be daſtkt Geruch ſamere 5 aft. der gewihetz unt wer 6 Pfg. EK. L. Ete lade und guter O stück g 4 Poſtanſt. dh Buchhandl. rectem r Verlage 0 ichlingt, ue Mol 4 16 2 ſchön mib ptſtraße f l Allgemeiner Anzeiger für Laden 1 2 hurg und Schriesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 D. 20 Pf. mit ilkuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Poſtproviſion. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſe nehmen Inſerate für uns an. r“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Nr. 81. Samſtag, den 9. Oktober 1880. Deutſchland: Baden-Baden den 4. Okt. Der Kaiſer und die Kaiſerin empfingen heute Vormittag, den Bisthumsberweſer Kübel aus Freiburg in Audienz. Wie der „Köln, Ztg.“ geſchrieben wird, will man den Beſuch im Sinne eines entgegenkommenden Schrittes der Curie auslegen; wie weit das richtig iſt, wird ſich zu zeigen haben. — Der Statthalter von Elſaß⸗Lothringen, General-Feldmarſchall v. Manteuffel, welcher heute Vormittag hier eingetroffen war, hatte von 12—2 Uhr Audienz beim Kaiſer und iſt Nachmittags wieder nach Straßburg ab- gereiſt. Berlin den 5. Okt. Wie der „Nordd. Allg. Ztg.“ aus Poſen heute gemeldet wird, brach daſelbſt am Samſtag Abend um halb 10 Uhr im Kohlen⸗ ſchuppen des Märkiſch⸗Poſener Bahnhofes auf bis⸗ her noch unermittelter Weiſe Feuer aus. Zwei darin befindlich geweſene Lokomotiven ſind vollſtändig verbrannt; 35,000 Ztg. Kohlen und mehrere tauſend Schwellen, die alle verbrannten, gaben dem Feuer ſolche Nahrung, daß man bis geſtern Abend noch nicht Herr über desſelbe werden konnte. Der Brand wurde trotz großer Anſtrengungen Seitens der ſtädtiſchen Feuerwehr und 200 Eifenbahnarbeitern erſt am 4. Abends bewältigt. München den 5. Okt. Der „Augsb. Ztg.“ wird aus München den 4. Okt. geſchrieben: Geſtern Morgen fand man an verſchiede en Straßenecken einen großen Maueranſchlag „An das deutſche Volk“ angeheftet, das in äußerſt, revolutionärer Sprache zu nichts Geringerem als zu einem Volks⸗ aufſtand auffordert. Der ziemlich lange Text iſt in einfachem ſchwarzem Typendruck hergeſtellt. Der Aufruf ſcheint ſehr früh Morgens von der Polizei entdeckt worden zu ſein; ein uns vorgezeigtes, von einem Privaten abgeriſſenes Exemplar iſt ſehr ſtark gummirt. Der Polizeibericht ſchweigt übrigens über das Vorkommniß. Berlin den 6. Okt. Der Poſt wird von geſtern aus Paris telegraphirt: In hieſigen politi⸗ ſchen Kreiſen betrachtet man die neue türkiſche Note als ungenügend und eine Herausforderung Europas, der durch ein um ſo entſchloſſeneres und einmüthigeres Eintreten für die ganze Ausführung des Berliner Vertrags zu b ſei. den angekündigten neuen Vorſchlägen iſt heute hier übergeben worden und hat einen ungünſtigen Ein⸗ druck gemacht. Betreffs des Inhalts verlautet, daß ſie eher einer Ablehnung der europäiſchen Forder⸗ ungen betreffs Montenegros gleichkomme. Ideenaus⸗ tauſch über die türkiſche Note zwiſchen den Cabinetten hat bereits begonnen. Mehrfach ſind Befürchtungen laut geworden, daß das europäiſche Concert jetzt aufhören werde. London den 5. Okt. Die Botſchafter von Rußland, Dentſchland und Italien, ſowie der türk⸗ iſche Geſchäftskräger hatten heute eine Konferenz mit Lord Granville! London den 6. Okt. Die britiſchen Truppen, welche zur Unterſtützung der von den Baſutos um⸗ ringten Engländer ausgeſandt waren, kamen in Mohales Hoek an, wo ſie den Feind angriffen und alsbald ſchlugen. Der Verluſt der britiſchen Trup⸗ pen war unbedetend. Pariis den 7. Okt. Seit geſtern ſind die Trommler aus dem franzöſiſchen Heere entfernt wor⸗ den. Daſſelbe erlangt dadurch 8000 Kambattan⸗ ten mehr! 1 5 Verſchiedenes. Ladenburg den 8. Okt. theilung Großh. Steueramts wurden auf der Ver⸗ wiegunsſtation Ladenburg Tabakgrumpen gewogen: Friſch eingeheimst Dachreif 36,189 Kil. 20,091 Kill, Steuerpflichtig Steuerbetrag 16,166 Kil. 3,233 Mk. 20 Pfg., Nach Mit⸗ — Ladenburg den 7. Oct. Heute Morgen gelangte die Nachricht hierher, daß in Sandhauſen der Löwenwirth Georg Günther erſtochen worden ſei. Der Thäter iſt der Knecht des Ermordeten, welcher als ein ausſchweifender Menſch bekannt iſt, und geſtern Abend beim Aufſuchen ſeiner Schlaf⸗ ſtelle Ruheſtörung verurſchte. Als der Wirth ihm ſolches verbot, geriethen Beide in Thällichkeiten, welche damit endeten, daß der Knecht das Meſſer zog und ihm einen Stich in das Herz beibrachte. — Heidelberg den 7. Okt. Heute Vor⸗ mittag wurde über das Vermögen der „Heidelberger Bank“ A. Henrici u. Co. das Concursver fahren eingeleitet. — Aus Baden. Am 5. d. Abends hat ſich bei Maxau der Grotzh. Hofökonomierath Joſt von Karlsruhe in den Rhein geſtürzt und ſo er⸗ tränkt. Das Motiv iſt nach dem „B. B.“ un⸗ glückliche Familienverhältniſſe. — Der verſtorbene Miniſterialrath Burger hat nach dem „Ort. Bot.“ der Stadt Offenburg ein Capital von 8000 Mk. vermacht, aus deſſen Zinſen junge Studirende oder Handwerker unterſtützt werden ſollen. — In Grün⸗ wald bei Neuſtadt auf dem Schwarzwald iſt am 3. d. Nachts das dem Fürſten von Fürſtenberg gehörige Kloſtergebäude (Kirche, Schule, Pfarrer u. Lehrerwohnung) und das Wirthshaus abgebrannt. — Durch Erlaß der Zolldirection am 4. d. ſind. ſämmtliche Zollbehörden angewieſen worden, Trauben welche nach der Art ihrer Verpackung nicht augen⸗ ſcheinlich zum Tafelgenuß beſtimmt ſind, als ge⸗ moſtete zu behandeln find, wenn der Saft bereits zu einem nicht unerheblichen Theil ausgetreten iſt. — Halle a. d. S. den 3. Okt. Geſtern Abend gegen 10 Uhr machte der Thürmer der hieſigen Marienkirche, Kachel mit Namen, auf eine furchtbare Weiſe ſeinem Leben ein Ende. Er ſtürzte ſich nämlich von der die beiden ſehr hohen Haus⸗ mannsthürme verbindenden Brücke herunter, ſchlug auf das Schieferdach der Kirche und dann, einen weiten Bogen beſchreibend, mit furchtbarer Gewalt auf das Marktpflaſter auf. Der Unglückliche, ein — Jacob Stainer, Geſchichtliche Novelle von Fr. Clemens. 25 1 (Fortſetzung). e Nun war der entſcheidende Augenblick gekom⸗ men und ein unbefangener Zuſchauer dieſer Sbene hätte wahrnehmen können, mit welcher geſpannten Aufmerkſamkeit Beate ihren Blick auf die Lippen gerichtet hielt, von daher ſie ihr Urtheil erwartete. — Doch die Entſcheidung ließ nicht lange auf ſich warten,. — Mit einer begeiſterungsvollen Heftig⸗ keit und nachdem er ſich mehreremale durch einen Trunk ermutheigt hatte, ſtieß er erregt den Zuruf aus: „Nein! Nein! Nicht ſterben, leben ſollt Ihr, und zwar durch mich, ich will das Opfer ſein, für Euch, die ſchönſte aller Frauen!“ 5 der tyroler Geigenbauer in Cremona. Jetzt war für die Liebesthörin nur noch ein einziger Schritt zur vollen Sicherheit für die Be⸗ ſeitigung jedes Zweffels übrig, und auch vor dieſem Wagniß ſchreckte ſie nicht zurück, indem ſie ihren liebeſiechen Freund befragte, ob nicht vielleicht Felice, die ja in gleicher Gefahr erbleichen zu müſſen ſich befinde — des Opfers, das zu bringen er groß⸗ müthig entſchloſſen — würdiger ſei? Und hiermit war nunmehr der junge Mann, bethört vom Wein und Liebe, in ungewohnter Reizung dahin gekommen, daß er ſein Inneres wie ein offenes Buch erſchoß und mit Begeiſterung rief er aus: „Nein! — bei des Himmels Mächten! — Nein! — So nahe dem Tode will ich's frei be⸗ kennen, wie ſündlich es auch immer ſein möge: Dich, Weib, wie nie ein zweites ſchönes jemals lebte auf Erden, Dir nur allein gehört mein Herz, mein Blut, mein Leben: — für Dich zu ſterben iſi mir Wonne, Seligkeit! So zeigt mir denn getroſt den giftigen Schlangenbiß, auf daß eine kühne That mein Schuldbuch vernichte.“ Beate triumphirte; — ihr heißer Wunſch war jetzt erfüllt, ſie wußte, daß ſie Felice trotz deren; jugendlicher Reize vollſtändig beſiegt, und jubelnd rief ſie aus: „O, ſeliger Augenblick! Nicht um ein König⸗ reich möchte ich Dich vertauſcheu! Nein, edler junger Mann! Nicht ſterben — leben ſollſt Du, Dir und mir zur Luſt und Freude auf dieſer ſchönen Erde. Nur wiſſen wollte ich, ob Du Felice liebteſt, und Dich zu prüfen allein erfand ich das Märchen vongtdem Viperbiß. Du haſt gebeichtet, Freund, mehr wollte ich nicht, und nicht ein tödlich Gift ſollſtH Du fortan, vielmehr des Lebens Nektar ſchlür⸗ fen. Hier meine Hand! — Vergib den Scherz und liebe mich ſo viel Du kannſt und magſt, es ſoll Dir frei gegeben ſein.“ Und wie ein elektriſcher Schlag durchfuhren dieſe Worte den zum Tode erſchreckten Jüngling; eine fahle Bläſſe bedeckte ſein vorher geröthetes Ant⸗ litz, er ſprang von ſeinem Sitze auf und rief mit zorniger Stimme: „Was wäre mir das? — Ein Scherz? — Da bitte ich denn doch, ſich einen andern Partner auszuwählen; mit dem Tod ſpielt man bei mir zu Hauſe keinen Scherz, und wiſſet: Zum Hampel⸗ mann bin ich zu alt; zum Liebesthoren im Grunde