Berſchiedenes. — Aus Baden. Aus Oftersheim, Am Schwetzingen, iſt eine etwa 50jährige Frau mi Hinterlaſſung ihres Mannes und 7 meiſtens uner wachſener Kin entwichen. Als Reiſegeld na Erlös aus der Tabaksernte In Neckarbiſchofsheim wurde am getraut, das zuſammen 100 Bräutigam Iſcha Hirſch zählt Regina Keller 19 Jahre. — jüngſt Frau N. N. mit ihrer Anbeter, einem Engländer, im Saalbau. Die jungen Leute unterhielten ſich ganz vortrefflich. Mama iſt ſtumme glückliche Zeugin der zärtlichen Scene. „Nun fehlt nichts mehr, als ein Ehering,“ ſagte ſie, mit einem Male war der junge Mann von Elſen's Seite verſchwun⸗ den. Aber nach einigen Minuten war er bald athemlos wieder da und überreichte Frau N. N. etwas in Papier gewickelt mit den Worten: „Sie aben gewünſcht einen Ering, da iſt er.“ In dem Papier war ein — Häring. — Karlsrue den Jahre zählt. 8. Dez. Der vermin⸗ derte Tabakspreis hat Anlaß gegeben, die Tabak⸗ ſteuer hiefür verantwortlich zu machen. Dem wird entgegengehalten, daß 1879/80 die Spekulation auf Grund des neuen Geſetzes, vereint mit der Ver⸗ minderung der angebauten Fläche den abnormen Mittelpreis von 37 ½ Mk. für den Zentner be⸗ wirkt hatte (1873/74 22 Mk. 1872/73 bei um⸗ gehender vermehrter Nachfrage nach dem Krieg 34¾ Mk.). Der heutige Preis ſei ein normaler, der Bauer durch den erhöhten Zoll geſchützt daß er bei ſeinem Produkt gut beſteht und daß der Tabaks⸗ bau wieder zugenommen hat, dürfte wohl bereits amtlich erhoben ſein. — Kaſſel den 8. Dez. Gegen 3 Uhr Nachts brach in einem Haus am Altmarkt Feuer aus, das durch die im Unterraume befindlichen Vorräthe an Qel Farben, Tapeten ꝛc. reiche Nahrung fand und ſofort, ehe noch ein einziger Bewohner erwacht war, das ganze Treppenhaus zerſtörte. Die zahlreichen Bewohner des brennenden Hauſes ſtanden an den Fenſtern und ſchrien um Hilfe, die, bei dem Um⸗ ſtande, daß es an Leitern fehlte, während ein er⸗ ſtickender Qualm bereits durch alle Zimmer drang, kaum moͤglich erſchien. Man breitete ſchnell Betten aus, auf welche die faſt gänzlich unbekleideten Be⸗ wohner der oberen Stockwerke, zum Theil aus ſchwindelnder Höhe, ſprangen. Den meiſten gelang der Sprung, nur ein Dienſtmädchen trug ſchwere Verletzungen davon. Dagegen erſtickte eine bejahrte und kranke Frau, ehe ihr Hilfe gebracht werden konnte, und ein Kind, das die verzweifelnde Mutter der heimlicher Weiſe nach Amerika hm ſie den diesjährigen ihres Mannes mit. — 8. d. M. ein Paar Der 81 und die Braut In Mannheim ſaß Tochter und deren in einem Abendconcerte t t erſchütterung wahrgenommen. — Aus Wales wird über ein Gruben⸗ Steam⸗Kohlenbergwerk zu Benygraig durch ſchlagen⸗ des Wetter herbeigeführt wurde und welchem den letzten Schätzungen zufolge etwa 88 Perſonen zum Opfer gefallen ſein dürften, folgendes berichtet : Es ſind 2 Schachte vorhanden, welche von der gleichen Geſellſchaft ausgebeutet werden; der eine iſt 413, der andere 415 Meter tief. Gegen 7 Uhr Donners⸗ tag fuhren etwa 86 Leute ein, für den Nachtdienſt; mittelbarer Nähe der Grube an einem Hügel ge⸗ legenen Dorfes Dinas durch ein furchtbares Getöse bauten Häuſer ſchwankten wie bei einem Erdbeben. Die Eigenthümer und Beamten der Grube eilten ſofort nach dem Schauplatz des Schreckens und über⸗ zeugten ſich von dem ganzen Umfang des Unglücks. Die Einfahrt in den Schacht war unmöglich, da die furchbare Exploſion alle Vorrichtungen zerſtört hatte. Die erſten Ankömmlinge bei der Einfahrt wollen herzzerreißendes Geſchrei und Stöhnen ge⸗ hört haben. Gegen 7 Uhr Morgens war die Ein⸗ fahrt ſoweit hergeſtellt, daß eine Rettungsmann⸗ ſchaft von 6 Perſonen, (meiſtens Grubenbeſitzer der Umgegend) binabſteigen konnte. Dieſelbe fand die Grube im Zuſtande vollſtändiger Zerſtörung und kehrte baldigſt und vollſtändig erſchöpft zurück; bis⸗ her ſind nur 20 Leichen aufgefunden worden. — (Ein Wunderkalb.) Aus Regisheim wird der Ztg. für Elſ. Ethr. geſchrieben: Dem Ackers⸗ mann Schneiderlin von hjer iſt heute Nacht eine ſeltene Ueberraſchung zu Theil geworden. Eine ſeiner Kühe war trächtig, konnte jedoch nicht kalben, die Kuh mußte daher getödtet werden. Beim Auf⸗ ſchneiden derſelben bot ſich ein merkwürdiger Anblick dar: Ein junges, aber todtes Kalb von ungewöhn⸗ licher Länge und Größe mit 2 Köpfen, 4 Ohren und 6 Füßen und zwar 4 an den Vorder- und 2 an den Hintertheilen. Sämmtliche Körpertheile waren normal und vollſtändig ausgewachſen. Es wäre zu wünſchen, daß dieſes Wunderkalb in wiſſen⸗ ſchaftlicher Beziehung erhalten bliebe. — (Merkwürdiger Soldatenbrief.)) Ein alter Jahrgang der „Geeſtenberg'ſchen Zeitung“ theilt folgenden komiſchen Brief eines Soldaten mit: Izig, Geliebte, Du kannſt noch 2feln an meiner 3e, da doch mein Herz nur 4 Dich ſchlägt. Unſer Stab in einem Bündel Wäſche aus dem Fenſter geworfen, wurde lebensgefährlich beſchädigt. liegt in Drochter⸗ ſum und wir in 10 5hauſendorf, ſo nahebei iſt, und — Wiesbaden, den 9. Dez. Der „Rh. Kur.“ meldet: In vergangener Nacht wurde in faſt allen Vierteln der Stadt ſehr deutlich eine Erd⸗ unglück, welches am 10. Dez. in dem Naval gegen 2 Uhr wurden die Bewohner des in un⸗ aus dem Schlafe geweckt; die feſten aus Stein ge⸗ 6trablatt wird Dir ſa f gen, daß ich tapfer foch und kein f 0 Ichläfer war. Ich nehme Urlaub jetzt und gih b f 8, ehe Du's verſiehſt, bin ich bei Dir; ſage ö i aber ja nicht 5 1 9, wenn ich um Deine Hand anhalte, den 8 mir wäſſern ſchon alle 10e nach Dir. Ich ſchreibe dieſen Brief j der größten 11fertigkeit, denn die Thurmuhr ſchlägt 12 und der Bote geht ab. Dein Dich liebender Hannes. 13ter Feldwebel und Zahlmeiſter in der f 14ten Compagnie des ont 5 Ab. 5 1. Heſprel 16. Januar 1 feſtſch 1718; aber meine Liebe währt bi Beſpre 1819 und noch länger ach 20hundert und bis die Zahlen und Zeiten Ib aufhören, d. h. bis in Ewigkeit. Nun iu zahlte weißt Du, wie es bei mir ausſteht 5 16 Um Deinetwillen laſſe ich die 1 anderen laufen, denn es ſtecken nicht weniger als drei böſe Sieben darin: Du aber biſt und bleibſt meine 22ſte und letzte und beſte. Auf Soldatenwort. 5 Handels⸗Nachrichten. * Mannheim, den 1 (Produktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 23.— bis 23.25. ru 24.50 bis 25.—. Amerikaniſcher 24. Spring 24.25 bis —.— Californiſ —.—. Roggen, pfälzer 22. 21.— bis —.—. 3. Dezember 1880 ſſiſcher 50 bis —.—. . cher —.— bis — bis —.—. ruſſiſcher Franzöſſiſcher 22. — bis 22.25. Gerſte hieſiger Geg. 17.50. bis 18.—. pfälzer 18 75 bis 19.—. neuer Hafer bad. 14— bis —.—. württemb. Alp 14.25 bis 14.75. Württemberger neuer Hafer —.— bis —.— ruſſiſcher —.— bis .. Mais amerikan. mixt. 14.50 bis 14.75, Bohnen 25.— bis 27.—. Linſen —.— bis .. Wicken 15.— bis 17.—. Kernen 23.— bis —.—. Erbſen —.— bis —.— Kohlreps, deutſcher 28.— bis —.—. ungar. 28. — bis —.— Kleeſamen, deutſcher 1. Sorte 106.— bis 108.—. 2. Sorte 5 — bis — .—. Provancer 140.— bis 0 neuer Pfälzer Luzerne. 115. bis 120. . Esparſette 5 35 — bis —.—. 1 Leinöl in Parthien 68.— bis —.— weiſe 64.— bis —.—. Rüböl in Parthien 64.— bis —.—. Faßweiſe 65.— bis —.—. Petroleum in Wagenladungen 30.— bis —.— Faßweiſe 31.— bis —.—. Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack, Brutto für Netto. N. 9. d . i . 39.—. 36.—. 35.— Faß⸗ Nr. 3 33.— Nr. 4. 29.50. Ausgange zurückkehrte, drückte er den letzten Kuß auf die Stirn ſeiner Bra ut, die ihm eben ins Ohr geflüſtert hatte, die Hochzeit könne ihrethalben bald, recht bald gefeiert werden. Wie eine Trunkener griff er nach ſeinem Hut und ging in den Wald hinaus. Ihm ſchien es eine Unmöglichkeit, in Gegenwart Anderer von ſeinem Glück zu ſchweigen, und doch fühlte er ſich nicht aufgelegt, davon zu reden. ch ſo ganz anders als ſonſt er⸗ Erſt als der ſtürmiſche Jubel in ſeiner Bruſt ſich gelegt und einer ſtillen, ruhigen Seligkeit Platz gemacht hatte, ſchlug er den Heimweg ein. Eine zuſammengekauerte Frauengeſtalt erhob ch von dem Fuße eines Baumſtammes, als er aran vorüberſchritt. „Leonie, ſind Sie es?“ fragte er erſtaunt. „Ja, mein Freund, ich war ein wenig müde und wollte hier ausruhen. Eigentlich beabſichtigte ich, zu Ihnen zu gehen. Wie iſt es abgelaufen?“ „O, Leonie, ich bin ſo glücklich!“ ſprach er tief bewegt. Liane, meine Braut, iſt ein Engel!“ Es iſt Alles gut zwiſchen uns, und das verdanke ich Ihnen, Leonie!“ Er ergriff ihre beiden Hände mit Wärme. „Ohne ihre Mittheilung, ohne meine raſche Dazwiſchenkunft — wer weiß, wie die Sachen jetzt ſtänden, wer weiß, ob der Verführer nicht mehr Macht über das Herz des unſchuldigen Kindes gewonnen hätte. O, wie ſoll merkſamkeit danken!“ „Und Rhoden?“ fragte ſie, ohne eine Spur von Ungeduld zu verrathen. Ein Schatten flog bei dieſer faſt vergeſſenen Erinnerung über Herberts heiteres Antlitz. „Wir treffen uns morgen früh!“ entgegnete er „es war nicht anders zu machen, und jetzt iſt es zu ſpät, zurückzutreten, ſo gern ich auch bei meiner jetzigen Stimmung allen Streit vermeiden möchte. Hoffen wir, daß Gott, der bisher alles zum Beſten gewandt, auch dieſes zu einem guten Ende führen wird.“ „Ja,“ ſagte Leonie, „Sie haben eine ſichere Hand — aber Gerechtigkeit muß ſein.“ „Soll ich Sie nicht nach Hauſe begleiten? Es wird kühl hier,“ ſprach Herbert, dem doch eine gewiſſe Mattigkeit in ihrem Weſen auffiel. Sie dankte kurz und entſchieden. „So leben Sie wohl, Leonie, viel tauſend Dank!“ Er ging mit ſchnellen Schritten davon, ohne noch einmal nach ihr zurückzuſehen, die noch lange ſchweigend am Baumſtamm lehnte, und erſt als völlige Dunkelheit hereingebrochen war, ſich nach Hauſe begab. ich Ihnen Ihre Auf⸗ und nochmals Das Duell. Die erſten Strahlen der Morgenſonne flogen grüßend ber die Erde; aber nur die Vögel ſangen ab und der Thau lag perlend auf den geſchloſſenen Blumen. Schon ſeit länger als einer halben Stunde ſchritt Rhoden am Platze des Rendezvous auf und ab. Obgleich er ſeinen Gegner noch nicht ſo früh erwarten konnte, hatte es ihn doch nicht langer zu Hauſe gelitten. Die Nacht, deren Stille ihm nicht die mindeſte Zerſtreuung gewährte, hatte ihn faſt raſend gemacht vor Zorn, und wie er raſtlos auf und niederſchritt, die Hände geballt und leiſe Flüche zwiſchen den Zähnen murmelnd, ſah man es ihm an, daß er danach dürſtete, ſeine Rache im Herzblut ſeines Gegners zu kühlen. Herbert kam nach ſeiner Meinung noch zu früh und war einigermaßen erſtaunt, ſeinen Gegner ſchon hier zu finden. Er befand ſich in einrr zu friedlichen, verſöhnlichen Stimmung, als daß er nicht einen Verſuch hätte machen ſollen, den Streit in Güte beizulegen. Rhoden jedoch, der in ſeiner Erbitterung keine Grenzen kannte, wies Herbert ſchroff zurück. Herbert traf den Vogel im ſchnellſten Flug und den Haſen im pfeilgeſchwinden Lauf; aber ſollte er ſich an dem Manne vergreiſen, der nur geſtern in allen ſeinen Hoffnungen unbarmherzig getäuſcht worden 2 Seine Kugel flog in den nächſten (Fortſetzung folgt). Baumſtamm. 1 8 ihr entgegen, die Menſchen lagen noch der Ruhe Redaction, Druc und B erlag don Wucherer 7 Holte Ladenburg. 0