ere Hirſchpark hielt, und ſich ſeit Jahren harmlos und gern geſehen in der Geſellſchaft bewegte. Man fand bei ihm ziemlich viel Geld und eine Anzahl werth⸗ voller Pretioſen. — Sinsheim, den 30. Dez. Heute früh gegen 2 Uhr wurden wir durch Feuerlärm geweckt, es brannte die Lohmühle des Müllers Konrad Reinig hier. Da der Brand erſt entdeckt wurde, als das nicht umfangreiche Gebäude in vollen Flammen ſtand, konnte nicht verhindert werden, daß die Lohmühle völlig ausbrannte. — Der „Oberl. Bote“ berichtet aus Leopolds⸗ hohe den 28. Dez.: Geſtern Abend vier Uhr ſtieg der neunjährige Sohn des Holzhändlers Lamy von Großhüningen am jenſeitigen Rheinufer oberhalb des Kanals in einen leeren Kahn. Sei es, daß ſich dieſer durch Druck löſte oder ſeſtens des Knaben losgemacht wurde, kurz, der Kahn trieb mit ſeinem hilfloſen Inſaſſen gegen den bei Hüningen mit rapider Schnelligkeit reißenden Rheinſtrom der Brücke zu. Durch den Hilferuf des Knaben und der Zu⸗ ſchauer aufmerkſam gemacht, eilten zwei Wärter der Schiffbrücke mit einem Rettungskahn in den Strom und ſtellten ſich unterhalb der Brücke auf, um den dorthin treibenden Kahn mit dem Knaben zu retten, da eine Fahrt ſtromaufwärts nicht mehr möglich war. Der am Poſten auf der Schuſterinſel wache⸗ habende Grenzaufſeher Mahler, ein ziemlich großer, kräfliger Mann, erfaßte den kritiſchen Moment, ſprang auf die Brücke, an die Stelle, an welcher borausſichtlich der beſagte Kahn durch die Brücken⸗ pontons durchpaſſiren mußte, ſtieg in einen eiſernen Ponton und konnte Glücklicherweiſe in dem Augen⸗ blick, in dem das Schiffchen mit dem Knaben mit voller Kraft an den Ponton geſchleudert wurde und ein Leck erhielt, den in Lebensgefahr ſchwebenden Knaben mit einer Hand feſthalten und in den Ponton ziehen, während der geſcheiterte Nachen ſank. Die Trümmer deſſelben wurden erſt bei der Eiſen⸗ bahn⸗Brücke aufgefangen. Sämmtliche drei an der edlen That Betheiligten verdienen lobende Erwäh⸗ nung. — Vom Oberlande, den 2. Jan. Als eine zeitgemäße und wohlthätige, allen Eiſenbahn⸗ verwaltungen warm zu empfehlende Verordnung wird die des preußiſchen Handelsminiſters, der gegen⸗ wärtig der Reichskanzler ſelbſt iſt, begrüßt, weil ſie den Reiſenden sämmtliche Kupees eines Zuges auf der Abgangsſtation zur Verfügung ſtellt, wodurch dem leidigen Zuſammenpreſſen derſelben in den Eiſenbahnwägen ein Riegel vorgeſchoben worden iſt und es nicht mehr ſo leicht vorkommen wird, daß einige Perſonenwagen leer bleiben, während andere Überfüllt ſind. Möge dieſe wohlthätige Maßregel auch bei uns Eingang finden. — In Krementz gab eine Hebamme der Frau eines Capitäns, welcher ärztlich eine Chinin⸗ tinctur verſchrieben war, ſtatt dieſer e ein. Die Folgen traten ſofort ein, die Frau c blos die Worte „Ich ſterbe“ ausrufen und ver unter großen Qualen 5 Minuten später. — München den 3. Jan. Im Bankhauſe Ernſt Fürther dahier wurden heute Kaſſen⸗ 95 Depoſiten⸗Defecte im Betrage von 1 ö tauſend Mark entdeckt. Der Kaſſier des Hauſes, Kremer, hat ſich geflüchtet, zuvor aber n ſeinen Chef einen Brief geſchrieben und den i für die entwendeten und bei einer hieſigen Ban verſetzten St atspapiere überſendet, während der Buchhalter Löwenſtein geſtern Vormittag unter 190 ſtänden geſtorben iſt, die eine Vergiftung vermuthen laſſen. f — In Salzuflen fand am 3. Jan, ein furchtbarer Brand ſtott, welcher die ganze Stadt zu vernichten drohte. Es brannte die Hoffmann ſche Stärkefabrik, eines der größten dieſer Etabliſſements auf dem Continente. Etwa 70,000 bis 8⁰ 000 Centner Stärke, theils verpackt, theils roh. ſind ver⸗ brannt. Tauſend Arbeiter wurden durch den Brand brodlos. Der Schaden an Gebäulichkeiten und Material beträgt ungefähr 1.500,000 Mark. i — Mainz den 3. Jan. Die falſchen Zwei⸗ markſtücke, welche in letzter Zeit ſowohl hier als in den Nachbarſtädten, insbeſondere in Worms, aus⸗ gegeben wurden, veranlaßten polizeiliche Nachforſch⸗ ungen, in Folge deren in letztgenannter Stadt ein Mann angehalten wurde, der auch fofort geſtändig war. In der Unterſuchung gab er an, daß er Schulz heiße, aus Stettin gebürtigt ſei, ſeit unge⸗ fähr zwei Monaten aber in Mainz wohne. Da es ihm aller Anſtrengung nicht gelungen ſei, bier Ar⸗ beit zu erhalten, ſei er mit Weib und Kindern der⸗ maßen in Noth gerathen, daß er ſich ſchließlich nur durch Falſchmünzerei zu helfen gewußt habe. Eine am Neujahrstage in der Wohnung des Mannes vorgenommene Hausſuchung ergab in jeder Beziehung die Beſtätigung ſeiner Ausſage. Man fand zwar keine Falſifikate mehr, wohl aber die dazu benutzten Formen und Metallmaſſe. Zugleich aber bot ſich den Beamten ein nicht zu beſchreibendes Bild menſchlichen Elends dar. Zwiſchen kahlen vier Wänden ein abgehärmtes, ausgehungertes Weib, kaum mit dem Nöthigſten bekleidet und drei Kinder, welche weinend nach Brod ſchrieen. Die Schutzleute griffen angeſichts dieſer ſchrecklichen Noth in ihre eigenen Taſchen, um wenigſtens für den erſten Augenblick das Elend nach Möglichkeit zu lindern. — Bremen den 3. Januar. Nach Unter⸗ ſpülung der Quaimauern ſtürzten Nachts zwei Schuppen am Weſerbahnhof zuſammen. — Der Propinzialgerichtshof von Südholland hat geſtern den Mörder de Jong, welcher den drei⸗ zehnjährigen Knaben Bogaardt in die Dünnen bei Scheveningen gelockt und dort erſtochen hal lebenslänglicher Zuchthausſtrafe verurthel — Schneeſturm. Im Norden von Sch land gerieth durch einen ungewöhnlich 0 Schneeſturm der Verkehr auf verſchiedenen 610 bahnen völlig ins Stocken. An meh eien Ste erreichte der Schnee die Höhe der Rauchfänge Lokomotiven. Viele Paſſagiere mußten ihte 05 nachtsfeiertage in Dorfſchenken zubringen. In 50 des ſtarken Windes und der ſcharfen alte die Säuberung der Gelänſe nur langſam bon Stalſe — Eine neue weinliefernde la M. Lecard, Botaniker und Afrikareſſender hat 1 franzöſiſchen Unterrichtsminiſterium einen Bericht il die Auffindung einer knollenartigen Pflanze nn krautartigen Trieben in Sudan erſtattel, welche als „wilde Rebe“ bezeichnet, deren Früchte köſtlie ſein ſollen. Derſelbe glaubt, daß die Frucht; Weingewinnung dienen kann, daß die Pflanze fie ähnlich wie die Kartoffel bauen läßt, und hofft, da dieſelbe in Frankreich angebaut werden ann un zur Produktion „in ungekannten Proporſſone ſch vermehren laſſe. Dieſer in der Academie 05 sciences verleſene Bericht macht ungeheureg Au ſehen, denn wenn ſich die Angaben und die darg geknüpften Hoffnungen bewahrheiten ſollten, ſo würde der Weinbau einem gewaltigen Umſchwunge enthe gengehen. — (-BWohlthätiger Selbſtmörder) Unterhalb der Brücke von Argenteuil bei Paris zog an d Leiche eines Unbekannten aus der Seine de einem Stricke einen Nachtſack mit 360,000 Fr. a. Halſe trug. Dieſer Betrag ſollte laut letztwillige Verfügung des Verblichenen den Armen feuer meinde übergeben werden, auf deren Grund Boden ſein Leichnahm aufgefunden würde — Oberförſter: „Wie mir dom Forſomt ge ſchrieben wird, Herr Tanngipfel, ſind Sie heit verſetzt worden, weil Sie ein Spielratz ſind; das muß von jetzt an aufhören!“ Jorſtgehilfe: „Leider iſt es ſo! Ja, wer das perdammte Torolen laſſen könnte!“ — Oberförſter; aß Sie ſpiekeg Tarok! Das iſt geſcheidt, uns fehll gerade got ein Vierter!“ a — Szene vor den Geſchworenen Prafident „Was wollen Sie denn mit dem geſſohlenen Gegen⸗ ſtande anfangen?“ Angeklagter uf fuer Stimme „Ihnen, Herr Präſident, ei Weihngchtsgeſchenk machen, denn ich habe ſo ot die ehe Sie zu ſehen, daß ich glaubte, Ihnen dieſe kleine Aufrmerk⸗ ſamkeit ſchuldig zu ſein.“ Eine Frau las in den Zeſtungen die Ver⸗ handlungen der Deputirten im Paxlamenze und fagte ihren Mann: „Was iſt deun Oppoffſſons⸗Parels „Mein Kind,“ erklärte der Mann, Oppoßtions gar tei iſt im Parlament ganz dasſelbe, was D in der Haushaltung biſt.“ wendungen gegen dieſe ſchlagenden Gründe zu er⸗ heben. „So muß ich es aber unverantwortlich nennen,“ ſagte er ernſt, „daß Sie mich, als den Bormund dieſer Kinder, nicht früber benachrichtigt haben. Wiſſen Sie, was Sie gethan haben? Ein Mutterherz an ſeinen heiligſten Gefühlen grauſam verletzt, eine lange qualvolle Hoffnung leichtſinnig getäuſcht, den Todeskampf einer ſcheidenden Seele.“ „Um Gotteswillen, hören Sie auf!“ unter⸗ brach ſie ihn, ſich die Ohren zuhaltend, mit weh⸗ lagender Stimme, „Sie ſind geradezu entſetzlich n Ihrer ſchonungsloſen Rückſichtsloſigkeit. Wie onnte ich es wiſſen, daß Sie ſich ſo nahe für dieſe Angelegenheit intereſſiren! Und überdies iſt es grau⸗ am von Ihnen, mir jetzt Vorwürfe zu machen, vo mich ein ſo harter Schlag getroffen, wo ich durch den Tod meiner theuren Schweſter auf's urchtbarſte erſchüttert — “ Ihre Stimme verlor ich in Schluchzen, und ſie netzte ihr Spitzentuch it einem Strom von Thränen . Erlen ging, ohne ein Wort zu erwidern, hin⸗ us, um Licht herbeizuholen, denn die frühe Däm⸗ nerung des Herbſtabends war allmählig völlig her⸗ ingebrochen. Als er wiederkam, ſchluchzte die Dame noch mer, die beiden Mädchen ſtanden ſcheu von ihr bgeſondert und maßen ſie mit nichts weniger als ürtlichen Blicken. Beim Scheine der Kerzen, die ſie erſt die Tante betrachten, deren Namen ſie in den letzten Tagen ſo oft gehört hatten. Sie war eine kleine, zierliche, anmuthige und bewegliche Frau, mit feinen, ſanften Zügen, blühen⸗ der Geſichtsfarbe, und goldblonden, wolligem Haar. Die weichen, energieloſen Linien ihres Antlitzes ver⸗ riethen einen jener Frauencharactere, die, vom Schick⸗ ſal niemals ernſtlich in die Schule genommen, und in der Gewißheit, ſtets bewundert zu werden, ſich in allerlei kindiſchen Thorheiten, Launen und Be⸗ merkungen gefallen und ihre eigene Haltloſigkeit und Schwäche für anziehend halten. — Alles war ele⸗ gant an ihr von dem glänzenden Stoff des grauen Seidenkleides bis auf die koſtbaren Spitzen der Uebermanſchette, die die kleine roſige Hand nur zum Theil hervorſchimmern ließ. Bei jeder ihrer Be⸗ wegungen kniſterte die Seide oder klirrten die Perlen ihres Armbandes, und ein ſüßes, berauſchen⸗ des Parfüm hatte ſeit ihrer Ankunft die ganze Stube durchdrungen. Allmählig hatte die Weinende ihre Thränen getrocknet und ſchaute nun mit einer gewiſſen Un⸗ behaglichkeit in dem öden Raum umher. i „Wie ärmlich Ihr hier wohnt Kinder,“ ſagte ſie, ſich leiſe ſchüttelnd, „aber wir haben uns ja noch gar nicht gegrüßt! Kommt, fagt mir doch guten Tag, ich habe ja Kinder ſo gern.“ Die elegante Dame mit ihrem ſanften Geſicht as kleine, kahle Gemach unheimlich erhellte, konnten ; ekannte 5 große Kinderfreundin. en für eine Hier indeß ſchien ſie ihre gewohnte Anziehungskraft nicht auszunden; den Luiſe trat bei ihrer Anredung unwilleſhelch eigen Schritt zurück und die kleine Ling hielt ſich che und ängſtlich an der Schweſter feſt. f „Kommt doch, und gebt mir einen aß, ah ſie ſchmeichelnd fort und zog die Kleine a dec ich will Euch ja jetzt mitnehmen in eig Hau und will Eure Mutter ſein — iſt es nicht ö, Herr Erlen, ſchon zwei ſolche großen Kinder zu hate „Meine verſtorbene Schweſter war fünf Jah älter als ich,“ fuhr ſie, da ihr keine Antwork ure fort, „aber wir haben uns doch ſehr lieb gehe weiß Gott“ — ſie fuhr mit dem Taſchenluch Rhe die feuchten Augen — „und darum will ſch Euch jetzt zu mir nehmen. Ihr werdet doch eig en und mich recht lieb haben?“ Lina brachte ein ſchüchternes „Ja“ herb, Luiſe beharrte in ihrer ſtarren Verſchloſſenheſ, „Nun, und du?“ fragte die Tante, Sog du nicht auch, daß du mich lieb haben will „Nein,“ rief das Kind mit ausbrechen Leidenſchaftlichkeit, „du haſt unſere Mam auch nicht lieb gehabt, und darum mögen wir dich nich! Ich will nicht in dein ſtolzes Haus zfehen, lh bleibe ich bei meiner todten Mama und ſlerbe ar 7 + Hunger, oder ich vermiethe mich als Kinder wäre, (Fortſetzung ſolgt.) — olitor ruck und Verlag von Wucherer & Redackion 5 Ladenburg. hong wer 7 wiche bei 1 helder, fl. 7 Anmeldung ſin e deuſce geſkentl rde ll beefend. Gemäß 00 der 1881 Jahres bega sch z. 381 das 2 wabten, alſo geboren ind; rüher ge 9 9 ben noch nicht endgil ſchleßung, leberweiſung zl doe Seewehr, enen Truppen⸗ Tel enſchden ficht durch die bon det Anmeld ſch entbunden gaht 1881 hi. felt wurden. d Aumeſdung erf gemeideralh desje i dem der Militär wenden Aufenthe . knen dauernde o nuß die Anmeld One des Wohrſitz Nang eines inlän ſic n dem Geb pen nut deer im n den lch Wohn eichen. 3. A dn Miitpfi D un Vn it f u nchen 9h) o haben de Ker Ache, Sul ide lr deaſichng zu 4 d Anhang b daun bi l. f fen, fe ſoll ent b Junamen de mn Gehurtsort 1m Laß Aufenthal Funke oder Stan Hunde oder Sta be elkern, ſom len dder kodt ſin knedung nicht gfagt, it ein Aaſlegen. Bei t bung müſſe die wigtegt werden. aa iu dureh imleloßt, wird u u 30 Mal u drei Tage Wkug ben 4. Gemeinden A. Hub — . verm u Logig w Logis mit 3 A . Keller nebſt Au in der Ex We dee kann ei Nhe khr ein Hüter dae 8 8 Relauſt und e een gen