0 Glas Bier ausgetrunken, als plötzlich der Eine der mit ihm Hereingekommenen, der Modellſtecher Poſener, ein unterſetzter dunkler Menſch, ohne daß ein Streit oder irgend ein Wortwechſel ſtattgefunden hatte, einen Revolver hervorzog und ſeinem Begleiter eine Kugel durch das rechte Auge in den Kopf ſchoß. Im erſten Moment wußte man unter den zahlreichen Gäſten gar nicht, was geſchehen war; man hatte zwar den Knall gehört und den Dampf geſehen, aber der tödtlich Getroffene war mit den Händen vor dem Kopfe lautlos todt auf den Tiſch geſunken, ährend der Mörder ruhig den Revolder wieder ngeſteckt hatte und, als ob nichts geſchehen war, ſitzen blieb. Erſt als er ſich entfernen wollte, ſtürz⸗ ten ſich die Gäſte auf ihn und überwältigten ihn, trozdem er ſich wie ein Verzweifelter wehrte. Man fand noch vier Kugeln im Lauf des Revolvers und dabei einen ſogenannten Todtſchläger, Bei ſeiner erſten Vernehmung leugnete er, überhaupt etwas von der Sache zu wiſſen. Betrunken war derſelbe nicht; man vermuthet, daß es ſich um einen Akt der Eiferſucht handelt. 5 — Defraudation bei der Hamburger Vereinsbank. Die Vereinsbank in Hamburg hat durch einen ihrer Commis, Namens Eduard Haarburger, welcher ſeit Freitag verſchwunden iſt, einen Verluſt von 165,000 Mark erlitten. So weit bis jetzt bekannt, ſchreibt die Hamb. Börſenhalle, iſt die Defraudation in der Weiße bewerkſtelligt worden, daß Haarburger, welcher bei der Vereins⸗ bank das Verzeichniß der Giro ⸗ Uebertragungen zu führen hatte, bei der Norddeutſchen Bank hierſelbſt ſich ein Konto hatte eröffnen laſſen und ſich auf dieſes Konto am 1. Oktober ds. Js. von dem bei der Vereinsbank befindlichen Konto der Firma A. G. H. Großmann Ww. u. Sohn durch gefälſchte Ueberweiſungen den Betrag von 323,000 Mark hatte gutſchreiben laſſen. Von dieſer Summe hat Haarburger in den darauf folgenden Tagen in ver⸗ ſchiedenen Poſten zuſammen 165,000 Mark erhoben und iſt dann flüchtig geworden. Da Haarburger diejenigen Bücher, welche zur Aufklärung ſeiner Manipulationen dienen könnten, vernichtet hat, ſo läßt ſich vorläufig noch nicht feſtſtellen, ob ſeine Betrügereien, wie vermuthet wird, ſchon von längerer Zeit her datiren. Haarburger hat ſeine Flucht dadurch vorbereitet, daß er ſich von denjenigen ſeiner Bekannten, welche im Beſitze ſeiner Photo⸗ graphie waren, dieſelbe hat zurückgeben laſſen, an⸗ geblich, um ſie gegen neue Aufnahmen zu vertauſchen, doch iſt die Behörde in den Beſitz von Photogra⸗ phien gelangt, welche ſeine Verfolgungen erleichtern können. — Eine ſchreckliche Entdeckung Ein in New⸗York angekommenes Lootſen⸗Boot berichtet, daß es zwei Tagereiſen vom Hafen entfernt dem britiſchen Schooner Gladiator, mit dem Kiel auf⸗ wärts, begegnet ſei. Das verunglückte Fahrzeug befand ſich in der Fahrſtraße, weßhalb eine Boots⸗ mannſchaft ausgeſendet wurde, um es zum Sinken zu bringen. Dieſelbe fand jedoch den aus dem Innern des Schiffsraumes aufſteigenden Geſtank von verwesten Leichen ſo entſetzlich, daß ſie ihr Vorhaben aufgeben mußte. Am Bugſprit fand man die Leiche eines Matroſen hängend. Die Lootſen bezweifeln nicht, daß ſich die Leichen der ganzen Schiffsbe⸗ mannung in dem Fahrzeuge befinden. — (Ermordung einer ganzen Familie.) Aus Fürſtenau bei Dresden meldet das Dresd. J.: Am Freitag Mittag fand man im Hauſe des Wirth⸗ ſchaftsbeſitzers Böhme drei ſeiner Kinder im Alter von 8, 5 und drei Viertel Jahren, ſowie ſeine Ehefrau, und zwar am Treppengeländer gufgehangen, todt auf. Nach den Ermittlungen iſt anzunehmen, daß die Letztere die Mörderin ihrer drei Kinder iſt. Dieſelbe ſcheint ihre Opfer zunächſt in dem im Hauſe befindlichen Brunnen ertränkt, dann aber die zwei größeren Kinder, da ſie im Waſſer ihren Tod nicht ſofort gefunden hatten, am Treppengeländer aufgehängt und ſich ſelbſt daneben ſtrangulirt zu haben. Nahrungsſorgen, die aber nach den Ver⸗ hältniſſen Böhme's nicht drückender Natur ſein ſollen, mögen der Böhme die Veranlaſſung zu der unglück⸗ lichen That gegeben haben. Zwei der übrigen Kin⸗ der ſind zur fraglichen Zeit mit dem Vater auf dem Felde mit Kartoffelausnehmen beſchäftigt ge⸗ weſen, während das ſechſte, 3 jährige Kind der Mutter davongelaufen iſt. — Ein braver Mann. Franz Gerſtorfer und Anton Blanger ſind Bauern in Gurten; ſie waren immer getreue Nachbarn und desgleichen, bis jüngſt einmal Streit ausbrach und Gerſtorfer den Blanger ſo arg verſchimpfirte und deſſen Bäuerin ſogar mit einer „Watſchen“ traktirte, daß bittere Feindſchaft ausbrach und Blanger den Gerſtorfer verklagte. Gerſtorfer kam auch zwei Tage ins Loch. In derſelben Nacht aber fiel die Sündfluth vom Himmel, die halb Mähren unter Waſſer ſetzte und auch das Dörflein Gurten. Blangen rettete ſich und Hügel und dankte ſeinem Schöpfer. Da fällt ihm Weib und Kind des Nachbars ein, der im Loch ſitzt. Haben ſie ſich gerettet? Er ruft und ſchreitet hinüber; keine Antwort. Mit eigener fruchtbarer Lebensgefahr bricht er ſich Bahn durch das Waſſer bis zum Häuschen. Des Nachbarn Weib und Kind haben ſich in's Dachſtübchen geflüchtet, er klettert hinauf: „Nachbarin, weil ich Urſache bin, daß Dein Mann in dieſer Unglücksnacht Dir nicht helfen kann, will ich's probiren. Gib mir geſchwind Dein Mädchen! Er faßt's und ſetzt ſich's auf den Rücken und zum andern Mal bricht er ſich Bahn bis zum Hügel. „Nun die Bäuerin noch, Niemand darf ſterben meinetwegen,“ ſagte er, und machte zum die Seinen mit knapper Noth auf einen nahen dritten Mal den Todesgang, diesmal mit noch zu todesverachtenden Männern, die ihn nicht im Sli laſſen wollen. Die Bäuerin ſitzt auf dem Dag ſie reichen ein lange Stange hinauf. „Half feſt, wir halten!“ Sie faßt ſich ein Herz und ait d Stange unterm Arm und mit beiden Händen ſi haltend ſprang ſie in die Fluth. Auch ſie heigg die drei wackern Männern mühſam ans Land ſie auf die Knie ſtürzt und ihren Retter und eh ſegnet, bricht ihr Häuslein zuſammen, die Fil tragens fort. Anton Blanger aber ſagte; „Diete halt' Dein Mann im Loch ſteckt und nicht gelon hat.“ (Die Geſchichte vom brapſten aller Mang iſt extra dem Kaiſer nach Wien geſchrieben worzen — Ein eigenthümliches Jub fag feierte ein Trichinenbeſchauer in Hamburg, nämlich ſein „tauſendſtes Schinken⸗Jubikäum,“ d. h. e ha in 1000 amerikaniſchen Schinken Trichinen ende und jüngſt den Tauſendſten der Pol zel here Wenn man hinzufügt, daß dies Reſultat g Zeit vom 1. Januar 1879 bis jetzt erzielt A, u daß in Hamburg 34 Unterſucher für Trichinen gun lich angeſtellt ſind, ſo erhält man ein Bild bon de furchtbaren Gefahr, welche die Trichinen bilden, iſt gerade jetzt, wo mit dem Eintreten der fällen Jahreszeit der Verkehr von geräuchertem Schpelge fleiſch zunimmt, darauf ernſtlich hinzuweiſen — (Gleich gedacht.) „Johann“ ſaggz eig Offiziersgattin, „lauf mal ſchnell in's „Hotel Beg und wenn dein Herr dort iſt, ſag' ihm, e d nach Hauſe kommen, es ſei Beſuch da.“ Joh (nach einer Viertelſtunde): „Gnädige Frau der J war nicht im „Hotel Brünn“; ich hab mir's glei gedacht!“ Frau: Warum haſt Du Dir's denn ge dacht?“ Johann: „Wie i halt ins „Hotel Brüng gelaufen bin, da hab' i ihn unterwegs im Gaß haus zur Poſt“ beim Fenſter ſitzen g'ſehn.“ „Wir unterlaſſen nicht, unſere werthen Leze aufmerkſam zu machen auf die Anzeige (im heutige Blatt) des Bankhauſes J. Dammann in Hamburg, welches durch die ihm ſtets zufallenden gebßeren Gewinne ſich einen bedeutenden Ruf verſchafft hat. Wir machen hierdurch auf die im heutige Blatte ſtehende Annonce der Herren Kaufmann Simon in Hamburg beſonders aufmerkſam Es handelt ſich hier um Original⸗Looſe zu einer ſo reichlich mit Haupt⸗Gewinnen ausgeſtatteten Ver looſung, daß ſich auch in unſerer Gegend eine ſeh lebhafte Betheiligung vorausſetzen läßt. Dieſes Unternehmen verdient das volle Vertrauen, inde die beſten Staatsgarantien geboten ſind und auch vorbenanntes Haus durch ein ſtets ſtreng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allſeits bekannt iſt. hören mochte, doch ſcheinbar nur der Begleiterin Dorine entgegen: „Unſeliger Abend! Iſt es doch in der That, als ob Cremona's Laffen alle losgelaſſen und zum erſten Male ein ſchutzlos Weib erblickten!“ „Wer hieß Dir auch,“ entgegnete Dorine, „in Mailands Treibhausluft den angeborenen Reiz in ſolchem Schimmer zu entfalten, daß ſich die Mücken rudelweiſe in die Flammen ſtürzen?“ „Du ſchmeichelſt wie ein verkappten Don Juan, Dorine!“ meinte Chiara. „Doch beſſer, Du denkſt auf einen Ausweg, denn, wie Du ſiebſt, durchbricht die Sündfluth alle Dämme, ſie drängen alle auf uns ein! Was iſt zu thun? Am beſten, ich rede die Geſpenſter an;“ und mit erhobener Stimme ſprach ſie: „Ihr boͤſen Geiſter und Nachtgeſpenſter! Was iſt Euer Begehr ?“ Und nun begann ein Pelotonfeuer frivoler Witzeleien der jungen Cremenſer, daß Einen die Ohren juckten: „Gieb Dich gefangen, ſchaumgeborene Aphro⸗ dite!“ begann der Eine „Gut gebrüllt! In der That, ſo zart und weiß wie Meerſchaum ſchimmern dieſe Glieder; ich möchte mir ein Dutzend ſolcher Pfeifenköpfe daraus ſchnitzen laſſen!“ — — Der Andere: „Dein ſchlechter Witz gemahnt mich ebenfalls wie Waſſerſchaum; wie denn ſollte der Po aus gebären? Diana iſt's, die keuſche Göttin; Endymion.“ a „Ha ha ha ha! was Du ein Einfaltspinſel biſt! Selene war es, die den Siebenſchläfer liebte, Diana hat auf Männer nimmer Jagd gemacht.“ „Und thät denn das dies himmliſche Gebilde? Iſt nicht Chiara keuſch wie Luna und Diana?“ „Wer zweifelt d'ran, der melde ſich und mein Handſchuh liegt ſofort vor ſeinen Füßen.“ So kniſterte das witzelnde Raketenfeuer noch eine Weile hin und her und gleich die erſte kleine Pauſe benutzte das geängſtigte Mädchen zu einer Interpellation: „Schümt Euch, Cremonas Jünglinge!“ ſprach ſie faſt ſchluchzend, „habt Ihr ſo ganz verlernet, der wehrloſen Jungfrau die gebührende Achtung zu be⸗ zeigen, — da waren doch die alten Ritter ehren⸗ werthere Männer!“ Nun ſchlug eine helle Lache auf: „Die Jung⸗ frau! Ei! die ſchützen wir auch immer noch. Und dann ein zweites Läſtermaul: „Der Jungfrau nah'n auch wir uns ſtets mit Ehr⸗ furcht!“ Darauf ein Dritter: ich ihr „Aus einer Jungfrau ſchnitzen wir uns keine Pfeifenköpfe!“ Allgemeines Gelächter. „Was wollt Ihr denn von mir? So sprecht und laßt michs wiſſen!“ einer gelben Fluth ſolch ſchimmernd Götterkind Und raſch und keck trat nun das ärgſte Läſter⸗ maul hervor und ſprach: „Du ſollſt von uns de ſchönſten Dir erwählen, der mag Dein Ritter ſein — Wer iſt der ſchönſte Mann von uns? 5 Chiara'n ſchwoll die Zornesader an den Schläfen und höniſch ihre Blick in die Runde ſchweifen laſſend, erwiderte ſie: „Von Rittern darf allhier wohl kaum die Rede ſein, denn in der That; ich ſehe nichts als eitel Lodderbuben!“ Das hieß denn aber nun vollends dem Faß den Boden ausgeſchlagen. „Was Teufel!“ ſcholl es rechts und links Wir Lodderbuben? Verwünſchte Courtiſane!“ Und damit drängte man heran, mit Won und Fauſt die Läſterung zu vergelten. D'rob rief Chiara nun um Hülfe in ihrer Noth und nicht vergebens, denn Jacob Staig ein Atleth an Körperbau und Kraft, ſprang alf, warf links und rechts zwei Milchbärte auf die Seſte und deckte beide Frauen mit ſeiner beiten Schulter. „Zurück, ihr Laffen, Alle die Ihr seid Heißt männlich das und ritterlich: vier Dutzend Fäuſte gegen ein wehrlos Weib zu ballen? Wehe dem, berührt, er möge ſeinen Schädel hilten.“ — Redackion, War e ruck und Verlag von Wucherer & Molftor Ladenburg. 2 (Fortſetzung folgt). die untenbeſch aue 0 burg gehörig zu gehn endgiltige Ju ſolche die S erteichen. Beſchreibun Lab. Nr. Viertel 20 in den Gänk Hirſchberger Michael Tril St. Galli, Lgb. Nr. tel 1 Ruthe Rohm und Adalbert Sch ſeits Friedric Lgb. Nr. 3 El 35 Ruth einerſeits Gr anderſeits A Hirſchhorn, 2 Ladenburg D MWekc Deu bekeeffe Wir ſeher der Verordn ſterums vom Blatt Nr. 56 Einfangen, 2 einheimiſchen der Meiſen, und Staare, Spechte und Waldvögel, w gerechnet werd von Vorrichtu fangen dieſer Vogelherde, L Schlingen u. merkſam zu m daß Zuwiderh Betbot ſirengf Ladenburg, Bü 2 Zu auf Oſtern, bei Ph. Lö — N 2 * Wei U zur Wein ompleten! aare bill Auskunft ü