Verluſt der indiſchen Truppen ſei unbekannt, aber er glaube nicht, daß derſelbe außerordentlich groß ſei. f London den 4. Sept. Ein Telegramm des Evening Standard aus Kurachee von heute meldet, daß eingegangene offizielle Nachrickten die Nieder⸗ lage Eyub Khans beſtätigen. General Roberts habe 10,000 Gefangene gemacht. ö London deu 5. Sept. Außer dem oben bereits gemeldeten Verlufte ſind bei dem Kompfe gegen Eyub Khan 3 britiſche Offiziere und 68 Mann verwundet worden, wovon ſeitdem 4 geſtor⸗ ben ſind. Die indiſchen Truppen verloren 83 Mann, wovon 11 todt ſind. 5 Brindiſi den 5. Sept. Die deutſche Kor⸗ vedtte Viktoria erhielt am 4. Sept, den Befehl, ſich nach Raguſa zu begeben. Zara den 5. Sept. Das britiſche Panzer⸗ ſchiff mit dem Vizeadmiral Seymour und die Pan⸗ zerbrigg Temeraire ſind in Gravoſa angelangt. Raguſa den 4. Sept. Das italieniſche Ge⸗ ſchwader iſt heute früh eingetroffen. Sobald das franzöſiſche und deutſche Geſchwader eintreffen, findet ein Kriegsrath unter dem Vorſitz Seymour's ſtatt, um über die allgemeinen Operationen an der alba⸗ neſiſchen Küſte zu beſchließen. Der ruſſiſche Ad⸗ miral Bremer hat ſich nach Cettinje begeben. Raguſa den 6. Sept. Im Laufe des Vor⸗ mittags trafen eine deutſche und zwei engliſche Kor⸗ vetten ein; es ſind nun 14 Kriegsſchiffe im hieſigen Hafen verſammelt. Gewerbliche und landwirthſchaftliche Ausſtellung des Pfalzgaues in Mannheim. Mannheim den 4. September. Unter den von Vogt und Wagner in Mann⸗ heim ausgeſtellten Zithern und Geigen findet ſich auch eine ſeltene Antiquität, nämlich eine Viola di Gamba oder Kniegeige, welche im Jahre 1510 von Gaspars Duiffopruggar in Lyon angefertigt, ſpäter zerbrochen und neuerlich von den Ausſtellern in an⸗ erkennenswerther Weiſe wieder zuſammengeſetzt wurde. Holz und Lack an dieſem Inſtrumenk ſind noch original. — Wie ſchon erwähnt, wird Hr. Securius mit ſeinem großen Lufballon „Deutſches Reich“ am 8. September, Nachmittags, vom Platze vor der Fettviehalle aus aufſteigen. Die Füllung des Ballons, die mehrere Stunden in Anſpruch nimmt, beginnt um halb 3 Uhr Nachmittags. Während derſelben ſpielt die Mufik der 2. badiſchen Grenadier⸗Regi⸗ ments Nr. 110. Verſchiedenes. — Heidelberg den 3. Sept. Wie wir vernehmen, wurde geſtern Abend bei dem Director 05 5 e der „Heidelberger Bank“ A. Henrici Zeit fortgeſetzte Hausviſitation vorgenommen, derſelbe heute Morgen verhaftet. einer Konkurserklärung noch ſcheinen doch alle Anzeichen eine längere und Iſt bis jetzt von nichts bekannt, ſo darauf hinzudeuten, daß der Verhaftete ſich einer un verantwortlichen Verwaltung ſchuldig gemacht hat. — Mannheim den 6. Sept. (Theater Nachricht.) Am 12. u. 14. Sept. werden Herr und Frau Vogl, Königl. Bayr. Kammerſänger, in den Opern „Walküre“ u. „Lohengrin“ bei aufge⸗ hobenem Abonnement auf hieſiger Bühne gaſtiren. Vormerkungen auf feſte Plätze zu dieſen beiden Aufführungen werden auf dem Hoftheaterbureau entgegengenommen. — Bei einer Beſteigung des Mont Blanc ſtürzten 5 Menſchen in eine Gletſcherſpalte, riſſen dabei jedoch eine bedeutende Menge friſchen Schnee mit, der vor ihnen in die Spalte fallend, die Ge⸗ walt des Sturzes minderte. Durch die Umſicht eines Führers gelang es der Geſellſchaft nach äußerſt gefahrvollem Klettern aus der Spalte heraus⸗ zukommen. — Ein ſchreckliches Uuglück hat ſich am 2. früh auf dem Rheine zugetragen. Das Schiff Pfalz Nr. 2. welches den Dienſt Köln⸗Mainz⸗ Mannheim berſieht und der Firma Rüſtelshubers Nachfolger in Köln gehört, gerieht auf der Berg⸗ fahrt bei Rheindürkheim in Brand. Es hatte eine große Ladung Benzin und Petroleum an Bord. Wahrſcheinlich iſt das Feuer durch Exploſton ent⸗ ſtanden; weder der Kapftän, noch die beiden Heizer konnten ſich retten, ſie kamen in den Flammen um. Ein anderer Bedienſteter des Schiffes ſoll durch Leute eines gerade vorüberfahrenden Remorqueurs gerettet worden ſein. (Die Straßburger Tabakmanufactkur und das Tabaksmonopol von Leopold Sonnemann. Verlag von J. Bensheimer in Mannheim. Preis 30 Pf.) Der Verfaſſer dieſer kleinen Schrift wider⸗ legt zunächſt die Behauptung, daß die Concurrenz welche die Straßburger Manufactur der Privat⸗ Induſtrie mocht, eine loyale ſei und daß die Ma⸗ nufactur nach kaufmänniſchen Grundſätzen ihre Bilanz mache. Dann wendet er ſich gegen das Tabaks⸗Monopol, für welches die Manipulationen der Manufactur Bahn brechen ſollen und unterſucht die Frage an der Hand des amtlichen Materials nach ihrer, volkswirthſchaftlichen, ſinanziellen und politiſchen Seite hin. Endlich prüft der Ab⸗ geordnete für Frankfurt die Frage des Monopols und damit auch diejenige der Geſchäftsausdehnung der Straßburger Manufactur vom Standpunkte des Conſnmenten aus, und gelangt dabei zu über⸗ raſchenden Reſultaten. Wer irgendwie ſich für die von Tag zu Tag brennender werdende Tabaksfrage intereſſirt wird die Brochure mit Intereſſe leſen, welcher politiſchen oder volkswirthſchaftlichen Richtung er auch immer anhängen mag. 4 Literariſches, b Berthold Auerbach, der allbeliebte Volks⸗ ſchriftſteller, gibt unter dem Titel: Deukſche illuſtrirte Volksbücher (Karlsruhe, A. Bielefeld's Hofbuchhand⸗ lung) eine Sammlung ſeiner neueren, theilweiſe noch ungedruckten und älteren Erzählungen heraus, d'e wir unſern Leſern aufs wärmſte empfehlen. Die meiſterhaft friſche Darſtellung und die Fulle tiefen Gemüths darin, unterſtützt durch den über⸗ reichen Bilderſchmuck von der Hand unſerer erſten deutſchen Künſtler, und beiſpiellos billiger Preis machen das in handlichem Format hübſch gedruckte Werk zu einem wirklichen Familienbuche, das in keinem Hauſe fehlen follte. Die vorliegende erſte Lieferung (Preis 30 Pf.) enthält: Gellert's letzte Weihnachten, eine kiefſinnige Erzählung mit 10 Bildern von Ludwig Nichſer; Die Geſellſchafterin, wie ſie ſein ſoll, kurze Nopele mit 3 Illuſtrationen von Prof, Paul Thuman, und Adam und Eva auf dem landwirthſchaftlichen Feſte, eine Dorfgeſchichte, wie ſie nur Auerbach ſchreiben konnte. Dazu 6 reizende Bilder bon Thu⸗ mann. Wir werden nach dem Erſcheinen weſterer Lieferungen darauf zurückkommen. 5 Deutſches FJamilienblatt. Vierteljährlich 1 Mk. 60 Pfg. — In Heften zu 50 Pfg. Verlag von J. H. Schorer in Berlin, Nr. 33 und 34 enthalten außer der Fortſetzung des hochintereſſanten Romanes „Luckhardt und Söhne von E, Lenneck auch die Fortſetzung und Schluß der Novelle Steppen⸗ könig von F. Schiftorn. Ferner: den Schluß des Falck ſchen Aufſatzes „Die Geſellſchaft des Heidelberger Engeren.“ Nach Privatmittheilungen von Joſef Victor v. Scheffel und ſeinen Freunden. Die Münchener Geſammtgaſtſpiele. Ein Rückblick von Fritz Wernik. Die ſteigende Fluth der Auswanderung. Von E. Schläger. Mit 2 Abbildungen. — Das Ende rom Liede (Hotel Drouot. Eine Skizze von Erich Samber. — Vom Wiener Schützenfeſte. Mit 2 Ab⸗ bildungen. Von W. Gauſe. — Gläſerne Eiſenbahnſchweſlen. Von C. B. R. Die Jubiläumſtadt Stehr in Ober⸗ öſterreich. Mit Abbildung. — Der Geheimſchreiber. Ge⸗ dicht von Robert Walter. Die Plauderecke iſt auch dies⸗ mal wieder ſehr mannigfach und enthält: Der Dilettantis⸗ mus in der Muſik. Von Hans Hoffmann. Wie der Schriftſteller Gabriel Carlen ſich mit der Romandichterin Emilie Flygare verlobte. — Farbenſinn bei Naturvölkern. — Rezept, um ſein „Glück“ zu machen. Unter dem Niagarafall. — Katzen im Poſtdienſt. — Zu Kurzbauer's Studienkopf. Die Elektrizitüt im Stalldienſt Von Julius Stinde. — Die Geſchichte der Kölniſchen Zeitung. — Milch als Löſchmittel für Pekroleumbrand. Der ſchlafende Maler. Die Erfindung der Kutſchen. Mit Abbildung. Ein Bekenntniß der Patti. — Logik in der Töchterſchule. — Räthſel. a Kunſtblätter in Holzſchnitt: Zeichenuniericht. Von A. Hammann. Der Geheimſchreiber. Nach dem Gemälde von Chr. Böttcher. — Studienkopf⸗ Von Kurz⸗ bauer. Das Blatt verdient durch Inhalt, Ausſtattung und Preis einen Platz in jedem deutſchen Hauſe. Liebe! — mein Leben, meine Seligkeit hängt daran, daß Ihr das kleine Opfer nicht verſchmäht.“ Nun aber ging dieſe Scene zur Tragik über, denn Felice übermannte der Zorn und mit geröthe⸗ ten Wangen und Blitze ſprühenden Augen wehrte ſie auch jetzt noch die Gabe ab: „Und hingen tauſend Seligkeiten daran,“ ſprach ſie, „ich mag die meine nicht für dieſen Bettel ver⸗ tauſchen. Wißt aber: — je mehr Ihr von Liebe redet, um deſto mehr wächſt nur mein Haß, mein Abſcheu gegen Euch.“ Das war hart und dieſer vergiftete Pfeil drang ſelbſt durch die Eſelshaut des eingefleiſchten Liebes⸗ thoren und ſchauerlich verzerrte ſich das Angeſicht des Abgewieſenen zu einer ekelhaften Fratze. Die Nüſtern arbeiteten wie ein Blaſebalg und krächzend vor Zorn und Wuth, mit bebenden Lippen ſtieß er in Intervallen die Worte hervor: „Verfluchter Hohn! Mache mich nicht raſend, Mädchen, indem Du den Teufel in mir aufrüttelſt! Zum letzten Male bitte ich Dir der Liebe Unter⸗ pfand! Verſchmähſt Du es, ſo zittre dann vor meiner Rache; ich warne dich — nimm dich in Acht!“ f Dann aber, nach einer kurzen Pauſe, wo er der fliehen Wollenden den Weg vertrat und plötzlich vom ärgſten Furioſo noch einmal zum zarteſten Amoroſo übergehend, ſprach er ſaaft, faſt flüſternd: „Ich bitt' Euch, theure himmliſche Felice, bei 8 dba Des erte Andenken nicht, nehmt es im mildeſten Sinn: nehmt es aus Freundſchaft denn.“ . „Freundſchaft, für Euch? Für dieſe Gabe ? — Wie? — Wollt Ihr denn mir abſolut die Zunge löſen? — Infamer Schurke! ſiehſt Du denn nicht das Blut, das an Deinem Ringe klebt? erſt reinige ihn und reinige Dich von dem Verdacht a jener Infamie, die man in jener Nacht an Jacob Stainer ausgeübt; ich habe mit feilen Buben nichts gemein.“ Ein kalt beſonnener Inquirent würde in der Beſtürzung des eben ſo keck wie unbeſonnen Ange⸗ klagten des Eingeſtändniß der Schuld entnommen haben; das junge Mädchen aber war ſelbſtverſtänd⸗ lich keine ſo feine Beobachterin und nebenbei um ſo weniger, als ihr das Gewagte, weil unerweisbar⸗ der Beſchuldigung, zum Bewußtſein kam. — Die Verwirrung des Schuldbewußten aber half ihr aus der Verlegenheit, indem das Beſtreben, unbefangen ſcheinen zu wollen, zur Dummheit umſchlug, indem er mit knabenhafter Einfalt den Ring beſchauend fragte: „Blut? — Wo? — Ihr ſcherzt, Felice“ — doch ſchnell beſonnen und zur Erkenntniß ſeiner Albernheit gekommen, ſchlug er ſofort einen andern Ton an, indem er heftig fortfuhr: „Wer ſagt das, Lügnerin? noch einmal dieſes Wort und“ — drohend die Fauſt ballend — zittern magſt Du vor meiner Rache! Dann aber, in auf- und abwallender Unſtätig⸗ keit ſeiner zwiſchen Liebe, Haß und Gewiſſensbiſſen getheilten Empfindungen, ſchlug plotzlich die Heftig⸗ keit wieder zur Milde um, indem er mit erzwungenen weichherzigen Tone hinzufügte: „Iſt es nicht unerhört, ja ich darf wohl ſagen; ſündhaſt, die innigſte, treuſte Liebe ſo herzlos zu kränken“ 5 157 (Fortſetzung folgt), Der Kelch der Schuld. Wet aus dem Kelch der Schuld getrunken hat, Den faßt das Schickſal, wie der Wind das Blatt, Und läßt ihn fürder keine Ruhe finden, Denn unter Palmen, wie im ew'gen Schhee; Im Prachtpalaſt, wie auf der weiten Sre Wird ihn der Reue Schlangenarm umwinden, Er ſeufzt und flieht, der unglückſel'ge Mau, Doch weder Prieſterwort, noch Tempel kann Dem Armen ſeinen Frieden wieder geben. Erſt in der Stunde, da der Tod erſcheint Und leiſe ſpricht, du haſt genug geweint, Fühlt er den Rettungsengel um ſich ſchweben. Glückſelig, wer nicht in Verſuchung ſonk! Der Kelch der Schuld macht Leib und Seele kran Und flößt in's Herz ein ſchwermuthvoll Versagen Glückſelig, wer da geht det Tugend Pfad! a Er muß nicht beben, wenn der Tod ihm naht Und nicht um ein verlornes Leben klagen, Redackion, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. Sans tag den f msprüfu inden die Aufnahm 5 dingt promovierten innt der Unterricht, 1 bah olfunchnenden ten Schule einen b 0 Borlenntniſſe ff wah Feligkeit im Lese Druchhrift; 2. Uebung im ortho in deutſcher und 95 genntniß det b allentaum bis Die Schüler ſollen il unte Jahr zurückgelegt, 0 verden fir ein gtoßes, ger Rei gedienſt ſehr lohnend. 2 Auch Beamte, + ch funhaften Nebenverdi e 14% 3 2 3 Wiſenſchaftlich pt begutachtet. Clechten) Athemnoth, Leber- und Nierenleiden Der Benediekint krben, matten ſorgenvollen Haut, macht den Geiſt m und verlängert das Leben NB. Jede Fla und mit dem eue Pfeis à Fl. von ca. 330 „ 660 Wii Herr Kaſpar Lau terftanken, berichtet: 6 armuth gebrauchte mei de Geſchwulſt der Fi Ae nicht unterlaſſen nuch, daß doch N ſcheme Hausmittel i De Vanhord meg Nagenbittr in .