n „ 1 1 Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl 5 Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Mittwoch, den 15. September 1880. ner ö ſtücreth ge Kg, ge der Sh cht ihre 0 „ Septen Poſtproviſion. zerwallunz ng. nehmen Inſerate für uns an. 17. dun Politiſche Aeberſicht. ! Ielucken In einer Reihe ſüd⸗ und norddeutſcher J Schul ft nale wird ſeit einigen Tagen ein formidabeler Feder⸗ 5 Mis. 1 krieg gegen den Statthalter von Elſaß⸗Lothringen, fämmlit den Feldmarſchall Manteuffel geführt. Man wirft ends 0 * dem Statthalter vor, er kokettire mit den Proteſt⸗ Klaſſe in lern und Ultramontanen und ſchödige dadurch das inden. Anſehen des Reiches gewaltig. Da die „Kölniſche berpfliche Zeitung“ und die hochkonſervative Berliner „Poſt“ hte der die hauptſächlichſten Blätter ſind, welche den Stell⸗ werbſchulh⸗ vertreter des Kaiſers in den Reichslanden bekriegen, 9 ſo kann man die Angriffe auf den Statthalter nicht tbr. 1880, als leichtfertiges Zeitungsgeklatſch betrachten, ſondern 5 muß denſelben eine ernſte Bedeutung beilegen. Feldmarſchall Manteufel iſt bei dem Kaiſer bekannt⸗ N lich persona gratissima, er wird am Berliner Hofe hochgeſchätzt und dieſer Hochſchätzung, ſowie der perſönlichen Gewogenheit des Monarchen ver⸗ Je dankt er ſeine Inſtallirung zum Statthalter der . »Reichslande. Wenn er mit ſeiner Verſöhnungs⸗ nnige und Ausgleichs ⸗ Taktik auf dem heißen Boden der 0 beiden Provinzen keine Erfolge zu erzielen vermag, ſo iſt das bedauerlich, legt aber den Gedanken nahe, mut daß der hochverdiente General auf den unmkechten Poſten geſtellt wurde, welchem Verſehen ja leicht abzuhelfen wäre. Mr. Gladſtone, dem ſeit den wenigen Mona⸗ 1 8 ten, die er Premier Großbritanniens iſt, das Glück l konſequent den Rücken gekehrt hat, athmet heute freier auf. Der große Sieg, welchen General Beizen Roberts in Afghaniſtan über die Armee Ajub Khans glanz ll errungen und der ein baldiges Ende des überaus pfehle koſtſpieligen Feldzuges in dem Berglande in Aus⸗ pmachet. ſicht stellt, kam ihm à propos, um das Parlament N al e mit einer roſig angehauchten Thronrede vertagen zu 1 U. Kela können. Bis die geſetzgebenden Körper wieder zu⸗ fei al 1 ſammentreten, wird ſich Manches geklärt haben. 7 So im Orient die Frage wegen Dulcigno's und zen ft dn in Itland die ziemlich verworrene und drohende Situation. Es iſt⸗ nicht abzuſtreiten, daß der Sieg, den Roberts erkämpft und der dem ſchon ſehr ſchad⸗ haft gewordenen Preſtige der engliſchen Waffen in Indien wieder neuen Glanz verliehen hat, die be⸗ denklich wankende Stellung der Liberalen wieder be⸗ deutend feſtigte. Ob dies für die Ruhe Europas als erſprießlich betrachtet werden darf, wird ſich bald zeigen, denn es unterliegt keinem Zweifel, daß Gladſtone, nachdem er jetzt von dem indiſchen Alp befreit iſt, ſein ganzes Augenmerk der orientaliſchen Frage zuwenden wird. . Während die Schiffe der Großmächſe ſich im Hafen von Raguſa ſammeln, um die famoſe Flotten⸗ demonſtration in Szene zu ſetzen, laufen aus Bul⸗ garien Nachrichten ein, welche darauf hinweiſen, daß man dort nur wartet bis die Großmächte aus ihrer Reſerbe treten, um gleichfalls loszuſchlagen. In Rumänien ſoll ſchon alles bereit ſein zur Empörung und die angeſehendſten Beamten mit der bulgariſchen Regierung unter einer Decke ſpielen. Daß Rußland da die Hände im Spiele hat, weiß alle Welt und daß, wenn der Hexentanz im Orient nochmals los⸗ geht, das letzte Stündlein der Türkenwirthſchaft ge⸗ ſchlagen haben wird, darüber gibt ſich wohl Niemand einer Täuſchung hin. Deutſchland. Karlsruhe den 9. September. Bei dem ſehr beſuchten Feſtmahle zur Geburtstagsfeier „Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs“ im Gartenſaale des Muſeums, welchem die hier anweſenden Mitglieder des Großh. Staatsminiſteriums, die am Großh. Hofe akkreditirten diplomatiſchen Vertteter Preußens, Oeſterreich⸗Ungarns, Rußlands und Englands, eine größere Anzahl Offiziere, viele höhere Beamten ꝛe. anwohnten, hielt Seine Excellenz der Herr Staats⸗ miniſter Turban folgende Anſprache: Hochgeehrte Herren! Werthe Freunde! Laſſen Sie uns die Becher ergreifen und trinken auf das Wohl des erhabenen Fürſten, deſſen Geburtstag um dieſe Stunde weithin durch die Gauen des Badener Landes von treuen Dienern und Bürgern in Ehrerbietung, Dankbarkeit und Liebe begangen wird. Sein Volk theilt mit ihm, er theilt mit ſeinem Volke Freud und Leid. Wie heiterer Sonnen⸗ ſchein nach düſteren Zeiten verſchönt in dieſem Jahr der Anblick eines lang entbehrten reicheren Ernteſegens und wachſenden Erwerbs in Verkehr und induſtrieller Arbeit den Geburtstag des Landesherrn. Möge dies, ihm zur Freude, dem Lande zum Glück, einen neuen nachhaltigen Auf⸗ ſchwung unſerer wirthſchaftlichen Zuſtände be⸗ deuten. Von Großherzog Friedrich, dem gütigen, weiſen, vielbewährten Manne, wiſſen wir, daß all' ſein Thun, ſein Denken und Empfinden ge⸗ richtet iſt auf die Ehre und Wohlfahrt dem ihm anvertrauten Landes, auf die Erhaltung ſeiner echten religiöſen und ſittlichen Güter, auf den Fortbeſtand und die Pflege einer gerecht und maß⸗ voll geordneten bürgerlichen Freiheit, auf die Stärkung und Entwicklung unſerer großen natio⸗ nalen Errungenſchaften. Und ſein Eigen iſt unſere Dankbarkeit und Treue, die tief in den Herzen gegründete Ehrer⸗ bietung und Liebe ſeines Volkes. Stimmen Sie, verehrte Feſtgenoſſen, ein in den Ruf: Hoch Großherzog Friedrich und ſein Haus! Hoch! hoch! hoch! Der Anklang, den dieſe Worte bei der Feſt⸗ verſammlung fanden, erhielt in wiederholten ſtürmi⸗ ſchen Lebehoch⸗Rufen den herzlichſten Ausdruck. Berlin. Zu derſelben Zeit wie Baron Hay⸗ merle befand ſich in Friedrichsruhe Baron Nathanael von Rothſchild. Haymerle hatte mehrere Miniſterial⸗ räthe bei ſich. Berlin den 10. September. des Hausordens der Hohenzollern mit dem Stern der Comthure verliehen. Bekanntlich iſt Dr. Holzer Feuilleton. Jacob Stainer, der tyroler Geigenbauer in Cremona. ſuhuüg⸗ Novelle von Fr. Clemens. f 95 (Fortſetzung) 185 deren Veranlaſſung uns aus dem Eingange dieſer Erzühlung noch erinnerlich iſt, ließ indeß ihrer außergewöhnlichen Herzlichkeit halber noch auf eine beſondere Veranlaſſung ſchließen, die ſich jedoch keines⸗ wegs auf eine etwaige Mittheilung Seitens der Amati, bezüglich des beſtandenen nächtlichen Aben⸗ teuers des Tyrolers herſchrieb, denn einer wohlüber⸗ legten Uebereinkunft nach hatten die Brüder beſchloſſen, das ihrem Hauſe einen Makel anhaftende Ereigniß thunlichſt geheim zu halten, auch den Hausgenoſſen hiervon Kenntniß gegeben und ſie auch demgemäß inſtrufrt. Markt Das Wiederſehen und die Begrüßung beider, Felix mußte alſo einen andern Beweggrund haben, wenn er einer Beſorgniß mit den Worten Raum und Ausdruck gab: „Gott ſei gedonkt, daß ich Dich wohlauf ſehe, mein Sohn ich hatte rechte Angſt um Dich, zumal Du meiner, Deinen Eltern zugeſagter Obhut noch nicht entwachſen biſt.“ Geronimo ſchien indeß nicht ohne Beſorgniß, daß der ehrliche junge Mann gegen ſeinen Wohl⸗ thäter mit der Wahrheit nicht zurückhalten werde, weßhalb er ihn verſtohlen am Habit zupfte und fragte: „Sage ſelbſt, Giacomo, iſt Dit in verwichener Nacht wohl irgend ein Ereigniß ſchlimmer Art be⸗ gegnet. Der gute Pater, Dein väterlicher Freund, ſcheint von einer böſen Ahnung ergriffen zu ſein und wirſt Du ſelbſt ihn wohl daran am eheſten befreien können.“ „Ja in der That,“ begann der ehrliche Kloſter⸗ bruder, „ich hatte einen böſen Traum von Dir, und der hat mir weidlich zugeſetzt. — Ich ſchaudere noch, wenn ich daran denle. Denn ſieh, mein junger Freund, ich ſah Dich im Traume in Deinem Blute ſchwimmen, ja ich ſah Dich ſterben und ſoll, wie 1— — Ja, das wars: mein Confrater behauptet, laut aufgeſchriehen haben. i Nun aber iſt ja Alles gut, Du lebſt und biſt ge⸗ Der Kaiſer hat dem bekannten Domprobſt Dr. Holzer in Trier zu ſeinem achtzigſten Geburtstag die zweite Klaſſe ſund, wie freue ich mich. — Man ſagt zwar wohl, Träume kämen von Gott, aber es mag doch wohl eine Klauſel dabei im Spiele ſein. mein junger Freund? — Dir iſt nichts Schlimmes angekommen?“ Der arme Jacob kam hierbei mit ſeiner Ehr⸗ 8 lichkeit und Wahrbeitsliebe ſtark in die Klemme. — Das junge Blut erröthete ſogar, da er ſeine, ſozu⸗ ſagen Maedenſpeech im Lügen halten ſollte und 9 ſtotterte verlegen: „Mir? — Schlimmes, Herr Pater? — — Ja — Nein! — O nein, nichts Schlimmes, Ihr Nicht wahr? ſeht es ja, ich bin geſund und heiter; — nein, 5 Schlimmes iſt mir eben nicht paſſirt. — lichen Traum? — Und — — was wollt ich sagen? Böſewicht, der mich zu tödten ausgegangen L ileof Der Pater beſann ſich ein Weichen zend ein Mienenſpiel ließ auf einen heftige Rand ul ſenemm Innern ſchließen. “ Auf einmak faplkdler fich, mlstiei f ihm plötzlich eine Erleuchtung geld mater cad wan wie kamt Ihn denn um alles zu einem ſo erſchreck⸗ ſaht Ihr denn micht nen