aſſiſtenten Krauſe und Rendanken Knirſt in Dirſchau zugefallen, während mit dem dritten Hauptgewinn im Werthe von 10,000 Mark zwei Wittwen in Baden beglückt wurden. * In dem Flecken Oberailingen bei Friedrichs⸗ hafen an der badiſch⸗württembergiſchen Grenze hat der Zimmermann Bott ſeine ganze Familie, näm⸗ lich ſeine 30 Jahre alte Frau, ein 6jähriges, ein Ajähriges und ein drei Monate altes Kind mittelſt eines Beiles ermordet und ſich dann ſelbſt erhängt. Die Wohnſtube, in welcher das furchtbare Ver⸗ brechen verübt worden iſt, bot einen gräßlichen An⸗ blick. Welche Motive den Mann zu der unſeligen That bewogen, iſt ganz unerklärlich. — Köln den 6. Nov. Karl Diſch, der be⸗ kannte Beſitzer des „Hotel Diſch,“ hat ſich heute Morgen erſchoſſen. — Köln den 6. Nov. Kaiſer Wilhelm hat denjenigen Beamten und Werkleuten, welche am 15. Okt. d. J. bei Einfügung der Kreuzblume auf der Spize des Kölner Domes unmittelbar thätig ge⸗ weſen ſind, zur Erinnerung an dieſen Tag An⸗ denken, beſtehend in ſilbernen Uhren, welche auf der Kehrſeite eine Gravirung des vollendeten Kölner Domes und die Inſchrift: „Zur Vollendung 1880“ tragen, verliehen. a — Stuttgart den 4. Nob. In dem nahen Weil der Stadt, im Oberamte Leonberg iſt der Caſſier der Handwerkerbank, Franz Anton Beyerle, flüchtig geworden. Er hinterliß ungefähr 70,000 Mark gefälſchte Wechſel, und hat noch kurz vor ſeiner Flucht ſeine liebe Braut um 10,000 Mark. betrogen. Das Städchen iſt in großer Aufregung In Cannſtadt wurde der Betrüger verhaftet. — Frankfurt a. M. den 2. Nov. Das „Intell.⸗Bl.“ berichtet von einem kurioſen Selbſt⸗ mord: Ein Herr wollte vorgeſtern Abend gegen 11 Uhr die einzige am Friedberger Thor noch hal⸗ tende Droſchke benutzen und öffnete zu dem Zwecke den Wagenſchlag. Da der Kutſcher, welchen der Herr am hinteren Theil des Wagens hatte ſtehen ſehen, ſich gar nicht vom Platze rührte, ſah Letzterer näher zu und entdeckte nun, daß derſelbe ſich mittelſt ſeines Zügels, welcher am Verdecke des Wagens be⸗ feſtigt war und den er ſich um den Hals geſchlungen, erhängt hatte und bereits todt war. — Der Norddeutſche Lloyd in Bremen hat in dieſen Tagen die Beförderung von 3000 rumäni⸗ ſchen Iſraeliten nach New⸗Nork übernommen, welche ihre längſt gehegte Abſicht, nach Amerika überzufiedeln, noch in dieſem Jahre ausführen werden. Es hat ſich ein Komite in Rumänien gebildet, welches unter Beihülfe reicher Glaubensgenoſſen in Deutſchland und Frankreich die Ueberfahrtskoſten, ſowie den An⸗ kauf von Wohnungen und Ländereien in Amerika beſtreitet. — Erfurt den 30. Okt. Geſtern Abend der Gefangenanſtalt eingetreten war, hatte ſich ein im Verdacht des Mordes ſtehender Unterſuchungs⸗ gefangener durch das Kloſet ſeiner Zelle den Aus⸗ weg nach dem Korridor geſucht, ſich mit einem Gasarm nebſt der daran befeſtigten Wandſcheibe bewaffnet und nach dem Zimmer des Wächters Bachner begeben, der eben im Begriff war, ſich ſeine Decke zurecht zu machen, als er durch einen wuch⸗ wurde; um ganz ſicher zu gehen, brachte der Aus⸗ brecher ſeinem Opfer noch acht ſchwere Wunden am Kopfe und eine im Geſicht bei, nahm dann die Schlüſſel zur Hand, ſetzte die Dienſtmütze des Wächters auf und zog den Dienſtrock eines Auſſehers an, um ſo aus dem Gefängniß zu entkommen, nachdem er den Wächter in die Decke eingewickelt hatte. Die Frau des Gefangenaufſehers H., welche die ungewohnten Tritte mit Stiefeln auf dem Kor⸗ ridor wahrnahm, machte ihrem Manne davon Mit⸗ theilung, der in der Vorahnung, daß etwas Be⸗ ſonderes vorliegen müſſe, ſofort ſeinen Kollegen her⸗ beiholte, dem Militärpoſten die Weiſungen ertheilte, das Seitengewehr aufzupflanzen und Niemanden herauszulaſſen und dann in Begleitung ſeines Kollegen mit der Waffe in der Hand nach dem Orte eilte, wo der Wächter ſich befinden mußte; ſie fanden denſelben leblos in ſeinem Blute liegen. Der Verbrecher aber hatte in einer Zelle der Weiber⸗ ſtation Zuflucht geſucht und ſich den beiden Be⸗ amten, die ihn hier aufſuchten, mit einem Raſir⸗ meſſer gegenübergeſtellt und auch denſelben Wunden an den Händen beigebracht, bevor ſeine Wiederfeſt⸗ nahme erfolgen konnte. Noch in derſelben Nacht wurde der Thatbeſtand ſeitens der königlichen Staats⸗ anwaltſchaft aufgenommen und der Schwerverletzte nach dem Krankenhauſe geſchafft. f — (Wolfe in Siebenbürgen.) Man ſchreibt aus Scholten (Siebenbürgen): „In der Nacht vom 19. zum 20. v. Mts. überfiel ein großes Rudel Wölfe eine Viehheerde, zerſtreute dieſelbe und zerriß drei Stück junge Ochſen; über 20 Stück junge Rinder wurden gebiſſen. Die Hirten konnten nichts thun, da die Heerde von drei Seiten ange⸗ griffen wurde. Die Wölfe haben in dieſer Gegend ſo überhand genommen, daß die Hirten allabendlich aus Furcht vor den Wölfen die Heerde in die Ge⸗ meinde bringen müſſen; auch die Dienſtknechte wollen in der Nacht nicht mehr mit dem Vieh auf die Weide. — Ein ſchweres Eiſenbahnunglück hat ſich am Freitag Abend bei Potsdam wie folgt zugetragen: Als der um 10 Uhr von Berlin abgehende Kurjer⸗ zug den in der Nähe des Kaiſerpavillons befindlichen Straßenübergang paſſirte, befand ſich ein mit Ge⸗ dreide beladener Wagen des Dampfmühlenbeſitzers Jaenicke mitten auf den Schienen. Wie es heißt, in der 10. Stunde, nachdem ſchon tiefe Stille in tigen Schlag auf den Hinterkopf zu Boden geſtreckt war die Barriere nicht rechtzeitig geſchloſßen wor Der Wagen wurde von der Maſchiene voten zertrümmert. 7 Kindern, blieb auf der Stelle todt. Ein auf dem Wagen befindlicher Knecht wurde mit fortgeſchleudert und iſt ſo ſchwer verwundet, daß an ſeinem Auf⸗ kommen gezweifelt wird. 5 — Ju Reggio (Calabrien) hat ein Oil furchtgare Verwüſtungen angerichtet. Die Flüſſe ſind ſämmtlich ausgetreten. Der Sturm dauerte 9 Stunden. Bis jetzt wurden 17 Leichen aufge⸗ funden. 50 Häuſer ſtürzten ein, 366 wurden he ſchwemmt. Die Truppen retteten 36 Perſonen gan ſicheren Tode. Der ganze Viehſtand der Umgegend ertrank. Die gorße Feldbäckerei konnte nur durch die Geiſtesgegenwart eines Ingenieurs gerettet werden, welcher für den plötzlich hereindringenden Waſſer⸗ ſtrom ein Bett nach dem nahen Merre abgeah ließ. Der Schaden iſt unberechenbar. 2 Wir machen hierdurch auf die im heilige Blatte ſtehende Annonce der Herren Kaufmann Simon in Hamburg beſonders aufmerkſam handelt ſich hier um Original-Looſe zu eier reichlich mit Haupt-Gewinnen ausgeſtatteten Per looſung, daß ſich auch in unſerer Gegend eine ſeht lebhafte Betheiligung vorausſetzen läßt. Dei Unternehmen verdient das volle Vertrauen, inden die beſten Staatsgarantien geboten ſind und auch vorbenanntes Haus durch ein ſtets ſtreng reelle Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne glei bekannt iſt. f Handels ⸗Nachrichten. 1 Mannheim, den 8. November 1880, (Produktenborſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preſſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 23.— dis 23.25, ruſſiſcher 24.75 bis 25.—. Amerikaniſcher 24 — bis- Spring 23.75 bis —.—. Californiſcher — . bis —.—. Roggen, pfälzer 22. — bis —.—, rufſiſcher 21.50 bis Franzöſſiſcher 22.25 bis — Gerſte hieſiger Geg. 18.25 bis 18.50. pfälzer 19.— bis 19.50. neuer Hafer bad. 13.50 bis 14.— württemb. Alp 14.— bis 14.50, Württemberger neuer Hafer —.— bis —.—. ruſſiſcher —.— bis Mais ameritan. mixt. 14.50 bis —.— Bohnen 25.— bis 27.—. Linſen —.— bis . Wicken 15.— bis 17.—. Kernen 23.— bis 23.50. Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 27.50 bis 28.—. ungar- 27.50 bis 28.— Kleeſamen, deutſcher 1. Sorte 100.— bis 104.—. 2. Sorte — — bis — —. Provancer 140.— bis neuer Pfälzer Luzerne 104. — bis 110.—. Esparſeſte 7 5 2 2 8 8 „Bin ich denn in dieſer Nacht zum Narr des Glücks erleſen.“ Felice mißverſtand ſeine Geberde und fragte beſorgt: „Reut Dir Dein Wort? Nimm es zurück!“ „Nein, ſei unbeſorgt:“ hieß die Erwiderung. „Hier iſt meine Hand: Er ſieht den Tag nicht mehr!“ „S recht! O, wie beſeligend iſt es, einen ſolchen Mann zu lieben! Allein noch eins: iſt Dir bekannt, daß jenes Haus, in der Chiara lebt, zwei Ausgänge hat? Der Burſche ſchleicht ſich jederzeit durchs Pförtchen jenſeits. Ein neuer brauner Mantel und ein Hut mit gleicher prächtiger Feder, ein Geſchenk Chiara's, ziert ihn heute zum erſten Mal und macht ihn vor andern Gäſten der Ver⸗ dblobungstafel kenntlich.“ ö „Erwünſchte Botſchaft! So werde ich ſein om Ciſterzienſer Kloſter harren. Meinſt Du nicht auch?“ „Gewiß! Dort geizen die Laternen. Doch fort nun, ehe er uns entſchlüpft. Sei ſtark, mein Nicolo!“ „Des Löwen Grimm will ich beſchämen, denn vielfach iſt nunmehr die Stimme, die mich mahnt.“ Nun folgte noch ein Judaskuß und fort war er. Es war die höchſte Zeit, denn Felicens Kräfte waren kaum noch ausreichend geweſen, dieſe Ver⸗ ſtellungsſcene zu Ende zu führen. Nun aber ſank ſie aufs Knie, faltete ihre Hände und aufwärts zu dem beſtirnten Himmel den Blick erhebend, rief ſie mit gedämpfter Stimme: Herr Gott, ich danke Dir! Sei Du mit mir auf meinem Todesgange! Ich mag, ich kann nicht leben ohne Liebe! Flieh, kalte, eitle Welt, flieh! Ohne Liebe biſt Du mir eine wüſte, freudenleere Scholle. Herr, geh mit mir nicht in's Gericht. Nur einmal möcht' ich ihn noch ſehen! Nur einmal noch! Doch, iſt es nicht, ſo ſei es denn darum; erfahren wird er ja, daß ich für ihn mein Leben hingegeben, an ſeiner Statt mein Blut vergoſſen habe. Jetzt raub' ich mir die Todten⸗ hülle! Nacht, deck mich mit deinen Rabenfittigen.“ Und hiemit huſchte fie eilend in Chiarens Wohnung, wo wie ſie wußte, der Gewohnheit ge⸗ mäß, Hut und Mantel der Beſucher am Flur, bis zu der Scheideſtunde, aufbewahrt wurden, und nach einem raſchen kühnen Griffe, die Hülle um ſich werfend, verſchwand ſie, die groß und ſchlank ge⸗ wachſene, als Pfeudo⸗Stainer durch das ſchon be⸗ merkte Seitenpförtchen ins Freie. Entſchluß und That, in raſcher Folge, tritt uns hier als ein inſonderheit ſcharf markirter Aus- bruch jener weiblichen Liebes⸗Raſerei entgegen, die alljährlich tauſende von Opfern in allerlei Geſtalt dem Hades überliefert: wohl ſelten aber, oder viel⸗ leicht niemals, die romantiſche Färbung zur Schau getragen hat, wie ſie das tragiſche Ende Felicens der Geſchichte überlieferte. Faſt athemlos nach dem gedoppelt ſtrafbaren Raube auf der bezeichneten, verhängnißvollen Sſelle angelangt, lehnte ſie, um Luft zu ſchöpfen, an eigen dunkel beſchatteten Mauervorſprung, und fllſterle, ſich ſelbſt ermunternd, und in ihren grauenhaften Entſchluß beſtärkend, nur noch die Worte in fich hinein: „Jetzt, Nicolo, beginne immerhin Dein blu Werk! Kann ich nicht leben für den Heißgeliebieh, ſo ſoll der Tod für ihn mir eine Wolluſt ſein.“ Kehren wir indeß, während ſich die Katastrophe vorbereitet, einen Augenblick in Chiaras Wohnung zurück, wo ſich unmittelbar nach dem Raube ein bewegte Scene abſpielte, indem zwei Tafelwärle die Stiegen herabſtürmten, nachdem dieſelben dil eine dritte, unbetheiligte Perſon, von dem, was al dem Flur ſich zugetragen, benachrichtigt worde waren. Einer von ihnen hob eben Felicens abgeworfen Mantille auf und ſagte: „Daß Dich die Enle kratzt: das Diebspak mit ſeinen Geierklauen iſt richtig fort!“ „Ja,“ ſeufzte der andere: „Und Mantel und Hut iſt auch fort! Wie ſchade! Gonz neu! „Dem Geſindel wachſen die Finger we Spargel alle Tage länger!“ 15 (Fortſetzung folgt). 2 9 e Redackion, Druck und Verlag von Wucherer F Wolſſer 9 Ladenburg. „ Der Kutſcher ein Familfenvaer % empfiehlt epfieblt Beſta Diejenigen am 29. Ju markung fiat glauben eine zu können, 1 ittwoch n ll. 5 vol auf dem Rat unter Angabe Wer zur cheint, wird auf die Unter Zur Verthe 172 Mark 9 Ladenburg Ein empfiehlt ſich im Beitragen ſchäftsbüchern Rechnungen, denzen ꝛc. geg Offerten b Nr. 670 in abzugeben. — — 250, ganz oder gethe zuleihen durch Geſchäftsbureau Karlsruhe I. B. Auch angenommen. Zu ruther Sand b 8 Zu ve in Logis m 0 bei 8 Spi dau und weiße Strit einfarb. Ternea „ Aſchwarz, zu billigem Prei 9 Sar 57 empfiehlt ——— Bra Hafen Zwiehe aßrung fit b Johann Ma aus