Mannheim befindet ſich in Heidelberg und führt die Unterſuchung. Vor einigen Tagen ſind in derſelben über 40 Perſonen (meiſtens ſolche, die Einlagen und Depoſiten in der Bank haben) vernommen worden. H. ſoll nach dem „M. A.“ bis jetzt be⸗ haupten, daß ſeine Bank nicht in eigentlich zahl⸗ ungsunfähigem Zuſtande ſei. — In der Nacht auf den 15. d. hat ſich die 17 jährige Tochter des Weinwirths Jordan in Ludwigshafen im Rhein er tränkt, nachdem ſie in einem zurückgelaſſenen Brief ihren Eltern den beabſichtigten Selbſtmord. mitge⸗ theilt hatte. Die Leiche wurde heute in der ſog. Schachtel oberhalb der Rheinbrücke geländet. — In Bahlingen am Kaiſerſtuhl löste ſich eine große Maſſe von der Anßöhe, auf welcher die Kirche ſteht, und bedeckte ein erſt vor wenigen Jahren neu ge⸗ bautes Haus. Der in der Scheune noch beſchäftigte Eigenthümer wurde erſchlagen, Frau und Kinder aber noch lebend hervorgezogen. — In Philipps⸗ burg entſtand am 12. d. auf einem mit Stroh be⸗ ladenen Wagen des Fuhrmanns N. hier Feuer. Herbeigeeilte Männer ſprengten das Hofthor, zogen den brennenden Wagen aus dem Schoppen, und nun erſt wurde man gewahr, daß ſich anf demſelben Kinder befanden, ein Knabe von 5 und ein Mäd⸗ von 3 Jahren. Dieſelben waren jedoch ſchon ſo verbrannt, daß ſie wie die „B. L.⸗Z.“ meldet, kurz darauf ihren Wunden erlagen. — (-Werthloſes Papiergeld.) Wir machen da⸗ rauf aufmeekſam, daß die fünfjährige ſtatutariſche Einlöſungsfriſt für die noch circulirenden Gulden⸗ Noten der Badiſchen Bank Ende dieſes Monats ab⸗ läuft und die alsdann noch nicht zur Einlöſung ge⸗ kommenen Noten der Gulden⸗Währung werthlos werden. — Das neue Schuljahr am International⸗ Lehrinſtitut zu Bruchſal beginnt am 4. Ottober. Bei der letzten Prüfung wurden von 17 Abiturien⸗ ten 15 für beſtanden erklärt und erhielten dadurch die Berechtigung zum einjährigen Militärdienſt. — Ein verloren gegangener Eiſen⸗ bahnzug. Die Kanſas⸗Pacifi⸗Eiſenbahn in den Ver. Staaten forſcht ſeit geraumer Zeit nach einem vermißten Zuge, und hat, nachdem ſie 2500 Doll. verausgabt, die Nachforſchungen eingeſtellt. Etwa 400 Meilen weſtlich von Kanſas City läuft das Geleiſe durch einen Ort, Namens Monotony, der vor einiger Zeit von einem furchtbaren Unwetter (Orkan und Waſſerhoſe) heimgeſucht wurde, wodurch über 600 Fuß des Schienengeleiſes weggeſchwemmt worden. Die benachbarte Gegend, eine rieſige Prairie, ſtand 8 Fuß unter Waſſer, und man vermuthet, daß die Lokomotive und die Waggons (glücklicher⸗ weiſe war es kein Paſſagierzug) weggeſchwemmt u. unter einem Erdrutſch begraben wurden. Dies iſt die zweite derartige Begebenheit, denn im Jahr 1878 verſchwand eine Lokomotive im Triebſand im Kiown Creek. — Karlsruhe den 14. September 1880. Unter den hieſigen Lehranſtalten nimmt das Inſtitut und Penſionat von Premierlieutenant a. D. Fecht eine nennenwerthe Stellung ein. — Wie aus dem neu erſchienenen Programm hervorgeht, hat ſich die Anſtalt namentlich die Aufgabe geſtellt, junge Leute, welche mit Rückſicht auf ihre Anlagen und Vor⸗ kenntniſſe, oder Berufs- und Altersverhältniſſe die Abſolvirung der 4. Klaſſe einer Gymnaſial⸗ oder Realſchule Schwierigkeiten bereiten und event. auch wenig Vortheile bieten würde, für das vor der Prüfungskommiſſion ſtattfindende Einjährig Frei⸗ willigen Examen vorzubereiten. Dem Lehrplan ſind in erſter Linie die in der deutſchen Wehrordnung enthaltenen Examenvorſchriften zu Grunde gelegt. Dadurch, daß nach dieſen Beſtimmungen einerſeits das Hauptgewicht auf den deutſchen Aufſatz und auf ein richtiges Verſtändniß der bemerkenswertheſten, hiſtoriſchen Ereigniſſe und wichtigſten literaturge⸗ ſchichtlichen Epochen gelegt wird, andrerſeits in den mathematiſchen Fächern mäßige Anforderungen ge⸗ ſtellt werden und dem Kandidaten überlaſſen wird, von vier Sprachen (lateiniſch, griechiſch, franzöſiſch, B. Ladenburg den 17. September 1880. 8 gaben über die erheblichen Zerſtörungen und Beſchädigungen, wilche die große und anhaltende Kälte des Winters 1879—80 an Obſtbäumen und in Rebbergen angerichtet hat, zu erlangen wurde von Gr, Handelsminiſterium deßhalb eine allgemeine diesbezügliche Erhebung verfügt. inter? verſtändigen auf hieſiger Gemarkung gemachten Erhebungen haben folgendes Ergebniß geliefert. Vor Winter 1879 —80 waren an Obſtbäumen vorhanden: engliſch die beiden zu wählen, in denen er geprä ſein will, gewinnt das ganze Prüfungsverfahren einen milden und liberalen Charakter. Der Schwer⸗ punkt der Anforderungen liegt in dem Begriff eier allgemein wiſſenſchaftlichen Bildung, zu deten Nachweis dem Kandidaten ein großer Spielraum gelaſſen iſt. Durch den gründlichen und ſyſtemg⸗ tiichen Unterricht, der in der Fecht'ſchen Lehranſtal von dem Inſtitutsvorſteher und ſiehen an huſſigen öffentlichen Schulen angeſt llten Profeſſoren erſhelſt wird, erlangen die Abiturienten diefes Inſtſtus in abgerundeter Form jene allgemein wiſſenſchaftliche Bildung, welche ſie für alle kaufmänniſchen und techniſchen Berufszweige befähigt. Wie wir ber⸗ nehmen, ſollen vom 1. Oktober d J. ab in einem beſonderen Kurſus auch ſolche junge Leute Aufnahme finden, welche ſich für die Portepeefähnrichs⸗Prüfung vorbereiten wollen. Die Penſionäre der Antal ſtehen unter ſpecieller Aufſicht des Inſtitutsvorſtehers, um unter gewiſſenhafter geiſtiger und körperlicher Pflege ihr Ziel zu erreichen. Von 45 Kandidaten, welche bis jetzt in der noch jungen Anſtalt gusge⸗ bildet worden ſind, haben 40 das Examen be⸗ ſtanden. Da es von Wichtigkeit iſt, zahlenmäßige An⸗ Die unter Beizug don Sach⸗ Bubenſtück vollbracht, durch eine Nebenthür, als gleich darnach der Tyroler durch den Haupteingang in die Werkſtatt trat. Seine Miene war düſter; ſeine Haltung ſorgenvoll, ein Kummer ſchien ſeine Bruſt zu belaſten, denn ein ſchwerer Seufzer ent⸗ rang ſich ſeiner Bruſt, als er ſich auf ſeinen Arbeits⸗ ſchemel niederließ und ſorgenvoll den Kopf ſtützte. Nach einer Weile fuhr er mit der Hand durch ſeine rabenſchwarzen Locken und ſeine Stimmung löſte ſich in Worte auf: „Die Luft iſt ſchwül in dieſem Hauſe,“ be⸗ gann er. „Ein Zwieſpalt iſt erkennbar, der gute Menſchen von einander trennt und mitten durch mein Herz zieht ſich der Riß. Mir iſt nicht wohl, nicht weh'; mein Sinn iſt unſtät und ſelbſt die edle Kunſt weiß mich nicht wie ſonſt zu feſſeln und was ſich bebend mir entgegen neigt, zieht an und ſtößt ſogleich mich doch zurück und Lieb' und Freundſchaft haucht wie Geiſterodem ſchauernd kalt mich an, — Ach! — wo ſeid ihr wonnig lichten Berge meiner Heimath? — wo ſeid ihr ungetrübten Freuden meiner Jugend hingeſchwunden?“ Mit einem tiefen Seufzer ſchloß er dieſe Selbſt⸗ betrachtung und wollte ſich eben, um an die Arbeit zu gehen, erheben, als Felice herein trat, die einen ſchwarzgeſiegelten Brief in der Hand trug, leiſe zu ihm, der der Thür den Rücken zugekehrt hatte, heran ſchlich und ihn leiſe auf die Schultern tüpfte. „So tief in Träumerei verſenkt?“ — lächelte 5 5 25 „Wo weilte Euer Gedanke, ſie ihm entgegen. — wenn ich fragen darf?“ „Ich war auf meinen Bergen, bei den Schafen und bei den lieben, alten, theuren Eltern und Geſchwiſtern; o, wie ſehne ich mich, mein Hüttchen, meine treue Heimath einmal wieder zu ſehen und ſo Gott will, ſoll, ſobald ich frei, mich nichts mehr verhindern, die Sehnſucht nach dem trauten Heim zu ſtillen.“ Felicens Heiterkeit, mit der ſie eingetreten, verſchwand bei dieſen Worten, denn nicht nur ſiefes Mitgefühl erweckte des jungen Mannes rührende Schilderung ſeiner Stimmung, ſondern verwandte Empfindungen, wenn auch negativer Art, erhoben ſich in ihrer Bruſt und zwar — ſo ſeltſam es erſcheinen mag — ſelbſt ein Anklang von Neid ver⸗ webte ſich mit jenem Mitgefühl ſo gewiß iſt es, daß die Wonne der Wehmuth keine Chimäre iſt. — Ihre Worte beſtätigen auch ihre Gefühls⸗Abirrung, indem ſie erwiderte: „O, wie ſehr wünſchte ich, daß auch mir die Heimath theuer wäre, anſtatt deſſen ich, und ſeien es tauſend Meilen hinaus, weit hinaus ziehen mochte, denn ſicher iſt die Sehnſucht aus der Ferne, der hoffnungsloſen Liebe, Angeſichts des Unerreichbaren beſeligend zu nennen.“ Der junge Mann hatte ihren Worten ſehr aufmerkſam gelauſcht, doch wußte er nichts darauf zu erwidern, denn offen mußte er ihr geſtehen, daß ein Verſtändniß ihrer Rede ihm ſerngeblieben ſei. Aepfel] Birn-Kirſch⸗ Pflaum Zwetſch Nuß⸗Kirſch⸗ Aer . gen⸗ koſen⸗ Bäume. Bäume. Bäume. Bäume. Bäume. Bäume Bäume. Baume, bun! 8 5 f . fl a) in Hausgärten 711 126 30 133 233] 13 19 15 b) in Obſt⸗ und Grasgärten 567 280 141 105 23591 — 15 24 o) ſonſtige (im Feld, in Wieſen, im Wein⸗ 8 berg, auf Rainen, an Straßen, Wegen ꝛc.) 7665 783 440 82669 293 — — lende und G0 Summa 83030 1189] 484] 246 5251 306] 34] 82 e Davon ſind durch die Winterkälte vernichtet Tabak worden 5 1804 78 197 361207 37 6 14 geilpint und Kt Die Obſtbäume haben in allen Lagen der Gemarkung gelitten, gleichviel ob ſchwerer, leichter, naſſer Obſt 3 oder trockener Boden. i ö 4 100 U Die wenigen Rebberge wurden ebenfalls zerſtört, haben ſich aber im Laufe dieſes Sommers wie⸗ bon de der ſo erhohlt, daß für das künftige Jahr auf Ertrag gehofft werden kann. Die in Hausgärten oder Weiß an Häuſern befindlichen Reben haben ebenfalls ſtark gelitten und iſt für dieſes Jahr wenig oder gar kein dis. 3 Ertrag vorhanden. 5 Daß der Schaden auf hieſiger Gemarkung ein ſehr bedeutender iſt, braucht kaum mehr erwähnt E zu werden. Obige Zahlen ſprechen dafür. Hoffentlich werden unſere Obſtbaumpflanzer jedoch nicht den . Müh zu neuen Baumpflanzungen verlieren, ſondern baldmöglichſt recht viele junge Obſtbäume ſetzen, . — damit der Schaden in einigen Jahren wieder erſetzt wird. — 0 „Ach ja, ich will es glauben,“ ſeufzte ſie „und eben dies iſt ja mein Schmerz. Allein, faſt hätte ich über dem allen vergeſſen, weshalb ich hergekommen. — Hier, ſeht nur, wie Euch die 5 Heimath Euer Gedenken an dieſelbe ſofort ver⸗ empfehl gilt. Ein Schreiben ſendet ſie; — moͤcht es Euch 528 Gutes künden.“ Zum Tod erſchreckt griff Stainer nach dem Briefe, denn daß derſelbe ſchwarz geſiegelt, bezeugte, daß der Inhalt eine Trauerkunde ſein werde, und eilend warf er Wamms und Schürze ab, um ſich für einen Gang zum Pater Felix anzukleiden, damit N. derſelbe ihm den Schreibebrief entziffern moge. g F Fortſetzung folgt). 155 Ja wunderſchön iſt die Frühlingszeit, Ja, wunderſchön iſt die Frühlingszeit, Doch nicht für kranke Herzen; — Die fühlen in der Herrlichkeit in f Nur bittrer ihre Schmerzen. 5 Die ſchließen in dem Glanz und Schein — Nur müder ihre Augen, 1 9 handli Weil ſie mit ihres Grames Pein In ſolche Luſt nicht taugen. 5 Redackſon, Druc und Verlag von Wucherer 7 molſter 0 Ladenburg.