Aus Baden. Etwa eine viertel Stunde von Breiſach entfernt auf der Straße nach Jech⸗ tingen wurde nach der Br. Ztg. am 29. Dez ein Stock, eine leere Brieftaſche, ein Hut und ein Rock, letzterer mit bedeutenden Blutſpuren behaftet, auf⸗ gefunden, welche Gegenſtände als Eigenthum des Gemeinderechners von Jechtingen erkannt wurden. Man vermuthet, daß derſelbe eine größere Summe Geldes für die Gemeinde an die Gr. Obereinehmerei in Altbreiſach abliefern wollte und nun das Opfer eines Verbrechens wurde. — In Frankfurt wurde ein Photograph verhaftet, weil derſelbe verdächtig war, falſche Zwei⸗ markſtücke angefertigt zu haben. Eine vorgenommene Hausſuchung war nicht ohne Erfolg, denn es wurde eine Gipsform, eine kleine Schmelzpfanne, mehrere neue zinnerne Löffel und ein Fläſchchen mit Spiri⸗ tus vorgefunden, welche Sachen der Photograph zur Anfertigung des falſchen Geldes gebraucht. In den letzten Wochen ſind mehrere der Falſifikate aus⸗ gegeben worden. — Köln. Nach der neueſten Nummer des „Oeffentlchen Anzeigers“ werden von der Staats⸗ anwaltſchaft in Bonn nicht weniger als 452 Per⸗ ſonen, welche wegen Entziehung der Militärpflicht u. ſ. w. Subſidiar⸗Gefängnißſtrafen zu verbüßen haben, ſteckbrieflich verfolgt. — In Barmen iſt durch einen Schreiner⸗ Geſellen ein Dienſtmädchen, welches deſſen Liebes⸗ bewerbung abgewieſen hatte, durch zwei Meſſerſtiche auf offener Straße ermordet worden. Sodann ſtellte ſich der Mörder dem Gerichte. Das auf ſo nieder⸗ trächtige Weiſe durch einen elenden grünen Jungen mit cyniſcher Brutalität ermordete junge Mädchen war, wie die „B. Ztg.“ erzählt, ſchöͤn und ſtattlich und eben ſo brav als fleiß'g. — Kiel den 31. Dez. Geſtern Nachmittag wurde von einer hieſigen Droguenhandlung auf dem Hauptpoſtamte hierſelbſt ein kleines Packet einge⸗ liefert. Als dasſelbe kurze Zeit auf einem Tiſche auf dem Hauptpoſtamte gelegen hatte, explodirte es plötzlich mit großer Kraft und wurden die umliegen⸗ den Gegenſtände in Brand geſetzt. Es gelang je⸗ doch, durch aufgeworfene Säcke das Feuer zu er⸗ ſticken, ehe es großen Schaden anrichtete. Das Packet hat aller Wahrſcheinlichkeit nach explodirbare Chemikalien zu Feuerwerkszwecken enthalten. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. — (Ein ſchreckliches Unglück durch Unvor⸗ ſichtigkeit) hat ſich am 26. Dez. in Hagen (Hannover) ereignet. Drei Perſonen, der Bäckermeiſter Brack⸗ mann aus Grohnde, ein Sohn des Käthners Chr. Meyer und ein Lehrling des Schuhmachers Zeddies aus Hagen wollten mittelſt des ſchmalen Fährkahnes ohne Hülfe des Fährmannes über die hochange⸗ ſchwollene Weſer ſetzen. Inmitten des Stromes füllte ſich infolge falſchen Steuerns der an dem lle entlang laufende Kahn und fing an zu uc a dre Infaſſen des Fahrzeuges 0 in den Fluthen ihren Tod. Brackmann hinterläß Kinder. . 1 19160 Ein entſetzliches Unglück hat ſich dieſer Tage in dem an der deutſchluxem⸗ burgiſchen Grenze gelegenen Städchen Vianden er⸗ eignet. Die Stadt iſt zum größten Theil an die ſie umgebenden Felswänden angebaut. Morgens 3 Uhr löste ſich nun plötzlich ein ungeheurer Fels block (ein ſogen. Schlußſtein) los und zerſchmetterte bei ſeinem Auffallen drei unter demſelben ſtehende Häuser total. Die Eigenthümer und Bewohner dieſer Häuſer lagen noch im tiefſten Schlafe; nur drei Menſchen von allen Bewohnern wurden wie ein Wunder ge⸗ rettet. Zwölf Leichen wurden ans den Trümmern hervorgeholt. An dem Aufkommen zweier weiterer Perſonen wird gezweifelt. Den Jammer zu be⸗ ſchreiben, iſt unmöglich, man kann ſich ein Bild davon machen, wenn man ſich folgende Szene vor⸗ ſtellt: Als die Bewohner der Stadt des Morgens früh durch die Ortsſchelle aufgeſchreckt und zur Hilfeleiſtung aufgefordert wurden, als die Menſchen⸗ menge an die Unglücksſtätte kam, ſah man mitten in den Trümmern des einen Hauſes, von dem Scheine der Laterne ſchrecklich beleuchtet, eine menſch⸗ liche Geſtalt im Nachtgewande ſtehen. Es war dies der Plafonier M., der dem Tode dadurch entgangen war, daß über ſeinem Schlafzimmer ein Kleider⸗ ſchrank ſtand, auf welchen die einſtürzenden Balken mit dem einen, und auf die Erde mit dem andern Ende zu liegen kamen, ſo daß ſich auf dieſe Weiſe eine Abwehr über ſeine Schlafſtätte bildete. Aber man denke ſich die troſtloſe Lage des Geretteten: Seine Frau mit fünf Kindern waren ein Opfer des Todes geworden. Aehnliche Szenen ſpielten ſich auch in anderen Häuſern ab. Bei der Beſichtig⸗ ung der Unglücksſtätte durch die Behörden wurde beſchloſſen, einen jetzt noch daſelbſt liegenden Fels weil gefahrdrohend zu entfernen. — (Militäriſches.) Von 1881 bezw. 1882 ab werden nach der „Deutſchen Heeres⸗Ztg.“ die durch den neuen Mobilmachungsplan beſtimmten Kriegsformationen für den Fall einer Mobiliſirung in Ausſicht genommen: die Aufſtellung von 128 mobiliſirten Landwehr⸗, 148 vierten Feld⸗, 134 Beſatzungs⸗ und einſchließlich der Landwehrerſatz⸗ truppen 179 Erſatz⸗ Bataillone. Es werden alſo in künftigen Kriegsfällen ſofort 1092 Bataillone, und mit Hinzurechnung 11 der Erſatz⸗Bataillone für die neuen Infanterie⸗Regimenter 1103 Bataillone zur Verfügung ſtehen, wovon 779 Bataillone ſofort der activen Armee zugetheilt werden können. — (Wichtig für den Poſtverkehrz iſt die Anweiſung, daß die Sendung von Geldſtücken, Gold⸗, Silberſachen oder anderer Gegenſtände in Einſchreibebriefen nach dem Auslande nicht geſtattet iſt; daß ferner von den im Umlauf befindlich Einthalerſtücken gegenwärtig nur die prußſge Thaler aus den Jahren 1750 bis 1822 5 10 ziehung kommen; daß Briefcouverts mit ſchenhaſt Bemerkungen und Ankündigungen im Poſten ſendungsverkehr unzuläſſig, Poſtkarten gber mit b gleichen Zuſätzen, welche vielfach von der pie, Induſtrie hergeſtellt werden, innerhalb Deuschland; zuläſſig, im Verkehr mit den Ländern des Weltpoſf bereins aber nicht erlaubt ſind, weil nach die Ländern nur Karten verſandt werden dürfen 1 von der Poſtbehörde ſelbſt hergeſtellt ind. — ach den Ergebniſſen der neuleſteg Bier⸗ ſtatiſtikp) wurden im deutſchen Reiche auf den Kohf der Bevölkerung an Bier erzeugt in der norddeut⸗ ſchen Steuergemeinſchaft 62 Liter, Baherg 269 Württemberg 200, Baden 71, Elſaß⸗Vothringeh z Liter. — (Die praktiſchen Amerikaner.) I eher Stadt bei Newyork haben die Stadtvorſſehes eg den Beſchluß gefaßt: Alle innerhalb der Stat gh gegriffenen Stromer werden zu 30 tägigen klopfen verurtheilt. 5 Handels Nachrichten. * Mannheim, den 3. Januar 891 (Produktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preſſe; (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 23. — bis — e, wh 24.25 bis 24.50. Amerikaniſcher 24. — bis Spring 23.75 bis —. —, Californiſchen - —.—. Roggen, pfälzer 21.50 bis — — kai 20.50 bis —.—. Franzöſſiſcher 21.25 i 2% Gerſte hieſiger, Geg. 17.50 bis 17.75, pfatzer 18 bis 19.—, neuer Hafer bad. 13.50 bis 13% württemb. Alp 14.50 bis 14.75. Wlektem berger neuer Hafer —.— bis —.—, ruſſiſcher Mais amerikan. mixt. 14. — bis- Bohnen 23 50 bis 25.50. Linſen — — 5s Wicken 15.— bis 17.—. Kernen 2250 bis- Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 28. — bis —.—. ungar. 28.— bis — — Nleeſamen, deutſcher 1. Sorte 106.— bis 108 2 Sorie — bis — .—. Provancer 140. — bis neuer Pfälzer Luzerne 115.— 5 parete 36.— bis —.—. Leinöl in Parthien 62.— dis ee Fo weiſe 63. — bis —.— Nübil in Parihien 64. bis —.—. Faßweiſe 65.— bis —.—, Pelroleum in Wagenladungen 30.— bis — — pete 31.— bis —.—. Weizenmehl per 100 ie e Sack, Brutto für Netto. Nr. 0. Nr. 1. N. 38.50. 35.50. 34.50, 83 und als er ſie ſanft in die Kiſſen zurückgleiten ließ, war ſie todt. „Zu ſpät!“ ſagte er leiſe und heftete ſinnend den Blick auf die furchtbar verheerten Züge der Todten, welche die durch Mutterliebe unnatürlich verlängerten Leiden hervorgerufen hatten. Draußen plätſcherte der Regen fort und fort in ermüdender Eintönigkeit, dichter grauer Nebel verhüllte die Ausſicht — ein troſtloſer Tag! Drinnen herrſchte lautloſes Schweigen; in ſolchen Augenblicken, pflegt man zu ſagen, geht ein Engel durch's Zimmer, hier war es der Todes⸗ engel, der eine der ſanfteſten Dulderinen mit ſich geführt hatte in ſein unbekanntes Reich. Luiſe ſtand unbeweglich an den Bettpfoſten ge⸗ klammert, ohne ihrem Schmerz durch Thränen oder Klagen Luft zu machen, die jüngere Schweſter weinte leiſe. „Kannſt du mir nicht ſagen, mein Kind,“ wandte er ſich endlich an Luiſe, deren ſtarre Ruhe ihm Beſorgniß einzuflößen ſchien, „was deine Mutter mir hat mittheilen wollen?“ Das Mädchen wollte ſprechen, aber die beben⸗ den Lippen verſagten ihm den Dienſt. f „Mama hat an Tante Eugenie geſchrieben,“ berichtete die kleine Ling jetzt, daß ſie uns zu ſch nehmen möchte. Aber Tante hat nicht geantwortet und Mama dachte jetzt, uns wolle Niemand haben, and da mußte ſſe ſo huſten, bis ſſe beinahe ſiarb.“ Der Pfarrer errieth aus dieſer unvollkommnen Zurechtweiſung doch den eigentlichen Thatbeſtand. Seine Züge verdüſterten ſich. „Armes Mutterherz!“ ſprach er theilnahmsvoll, wie magſt du gehofft, gewünſcht und gebetet haben, indeß man von and'rer Seite mit unverantwort⸗ licher Nachläſſigkeit — — “. Er brach ab und ſetzte dann, zu den Kindern gewendet, tröſtend hinzu: „Aber jetzt iſt ihr wohl. Nun iſt ſie beim lieben Gott und ruht von allem Schmerz aus, und wünſcht nur, daß ihre lieben Kinder hier nicht lange traurig ſein möchten.“ Die beiden Mädchen blickten ihn erſtaunt an. Sie waren es ſo wenig gewöhnt, von Fremden freundlich behandelt zu werden; außer ihrer Mutter hatte faſt niemals Jemand ein liebreiches Wort zu ihnen geſprochen. Der Geiſtliche hatte etwas Mildes Vertrauen Erweckendes in ſeinem Weſen, das auf Kinder und unbefangene Perſonen unwillkürliche Anziehungs⸗ kraft ausübte. Sein dunkles, von einzelnen Silber⸗ füden durchzogenes Haar umrahmte, an den Schläfen eckig zurücktretend, ein bleiches, aber vom Adel des Gedankens durchleuchtetes Geſicht. Dieſes Geſicht mit ſeiner prächtigen Stirn, ſeinem klaſſiſchen Profil hatte kadellos ſchön genannt werden können, 7 50 nicht Schmerz und geiſtgie Anſtrengung ihm jene ſcharfe Markirung aufgedrückt hätten, die keine Zeit des Glücks oder der Ruhe jemals wieder berwiſcht Immethui machte der eigenthümlich milde, ſinnende Blick ſeiner ernſten Augen, die ſeicht ſarkaſt ch dich kräuſelnde Oberlippe einen gewiſſen frappanzen gi feſſelnden Eindruck. „Ja, Kinder,“ fuhr er in gewinnenden Lone fort, die Hände der beiden verwaiſten Müden die ſeinen nehmend, „eure Mutter weiß h daß der liebe Gott für Euch ſorgen wird uud dern möchte ſie nicht, daß Ihr jetzt lange keaueig bleibt. Auch werdet Ihr bald eine zweite Mutter fader Eure Tante, eine ſehr liebenswürdige d wohlthätige Dame, wird ſogleich herkommen, ei hat Kinder ſehr gern und wird auch Euch recht innig lieb haben.“ . „Wir wollen die Tante nicht!“ ref Lui plötzlich leidenſchaftlſch aus „Sie hat“ Michts dan uns wiſſen wollen, weil wir ſo zarm find. Pan hat ſie meiner armen Mama auf ihren Beſef nicht geantwortet. Ach es war ein ſo rührender Brief, Mama weinte ſo ſehr, als ſie ihn schrieb, und her⸗ nach war fie noch viel kränker als vordem. J Und die Tante hat uns doch nicht geantwortet und 10 Mama ſo lange in Angſt gelaſſen, ſo diele Wochen, — Ein heftiges krampfhaftes Schluchzen erſiale ihre Worte. „Wie ſagſt du Rind eh frage Geiſtliche betroffen, „Wochen.“ — gafent rd 0 de Amel 1 buffed. Gema 96. 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