gefunden, die andere hatte den Weg durch das Fenſter genommen. — München den 22. Nov. In militäriſchen Kreiſen macht ein verweigerter Fahneneid Seitens eines Rekruten einiges Aufſehen. Bei der dies⸗ jährigen Heeresergänzung wurde ein ſich hier auf⸗ haltender Württemberger als Rekrut beim 1. Train⸗ bataillon eingeſtellt, der bei der Ableiſtung des Fahneneides ſich weigerte, dieſen zu ſchwören. Als Grund hierfür gibt er an, er ſei evangeliſcher Predi⸗ ger einer in Württemberg beſtehenden Sektirerge⸗ meinde und könne deßhalb aus religiöſen Gründen den Eid nicht leiſten; er übernehme aber ſonſt alle Pflichten eines Soldaten, nur ſchwören könne und dürfe er nicht. Der Betreffende iſt von Beruf Schriftſetzer. — Bothnang, den 22. Novbr. Geſtern Nacht wurde ein 50jähriger Familienvater von einem 15jährigen Schneiderlehrling erſtochen, welchen er wegen Unfugs auf der Straße zurechtgewieſen hatte. — Düſſeldorf den 19. Nov. Fünfzehn⸗ hundert Gewinne der Gewerbe⸗Ausſtellungs⸗Lotterie ſind nicht abgeholt worden; dieſelben kommen zum Verkaufe. — Stettin den 20. Nov. Ein Bruder⸗ mord erregt hier gegenwärtig allgemeines Entſetzen. Die beiden Brüder, Klempnergeſelle Theodor Moltz und Schriftgießer Karl Moltz, ſitzen am 3. d. in der mütterlichen Behauſung nach des Tages Laſt und Hitze bei einem beſcheidenen Abendbrod. Es wird der Vorſchlag gemacht, etwas zu trinken — der eine Bruder ſchlägt Kognak, der andere Kümmel vor. Jeder der Beiden tritt für ſein Lieblingsge⸗ ränk ein, es kommt zu heftigen Worten — ein Aufwallen des Jähzorns packt Karl Moltz, er er⸗ griff das vor ihm liegende ſcharfe Tiſchmeſſer und ſtößt es dem Bruder in die Bruſt, der mit einem Aufſchrei blutüberſtrömt zuſammenbrach. Das unglückliche Opfer eines kmdiſchen Zwiſtes iſt geſtern Mittag im hieſigen Krankenhauſe verſchieden — der Brudermörder iſt verhaftet. — Avellino, den 12. Nov. Ein gräßliches Unglück ereignete ſich am 9. ds. Mts. in den Schwefelbergwerken von Altavilla und Tuſo. Es find dort zwei Bergwerke, von denen das eine den Gebrüdern Marzi, das andere der Geſellſchaft Zampari gehört. Die Gruben des einen Werkes waren bereits ſoweit durchbohrt, daß ſie auf die Gänge des andern ſtießen. Am genannten Tage entzündete ein Arbeiter eine Miene, verſäumte aber, den Schwefel, der dabei anzubrennen pflegt, aber leicht wieder gelöſcht werden kann, zu löſchen, wo⸗ durch ſich das Feuer dem benachbarten Bergwerke mittheilte. Im Augenblicke waren die Gänge mit Schwefeldampf gefüllt. Von den 64 Arbeitern ge⸗ zum Ausgange, während 12, meiſt F i in dem Schwefelqualm ihren Tod fanden. Unbe⸗ ſchreiblichen Jammer verurſachte dieſes Unglück bei den Hinterbliebenen. — Bern. In der Nacht vom 20. d. Mts. wurde in Schafroth, Gemeinde Biglen, im Hauſe des Gutsbeſitzers Chr. Rindlisbacher ein vierfacher Raubmord ausgeführt. Der Thäter verbarg ſich im Stall, machte Lärm, und erſchlug mit einem Dreſchflegel den zuerſt herbeikommenden 74 Jahre alten Rindlisbacher, dann eine zu Hilfe eilende Nach⸗ barin Gerber, Mutter mehrerer Kinder, verwundete dann lebensgefährlich die 64 Jahre alte Frau Rind⸗ lisbacher und ihre 74jährige Magd Anna Stettler. In der letztern Gegenwart raubte er aus dem Schreibtiſche eine Summe von mehr als 1000 Fr. in Gold, Silber und Banknoten. — (Von der ruſſiſchen Grenze.) An der preußiſchen und ruſſiſchen Grenze, wo der immerwährende Kampf zwiſchen Schmuggler und Zollwächter einen permanenten Kriegszuſtand heraus⸗ gebildet hat, ſind Mord und Todtſchlag an der Tages⸗ ordnung. Eines der fürchterlichſten Verbrechen dieſer Art iſt dieſer Tage zur Kenntniß der Warſchauer Gerichte gelangt. Die Grenzwache fand bei einer Abſuchung des den Olkuſcher Grenzkreis von der preußiſchen Zolllinie ſcheidenden Waldes einen zur Unkenntlichkeit verbrannten menſchlichen Leichnam. Bei näherem Zuſehen ergab ſich, daß der Unglück⸗ liche an einem aus Fichtenbalgen gebildeten Scheiter⸗ haufen angekettet und lebendig geröſtet worden war. Um ein zu raſches Eintreten des Todes zu verhin⸗ dern, hatten die Peiniger zu wiederholten Malen die Gluthen mit Waſſer abgelöſcht und dann wieder angefacht. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung er⸗ gab, daß der in ſo haarſträubender Weiſe Ermor⸗ dete ein Bauer aus dem benachbarten ruſſiſchen Grenzorte geweſen war. Vor wenigen Wochen ver⸗ breitete ſich an der Grenze das Gerücht, daß dieſer Bauer, welcher den Schmuggel profeſſionsmäßig be⸗ trieb, von der preußiſchen Zollwache abgefangen worden ſei, ſich jedoch durch Denuncirung aller ſeiner Genoſſen im Heimathsdorfe aus der preußiſchen Gefangenſchaft befreit habe. Angeblich beſtätigt er⸗ ſchien dies, als der Bauer nach Verlauf einiger Tage ruhig heimkehrte und im Dorfkruge ſeine Zeche mit preußiſchem Courantgelde bezahlte. Die Rache der verrathenen Schmuggler war teuflich. Der Präſident des Warſchauer Appelhofes hat eine eigene Unterſuchungs⸗Kommiſſion an den Thatort entſendet. 7 Ein ländlicher Freier in O. bei Kiſſingen hatte von ſeiner Schönen einen derben Korb erhalten. Da ſchrieb er an ſie, er werde in's Waſſer ſpringen, wenn ſie ihn nicht erhöre. Umgehend ſchickte ihm die Unbarmherzige eine Schwimmhoſe und zwei mit langten nur 52 durch einen kürzern Seitengang Luft gefüllte Schweinsblaſen. Simon in Hamburg beſonders aufmerkſam. Es Heller'ſche Spielwerlle werden alljährlich um dieſe Zeit angekündigt, um bald darauf 5 auf Tauſenden von Weihnachtstiſchen die koſtbarſten Sachen zu überſtrahlen. Und um den aber⸗ mals tauſenden von Wünſchen gerecht zu werden, und mög⸗ lichen Enttäuſchungen, umſonſt ein Heller ſches Spielwerl erwartet zu haben, vorzubeugen, ſowie auch die Geſchenk⸗ geber der Sorge eines paſſenden Weihnachtsgeſchenkes zu überheben, rufen wir aus Ueberzeugung einem Jeden zu Was kann der Gatte der Gattin, der Bräutigam der Brau der Freund dem Freunde Schöneres und Willkommenere ſchenken? Es vergegenwärtigt glücklich verlebte Stundeg, lacht und ſcherzt durch ſeine bald heitern — erhebt Herz und Gemüth durch ſeine ernſten Weiſen, verſcheucht Traurig; keit und Melancholie, iſt der beſte Geſellſchafter, des Ein⸗ ſamen treueſter Freund; und nun gar für den Leidenden, den Kranken, den an das Haus Gefeſſelten! — mit einem Worte, ein Heller'ſches Spielwerk darf und ſollie iz keinem Salon, an keinem Krankenbette, überhaupt in keien uten Haufe fehlen. N 5 105 die Herren Wirthe, Londitoren, ſowie che ſchäfte jeder Art, giebt es keine einfachere und ſ chert Anziehungskraft als ſolch' ein Werk, um die Gäſte ung Kunden dauernd zu feſſeln. Wie uns von vielen Seiſeg beſtätigt wird, haben ſich die Einnahmen ſolcher Elabliſ mente geradezu verdoppelt; darum jenen Herren Wirthen u. Geſchäftsinhabern, die noch nicht im Pest eines Spielwerkes ſind, nicht dringend genug anempfohl werden kann, ſich dieſer ſo ſicher erweiſenden Zughrg ohne Zögern zu bedienen, um ſo mehr, da auf Wun Zahlungserleichterungen gewährt werden. Wir bemerle noch, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine fein dur dachte iſt; die neueſten, ſowie die beliebteſten ältern Oper Operetten, Tänze und Lieder finden ſich in den Helker ch Wersten auf das Schönſte vereinigt. Derſelbe hal d Ehre, Lieferant vieler Höfe und Hoheiten zu ſein, iſt he dieß auf den Ausſtellungen preisgekrönt. Eine für diese Winter veranſtaltete Prämienvertheilung von 100 Sp werken im Betrage von Francs 20,000 dürfte zudem ſonders Anklang finden, da jeder Käufer, ſelbſt ſchon eine kleinen Spieldoſe, dadurch in den Beſitz eines großes Merkes gelangen kann; auf je 25 Francs erhält man einen Prüimen⸗ ſchein. Reichhaltige illuſtrirte Preisliſten nebſt Plan werden auf Verlangen franco zugeſandt. Wir empfehlen Jedermann, auch bei einer kleinen Spieldoſe, ſich ſtets direct an die Fabrik zu wenden vielerorts Werke für Heller'ſche angeprieſen werden, die es nicht ſind. Alle ächten Werke und Spieldoſen tragen ſeinen gedruckten Namen, worauf zu achten iſt. Die Firma halt nirgends Niederlagen. Wer je nach Bern kömmt, ver⸗ ſäume nicht, die Fabrik zu beſichtigen, was bereitwillig ge⸗ ſtattet wird. Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte ſtehende Annonce der Herren Kaufmann 6 handelt ſich hier um Original ⸗Looſe zu einer ſo reichlich mit Haupt⸗Gewinnen ausgeſtatteten Ver⸗ looſung, daß ſich auch in unſerer Gegend eine ſehr lebhafte Betheiligung vorausſetzen läßt. Dieſes Unternehmen verdient das volle Vertrauen, indem die beſten Staatsgarantien geboten ſind und auch vorbenanntes Haus durch ein ſtets ſtreng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allſeits bekannt iſt. Erzählung dem jungen Mädchen vorzutragen und dabei möglichſt weit zurückzugreifen. Er hatte die Gewohnheit, während des Sprechens ganz unmoti⸗ virte Pauſen zu machen und während derſelben tief⸗ finnig zur Erde zu blicken und ſein rothes gut⸗ müthiges Geſicht in die grimmigſten Falten zu legen. Jedem andern Mädchen in Leonies Alter wären dieſe Grimaſſen höchſt lächerlich oder langweilig vor⸗ gekommen, aber Leonie beſaß eine unerſchöpfliche Geduld und überdies waren ſie und der alte Herr geſchworene Freunde. „Ja, ja,“ ſagte der Förſter zum Schluß ganz betrübt, „ſo ſtehen die Sachen jetzt, weiß Gott, wie es werden wird.“ „Hoffen wir, daß Alles gut wird, Herr Söbel, es wäre doch gar zu traurig.“ „Nicht wahr, es geht einem zu Herzen, aber ſagen Sie doch, Fräulein Leonie, wer iſt der fremde Herr, den ich vorhin bei Ihrem Papa ſah? „Der?“ ftagte Leonio nachläſſig und nahm ſich gar nicht die Mühe, mit ihren Blicken der Richtung zu folgen, die ihr der alte Söbel deutlich genug mit dem ausgeſtreckten Finger bezeichnete. „Er iſt der Agent eines Holzgeſchäftes, der mit Papa Geſchäfte abſchließen will.“ „So, ſo. Kauft er einen großen Poſten? „Ich glaube wohl. Die ganze Ausbeute dieſes Jahres, wenn ich nicht irre, aber Sie wiſſen, ich kümmere mich nicht darum.“ Das that ſie in Wirklichkeit nie, und Sdbel wußte ſchon aus Erfahrung, daß alle neugierigen Fragen, die er in ſolchen Angelegenheiten ſo gerne an ſie richtete, unbeantwortet blieben. Zum Glück trat eben der Müller in Beglei⸗ tung des Fremden in die Laube. „Jetzt, Herr Söbel, ſtehe ich zu Ihrer Verfügung,“ ſagte er freundlich, denn er hatte den biederen, alten Mann gern. „Aber erlauben Sie mir zunächſt, Ihnen meinen einſtweiligen Gaſt, Herrn Rhoden, vorzuſtellen, der ein bedeutendes Holzgeſchäft mit mir abzuſchließen gedenkt.“ Der Fremde war wirklich ein ſchöner Mann, ſelbſt Söbel, der wenig von kkaſſiſchen Formen ver⸗ ſtand, fühlte dies unwillkürlich und betrachtete ihn mit einer gewiſſen Ehrfurcht. Der junge Mann richtete einige höfliche Worte an Söbel und wandte ſich dann an Leonie, die ihm in ihrer ſtolzen, un⸗ nahbaren Haltung gegenüberſtand, die ſie ſtets fremden Männern gegenüber beobachtete. Es ſtand bei ihr unerſchütterlich feſt, daß jeder Mann ein unſchönes Mädchen nur mit verhaltenem Spott be⸗ trachte. Söbels Angelegenheit war bald abgemacht, und als er den Heimweg antreten wollte, bat Rhoden, ihn begleiten zu dürfen, da er ohnehin einen Spaziergang in den Wald machen wolle. Lebhaft plaudernd ſchritten ſie dahin, d. h. Söbel erzählte trotz der Anſtrengung des Gehens, und der junge Mann hörte ihm mit taktvoller ſtehen, wenn der alte Förſter im Eifer des Sprechens das Weitergehen vergaß. „Ja, da Sie im Walde ſind, ſollten Sie doch auch das Rothläppchen kennen lernen,“ ſagte er plötzlich mit ſchlauem Augenblinzeln. „Das Rothkäppchen? Was meinen Sie damit, Herr Förſter?“ „Hahaha! Sehen Sie, wir haben hier auch unſere Romantik. Ich mochte wetten, ſolch ein Rothkäppchen haben Sie in Ihren großen Skädlen nicht unter all' den ſchoͤnen Damen. „So iſt ohne Zweiſel ein junges Mädchen damit gemeint?“ „Natürlich, was ſonſt! Unſer Rothläppchen iſt Niemand anders als meine eigene Tochter, und zwar die einzige, die ich noch im Hauſe habe, die andern ſind ſchon alle vergriffen.“ Rhodens wachgerufene Spannung wurde durch den Umſtand, daß das in Rede ſtehende Mädchen des alten Foͤrſters Tochter ſei, ſehr verringert, Er ſchob ihr Lob jetzt auf Rechnung des Vale ſtolzes und fragte den alten Förſter ziemlich gleiche gültig: „Und wie kommt Ihr Fräulein Tochter zu dem — eigenthümlichen — Namen, wenn ſch fragen darf? g (Fortſetzung folgt ö R Aufmerkſamkeit zu, blieb auch jedesmal bereitwillig ind Verlag bon Wucherer T Mo Ladenburg. 5 Nerf Freitag den Vorm bot die het Finderfarten d Ladenburg ſpinnſ el⸗ und dienſtag d dohier abgehe hffentlicht wit an dieſem T das Jahr 188 Ladenburg Bü 9 3 — 250, ganz oder gell zuleihen durch Geſchäftsburegi Latlsruhe N. B. Auch angenommen. S Turn 9 * N Montag, mteneral- Aben im wozu die Mitgli zahlteichem Erſe laden werden. 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