Ausfand. Petersbur Bei Orechow, e gorod (Sebaſtabolbahn) Scheuer einen dicht bei der Eiſenbahn friſch gegrabenen Tunnel, kurz des Kaiſers aus Livadia. Die Verbrecher ſollen noch nicht verhaftet ſein. Der Beſitzer des Gutes, wo die Scheuer gelegen, erſchoß ſich, ein Sohn des⸗ ſelben wurde ſchon früher nach Sibirien verbannt, ein anderer iſt nach dieſer Affaire verſchwunden. Petersburg den 20. Dez. Der Streit zwiſchen China und Rußland kann als beendigt be⸗ trachtet werden, da die gepflogenen Verhandlungen zu einem günſtigen Reſultate geführt haben. Die ruſſiſche Flotte, welche in den chineſiſchen Gewäſſern überwintern wird, ſoll im Frühjahre, falls die griechiſche Frage bis dahin nicht gelöst iſt, nach Korfu beordert werden. Dieſem Geſchwader ſollen ſich auch die Schiffe Svetlana und Oſljolol, die vorkäufig zur Verfügung der Großfürſten Sergei und Paul in Neapel ſtehen, ebenfalls nach den griechiſchen Gewäſſern anſchließen. London den 21. Dez. Times ſchreibt, wenn die Großmächte im Stande ſejen, ſich über den Plan eines Schiedsgerichts zu verſtändigen und die Türkei Willens ſei, den Urtheilsſpruch als bindend anzuſehen, werde es nothwendig ſein, Griechenland auf das Nachdrücklichſte vorzuſtellen, daß es dem Frieden Europas nicht hinderlich ſein dürfe. Wenn Griechenland das Projekt vereitle, werde es auf⸗ hören, die Sympathien und den Schutz Europas zu berdienen. Verſchiedenes. — Aus Baden den 21. Dez. Der „Bad. evang. Volksſchriftenverein,“ welcher ſeit Sommer 1879 beſteht, und bei deſſen Gründung Männer wie Bluntſchli, Zittel, Schellenberg, Behaghel, von Stöſſer ſich betheiligten, hat bis jetzt Traktate und kleine Erzählungen erſcheinen laſſen und verbreiten auch nicht in ſeinem Verlag erſchienene Schriften. Um die weiteſten Kreiſe für ſeine Zwecke zu intereſ⸗ ſiren, wird der Verein Mitglieder ſammeln, welche für einen Jahresbeitrag von 1 Mk. die kleineren Schriften des Vereins unentgeltlich erhalten. — Aus Baden. In Karlsruhe verlangten am 20. d. 3 Herren am Bahnhof⸗Schalter Billette nach Heidelberg. Der eine davon bezahlte in blanker Münze, für die zwei anderen legte der Anführer des ſauberen Kleeblattes einen „Hundertmarkſchein“ vor, welcher angenommen wurde. Nach einigen Minuten bemerkte das dienſtthuende Fräulein, daß auf der Rückſeite der Scheines ein Kalender aufge⸗ druckt, daher ſalſch war. Die ſofort angeſtellten Recherchen ergaben nur die Verhaftung des Einen 9 den 21. Dez. Herold meldet: inige Werft von der Station Slaw⸗ entdeckte die Poltzei in einer gelegenen vor der Heimreiſe und zwar desjenigen, welcher das Billet nicht be⸗ zahlte. Bei dem ſoll auch ein gefälſchter Wechſel gefunden worden ſein. Der Verhaftete verweigert jede Auskunft über ſeine und ſeiner Genoſſen Per⸗ ſönlichkeit. — Die Frau des bei dem Grünwinkeler Unglück verſchütteten und noch nicht herausgegrabenen Maurers König aus Knielingen iſt nun geſtorben. Der Schmerz um den verlorenen Mann hatte die Aermſte faſt wahnſinnig gemacht. Stumm, ein trauriges Bild der Verzweifelung, ſaß ſie oft ſtunden⸗ lang an der Unglücksſtätte, bis ſie ſich plötzlich über die Trümmer warf und mit den Händen im Sande wühlte. Nun iſt ſie von ihren irdiſchen Leiden er⸗ löſt; für ihre Hinterbliebenen wird zweifellos geſorgt werden. — Am 21. Dezember ertrank ein Matroſe vom Neckarſchiffer Werner an der Drehbrücke am Neckar bei Mannheim. — Der 40 Jahre alte ver⸗ heirathete Küfermeiſter Chriſtoph Schwarz von Pforz⸗ heim, Vater von 6 Kindern, wurde am 20. bei der Station Steinbach bei Bühl von einem Schnell⸗ zug überfahren und war ſofort todt. — Von der Strafkammer in Mannheim wurde am 18. ds. der Hilfsbahnwart, Sebaſtian Berger von Wieblingen zu einem Jahre Gefängniß und Tragung der Koſten verurtheilt, weil er am 10. Sept. eine Eiſenbahn⸗ barriere unberſchloſſen ließ und dadurch berurſachte, daß die Lokomotive beſchädigt, ein Fuhrwerk von Zaiskam zertrümmert wurde und der Beſitzer des leßteren einen Beinbruch erlitt. — Freiburg den 22. Dez. In dem Walde zwiſchen Opfingen und St. Georgen wurde am 20. Fallen. Der Zuruf des Vaters, der Knabe fol herabſpringen, kam zu ſpät, oder wurde von dem Knaben nicht raſch genug befolgt. Der Baum ſtürhte, der Kopf des Knaben kam unter denſelben und er⸗ litt ſolche Verletzungen, daß ſofortiger Tod eintrat. — Niederaltaich den 18. Dez. Unſer Fiſcher berichten über einen reichen Fiſchfang. Die Glücklichen holten nämlich auf einen Zug 24 Zentner Fiſche aus der Donau, meiſt Hechten und Brachſen. Die älteſten Fiſcher können ſich an einen ſo ge⸗ lungenen Zug nicht erinnern. 7 Ein junger Ehemann ging durch die Küche, wo ſeine Frau am Herde ſtand. Er trat leiſe heran und drückte ihr rücklings einen Kuß auf den Nacken. Die Frau drehte ſich überraſcht um und klagte über den zärtlichen Ungeſtüm ihres Mannes. „Ach Paulinchen, verzeih“, entgegnete dieſer, „ich glaubte, es wäre die Kathrine.“ + Ein Sachſe, gefragt, ob wir heute Mond⸗ ſchein hätten, antwortete: „Hören Sie, das kann ich Sie nicht ſagen, ich bin hier unbekannt.“ Ein Wiener wurde gefragt, ob in Wien auch viel Franzöſiſch geſprochen werde. — „O ja“, gab er zur Antwort, „aber nicht ſa allgemein, wie in Frankreich.“ 0 Handels⸗Nachrichten. * Mannheim, den 23. Dezember 1880 (Produktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) ds. unter einer Eiche liegend während einer Treib⸗ jagd von einem der Schützen der Leichnam des 65 Jahre alten Wittwers Landwirth Kajetan Koch von St. Georgen aufgefunden. Spuren erlittener Ge⸗ walt waren nicht vorhanden, neben dem Leichnam lag ein leerer Krug und da der Genannte ohnehin gebrannte Waſſer liebte, ſo iſt anzunehmen, daß dieſer im Rauſche ſich unter jenen Eichbaum gelegt hat und ſo geſtorben iſt. — Aus dem Breis Unſere Landwirthe klagen, d tiger Zeit kein Credit gewährt vielſeitig nicht ſo, botenen gau, den 20. Dezbr. aß ihnen in gegenwär⸗ werde. Dem iſt aber weil viele leider den ihnen ge⸗ ſoliden Credit häufig gar nicht benutzen, überhaupt von den zu ihrem Vortheile getroffenen Einrichtungen keinen Gebrauch machen. Bei dieſer Gelegenheit iſt die verlangte Bürgſchaft zu unbe⸗ quem; man erkennt den Vortheil der Vorſchußkaſſen nicht an und beweiſt, daß es noch viel bedarf, um die Leute aus dem Schlafe aufzurütteln. — Wertheim den 20. Dez. Geſtern ver⸗ unglückte in dem Dorfe Naſſig ein Knabe. Der⸗ ſelbe war mit ſeinem Vater damit beſchäftigt, eine Eiche zu fällen. Der Knabe ſtieg auf den Baum, um ein Seil daran feſt zu machen. Der Baum war aber unten ſchon angehauen und kam zum Weizen, pfälzer 23.— bis —.—. ruſſiſcher 24.50 bis 24.75. Amerikaniſcher 24.—. bis 24.25. Spring 24.— bis —.—. Californiſcher —. 948 —.—. Roggen, pfälzer 21.50 bis —.—. ruſſiſcher 20.50 bis 21.—. Franzöſſiſcher 21.75 bis 22.28, Gerſte hieſiger Geg. 17.50 bis 75.—, pfälzer 18.75 bis 19.—. neuer Hafer bad. 13.50 bis 14.— württemb. Alp 14.25 bis 14.75. Württemberger neuer Hafer —.— bis —.—, tuſſiſcher —.— 018 Mais amerikan. mixt. 14.25 bis 14.50, Bohnen 25.— bis 27.—. Linſen —.— bis - Wicken 15.— bis 17.—. Kernen 22.50 bis 22.75. Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 28.— bis —.—. ungar. 28.— bis —.— Kleefamen, deutſcher 1. Sorte 106.— bis 108.—. 2. Sorte — — bis — .—. Probancer 140.— bis neuer Pfälzer Luzerne 115.— bis —.—.Esparſette „ 35 — bis —.—. Leinöl in Parthien 62.— bis —.— Faß⸗ weiſe 63.— bis —.—. Rüböl in Parthien 64.— bis —.—. Faßweiſe 65.— bis —.— Petroleum in Wagenladungen 30.— bis —.—. Faßweiſe 31.— bis —.—. Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack, Brutto für Netto. g 1 38.50. 35.50. 34.50. 29.50. 33.— ſterbende Flamme, und als dieſe endlich erloſch, ſchwebte ein Mädchennamen auf ſeinen Lippen, bei deſſen Klang alle Saiten ſeines Herzens mittönten; es war der Name Leonie. Und Leonie? Ein Mädchenherz verzeiht Alles, wo es liebt. Symbolik der Noſe. Original⸗Artikel von Ludwig Kuhls. Die Roſe iſt die Blume der Blumen, und hre Bedeutung daher eine ſehr vielfache. Bekannt iſt die Roſe als Symbol des Schwei⸗ gens. Sie war es bei den Egyptern, bei den alten Griechen, ſie war es bei den alten Germanen. Es iſt bekannt, daß es Brauch war, bei den Gaſtmahlen der Griechen eine Roſe von der Decke hängen zu laſſen, und was unter der Roſe geſprochen wurde, mußte Geheimniß bleiben. — Bei den alten Deut⸗ ſchen hing ein Kranz herab, in deſſen Mitte die Roſe ſchwebte; daher der Ver: i Was wir hie koſeen, Das bleib' unter der Roſen. In Egypten trugen die in Myſterien Einzu⸗ weihenden vorzüglich Roſen; Roſen waren der Schmuck der Einweihungsſtätten und der Myſterien⸗ feſte. In unſerer Zeit der Oeffentlichkeit, die allem abhold iſt, iſt auch dieſe Bedeutung der Roſe mehr 74 4 4 kommt ſie noch oft genug in Verbindung, aber mit ſolchen, die nicht einer ganzen Geſellſchaft, ſondern Zweien angehören. Eine halberblühende Roſe ſieht aber auch aus, wie ein Geheimniß, wie ein halb geſchloſſener Mund, der zum Reden ſich öffnen will und doch ſchweigt. In dieſem Sinne ſingt der perſiſche Dichter Hafis: Höret, hört das Geheimniß von den Roſen, Die ſtatt Worten mit Düften nur koſen. Ja die Roſe iſt auch jetzt noch die Blume des Geheimniſſes, aber ſie ſoll es nicht bewahren, ſondern offenbaren — das ſüße Geheimniß der Liebe. Als Symbol der Liebe wird die Roſe von jedem Herzen empfunden „wird und ward von den Dichtern aller Völker und Zeiten als ſolches be⸗ ſungen. Amor wird dargeſtellt unter Roſen ſchlafend, und die Göttin der Liebe begräbt ihren geliebten Adonis unter Roſen. Sie ritzt ſich dabei, und die bis dahin weiß geweſenen Blumen färben ſich von ihrem Blute roth. Vorzugsweiſe ſind es die morgen⸗ ländiſchen und unter dieſen die perſiſchen Dichter, welche die Roſe als Symbol der Liebe auffaſſen. Die Roſe von Schiras iſt die „Hafis⸗- beſungene, Mondſchein⸗ gefütterte Nachtigallbraut.“ Aber auch unſere Dichter alle feiern die Roſe, und unter ihnen iſt es beſonders Rückert, dem ſie einen unerſchöpf⸗ lichen Bronn an Gedanken und Empfindungen bietet. Man braucht indeß kein Dichter zu ſein, um in Vergeſſenheit gerathen, mit Geheimniſſe aber die Ro liegt in der Blume ſelber, es ſcheint, die Liebe habe ſich die Roſe ausdrücklich zu ihren Blume erwählt. Und da Eros jeden berührt, ſo giebt es auch für jeden Menſchen eine Zeit im Leben, in welcher er gerne eine Roſe bricht und ſie unter Herzklopfen dem geliebten Gegenſtande überreicht. Ja in der Geſchichte jedes Herzens, das wirklich etwas erlebt hat, ſpielt auch die Roſe irgend welche Rolle. Für den Liebenden bleibt die Roſe ſelbſt über die Dauer ſeines Lebens hinaus wichtig und heilig. Er pflanzt ſie auf das Grab und kann ſich nicht des Gedankens erwehren, daß die Blume des Grabes in irgend einer Beziehung zu dem Ruhenden unter dem Hügel ſtehe. Es iſt namentlich bei den indo⸗ germaniſches Völkern ein eigenthümlicher Zug, in der Roſe des Grabes mehr als die bloße Blume zl ahnen. So ſingt Matthiſſon: 5 Einſt, o Wunder! erblüht auf meinem Grabe Eine Blume der Aſche meines Herzens. Deutlich ſchimmert auf jedem Purpurblättchen Adelaide. 0 8 1 5 Sinnſpruch. Nur ein Glück, nur eines gibts hienieden. Faſt für dieſe Welt zu gut und groß; Häuslichkeit! in deines Glückes Frieden Liegt allein der-Menſchheit großes Loos. als ymbol der Liebe zu empfinden; es Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Nokftor Ladenburg. a Nr. 445 Güterſtücke welche ihr. 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