kammern gehen ſtramm gegen Uebertreter des Nahr⸗ ungsmittelgeſetzes vor. So wurden kürzlich Lahrer Kunſtwein, den ſie ihren Abnehmern als ſolchen überſandten, auf den Frachtbriefen u. ſ. w. auf Verlangen der Empfänger als Naturwein deklarirten. Vorgeſtern wurden ebenſo Kippenheimer Weinhänd⸗ ler, welche die groͤßte Weinhandlung in Deutſchland beſitzen ſollen, zu Gefängniß und Geldſtrafen ver⸗ urtheit, weil ſie ihre weißen Weine mit Weingeiſt, Weinſteinſäure u. ſ. w., die rothen mit Hollunder⸗ beerſaft „verbeſſerten“ und als reine Weine ber— kauften. Dieſer Fall wurde in Freiburg verhandelt und erregte weithin Intereſſe, da der Geſchäftskreis der beſtraften Firma ſehr ausgedehnt iſt im bad. Oberland und im Elsaß. Wahrſcheinlich wird von beiden Parteien Berufung eingelegt werden, — Heidelberg den 11. Novbr. Geſtern Abend nach Ankunft des Odenwälder Bahnzuges 7 Uhr 20 M. ſtürzte Locomotivführer Sto! z, nachdem er die Maſchine verlaſſen und ſeine Mel⸗ dung gemacht hatte, vom Schlage getroffen zu Boden und blieb auf der Stelle todt. Derſelbe iſt Familien⸗ vater. — Vorgeſtern Abend verirrte ſich ein ſcheu gewordenes Rind zwiſchen Bruchſal und Wiesloch auf das Bahngeleiſe und wurde von einem daher⸗ kommenden Zuge überfahren. — Dieſer Tage ge⸗ riethen in einer hieſigen Wirthſchaft zwei Gäſte in Wortwechſel, welcher damit endete, daß einer der Streitenden den andern vom Stuhle ſtieß, wobei der Herabgeworfene ein Bein brach und ins akade⸗ miſche Krankenhaus gebracht werden mußte. — Berlin den 10. Nov. Aus Mörs er⸗ hält das „Tagbl.“ folgende Depeſche: „Heute Morgen gegen 8 Uhr flog auf der Zeche Rhein⸗ preußen in dem benachbarten Homberg ein Magazin mit 20,000 Pfund Dynamit in die Luft. Wunder⸗ barerweiſe iſt kein Menſchenleben zu beklagen, da⸗ gegen iſt der Schaden ein beträchtlicher.“ — Der Kafirer Guſtav Jander des Bankhauſes Samebſon und Sackur iſt mit einer Summe von 200,000 M. flüchtig geworden. Die Unterſchlagung erregt hier atürlich das größte Aufſehen. Der Dieb hat dieſe Summe bei der Reichsbank erhoben und iſt in Ge⸗ meinſchaft eines Frauenzimmers durchgebrannt. — Tübingen den 8. Nov. Heute Vor⸗ mittag zwiſchen 11 und 12 Uhr wurde im Walde ei Bebenhauſen der Studirende G., aus der Mark Brandenburg gebürtig, ein ſchon älteres Mitglied es Korps Rhenania, im Duell erſchoſſen. Die ugel traf ihn mitten in's Herz und er war in enigen Augenblicken eine Leiche. Die Urſache des aurigen Ereigniſſes, dem ein junges Menſchen⸗ ben zum Opfer fiel, ſoll eine ganz geringfügige Rempelei“ beim Billardſpielen geweſen ſein. Die Waffe habe der Getödtete ſelbſt beſtimmt. Der Geg⸗ Weinhändler zu Geldſtrafen verurtheilt, weil ſie delle ſich nach geſchehener That ſofort bei der Staats⸗ 1 ſoll gegen Stellung einer bedeut⸗ enden Kaution zunächſt wieder auf freien Fuß ge⸗ ezt worden ſein. i ö N Wir entnehmen 0 % olgende Pferdeſtatiſtik: In Preußen kommen au 1990 29 5 Pferde, in Mecklenburg 160, im Elſaß 88, in Bayern 73, in Sachſen 45, in Württemberg 53, in Baden 48, in Heſſen 43. Im Großherzogthum Baden iſt demnach der zweit⸗ niedrigſte Pferdebeſtand, was kein günſtiges Bild von dem Wohlſtand unſerer Bevölkerung gibt. 90 Die Straßburger „Land wirthſchaftliche Zeitſchrift“ bemerkt hingegen, daß Elſaß⸗ Lothringen auf die Quadratmeile 1585 Stück Rindvieh zählt, Baden 2092 Stück. Das „Jahrbuch für Geſetzgebung, Verwaltung und Volkswirthſchaft von v. Holzen⸗ dorff und Brentano pro 1880“ veröffentlicht folgende Wohlſtandsziffern. Auf je 10,000 Einwohner kommen 253 Wohlhabende in Heſſen, 242 in Würt⸗ tember, 225 in Bayern, 217 in Baden, 204 in Mecklenburg, 165 in Preußen, 136 im Elſaß. — Ein Nothpfennig. Wie viele Eng⸗ länder nach Deutſchland oder in die Schweiz reiſen, um Geld zu ſparen, ſo ging ein ſächſiſcher Hand⸗ werksburſche aufs Fechten um zu ſparen. Er war kein Säufer, kein Spieler und kein Lump und er⸗ klärte, als man in Adorf 100 Mk. in Gold, 24 Mk. in Silber und einige Mark in Kupfer bei ihm fand, er habe nur gebettelt, um ſich in dieſer ſchlechten Zeit einen Nothpfennig zu ſammeln. — (Nach zehn Jahren). Vor einigen Wochen bekam ein Glaſer in Traunſtein (Baiern), der den Feldzug 1870 mitmachte, bei Orleans ver⸗ wundet, als Gefangener nach Pau transportirt und daſelbſt im Lazareth gepflegt wurde, von einer Comteſſe de Ch. (dem höchſten Adel Frankreichs angehörend), nach zehn Jahre lang unterbrochener Verbindung eine franzöſiſche Depeſche, „ſie fahre durch Tr. und erwarte ihn am Bahnhof (glücklich, ihren armen Verwundeten von 1870 wiederzuſehen.)“ Sie kam richtig an, begleitet von einem Sohne und Bedienung und lud ihn, ſowie einen Freund, den er ſich als Dolmetſcher angenommen, ein, mit nach Salzburg zu fahren, wo ſie im erſten Gaſthof ab⸗ ſtiegen. Nach einem feinen Diner mußten ſie mit ihr zum Erzherzog Victor nach Kleßheim fahren, Sie unterhielt ſich beſonders über die 70er Begeb⸗ niſſe und erinnerte ſich noch lebhaft ſämmtlicher deutſcher Verwundeten. Zurückgekehrt nach Salzburg mußten ſie mit ihr zu Abend eſſen, und ſie war ſelbſt dafür beſorgt, daß ſie zwei gute Zimmer im erſten Stock bekamen. Vor ihrer Abreiſe überreichte ſie Jedem eine prächtige Photographie mit eigen⸗ händiger Unterſchrift und lud ſie ein, wenn ſie nach ner deſſelben, ein Studirender aus Ruſſich Polen, Nizza kämen, wo ſie in ihrem Palais alle Winter wohne, oder nach Paris, wo ſie Sommers ſei, bei ihr abzuſteigen, ſie wären jederzeit freundlichſ auf⸗ genommen. (Selbſtmord einer Dame.) Geſtern (8. Nob.) Nacht ward in Sant⸗Pauls bei Pozen Frau An⸗ tonie Gyczycka v. Gosdowa, die Mutter der berſt. Schriftſtelleren F. M. Aren, blutend an der Gruft ihrer Tochter aufgefunden. Die Unglückliche Dame hatte ſich aus einem Revolver zwei Kugeln in die Bruſt gejagt. Der Schmerz über den Verlust ihre Tochter trägt wohl die Hauptſchuld der verhüngnß vollen That. Die Dame lebt noch und es it pie leicht Hoffnung vorhanden, ihr Leben zu keen — (Zeitung und Gemeinderath.) Die Wiener Preſſe erzählt: In der letzten ſamstägigen Gemeinde Ausfchußſitzung in Unter Sievering kam es zu eie heftigen Debatte. Vor Beginn der Sitzung gah ein Gemeindeausſchußmitglied nachſtehende draſtiſche Er⸗ klärung ab: Sb, Herr Burgamaſter, i ſich ſchah wieder An daſitzen, der net im Ausſchuß is, ſo an Herrn von der Zeitung. J laß mi in der Sitzung net überwachen und dann in ſo anner Zeſtugg vielleicht auslachen; wenn der Herr dableibt, ſo geh i.“ Auf die Bemerkung des Vorſitzenden, daß zu jeder öffentl. Gemeindeausſchußſitzung freier Zutritt geſtattet ſei, erwiederte der Herr vom Ausſchuß; „No ſo geh' i halt,“ nahm Hut und Stock und verſchwand. + Ein Privatlehrer wollte ſeinem Zöglinge den Unterſchied zwiſchen arm und reich deutlich machen, „Wie nennt man,“ begann er, „diejenigen Leute, welche kein Geld beſitzen, ſchlechte Kleider und nichts zu eſſen haben, oft ſogar betteln müſſen ?“ — „Arme Leute,“ antwortete der Knabe. — „Gut,“ fuhr der Lehrer fort, „wie heißen aber Solche, welche ſchöne Kleider, viel Geld, Pferde und Wagen beſitzen, acht Schüſſeln, Cavia⸗, Auſtern, Paſteten und ſogar Schnepfendreck eſſen?“ — „Das ſind ja Schweinehunde!“ antwortete der Knabe ſchnell. . (Der neue Alte.) Gattin: „Aber, Mann, wo haſt Du denn den Rock gekauft?“ — Gatte; „Na, wie immer bei Schleſinger.“ Gattin: „Das iſt ja Dein alter Ueberzieher, den ich vor acht Tagen dort verkauſte.“ — Gatte: Drum ſagte auch Schle⸗ finger zu mir, der paßt, als wenn er für mich ge⸗ macht wäre. Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte ſtehende Annonce der Herren Kaufmann & Simon in Hamburg beſonders aufmerkſam. Es handelt ſich hier um Original⸗Looſe zu einer ſo reichlich mit Haupt⸗Gewinnen ausgeſtatteten Ver⸗ looſung, daß ſich auch in unſerer Gegend eine ſehr lebhafte Betheiligung vorausſetzen läßt. Dieſes Unternehmen verdient das volle Vertrauen, indem die beſten Staatsgarantien geboten ſind und auch vorbenanntes Haus durch ein ſtets ſtreng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allſeſts bekannt iſt. noch des Mädchens ſchauerliches Räthſel, das ſchein⸗ bar liebegirrend mich mit Wort und Kuß umſtrickt. Hm!! Verdächtig bleibt es immerhin! Wie? Wenn ſie nun etwa aus Kuß und Worten mir ein Netz zu ſtricken befliſſen war? Na! Mags! Die Nacht muß Rechenſchaft dem nächſten Tage geben. Horch! Schritte nahen. Er iſt's! Jetzt gilt's! Kein Teufel und kein Taſſo ſoll ihn retten!“ In der That war es Felice, in ihrer Ver⸗ kleidung dem Stainer trefflich ähnlich, die des Weges gegen Nicolo heranſchritt und dieſer, diesmal ſeines Treffens gewiß, erſticht das liebestolle Mädchen, das im Hinſinken nur noch die Worte mit kreiſchender Stimme abſichtlich herausſtößt: „Ha! gut getroffen, Nicolo! ſehr gut! ich danke Dir!“ Der Böſewicht erkennt nun ſofort die ihm nur zu wohl bekannte Stimme, ergreift daher mit beiden Händen ſeinen Kopf und ächzt mit halber Stimme: „Höll' und Teuffel! dieſe Stimme! (er ent⸗ hüllt ihr Geſicht) es iſt Felice!“ und ſpornſtreichs eilte er von dannen. In demſelben Augenblicke eilte von der andern Seite der Ueberall und Nirgends: der Pater Felix, herbei und als er die Geſtalt, in Stainers Mantel und Hut gekleidet, um Boden liegen ſieht, zerrauft er ſich verzweiflungsvoll das Haar und ſtohnt: „Diesmal zu ſpät!! zu Hülfe! zu Hülfe! daß noch Rettung ſeines Schützlings möglich ſei; doch als er dieſelbe aufzurichten verſuchte, ward er ſeinen Irrthum inne, und wiederholte ſeinen Hülferuf. Endlich erſchienen Häſcher und Wache mit Fuckeln. Es bildet ſich eine Gruppe und der An— führer der erſteren conſtatirte, daß der Tod bereits Beſitz von der hier liegenden Perſon genommen habe „Saht Ihr vielleicht den Thäter fliehen und wohinaus?“ fragte er den Pater Felix und dieſer gab Auskunft, ſo gut er's vermochte. „Fort, ihm nach!“ rief jener, „ſpannt die Naſen auf, Burſche, ſpäht auch am Ufer fleißig umher; die Nacht iſt lau und dergleichen Geſindel ſchwimmt wie die Ratten.“ Und hiermit eilten Alle, bis auf die Todte und dem Pater Felix, davon. Der Zufall hatte es gut gefügt, daß eben eine leere Portchaiſe des Weges daher kam, was durch ein „Platz da! Platz da!“ ſchon von weitem ange⸗ kündigt wurde. Gewaltſam ſich ermannend, erhob ſich der Pater und rief die Träger heran, beſprach mit ihnen den Transport der Todten und dirigirte ſie nach dem Hauſe der Amati. Hier hatte ſich unterdeſſen ein abſonderliches Familien⸗Ereigniß zugetragen. Geronimo nh tte es ſich nämlich in den Kopf geſetzt, von Seiten der Weinend ſtürzte ſich der alte Mönch auf die bewegungslos daliegende Geſtalt, in der Hoffnung, diesſeitigen Familienglieder einen Friede- und Freund⸗ ſchaftsvertrag mit Chiara anzubahnen und di Sanctionirung deſſelben an eben dem vorberegten Verlobungsabend, wie ſolcher für Slfainer und Chiara anberaumt und in Vollzug geſetzt worden war, zur factiſchen Ausführung zu bringen beab⸗ ſichtigt. Antonio, der überhaupt einigermaßen unter Curatel des Bruders ſtand, hatte ſeine völlige Zu⸗ ſtimmung zu dieſem Verſöhnungsacte gern und willig ertheilt. Nicht aber ſo deſſen oppoſitionz⸗ ſüchtige Frau Gemahlin, bei der der Herr Schwager Geronimo um ſo mehr einen herkuliſchen Widerſtand zu beſiegen hatte, als die Eiferſucht und der Neid als Herzensſache dabei figurirten. Da Frau Begle aber begründete Hoffnung hatte, des ganze Project durch eine blutige Kataſtrophe zu Waſſer werden zu ſehen, ſo gab ſie endlich dem Drängen des Friedens fürſten Geronimo nach und erklärte ſich bereit, daß Verlobungs⸗Paar ſofort nach vollzogenem Actus zu empfangen und die bei ihr fortgeſetzte Feierlichkeit durch den erwähnten Friedensſchluß, der eigentlich nur die beiden Zwillings⸗Schweſtern betraf, krönen. 0 Sinnſpruch. Von der Gewalt, die alle Weſen bindet, Befreit der Menſch ſich, der ſich überwind — zerlag von Das zur Kaufmann E Cliſabetha gel hörige unten wird Donnerſtag ds 1 85 2 im Rathhauſe wegen öffent gllig zugeſc Beſchreibu Ein zweiſtöe mit gewölbten bau und Hof dahier gelegen laus Stumpf Mack taxirt Schrieshein Das Bel Die O Nr. 3959. Dienſta, Vor. wird der Gro Stadtdirektor E der öffentlichen Gemeinde dahie Dies wird kenlicht, daß fattet iſt, etw' ſchwerden demſ Hagen, zu dief der erſten Stur eben auf dem hat. Ladenburg de Bürg f A. Nr. 3955. binnſel⸗ und g Dienſtag dei dahier abgehaſte Ifentlicht wird r en dieſem Tage dus Jahr 1881 Ladenburg der Bürge Ee geſunde Goder zweiten Küche, Keller, (Brunnen im zu vermiethen h. — DE beſte und un empfehle l * 1 Feige dusgepichnetes 9 ſoemungen, gene mn empfehlende Er 5 Tigi Sto . Haus, Mittwo em Markt empfeh — I Veeder ſtiſ 1 c enge