wird dort durch Bürgermeiſter Peterſen, Lübeck durch Bürgermeiſter Curtius vertreten ſein. Das verbreitete Gerücht der Niederbrennung Duleingo's iſt unbegründet. Aus Philippopel wird der A. Z. ge⸗ meldet, daß die Proklamation der Unabhängigkeit Oſtrumeliens am 9. Okt. ſtattfinden werde. Einige Tage vorher wird Tſchernajeff in Philippopel ein⸗ treffen, voransſichtlch um die Leitung aller noth⸗ endig werdenden Bewegungen zu übernehmen Berſchiedenes. Aus Baden. In Appenweier bat ſich am 29. v. M. der 23jährige Sohn des Adlerwirths daſelbſt erſchoſſen. Grund: verweigerte Heirathser⸗ laubniß. — In Moos, A. Konſtanz, wurde der Opfer⸗ ſtock in der Kirch erbrochen, ausgeraubt und eine Altardeckecke entwendet. — Freiburg den 3. Oct. Vor dem hieſigen Schwurgericht entrollte ſich bei der geſtrigen Verhandlung, die den ganzen Tag in Anſpruch nahm und die gebeim war, ein Bild ſeltener ſitt⸗ licher Verkommenheit. Auf der Anklagebank befand ſich nämlich Karl Adolf Gruner, ev. Pfarrer von Schallbach, A. Lörrach, 30 Jahre alt, verheirathet und bis zur beginnenden Unterſuchung gut beleu⸗ mundet. Dieſer war angeklagt der Nothzucht, ferner des Nothzuchtsverſuchs in fünf Fällen und endlich der gewaltſam verübten Unzucht mit einer Frauens⸗ perſon. In Folge des Wahrſpruchs der Geſchworenen wurde der Angeklagte der Nothzucht und des in mehrfacher That verübten Nothzuchtverſuchs für ſchuldig erkannt und deßhalb zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von 5 Jahren und zum Verluſte der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren verfällt. Von der Anklage wegen mit Gewalt ver⸗ übter Unzucht mit einer Frauensperſon wurde der Angeklagte freigeſprochen. — Mainz den 4. Oktober. Am Samstag nach 10 Uhr ging der Packetpoſtträger B. von Kaſtel mit einem Beutel voll Poſtpacketen von der Poſt nach dem Bahnhof der naſſauiſchen Staatsbahn. Sein Weg führte durch die Mainzer Straße. Als der Beamte an dem Hauſe des Colonialwaaren⸗ händlers N. vorüber kam, wurde ihm aus dem parterre gelegenen Fenſter dieſes Hauſes plötzlich eine ſtark ätzende Flüſſigkeit in das Geſicht und über den Körper gegoſſen. B. ließ den Poſtbeutel in welchem ſich 12,000 Mk. an baarem Gelde befan⸗ den, zur Erde fallen, und ſchrie vor Schmerz laut auf. Man hatte ihm Vitriol in das Geſicht und über die Kleider gegoſſen. Die Brandwunden, die der Unglückliche davon getragen, ſind zum Glück nicht bedeutend, doch ſind ſowohl ſeine Kleider als auch der Poſtbeutel faſt vollſtändig von dem Vitriol ist von der unterzeichnen, wird unter Leitung des fiädlichen 0 ö Das Verbrechen iſt von der unterzeichne wir f 9. hen 0 b ee N. verübt wor⸗ Kapellmeiſters Ferd. 9 lier die bon ihm komponirte 158 Ueber die Motive dieſer Unthat verlauten und von Emil Rittershaus gedichtet. Fei ge⸗ Vel berſchiedene Gerüchte, die übrigens alle dahin gehen, i 3) 1 80 e e Nan 5 der tbote um ein zartes Verhältniß, in Kreuz ume erfolgt der eee Alle Mont e des i verflochten war, gewußt, und J Gott! und endlich zum Schluß bei Abfahrt ihrer N daß derſelbe ſich darüber verſchiedene Male geäußert Majeſtäten die Nanalee 1 69 habe. Schon vor einem Jahre ſoll das Mädchen 1 R 5 190 61 105 1 90 ande 1 0 deßhalb gedroht haben. glückte ein hieſiger Curgaſt, ö ien an⸗ in de 115 5 11 2 5 5 geſänge welche am] ſäſſige Kaufmann Ernſt aus Winterthur, beim Be. gun erſten Tage des Kölner Dombaufeſtes zur Aufführ⸗ ſteigen des Guſchenkopfes. Er ſtürzte durch eine b ung gelangen, iſt nach dem Berl. Tagebl. folgende: „Rüfene“ in den Abgrund; die auf ſeinen Hülfe⸗ niht 1) Das ſeit dem Jahre 1842 geſungene „Dom⸗ ſchrei herbeigeeilten Leute fanden ihn bereits ſterbend. min baulied“, welches in Köln faſt zum Volkslied ge⸗ 5 0 (Gotthardbahn.) Am 28. Septbr. Noch⸗ n b. worden iſt. Die Melodie iſt aus Judas Makfa⸗ mittags ſtürzte im Wattinger Ausgang, 49 Mi. Nahe bäus von Händel, bearbeitet von Derkum; für das] vom Ort entfernt, auf 10 Mt. Länge die verbaute Feſt hat Rechtsanwalt Eſſer einen neuen Text ge⸗ Decke infolge koloſſaler Felsablöſung ein. Die Zahl dichtet. Das Lied wird von mindeſtens 2000 der Verwundeten konnte nicht gleich feſtgeſtellt werden. 95 2 Knaben und Mädchen der Elementarſchulen vorge-] 4 Mann ſind wahrſcheinlich todt, einer vielleicht nt i tragen. 2) Während ihre Majeſtäten und die an⸗ noch zu retten, zwei ſchwer, zwei leicht verwundet. Dir auß deren hohen Herrſchaften die in den Schlußſtein Die Rettungs⸗ und Verbauungsarbeiten werden mit uml A der ſüdlichen Kreuzblume einzufügende Urkunde äußerſter Vorſicht fortgeſetzt. 15 Schriesheim den 4. Oktober 1880. Die auf Grund der Verfügung Gr. Handelsminiſterumz bub ande durch das Gr. Bezirksamt Mannheim angeordnete Aufnahme des Froſtſchadens an Bäumen und Reben m im Winter 1879—80 lieferte dahier folgendes Ergehniß. 109 . Vor Eintritt des Winters 1879—80 waren auf hieſiger Gemarkung vorhanden: dm e — a 1 in Schlee Aepfel Birn⸗Kirſch⸗ Pflaum Gren Nuß⸗ 1 5 1 6= gu I. OGbſthänme. Bäume. Bäume. Bäume. Bäume. Wiume Bäume. Baume. Bum 55 in en J. a) Hausgärten 487 3044 360 1600 6284] 20 — 8 755 tg Nen tige (i ld, in Wieſen, im Weinber 2 1 1 Sie e ee ꝛc.) 1 5 194730 12425] 136171 — 4003 848 19360 28611 1 i en 1 Zuſamm 199600 12729] 13653 160 102877 868] 1936] 2619 90 Bi Davon ſind durch die Winterkälte vernichtet i lch ünfeits worden )ͤͥͤ ² --... 2503 465] 335 260 2113 45 42 408 lung, 5 5 l Ahe Fra Die Obſtbäume haben vorzugsweiſe in der Ebene gelitten. 1 1 f II. Rebberge. 1 5 ien 1 Deren Fläche beträgt: In tiefer Lage 70 Morgen. Shrsheim 5 „ Mittellage 33 „ 96 85 „ hoher Lage 30 „ guuen Ber, 85 5 4 firſchenlohr Zuſammen: 133 Morgen. Heimann haben durch die Winterkälte gelitten: Ludendi 75 wenig mäßig ſtark. Der In tiefer Lage — Morgen — Morgen 70 Morgen. „Mittellage — 5 33 5 — 1 „hoher Lage 30 5 Die in Hausgärten und an den Häuſern befindlichen Reben haben durchgängig ſtark gelitten Aus Obigem erhellt, daß der Winter 1879—80 dahier einen enormen Schaden an Bäumen und Reben angerichtet hat und werden nach vielen Jahren noch die Zerſtörungen desſelben auf Gemarkung, fühlbar ſein. hieſiger „Was für ein Unheil? — Ich verſtehe Euch nicht! — Ich ſehe nirgend eine Spur von Unheil.“ So magſt Du denn, entgegnete Beate, „das Schreckliche erfahren. Vor einer Stunde etwa ging ich mit Felice in den Park, des Schattens ſüße Kühle zu genießen. Du weißt, daß er in eines Waldes Dickicht endet, wo Erd⸗ und Himbeeren zum Genuſſe laden. Von jugendlicher Luſt durch⸗ glüht, durchkrochen wir das dichteſte Geſträuch, ge⸗ noſſen von der Frucht und lagerten dann auf weichem Moos von wildem Wein beſchattet. Zu unſerm gemeinſchaftlichen Unheil aber hatte uns ein hämiſches Geſchick auf einer Viper Neſt gebettet und ehe uns noch die Gefahr entfernt bekannt geworden, war ſchon der Schlange tödlich Gift durch ſcharfen Biß in unſer beider Blut getraͤuft und Beide ſind dem Tode wir verfallen.“ Sie ſchwieg und affectirte einen kurzen Odem, während dem erſchreckten Jüngling der Angſtſchweiß auf die Stirn trat. — Entſetzt ſprang er von ſeinem Sitze auf, rannte unſtät im Zimmer auf und ab und geberdete ſich faſſungslos. — Endlich fand er Worte, dem überwältigenden Gefühle Luft zu machen. „Und nach ſolchem Unheil,“ ſchluchzte er, kann Meiſter Antonio noch kaltherzig dem Vergnügen nachgehen? — Entſetzlich!! „Wir haben ihm vergebliche Angſt erſparen wollen und d'rum, was ſich begeben, ihm ver⸗ ſchwiegen. Bei ſeiner Heimkehr wird er Weib und Kind entſchlafen finden. — Du ſiehſt, ich bin ge⸗ faßt, ſei es nun auch, und ſchicke Dich in das Un⸗ vermeidliche.“ „Und iſt denn keine Hülfe, keine Rettung denkbar? — Giebt es kein Mittel, dem Tode die Beute abzujagen?“ fragte der Theilnehmende emphatiſch. „Ein einziges nur!“ ſeufzte Beate, doch dieſes iſt ſo gut faſt wie nicht vorhanden, denn wer es bringt, verwechſelt nur das grauſige Geſchick, ſein iſt der Tod.“ „Gott ſei gedankt!“ — jubelte Stainer — „Erklärt Euch, ſchöne Frau: wie iſt das Opfer darzubringen?“ Beate zitterte vor innerer Erregung bei dieſem Wendepunkte der Intrigue, denn nun war der ent⸗ ſcheidende Moment gekommen, wo ſich's ergeben mußte, weſſen Bild in der Seele des Jünglings den erſten Rang einnehme. Mit ſcheinbar ſchmerzhafter Erregung ſprach die falſche Zunge: „So wiſſe und erfahre denn, mein junger Freund, daß das Mittel der Errettung allein in folgendem beſteht: — ein friſcher, jugendlicher Mund muß aus der Wunde, die die Viper ſtach, vor Ab⸗ lauf der ſechſten Stunde den giftigen Stoff mit ſeinen Lippen ſaugen; ſein iſt alsdann der Tod; gerettet aber der Verletzte.“ Schweigend, doch wie verklärt in freudiger Erregung, ſtand der Jüngling da, ſobald er dieſen Urtheilsſpruch vernommen. Man ſah es ihm an; Ein Entſchluß, ein großer Gedanke ſtieg in ſeiner Seele auf und mit freudiger Erhebung rang ſich die Erklärung los: „Wohlan denn, edle Frau! — Ich bin bebell — Zwei Leben gilt es zu retten für Eines; Das iſt Gewinn. Des Glaubens Tröſtung de ich nur noch ſchnell genießen; donn mag ge⸗ ſchehen, was geſchehen muß.“ Mit dieſen Worten wollte der Opferfreudige ſich entfernen. Allein Beate ergriff raſch feine Hand: „Nicht alſo, edler Jüngling,“ ſprach ſie, „Dei Entſchluß beruht auf einem Irrthum, denn wiſh mußt Du, Freund, daß Einer Eine von uns beide nur dem finſteren Geſchicke entreißen kann und feder nächſte Augenblick vielleicht die Rettung ganz ld gar unmöglich macht. So lebe denn Dei junges Daſein ruhig weiter und laß die Opfer ihre dunkle Straße wandern. — Ich fühle ſchon des Todesengel kalten Hauch, leb' wohl, mein Freund, ſei glücklich und gedenke mein zu Zeiten, wenn ich icht mehr bin.“ NN 1 Redackion, Druck und Verlag von Wucherer 7 Motten Ladenburg. winbeſchri lieb Pal digte n ge Zuſe alen G ſices den richt. Beſchrei Haus N wages W el und? ſcht mit a zwe e Vd sche ds Jing, Wat di Anlage 9 gelegenem Gaze 28 neu had. Ladenbu Der 1 ante in allen wü bei +