacht in Einem fort. es keen 0 nicht darauf an, mir einen Kuß zu geben er N Hand zu drücken, wenn ich ſie hübſch fei ke Wann fiele das wohl Fräulein Luise ein?“ 5 Faortſetzung ſolgt. und Verlag don Wucherer & Molln 7 Ladenburg. Redaction, Druck 6519 ur Anmeldung ſind verpfl i 8) alle Deutſche, welche im 81 das 20. Leber üdlgen alſo im Jaht geboren ſind; rüher geborenen 2 1 15 deren Dienſt noch nicht endgiltig, durch schließung, Ausmuſte Ueberweiſung zur Erfatzt oder Seewehr, Aushebur einen Truppen⸗ oder heil entſchieden iſt, ſofe nicht durch die Erſazbel von der Anmeldung aus lich entbunden oder übe Jahr 1881 hinaus zus ſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei Gemeinderath desjenigen ö an dem der Militärpflichtige dauernden Aufenthalt hat. er keinen dauernden Aufet ſo muß die Anmeldung ar Orte des Wohnſitzes und Mangel eines inländiſchen! ſtzes an dem Geburtsort: wenn auch dieſer im Auslank an dem letzten Wohnſitz der geſchehen. 3. M det Militärpflichtige vo Otle, in dem er ſich nach 2 pu melden bol, zeitig abt ſo haben die Eltern, Vorn Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabi die Verpflichtung zur Anm 4. Die Anmeldung hat voi Januar bis 1. Februar ſchehen, ſie ſoll enthalten: und Zunamen des Pfli deſſen Geburtsort, Gebt und Tag, Aufenthaltsort, Gewerbe oder Stand, ſodan Gewerbe oder Stand und ſiz der Eltern, ſowie ob di leben oder todt ſind. So Anmeldung nicht am Ge erfolgt, iſt ein Geburt botzulegen. Bei wiederho meldung müſſen die Looſun borgelegt werden. 5. Wer die vorgeschriebene unterläßt, wird mit 0 bis zu 30 Mark oder bis zu drei Tagen beſtra Aadenburg den 4. Januar Gemeinderath. A. Huben. Bekannkmachn . 122 Das Eismachen wird hiermit unterſagt. üwiderhandlungen gegen d t 8 ö ern Strafe bis zu 10 caburg, den 11. Janu Bürgermeiſteramt. A. Huben. —— Zu vermierk Alon dung beſtehend aus; 1 „ Küche, Keller und dis Oſtern zu vermiethen 1 Michael Stichs, ar