Jarrchh n Eigen sorten h 00 Taban ff. diſchen ba! t 7 mull — oll, 1 1 liche Redner feſtzuhalten. n . 75 aden 75 burg und Schriesheim. . Erſcheint Mit Poſtproviſion. N Iuſerate, welche am Tage bor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. woch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. unter der Ueberſchrift: Der Kronprinz in Köln: Hoffnungen und Wünſche des Friedens haben Kaiſer und Kronprinz in Köln ausgeſprochen; ſie haben damit der geſammten Nation aus dem Herzen geredet. Es iſt eine unbeſtrittene Thatſache, daß das waffengerüſtete, ſtreitbarſte Volk Europas auch das unbedingt friedlichſte iſt. Man müßte blind ſein, wenn man in dem Gang, welchen die euro⸗ päiſche Politik des Augenblicks nimmt, den mäßigen⸗ den und beruhigenden Einfluß dieſer Thatſache ver⸗ kennen wollte. „Friede verheißend auf allen Ge⸗ bieten,“ ſo faßte unſer ehrwürdiger Kaiſer die Be⸗ deutung des Kölner Feſtes zuſammen. Beſtimmter hat der Kronprinz in ſeinem Trinkſpruch beim Glürzenichfeſt die Bedingungen entwickelt, unter denen eine glückliche Entwicklung im Innern ſich vollziehen kann. Der Kronprinz hat den nationalen, den deutſchen Zug mit voller Energie in den Vorder⸗ grund geſtellt. An deutſchem Sinn und deutſchem Weſen, an deutſcher Gottesfurcht ermahnte der fürſt⸗ Daß es auch auf religiö⸗ ſem Gebiete etwas Gemeinſames gibt, das über die konfeſſionelle und dogmatiſche Geſtaltung hinausreicht, das durfte, ja das mußte wohl bei einem Feſte betont werden, deſſen Bedeutung darin liegt, daß die ganze Nation vor der Erſcheinungsform des religiöſen Gedankens bei einem Bruchtheile der Be⸗ völkerung ſich ehrfurchtsvoll und feſtlich ſammelt. Den allgemein menſchlichen Gedanken, der ſich daran knüpft, durfte der fürſtliche Redner wohl national individualiſiren gegenüber einer Schöpfung der Bau⸗ kunſt, die in ihren „Felſenhieroglyphen,“ um mit den Worten der Dichterin (Annette v. Droſte zu ſprechen, dem allgemeinſten menſchlichen Zug den eigenartigſten nationalſten Ausdruck gibt. Allerdings wird ein engherziger Konfeſſionalismus ſich auf die Höhe einer ſolchen Anſchauung nicht aufzuſchwingen vermögen, in und auf derſelben beruht die deutſche Kultur, beruht die Hoffnung auf deren Entwicklung äußerer Waffenſtillſtand mit beliebiger Kündigung iſt, ſondern, wie unſer Kaiſer es ausdrückte, der „Gottesfrieden.“ Die Bedeutung des Kölner Feſtes Samſtag, den 23. Oktober 1880. Deutſchland. in den Wegen, die unſere größten Geiſter gewieſen usland. 2 5 1 ſc 5 haben. Aus dieſer Anſchauung heraus iſt auch allein . A 2 0 Berlin den 18. Okt. Die Nat. Ztg. ſagt ] der religiöſe Friede zu finden, der nicht blos ein Wien den 20. Okt. Sämmiliche Mächte war für den Kronprinzen noch geſteigert dadurch, daß dasſelbe mit all' ſeinen großen Eindrücken un⸗ mittelbar vor den Tag fiel, an welchem der Thron⸗ erbe in ſein 50. Lebensjahr eintritt (18. Okt.), ein ſehr freudiger, aber auch ſehr ernſter Moment. Auf dieſem Höhepunkt des menſchlichen Lebens haben die Anſchauungen und Ideale die feſte Geſtaltung dualität erſcheinen laſſen. Betrachtungen leſen. der Kronprinz an das geſchaffene Werk an. können wir dem Thronerben Beſſeres an dieſem Tage wünſchen, als daß ſeine Hoffnung ſich erfüllen möge, daß er ſelbſt dereinſt der Führer eines ſolchen Volkes wird. Die deutſche Bevölkerung aber wird es dem Kronprinzen gedenken, daß er die freie, würdige, große Entfaltung des nationalen Lebens als das höchſte Ideal in jenem feierlichen Moment proklamirt hat. Karlsruhe den 19. Okt. Vom Miniſterium des Innern iſt angeordnet, daß bis zur Erlaſſung einer endgiltigen Verordnung (im Anſchluß an die geänderten Gemeindegeſetze) über die Aufſtellung der Voranſchläge die im vorigen Jahre gegebenen interi⸗ miſtiſchen Vorſchriften vorläufig noch zur Anwendung gelangen. Indem die Bezirksämter bezügliche Weſſung an die Gemeinden ergehen laſſen, erläutern ſie zu⸗ trages abgeneigt, bemerkt die „Times:“ 0 gewonnen, die ſie als letzten Ausdruck der Indivi⸗ Vertrag ſoweit durchgeführt wurde, ſei hauptſächl ch Das Wort, mit welchem ö . 5 187 der Kronprinz ſeine Rede ſchloß, wird man heute verdanken. Das Princip der britiſchen Politik war, an dem Geburtstag des Kronprinzen mit beſonderen im Einvernehmen mit Europa zu handeln. Die freudige Erhebung eines 8 855 großen, gluͤcklichen, in Frieden geeinten Volkes knüpft gehen, als es bis jetzt gegangen ſei. 3 wurde in Rijeka zwiſchen Bedri Bey und dem Punkte des türkiſchen Entwurfs abgelehnt worden gleich im Auftrag des Miniſteriums den Begriff des Gemeindebetriebsfonds, welcher in der Regel 2 Proc. der Gemeindeausgaben betragen ſoll und dazu be⸗ ſtimmt iſt, der Verwaltungsbehörde die Mittel zum ſicheren Vollzug der Verwaltung während des Rech⸗ nungsjahres ſtets bereit zu halten. erklären die von der Pforte an Montenegro geſtellten Bedinungen in Betreff Dulcignos als ein Abweichen von den in der jüngſten Note der Pforte gemachten Verſprechen bedingungsloſer Uebergabe. Graf Hatz⸗ feld und Baron Calice machten dieſerhalb in Kon⸗ ſtantinopel energiſche Vorſtellungen. London den 19. Okt. Gegenüber der An⸗ gabe, die übrigen Mächte ſeien einem weiteren Zwange behufs der Durchführung des Berliner Ver⸗ Daß der der Beharrlichkeit und Entſchloſſenheit Englands zu Ohne dieſes Einvernehmen werde England nicht weiter Cettinje, den 19. Okt. Bereits vorgeſtern montenegriniſchen Delegirten über die von Erſterem vorgelegte Konvention für die Uebergabe Dulcignos verhandelt. Nachdem montenegriniſcherſeits zwei waren, erklärte Bedri Bey die Verhandlungen aus⸗ ſetzen zu müſſen um neue Inſtruktionen von ſeiner Regierung einzuholen. Verſchiedenes. — Karlsruhe den 18. Okt. Geſtern wurde die Leiche des ſeit 13 Tagen vermißten Hoffinanz⸗ raths Joſt in Gernsheim bei Worm gelandet und von 2 Beamten des Hofzahlamts rekognoscirt. Eine ſtrafrechtliche Verfolgung fällt alſo weg und es hat ſich beſtätigt, daß der betagte Mann im ſchweren Bewußtſein ſeiner Schuld nicht mehr leben konnte und wollte. Schon früher ſoll feſtgeſtellt worden ſein, daß die von ihm letzterhobene Baarſumme von 20,000 Mark zur Auslöſung verpfändeter Effekten der Hofdienerpenſionskaſſe und Rückſtellung derſelben zum Penſionsfonds verwendet wurde. i n 50 ainer, der tyroler Geigenbauer in Cremona. 5 Geſchichtliche Novelle von Fr. Clemens. (Fortſetzung). Mir liegt der Ernſt viel näher als der Scherz, entgegnete Stainer, „denn wahre Seligkeit lacht keine Freudenthräne. Sieh, Freund, dies Werk, von meiner Kunſt erzeugt, vollkommen iſt's wie der Amatie ſchönſte Meiſterſtücke. Es bildet, wie Du weißt, den Grund ſtock meiner Ruhmesſäule, und ſtolz auf dieſe Schöpfung meiner Hand, fordere ich das Geſchick jetzt in die Schranken.“ Nicolo's Angeſicht verfinſterte ſich. Schweigend 29 5 und prüfend nahm er das meiſterhaft gelungene Inſtrument in die Hand, trat damit ans Fenſter, und murmelte verſtohlen in den Bart: „Zum viertel Male ſollſt. Du mir wahrlich nicht entgehen! „Nicht wahr,“ begann Stainer wieder, „ein ſchöner Bau? Faſt möcht ich zweifeln, daß Du etwas gleiches zu liefern im Stande wärſt.“ Nicolo ſah ſich verächtlich und mit erſichtlichem Ingrimm nach dem Tyroler um, und erſt nach einer langen Pauſe, in der ſein Antlitz mehrfach die Farbe wechſelte und ein erſchreckend diaboliſcher Ausdruck auf demſelben ſich abſpiegelte, begann er: „Ho ho! mein Freund, ſteigt Dir der Hoch⸗ muthsteufel ſchon zu Dach? Ihr Deutſchen tragt die Naſen weidlich hoch, wenn fremder Kunſt Ihr einen Handgriff abgelauſcht. Ein Zufall iſt es, der Dir einmal die Menſur gelingen ließ, der kehrt heut hier und morgen anderswo ein, buhlt mit der Kunſt, um leſchtgläubige und vermeſſene Thoren zu öffnen, und endlich mit der Schellenkuppe heim zu ſchicken. Genug davon, und mehr als das.“ Man ſah es dem Stainer an, daß der unge⸗ wohnte Ton, in dem die Worte fielen, ihm frappirte. „Ei, welche Rede! Ich kenne Dich noch kaum; ſei nur nicht ungehalten, Freund,“ berſetzte Stainer. „Der Freude ungewöhnte Macht hat mich vielleicht mehr als ſie ſollte aufgeregt, wohl gar bethört. Allein wenn Glück ſo in der Liebe wie in der Kunſt Geſchäft mich in die Ferne rief: Wie ging es Dir ſeltenem Wein und noch von ſſeltener ſüßer Rede. dem jugendlichen Neuling Kränze windet, ſo iſt's dann wohl verzeihlich, daß ihm das Herz, höher als gewöhnlich ſchlägt. Wo ſoll ich denn mit meiner Wonne hin, die mir die Bruſt zu ſprengen droht, wenn nicht der Freund mir tragen helfen will?“ „Nun ja! Ich weiß: Du biſt des Glückes Schooßkind, Jacob. Doch ſprich: noch ſah ich Dich, ſeit jenem kreuzfidelen Abend nicht wieder, weil ein ſeith unſerer Trennung vor dem Gartenthore? Hat denn des Weines und der Liebe Zauberkraft Dir gänzlich nicht geſchadet! Iſt nicht Kolik oder ſonſt ein Weh Dir überkommen?“ „Ei, Nein! Im Gegentheil! Ich führte; wie Du wahrgenommen haben wirſt, Chiara im Triumph von hinnen, indeß die Laffenſchaar ſich rings die Mäuler wiſchte. Ein köſtlich Nachtmahl harrte ängſt ſchon auf Chiara's Tiſche und ſchier lukulliſch äzten wir ſelbdritte unſer ſterblich Theil. Viel unbekannte Dinge gab es zu vertilgen, gewürzt von Niemals im Leben bin ich ſo vergnügt, geweſen, und bis zum Hahnenruf faſt ſchwamm ich in einem