Regierung läßt auf der Inſel Cypern Maulthiere für die Gebirgsbatterien aufkaufen. i Konſtantinopel den 20. Sept. Eine am 17. dſs. von der Pforte an ihre Vertreter im Aus⸗ lande gerichtete Note verſichert, das Gebiet von Dulcigno habe abgetreten werden ſollen, damit Blut⸗ vergießen verhütet werde; die Flotttendemonſtration übe aber einen bewaffneten Druck aus, der den Rechten des Sultans zuwiderlaufe; auf die Mächte falle jetzt die Verantwortlichkeit für die unter den Muſelmanen entſtehende Aufregung und für die daraus erfolgenden Ereigniſſe. Gewerbliche und landwirthſchaftliche Ausſtellung des Pfalzgaues in „%% Mannheim den 22. September. Der electriſche Fahrſtuhl von Siemens gu. Halske bildet zur Zeit den Gegenſtand vollſter Aufmerkſamkeit Seitens der Beſucher der Pfalzgau⸗ Ausſtellung. Nicht blos Herrn, auch das ſchöne Geſchlecht vertraut ſich ruhig der Bewegung des neuen Motors an und hat in den erſten 2 Tagen über 400 Perſonen Gelegenheit geboten, der herr⸗ lichſten Vogel⸗Perſpectibe von der Höhe des Waſſer⸗ reſervoirs der Ausſtellung zu genießen. Für die⸗ jenigen, welche das neue Inſtrument noch nicht ge⸗ ſehen haben, dürfte der beſte verſinnbildlichende Ver⸗ gleich der ſein, daß der Fahrſtuhl die Rigibahn nur n direct aufſteigender Linie wiedergeben. Eben dieſer zahnradartige Betrieb iſt zugleich die größte Garantie für die Sicherheit ſeiner Beförderung. Die Frage nach der praktiſchen Benutzung einer ſolchen ebmaſchine iſt zur Zeit noch eine offene. Die rfinder haben hier zum allererſtenmal dieſem roblem techniſchen Ausdruck gegeben. Ob asſelbe auch wirthſchaftlich allen Anforderungen tſpricht, die an dasſelbe geſtellt werden, das wird rade Aufgabe aller derjenigen ſein, — und das nd an dem erſten Waarenhandelsplatze Süddeutſch⸗ lands natürlich nicht wenige, — die das Bedürſniß für ſolche Hebevortichtungen haben. Man darf da wohl daran erinnern, daß auf der Berliner Indu⸗ ieausſtellung des Vorjahres die electriſche Eiſen⸗ ahn noch eine Spielerei geweſen, heute ein Jahr ſpäter haben die Electriker bereits eine Conceſſion für eine beſtimmte Route der Reichsmotropole in ihren Händen. Es wird abzuwarten ſein, wann die neue Spielerei in das Gebiet der practiſchen Durchführbarkeit eintritt. Der Platz hätte wohl nicht glücklicher zur Probe gewählt werden können. — Die öffentliche Erklärung des Central⸗ comites, demzufolge unter beſtimmten Voraus ſetzungen Nachläſſe an dem Eintrittsgeld in die Ausſtellung gewährt wird, hat bereits reichliche Früchte getragen. — 8 der Lehrerverſammlung in Speier ſtark davon Ge⸗ brauch gemacht haben; ebenſo erfreulich iſt 8 aber, daß von Seiten gar vieler Fabrikanten und öffent⸗ licher Behörden, die viele Arbeiter beſchäftigen, Ein⸗ trittskarten in größerer Zahl für die Bedinſteten gelöſt worden ſind und noch täglich gelöſt werden. 18008 Verſchiedenes. annheim den 20. Sept Schwurgerichtsſitzungen für das 3. Quartal wurden heute Vormittag 9 Uhr eröffnet. Als Vorſitzender fungirte Herr Landgerichtsrath Maurer. Der 1. Fall bildet die Anklage gegen Wirth G. Orth von Neckarau wegen Nothzuchtsverſuchs. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit ſtatt. Die Geſchworenen verneinten die Schuldfragen, weshalb der Angeklagte freigeſprochen wurde. 2. Fall. Anklage gegen Adam Hönig, auch Dewall genannt, von Sandhofen wegen Körperver— letzung mit tödtichem Erfolg. Am Mittag des 26. Juni gexieth der Angeklagte mit Chriſtian Herweg in Wortwechſel und Abends ſtellte er ſich vor die Wohnung desſelben und forderte ihn auf, herauszu- kommen. Herweg begab ſich auf die Straße und hier verſetzte ihm der Angeklagte vier Meſſerſtiche, welche den alsbaldigen Tod des Herweg verurſachten. Bei der heutigen Verhandlung machte der Angeklagte geltend, daß er ſich in Nothwehr befunden habe. Nach dem Wahrſpruch der Herren Geſchworenen wurde der Angeklagte unter Zulaſſung von mildern⸗ den Umſtänden für ſchuldig befunden und verur⸗ theilte ihn der Gerichtshof in eine Gefängnißſtrafe von drei Jahren, ſowie in die Tragung der Koſten. 3. Fall. Anklage gegen Jakob Leißner von Baierthal wegen Brandſtiftung. Der Angeklagte iſt beſchuldigt, am 30. Juni ſein Wohnhaus in Brand geſetzt zu haben. Der Verdacht wurde da⸗ durch noch verſtärkt, daß der Angeklagte ſich zu jener Zeit in Geldverlegenheiten befand und über⸗ ſchuldet war. Der Angeklagte ſtellt jedoch in heutiger Sitzung Alles entſchieden in Abrede. Nach faſt ein⸗ ſtündiger Berathung ſprachen die Geſchworen ihr „Schuldig“ aus, worauf der Gerichtshof den An⸗ geklagten in eine vierjährige Zuchthausſtrafe mit Aberkennung der bürgerlichen Ehre auf die Dauer von ſechs Jahren unter Verfällung in die Koſten verurtheilt, auch wurde Polizeiaufſicht für zuläſſig erkannt. Heidelbergden 22. Sept. Geſtern Nachmittag hat ein Landmann in einer hieſigen Brauerei Malz geholt und als der Maſchiniſt die Brauerei auf einige Augenblicke verlaſſen hatte, wollte der be⸗ treffende Landmann ſeine Kraft an der Maſchine probiren und dieſelbe anhalten, wobei ihm aber ſo⸗ — Neckargemünd den 21. Sept. Heute Nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr ſtürzte der mit Obſtabnehmen beſchäftigte Bahnwart Lutz auf einen Abweisſtein, daß er alsbald den Geiſt aufgab, Er hinterläßt eine Frau und 4 kleine Kinder. — Frankfurt den 19. Sept. Wie wir vernehmen, iſt beim hieſigen Polizeipräſidium die telegraphiſche Nachricht eingetroffen, daß die Brilder Sachs von den chilenſſchen Behörden ausgeliefert worden ſind und in Begleitung zweier Deſeclſheg bereits auf dem Wege nach hier ſich befinden. Die bedeutenden Koſten der Ueberführung ſollen, we hinzugefügt wird, von den deutſchen Behörden Uber⸗ nommen worden ſein. — Ein erſchütterndes Unglück trug ſich kürzlich nach dem „Berl. Tagebl.“ in dem Dorfe Paretz bei Spandau zu. Dort verließ ein gu der Ziegelei beſchäftigtes Arbeiterpaar am Freitag Mittag ſeine Wohnung, 4 Kinder darin zurücklaſſend, Als die Eltern am Abend nach auſe zurückkehren, ſuchten ſie vergeblich nach den Kindern in der Stube, deren Thüre ſie beim Fortgehen verſchloſſen halten, Endlich öffneten ſie den im Zimmer ſtehenden großen Koffer und fanden alle 4 Kinder, von denen das älteſte ein 12jähriges Mädchen, als Leichen por. Vermuthlich waren ſie in den Koffer geſtiegen, um Verſteck zu ſpielen, und hatten den Deckel zufallen laſſen, der ſie lebendig einſargte 1 4 „ Handels⸗Nachrichten. Mannheim, 23. Septbr. (Produ börſe) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in ) Weizen, pfälzer 22.— bis 22.50 ruffiſcher 24.50 bis 24.75. Amerikaniſcher 22.75 bis 23.28 ungariſcher —.— bis —.—. Neuer Spring 22.75 bis —.—. Californiſcher Weizen —.— bis — Roggen, pfälzer 20.— bis 20.50. ruſſiſcher 18.—, bis —.—. franz. 20.50 bis —.—. amerikaniſcher —.— bis —.—. Gerſte hieſiger Geg. 17.75 big 18.—. pfälzer 18.50 bis —.—. ungar. —.— bis —.—. Hafer badiſcher 13.50 bis 14.—. württemberg. Alp 14.— bis 14.50. bis Kernen 22.25 bis ö Bohnen 25. — bis 27.— Linſen —.— bis -.. Wicken 17.50. bis Erbſ en bis Kohlreps, deutſcher 27.50 bis 28.—. ungar. 27.50 bis 28.—. Kleeſamen deutſcher 1. Sorte 45.—. bis 48.—. 2. Sorte —.— bis Provencer —.— bis Luzerner 52.— bis 55.—. Esparſette —.— bis —. — Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack Nr. I. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4. 35.— 34.— 31.— 27.50. ruſſiſcer * * Nr. 0. 38.50 Wir wollen nicht davon ſprechen, daß die Mitglieder fort ein Finger abgedrückt wurde. was ſchadets, die Zeit gleicht Alles aus und vor Gott biſt Du nunmehr ja doch mein Weib! — Leb' wohl, mein ſüßes Leben! „Abſcheulich!“ kreiſchte Felice in einem Uebermaß von Abſcheu und Schmerz ſolcher ver⸗ leumderiſchen Bosheit gegenüber; ſie zuckte krampf⸗ haft zuſammen und legte ihr von Thränen über⸗ ſtrömendes liebreizendes, von jugendlich unſchulds⸗ voller Schamröthe übergoſſenes Antlitz in beide ausgebreitete Hände, da in den verborgenſten Tiefen ihrer kindlichen Seele eine Ahnung von dem auf⸗ dämmerte, was der ſoeben Entweichende mit jener ſataniſchen Phraſe hatte ſagen wollen. — Dann aber fiel ſie ihrem edlen Oheim um den Hals, küßte ihm die große edelgeformte Stirn und ſprach, ſich gewaltſam ermannend, in ruhigem Tone: „Guter, lieber Oheim! — Ich bitte, verzieht noch einen Augenblick, denn jene Worte des eben entwichenen Scheuſals wecken eine ſchreckensvolle Ahnung in meiner Seele; doch treffe Fluch und ewige Verdammniß mich, wenn er berechtigt war, wie er gethan zu reden.“ „Wär' ich ſo liebreich gegen Dich, mein Kind, wenn ſein vergiftetes Geſchoß auch nur eine Faſer meines feſten Glaubens an Dich hätte verletzen können? — Laß ihn den Stachel immerhin mit Honig ätzen, ich bin gefaßt gegen dergleichen Waffen ſolcher Lotterbuben. Hab' nur Geduld, mein Kind, wir haben ſchon ganz andere Taugenichtſe zu Paaren getrieben. Jetzt geh' zu Deinen häuslichen Ge gan der Thür gehorcht und entfernte ſich erſt, als ſchüf. Aehnliches iſt ihm denn ja auch, wie wir wiſſen, ten; ſei wohlgemuth und überlaß die Sorge für das Weitere mir. Das boͤſe Prinzip hatte nach ſeinem Abgange er den Aufbruch der Gegner wahrnahm, worauf er ſich denn monologiſirend entfernte. „Ja, ja!“ ſchmunzelte er bei ſich ſelber, im Abgehen, „ſträube Du Dich nur, alter Knaſterbart: der Same iſt Dir richtig angelogen, aus dem die geſchäftige Zeit den Wurm des Argwohns brüten wird. — Der Alte iſt übrigens auch zu geſcheidt, und kennt zu gut die Welt und in ihr dieſes leicht⸗ ſinniges Affengeſchlecht, als daß er ſolch einem jungen feurigen Mädchen über den Weg trauen ſollte, zumal wenn es gilt, einen ſchmucken und ge⸗ ſchickten Burſchen auf Freiers Füßen zu ſtellen.“ Wir verlieren indeß den Helden unſerer ge⸗ ſchichtlichen Darſtellung über dem kleinen Lokal⸗ Scharmützel allzuſehr aus den Augen und wird es gerathen ſein, uns nach ihm unzuſehen und nament⸗ oder mindeſtens an dem ſchwarzgeſiegelten Briefe errathen, paſſirt, und prägte ſich das ihm dehei⸗ mirende Leid ſo unverkennbar in ſeinem Aeßeren aus, daß der ihn eben heimſuchende Welſche im ſpottenden Tone zurief! „Bei allen Heiligen, Jacob, hängſt du doch den Kopf, als ob du Trüffeln ſuchteſt, oder wie ein altes Weib, das im Klee nach einem Vierblakt ſchnüffelt; der Himmel muß Dir ohne Zweifel ein ganz abſonderliches Leid aufgebürdet haben.“ 1 Stainer erhob ſein ſorgenſchweres Haupt, trocknete eine Thräne und fiel dann in ſeiner kindiſchen Vertrauensſeligkeit dem herzloſen Spolk⸗ vogel um den Halz und ſeufzte: 5 „Freund, hilf Du mir mein ſchweres Leld ertragen!“ lich zu erfahren, wie lange er denn noch in dem Vertrauensduſel zu ſeinem bermeintlichen Freund Nicolo zu verharren gedenkt? Viel Erfreuliches haben wir indeß über ihn nicht eben zu berichten. Wir treſſen ihn nämlich in der Werkſtatt, läſſig den Kopf geſtützt, nach⸗ denkend und mit der Miene eines Unglücklichen, wie etwa wenn Einem die Geliebte davon gelaufen. untreu geworden oder gar geſtorben iſt. Etwas In einen Kerker eingeengt Die Seele in dem Körper lebt, Und was ſie fühlt und was ſie denkt, Nach friſcher Luft und Freiheit ſtrebt. Den Vogel treibt der Sehnſucht Ruf Zur warmen Heimath hinzuziehn: So fühlt der Geiſt, daß Gott ihn s Um Etrdenfeſſeln zu entfliehn. f Redaction, Druck und Verlag von Ducherer 7 Noe Ladenburg. Ligen gerſei Fumag den 4. u auf Antrag 5. Wrlaign gon Dodenbutg 1 fh zu geg maglig agel, . Söhne gachreibung 5 b. Nr. 33553 4 28 Ruthen! doſenheimer Weg, Joa Weisel und Geot 5 2. Nb. M. 429/%/ — duei Mutgen, ein 12 Rulhen Alet im Furhſed line, nber Araus und Jacob a — ber ache Mil, f De peiteren Steig unn auf dem Ge Mihneten jederze unn werden. lunbutg den 17 Der Großh Web Steiger Ankünd Nr. 3246. Auf A kollmächtigten der nann Weber Ehe depteten gehdrige G gauviertel dahier in heilt am Samstag den Vormittag u dem Rathhauſe! ſteigert. Der Plan über di delnen Parcellen k ehen wetden. Aadenburg, den 2 Bürgerme A. Hu Nehl. I Nr. 3286. Die L az in das kath. E us hier pro 1. Ol Mel 1881 ſol im dagen werden; d 95 J Uhr verſch luſhrift verſehen 5 . lathol. Günthe ſiet anher einzureic