Lang Sil ſesheim. umi rte a. Marl. f 11 % und de K Qual f. 1 cen, fag g bolladulg öpſe eiſe Palais poſtirt hatte. — Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet viertel Poſtproviſion. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Cärqus zum nehmen Inſerate für uns an. Local-Anzeigen mit 6 Pf., jährlich 1! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mä. 70 Pf. excl cheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Nr. 3. Samſtag, den 8. Januar 1881. Volitiſches. Berlin den 2. Jan. Heute wird es zwanzig Jahre, daß König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ſtarb und Wilhelm als der erſte König ſeines Namens den preuß. Thron beſtieg. Große, gewaltige Ereigniſſe liegen zwiſchen damals und jetzt. Berlin den 3. Jan. Der Neujahrs⸗Em⸗ pfang fand am 1. d. M. wie üblich ſtatt An⸗ ſprachen von politiſcher Bedeutung wurden ſeitens des Kaiſers nicht gehalten. Ueberaus zahlreich war die Generalität vertreten; der älteſte der Generäle, Graf Moltke, hielt die Anſprache an den Kaiſer. Dem Staatsminiſterium, welches unter Vorantritt des Grafen Stollberg erſchienen war, dankte der Kaiſer beſonders für die Unterſtützung, welche die Miniſter ſeiner Regierung im verfloſſenen Jahre hatten zu Theil werden laſſen. Die Auffahrt der Botſchafter in ihren Galagequipagen erregte jedesmal die beſondere Neugierde des Publikums, welches vor⸗ geſtern ſich überaus zahlreich in der Nähe des kgl. Während „Poſt“ und „Kreuzzeitung“ mittheilen, daß der Kaiſer beim Neujahrsempfang der Botſchafter geäußert habe, er wünſche und hoffe, daß auch im neuen Jahre der Friede erhalten bleibe, ſoll der Kaiſer bezüglich der griechiſch⸗türkiſchen Verwickelung nach der „National Ztg.“ bemerkt haben: Es ſieht ſehr kriegeriſch aus. Berlin den 4. Jan. Nachrichten hält man die Ablehnung des Schieds⸗ gerichts ſeitens der Pforte nicht für deren letztes Wort. Rußland und England unterſtützen nach⸗ drücklich den franzöſiſchen Vorſchlag. Von ſeiten der Pforte wird ein entgegenkommender Schritt er⸗ wartet, um als Anknüpfungspunkt für neue Ver⸗ handlungen zu dienen. Die Pforte hält die in ihrer Note vom 14. v. M. enthaltene Verſicherung aufrecht, daß ſie die Feindſeligkeiten gegen Griechen⸗ land nicht beginnen werde. Die Möglichkeit eines griechiſchen Angriffs wird hier wegen der Unfertig⸗ keit der griechiſchen Rüſtungen auf längere Zeit ſchlechthin bezweifelt. Vertrauliche Auseinander- Nach hier vorliegenden ſetzungen mit Deutſchland, England und Qeſterreich⸗ Ungarn über die durch die Ablehnung des Schieds⸗ gerichts eingetretene Lage laſſen die Fortdauer des europäiſchen Einvernehmens geſichert erſcheinen. Das unter Leitung des Reichskanzlers ausge⸗ arbeitete Unfall⸗Verſicherungsgeſetz enthält nach der National. Korreſp. folgende Grundſätze: Die Unfall⸗ Verſicherung ſoll obligatoriſch gemacht werden; das Reich nimmt die Verſicherung ſelbſt in die Hand und zahlt die Entſchädigung direkt an die Arbeiter aus, die Arbeitgeber unter gewiſſer Mitwirkung der Gemeinden zahlen die betreffende Verſicherungsprämie an die Reichskaſſe. Das Haftpflichtgeſetz wird nicht aufgehoben; liegt ein Fall des Haftpflichtgeſetzes vor, ſo zieht das Reich die betreffende Entſchädigung vom Arbeitgeber ein. Straßburg, den 3. Jan. Wie verlautet, haben der hieſige Gouverneur General Lieutenant v. Schkopp und der Kommandant Generalmajor Bauer zuſammen ihten Abſchied eingereicht. Der Polizeidirektor v. Saldern hat ſich gleichzeitig auf einen vierwöchentlichen Urlaub begeben, und dürfte, wie hieſige Zeitungen berichten, nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren (Bad. Ldztg.) Aus Petersburg wird dem „Globe“ be⸗ richtet, daß der Gouverneur des Diſtrikts Orenburg dem Kaiſer ſein Abſchiedsgeſuch überſandte, begleitet von einer Depeſche, worin er ſich außer Stand er⸗ klärt, länger Zeuge des unter den Kirgiſen und anderen Bewohnern der Provinz herrſchenden furcht⸗ baren Nothſtandes zu ſein. Durch eine Reihen⸗ folge ſtrenger Winter all ihres Viehes beraubt und ohne Getreidevorräthe verhungern die Bewohner der zentralaſiatiſchen Steppen zu Hunderten. Zur Lin⸗ derung des Elends iſt zum mindeſten eine halbe Million Rubel dringend erforderlich, und da dieſe Summe von der ruſſiſchen Regierung verweigert worden, lehnt es der Diſtriktsgouverneur ab, irgend⸗ wie länger für die Verwaltung der nothleidenden Provinzen verantwortlich zu ſein. 5 Verſchiedenes. — Karlsruhe den 4. Jan. J. K. Hoh. die Großherzogin hat dem bad. Frauenverein als jährlichen Beitrag für Vereinszwecke die reiche Gabe von 1000 Mk. zugehen laſſen. — Aus Baden, den 5. Jan. Der Eiſen⸗ bahnverkehr bis Eberbach wird noch längere Zeit unterbrochen bleiben. Die Aufräumung der gerutſch⸗ ten Felswand konnte angeblich noch nicht in Angriff genommen werden, da der Feuerbergtunnel um 50 Meter an der unteren Seite verlängert werden ſoll, — In Waldshut entleibte ſich am letzten Tage des alten Jahres der penſionirte Poſtdirekton B. durch Oeffnen der Pulsader; der Beweggrund zu dem Selbſtmorde ſoll in Geiſtesgeſtörtheit zi ſuchen ſein. 5 — Auf dem Heidelberger Bähnhofe verun glückte in der Neujahrsnacht Bahnwart Huber vor Plankſtadt; der Unglückliche wurde von einem Poſt⸗ zug erfaßt und zermalmt. Huber war 45 Jahre alt und hinterläßt eine Wittwe und 5 Kinder. — Karlsruhe den 5. Jan. Geſtern Nacht hal ſich ein Unteroffizier des hieſigen Trainbakaillons dadurch ſelbſt den Tod gegeben, daß er ſich be Gottesau auf die Eiſenbahnſchienen legte und vor dem Zuge überfahren ließ. — Karlsruhe, den 4. Januar,. Wie di „Breisg. Ztg.“ mittheilt, iſt der Gemeinderechnen von Jechtingen, der bekanntlich den Verdacht zi erwecken verſucht hatte, als ſei er das Opfer eine: Raubmordes geworden, um dadurch die Spur vor einer Veruntreuung und Flucht abzulenken, in Havr⸗ wenige Stunden vor der Abfahrt des Schiffes nack Amerika verhaftet worden. Die Beſtätigung dieſe Nachricht bleibt abzuwarten. — Konſtanz den 2. Jan. Am Freitag fand man bei Gottlieben im Rhein die Leiche eine Geiſteskranken, welcher ſeit 8 Tagen in der ſchweizer iſchen Privatirrenanſtalt, nahe unſerer Grenze ge legen, vermißt wurde. Derſelbe war ein ſehr reiche St. Galler. welcher ſich einen vielbeſuchten eigener Feuilleton. Ver waill. ä Etzahlung von Clara Waldheim. „Jg, vorgeſtern waren es drei Wochen, als Mama den Brief abſandte, ſie war damals ſchon krank und iſt nachdem nicht wieder aufgeſtanden; ſie konnte nicht einmal ſterben deshalb, ich weiß es recht gut, Und weil die Tante ſich nicht um Mama gekümmert hat, wollen wir ſie auch nicht lieb haben, und wenn ſie kommt, gehe ich nicht mit ihr.“ Ein ſeidenes Frauenkleid rauſchte vor der Thür. Man hörte die Gattin des Hauseigenthümers mit einer Fremden ſprechen. „Lieber Gott, welch eine dunkle Treppe,“ ſagte die Dame. „Alſo hier?“ Vielen Dank, gute Frau!“ Sie trat ein. Exlen erhob ſich bei ihrem Erſcheinen. „Sie kommen aber ſehr ſpät, gnädige Frau.“ „Mein Gott, konnte ich denn eher? Ich ließ mir nur die nöthige Zeit, meine Toilette in einem Hotel zu wechſeln, und auch das mußte in raſender Eile geſchehen. Sie wiſſen, wie unrecht Sie mir mit Ihren Vorwürfen thun, da Sie meine fieber⸗ hafte Sehnſucht nach der theuren Schweſter kennen.“ — „Aber mein Gott, wo iſt ſie denn?“ unterbrach ſie ſich plötzlich, unſicher im Zimmer umherblickend, „ich hoffe doch, daß —“ i Er zuckte die Achſeln. „Trotz der anerkennens⸗ werthen Eile, gnädige Frau, in der Sie Ihre Toilette beſorgt haben,“ ſagte er ironiſch, iſt es leider zu ſpät.“ Er wies mit der Hand auf das Sterbelager, das in einer Ecke des ſchon ziemlich dunklen Zim⸗ mers ſich befand, und nachdem er noch mit den Worten „Hier, Kinder iſt Eure Tante,“ den Mäd⸗ chen die Dame vorgeſtellt, zog er ſich mit gekreuzten Armen bis ans Fenſter zurück. „Wie meinen Sie das?“ fragte die Dame verwirrt, dem Bett näher tretend, „Adele, rief ſie, die darauf Liegende gewahrend, du biſt alſo bett⸗ lägerig — oder ſchläft ſie ?“ a „Sie iſt todt!“ ſprach Luiſe finſter. „Todt? Allmächtiger Gott, wer hätte das 8 — Alſo todt! athmen. ahnt! O, nun erkläre ich mir dieſe Sehnucht, di mich geſtern beinahe gewaltſam vorwärts trieb Aber wer hätte gleich das Schlimmſte geahnt Und ſo plötzlich, ſo überraſchend —.“ „Wie ich höre, hat Ihre Frau Schweſte Ihnen ja ſchon vor drei Wochen von ihrer Er krankung und ihren Befürchtungen dieſerhalb Mit theilung gemacht,“ unterbrach ſie Erlen vom Fenſte her. Und — „Ja, ich glaube wohl, daß es ſchon einig Zeit her iſt, wie lange, weiß ich freilich nicht, entgegnete die Dame, verlegend an ihren Hand ſchuhen zupfend „Aber Sie wiſſen ja ſelbſt, Her Pfarrer, wie meine Zeit in Anſpruch genommen iſt. Was hätte die Geſehſchaft geſagt, wenn ſi der Gartenfeſtlichkeiten verluſtig gegangen wäre, di ich immer im Spätſommer arrangirte. All mein Zeit und meine Gedanken mußte ich dieſen Ang legenheiten widmen, erſt das jetzt eingetretene ab ſcheuliche Wetter ließ mich einigermaßen freier auf Da bin ich nun ſofort aufgebrochen mehr kann man wahrhaftig doch nicht von mir ver langen.“ Erlen hielt es nicht der Mühe werth, Ein