eit lunmmett. 8 uſikſtüc d. . 5 l „ Vuchha direct em . der Merl * 0 . 1% e Allgemeiner Denzeiger für Ladenburg und Schriesheim. ung fen — Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich! M. 20 Jf. mit illuſtrirtem Ankerhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Poſtprobiſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Samſtag, öden 16. Oktober 1880. 8 1 elles, ger nehmen Inſerate für uns an. an Nr. 83. rbe deiſchz Deutſchland. e Geruchle Berlin den 11. Okt. Die vom deutſchen und franzöſiſchen Botſchafter beim Sultan gemachten Vorſtellungen waren erfolgreich. Der Miniſterrath 0 1 beſchloß daraufhin die bedingungsloſe Uebergabe S Ned Dulcigno's und wird dieſen Beſchluß mittelſt Note 20 10 zur Kenntniß der Botſchafter bringen. 0 5 i Berlin den 11. Okt. In hieſigen politiſchen u Kreiſen herrſcht eine ſehr lebhafte Genugthuung über die Erfolge der Bemühungen des deutſchen Botſchafters, denen thatſächlich die Nachgiebigkeit des Sultans bezüglich der bedingungsloſen Uebergabe Dulcigno's zuzuſchreiben iſt“ Dieſe neueſte Wendung führte bereits zu weiteren Berathungen über die Haltung der Mächte gegenüber der Türkei. England ſoll zögern, von ſeinen Repreſſivmaßregeln abzu⸗ ſtehen. Frankreich geht dauernd mit Deutſchland und Oeſterreich zuſammen. Man glaubt hier zu⸗ verſichtlich, durch dieſe Entente werde eine friedliche Löſung der Wirren herbeigeführt werden. (A. A. Z.) Berlin den 12. Okt. Im britiſchen Kabinet ſind, dem „Tagblatt“ zufolge, Zwiſtigkeiten ausge⸗ brochen. Zwiſchen Hartington und den übrigen Miniſtern beſtehen Differenzen wegen der riſchen und der indiſchen Frage, weil Erſterer weder Kan⸗ a evolbe LA dahar (Afganiſtan) ſofort aufgeben will, noch das inten Kurd bisherige Gehenlaſſen in Irland billigt. aden Mi Berlin den 13. Oktober. Die Prov⸗Korr. rr ſchließt eine Bewillkommnung des Prinzen Heinrich t mit Folgendem: Mit den erlauchten Eltern begrüßt 7 und beglückwünſcht das preußiſche und deutſche Volt 5 den heimkehrenden Prinzen. Möge Prinz Heinrich 27 in der Theilnahme, welche Aller Herzen in, dieſen 9 6 1 Tagen ihm entgegen trugen, den Lohn für die d. Steg Anſtregungen ſeiner Reiſe, aber auch ein Zeichen III von den tolzen Erwartungen erblicken, welche das 4 geſammte Vaterland auf den jugendlichen Hohen⸗ zen Tant zollerfürſten und auf die dereinſt unter ſeiner Führung 0 8 ſtehende Marine ſetzt und zu ſetzen gewiß be⸗ Pfg. rechtigt iſt! olländiſch Köln den 11. Okt. (Zum Dombaufeſt.) Das Feſtbanket, welches die Stadt bei Gelegenheit der Dombaufeier veranſtalten wird, iſt dem Inhaber der Gürzenich⸗Reſtauration, übertragen. Die Zahl der Theilnehmer, unter denen ſich auch unſer Kron⸗ prinz als Ehrengaſt der Stadt Köln ſich befinden wird, iſt vorläufig auf 500 — 600 feſtgeſtellt. Der Preis des Couverts beträgt einſchließlich der Weine 30 M. Die Speiſe und Getränkekarte wird auf Pergamentpapier hergeſtellt und erhält die Form eines Dokuments. 5 g 2 Paris den 13. Okt. Meldung der „Agence Havas“ aus Skutari: Riza Paſcha berief die Führer der albaneſiſchen Liga zuſammen und forderte die⸗ ſelben auf, ſich in die friedliche Uebergabe von Dulcigno zu fügen. Es wird in Folge deſſen eine große Verfammlung der Liga zuſammentreten. Konſtantinopel den 13. Oktbr. Geſtern Vormittag hat die Uebergabe der neuen Note an die Botſchafter ſtattgefunden. Dieſelbe lautet: Unter⸗ zeichneter, Miniſter des Ausw. Seiner Kaiſerl. Maj. des Sultans, iſt von ſeiner Regierung beauftragt, Ihren Excellenzen den Herren Botſchaftern mitzu⸗ theilen, daß die h. Pforte, um einen neuen Beweis ihrer Loyalität und ihres guten Willens zu geben, hiedurch erklärt, daß ſie Dulcigno abtritt und ſofort den Ortsbehörden kategoriſche Weiſungen zugehen laſſen wird, damit dieſe Stadt durch Anwendung friedlicher Mittel den montenegrin. Behörden über⸗ geben werde. Durch eine beſondere Uebereinkunft ſollen die Regelung und die Einzelbedingungen der Uebergabe vermittelt werden. Die osman. Regie⸗ rung bringt dieſes Opfer nur in der Abſicht, die Flottenkundgebung abzuwenden, und hofft daher, daß durch dieſe Maßregel die Flottenkundgebung voll⸗ ſtändig verhindert werde. London den 13. Okt. Die „Daily News“ meldet aus Cettinje vom 12. d.: Petrobich begibt ſich heute nach Dueigno, um das Comando von, Dulcigno zu übernehmen. Die „Times“ fagt: Nach⸗ Revolver und ſchoß dem Einen in den Oberſchenkel, greifer, in das Krankenhaus verbracht wurde. — dem Dulcigno definitiv übergeben und die Montene⸗ geo⸗Frage erledigt ſei, ſei die Flottenkundgebung, deren Zweck die Löſung der Montenegro⸗Frage war, ipso facto zu Ende. Verſchiedenes. — Karlsruhe den 13. Okt. In der Karlsruher Zeitung wird das Defizit in der Kaſſe des Hofzahlamts auf 150,000 M. nunmehr amt⸗ lich beziffert. — Im Wiederſpruch mit anderen Nachrichten verlautet jetzt, daß Herr Oeconomie⸗ Nath Joſt ſich nicht im Rheine ertränkt, ſondern nur auf franzöſiſche Art empfohlen hat. — Stuttgart den 11. Okt. In der ver⸗ gangenen Nacht verſuchten auf der nahegelegenen Prag zwei Handwerksburſchen, Andr. Bührer aus Ehingen und Vierholzer aus Bayern an einem vor⸗ beikommenden Herrn einen Raubanfall, der ihnen aber mißlang, denn der Angegriffene zog einen 5 dem Andern in die Bruſt. Der letztere der An⸗ greifer ſtellte ſich ſelbſt, während Bührer, der An⸗ In, Tübingen erregt der Selbſtmord von Profeſſor Seyboth an der Realſchule, der ſich letzten Donners⸗ tag von Hauſe entfernte, ohne zurückzukehren großes Aufſehen. Collegen, Freunde und Schüler ſuchten ihn zwei Tage vergeblich, bis eine Anzahl Soldaten den Wald durchſtreiften und ihn dort mit durch⸗ ſchnittener Pulsader fanden. Seyboth war in letzter Zeit kränklich und glaubte, ſeinem Berufe nicht ge⸗ wachſen zu ſein, was ihn wahrſcheinlich in einem Anfall von Schwermuth zum Selbſtmord trieb. — Düſſeldorf den 5. Oct. Eine furcht⸗ bare Scene ſpielte ſich geſtern in einem der feineren Bierreſtaurants unſerer Stadt, im Hotel Krautſtein auf der Schadowſtraße ab, über welche die Einwohner in hohem Grade aufgeregt ſind. Der Sohn eines hieſigen Bäckermeiſters, Mitglied der hieſigen Maler⸗ akademie, kam geſtern Abend mit zwei anderen Perfonen in das genannte Lokal und ſetzte ſich ruhig an einen Tiſch. Kaum hatte derſelbe das Feuilleton. N Jacob Stainer, der tyroler Geigenbauer in Cremona. Geſchichtliche Novelle von Fr. Cl 8 5 (Fortſetzung). f Der falſche Freund, geübt in Niedertracht der mannigfachſten Art, zog ſeine Rechte von dem Hin⸗ weis auf das Firmament zurück und ließ in halber wämm“ Erinneruſt 27 dice e. Stern gerichtet war, ein vorgerichtet weißes Pulver 13 in deſſen Weinglas gleiten. Zu gleicher Zeit und fehlen längſt vorher ſchon ſah man den Pater Felix hin lcd, und wider ſchreiten, den Späherblick vor Allem nach arzen 10 dem Tiſch gerichtet, an welchem unſere wohlbekann⸗ ft ell. ten beiden Freunde converſirend tranken und entging re ihm, was geſchehen und daß die beiden abgewendet 125 vom Credenztiſch, noch am Firmament beſchäftigt rren 0 waren. So gewann er Zelt, aus einem Gebüſch ptabaße hervorzuſchlüpfen, mit Taſchenſpielers Behendigleit ing. ipnahe Wendung, während Jacobs Blick noch nach dem den gefälſchten Inhalt des betreffenden Glaſes zu verſchütten und durch neuen ungefälſchten Wein zu erſetzen und ſpornſtreichs wieder im Gebüſch zu ver⸗ ſchwinden. Nur nach Secunden war die Friſt gemeſſen und noch bebten die Zweige, die hinter dem Ent⸗ weichenden zuſammenſchlugen, als ſich die beiden Sterngucker zurück zu ihrem Abendſchmauſe wende⸗ ten und Platz auf ihren Sitzen nahmen. Der treue Nicolo war aufgeräumt und guter Dinge ob des, wie er vermeinte, wohlgelungenen Streichs. „Wie doch der Wein,“ begann er lächelnd, „ſo vieler Arten Thorheit Vater iſt, die er mit durſtigen Kehlen zeugt. Fort mit den Thränen, Jacob, denk', Du ſei'ſt ein Mann und ſo oft im Leben Du jenen Stern erblickſt, erinnere Dich on dieſe Stunde und meinen Schwur, als treuer Freund durch dieſes miſerable Erdenthal Dich zu geleiten. — Schlag ein, Tyroler! — — So! — — Und nun den alten Bund mit einem neuen Glaſe edeln Rebenſafts beſiegelt. — Auf ewige treue Freund⸗ ſchaft!“ Und der vexrtrauensſelige leichtbethörte Freund gelaſſen, als Chiara und deren Begleiterin in flucht⸗ ſchlug in die dargebotene Rechte mit einem derben Klatſch und ſprach mit Rührung aus ehrlich treuer deutſcher Bruſt: „Bis an's Grab!“ Und Nicolo als Echo beſtätigte den Bund, indem er laut und vernehmbar die Formel nach⸗ ſprach: „Ja, bis an's Grab!“ — Doch ſchmunzelte er als Nachſatz heimlich in ſich hinein: „Wenn Du nur nicht die Naſe daran ſtößeſt.“ Die Sache war nun alſo abgethan und heiterer als vorhin hatte man zum Abend⸗Imbiß ſich nieder⸗ ähnlicher Bewegung ſich ihren Sitzen nahten, gefolgt von einem Schwarme junger Leute verſchiedenen Calibers, doch alle ſichtbar aufgeheitert und mit Bonmots ſich gegenſeitig bombardixend, und nun begann ein Jutermezzo höchſt pikannter Gattung, dem wir ſummariſch Ohr und Feder leihen müſſen, um dieſes intereſſante Nachtſtück zu ſtizziren. Chiara, keinen Ausweg mehr vor ſich ſehend, ſtützte ſich mit einer Hand auf unſerer Freunde Credenztiſch, drehte ſich dann um ihre eigene Achſe, gewann ſo eine amazonenhafte Stellung, legte ihr blühend ſchönes Angeſicht in bitterböſe Falten und ſchmälte auf jenen Troß und wer es ſonſt noch