Belaſſung des Titels und Ranges als Staatsminiſter in Gnaden entbunden und die Leitung des Handels⸗ miniſteriums vorläufig dem Fürſten Bismark über⸗ agen wird. Ausland. 8 Wien den 28. Auguſt. Nach einer Peters⸗ burger Meldung der „Politiſchen Correſpondenz“ hat der Czar Alexander den Kaiſer Franz Joſef zum Chef eines Ulanenregiments ernannt. Eine Deputation, welche die Meldung von der Ernennung überbringen ſoll, wird den Kaiſer Franz Joſef in Krakau begrüßen. . Raguſa den 27. Auguſt. Nachrichten aus Albanien melden: Riza Paſcha hatte am 24. Aug. in Skutari mit den Chefs der albaneſiſchen Liga eine Zuſammenkunft. Letztere blieben unbeugſam. Riza Paſcha wollte ſie verhaften loſſen. Die Ein⸗ wohner befreiten jedoch die Chefs und drohten Riza Paſcha mit dem Tode. Die Liga ſandte 600 Mann Rund Waffen nach Duleigno. Die Einwohner Dul⸗ eigno's ſind entſchloſſen die Stadt in Brand zu ſtecken, im Falle ſie gezwungen würden, Dulcigno abzutreten. In Skutari herrſcht große Aufregung. Machrichten die in Wien eingetroffen, beſagen, daß die Bevölkerung keinem größeren Widerſtand ent⸗ gegenſehen werde). a Paris den 29. Auguſt. Der Miniſter des Innern hatte dieſen Morgen eine lange Berathung mit dem Polizeipräfecten und dem Direktor der allgemeinen Sicherheit wegen der Ausführung der Schließung der Jeſuitenſchulen, die am 1. Sepibr. erfolgen ſoll. Es heißt, daß die Jeſuiten bedeutende Weiterungen erheben wollen. Es gilt für gewiß, daß der Miniſter des Innern in Clermont-Ferrau den Vorſitz im Gerichtshofe wegen des Conflictes n der Jeſuitenfrage einnehmen wird. Lon don den 28. Auguſt. Die afghaniſchen Nachrichten vom geſtrigen Tage lauten beruhigend. Ejub zog ſein Heer acht Meilen weſtlich von Kan⸗ dahar zurück. General Phayre beginnt heute ſeinen Vormarſch von Chaman gegen Kandahar, General Noberts erreichte am 24. Khelat⸗i⸗Ghilzai, konnte ſomit am 29. Kandahar erreichen. Das Gerücht vom Aufſtande Kabuls gegen Abdurrahman beſtätigt ſich nicht. Cocales. f Ladenburg den 31. Aug. Anläßlich der eitag Abend im Schiffſaale ſtattfindenden Ver⸗ ſammlung „den landwirthſchaftlichen Feſtzug in 8 5 am 27. Sept. betr.“, wird uns mitge⸗ theilt: Aehnlich wie voriges Jahr hier der Feſtzug den Einzug einer jung verheiratheten Bauerntochter mit ihrer geſammten Ausſteuer in das Haus des jungen Ehemannes darſtellen ſollte, ſo wird dem diesjährigen Feſtzuge in Mannheim die Idee zu Grunde liegen: „Die geſammte pfälziſche Land⸗ wirthſchaft und die unmittelbar zuſammenhängen⸗ den Gewerbe kommen in die Stadt zur Ausſtellung gezogen, um derſelben bei dieſer Gelegenheit ein Geſammtbild der Landwirthſchaft vorzuführen.“ — Der Feſtzug enthält dem entſprechend nach der Einführung durch Reiter und Muſik: Als Abtheilung I. Die Werkzeuge und Maſchinen zur Bebauung des Bodens; hierauf folgen: Die Bebauer und Be⸗ bauerinnen desſelben; die Säemänner, die Schnitter und Schnitterinnen mit Fruchternte. — Nach dieſen kommen die Dreſcher (Dreſchmaſchine) ſodann die Müller und nach dieſen die Bäcker und Bäckerinnen. Als Abtheilung II folgen: Die verſchiedenen landwirthſchaftlichen Pro⸗ ducte, welche in unmittelbarer Beziehung zur Vieh⸗ zucht und Milchwirthſchaft ſtehen, wie Gras, Heu, Kartoffel und Rübenernte. Sodann die Wärter und Pfleger der Viehzucht (Schäfer und Hirten.) Dieſen folgen: Die Milchwirthſchaft; die Butter und Käſebereitung. — Die Abtheilung III bringt unter Führung einer Schaar Schnitter und Schnitterinnen den Gerſtenbau; die Malzbereitung; den Hopfenbau; die Hopfenernte und ſchließlich unter dem Schutze ihres Potrons Gambrinus: Die Bierbrauerei. — Die Abtheilung IV bringt ein Bild des Tabakbaues, der Tabaksernte, der Cigarren und Tabalfabrikation. — Abtheilung J enthält den Hanf⸗ u. Flachsbau; Spinnerei (Spinn⸗ ſtube.) Weberei (Webſtuhl.) und Bleicherei. — Als Abtheilung VI folgt Obſt und Weinbau mit Winzerzug. — Nachdem nun ſo mit der Weinernte die Reihe der verſchiedenen landwirthſchaftlichen Ernten und mit ihnen die Hauptarbeiten des Landwirths be⸗ endigt ſind, feiert er in Abtheilung VII das Erntefeſt mit Tanz und hieraus ergibt ſich in natürlicher Folge ein Hochzeitszug mit Brautführer und Brautführerinnen — Mägden und Knechten, Gäſten und Reitern. — Als Abtheilung VIII gewiſſermaßen auch als Vergnügungen des Land⸗ wirthes folgen Fiſcherei, Schifferei und insbeſondere die Jagd. — Wie ſchon bekannt eſein dürfte, übernimmt Ladenburg die Ausführung des Hochzeitzuges und Marktzuges und hofft man in Anbetracht, daß uns Mannheim bei unſerem Gaufeſte ſo thatkräftig unterſtützt hat, auf rege Betheiligung Ladenburgs. 8 Aus Baden. In Hügelheim bei Mülh⸗ heim wurden in der letzten Woche über 39,000 Feldmäuſe gefangen. — Am 26. d. M. iſt zu Detzeln, A. Waldshut, das Wohn⸗ und Oeconomſe⸗ gebäuve des Anton Albrecht vollſtändig niederge⸗ gebrannt. — Am 28. früh ertrank im Rhein bel Maxau der 20jährige Aſſiſtent bei der Militär⸗ wittwenkaſſe B. Oberle von Mühlburg. — Am 28. wurden die Einwohner von Wiesloch Nachts kurz nach 1 Uhr durch die Sturmglocken und das ertönen der Feuerwehrſignale vom Schlafe geweckt; es brannte in der Vorſtadt. Die Feuerwehrmann⸗ ſchaft war gleich auf dem Brandplatze. Durch deren thätiges Eingreifen wurde das Feuer auf ſeinen 8 Ausbruchsort beſchränkt. Es brannte ein Haus weg. Die Inſaßen ſind verſichert. Ueber die Ent⸗ 1 ſtehung iſt nichts Näheres bekannt. * tanttel-Ter —— — Berlin. Die Gattin des Regierungs⸗ i0 numeht baumeiſters Otto Techow, welche in Friedrichshagen 1 omnelag den eine Sommerwohnung inne hatte, wollte in der 9 Abends Nähe der Kochmaſchine aus einem größeren Behal⸗ . 1 ter Petroleum in eine kleine Flaſche gießen. Hierbei 10 ven de 1 mußten wohl einige Tropfen in das Feuer geſprißzt 0 chelgung ſein und ſo eine Entzündung des ganzen Petro, 5 leums herbeigeführt haben. Mit einen vernehm⸗ hide. de baren Knall erfolgte eine heftige Explosion, welche zagts0t Frau Techow zu Boden warf, während das umher⸗ ſprizende und ſofort Feuer fangende Steinöl ihre Kleider in Brand ſetzte. Aerztliche Hilſe war ſofort zur Stelle; allein bereits am andern Tage iſt die 1. Mutumnen 2. Aucafung b junge blühende Frau, welche das 20. Lebenszaht Febrannt noch nicht erreicht hatte, ihren traurigen Verletzungen nn erlegen 5 f gugſchwekend t. d Handels⸗Nachrichten. 9 11 Mannheim, 30. Auguſt. (Produkten⸗ 2 börſe) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in ) Weizen, pfälzer 23.— bis —.— ruſſiſcher 24.— bis 24.50 Amerikaniſcher 24.25 bis 24.50 ungariſcher —.— bis —.—. Neuer Spring 23.— bis 23.25. Californiſcher Weizen 19.50 bis 20.50. Roggen, pfälzer 20.— bis —.—. ruſſiſcher 18.—. bis 18.25. franz. — — bis —.—. amerikaniſcher Tiff iu biligen Preis naher Pfund, N — — fool —.— bis —.—. Gerſte hieſiger Geg. 17.50 bis Naa 16.25. pier 16.50 eis er, e —.— 8 schwar bis —.—. Hafer badiſcher 14.— bis —.—. e württemberg. Alb 14.50 bis —.—. ruſfiſcher 1 us —.— bis — Kernen 23. bi. Kolle! Bohnen 25.— bis 27.— 1 05 57055 bis 5 Wicken 17.50. bis —.— rbſen —.— 2 —.—. Kohlreps, deutſcher 27.50 bis 28.—, Narinirte ungar. —.— bis —.—. Kleeſamen deutſcher 353 1. Sort, e ds . 2. Se bis du. Kräut —.—. Provencer —.— bis —.—. Luzerner —.— bis —.—. Esparſette —.— bis —.—, ſloße ruf mer Garantie fü ſtänden nicht geringen Kummer bereiten.“ Der Blitzſtrahl zündete, das war augenſchein⸗ lich. Frau Beate wuchs bei dem Vernehmen um mindeſtens einen ganzen Zoll, und ein ſtechender Blick ſchoß aus ihren ſchönen pechſchwarzen Flammen⸗ augen auf ihren Patner in dieſer Controverſe. Sie rang augenſcheinlich nach Faſſung, denn ohne eine Silbe zu erwidern, machte ſie einen Gang durchs Zimmer, indem ſie zugleich leiſe bei ſich ziſchte: „Eine Dritte? ſollte er ſie kennen?“ Geronimo ſah mit Vergnügen, daß er ins Schwarze getroffen, ſagte aber noch nichts, ſondern ließ die aufgewühlte Gährung ſich abklären und wartete geduldig und ruhig die Wirkung ab, die ſeine erſte Pille bei der ſonſt ſo Zungenfertigen erregen würde. Das von dem verſchlagenen Manne angeregte Thema mußte aber von ganz außerordentlicher Wirkung für Frau Beate ſein, denn urplötzlich ſtand ſie vor ihm ſtill, und mehr im Tone vertraulicher Neugier, als abwehrender Impertinenz zu der ſie ja, wie wir wiſſen, allezeit ſo gern bereit war, „Kennt er ſie?“ f „Noch nicht, ſoviel 1 6 Geronimo, „doch wette ich, er wird, ſowie er ſie 1 erblickt, auch lieben.“ 5 1 Beate athmete leichter auf, und ſchnell in ihre „Meinethalben! Ich bin leider eines Mannes Weib, was kümmert der die Liebe eines Dritten? Allein, ſofern es Euch mit mir nicht etwa Scherz zu treiben beliebt, ſo moͤchte ich mich doch einmal auf die Probe ſtellen, um zu erfahren, wie man die Wunderfee denn mit ihrem irdiſchen Namen nenne, die ſo im Fluge den ſchönſten Jüngling Cremonas zu feſſeln vermochte?“ So leichten Kaufs ließ ſich indeß der hartge⸗ reizend, wie Ihr, Frau Schwägerin, dabei noch los gewohnte Tonart einlenkend, warf ſie erzwungen wiſſenslüſterne Weib nur noch mehr, und immer 8 Ir und ledig; ſie könnte Euch denn doch unter Um⸗ gleichgültig hin: zudringlicher werdend, verſicherte ſie: — „Ihr wißt ja doch, daß ich nicht bin, wie ſonſt wohl Frauen ſind. Darum laßt mich es nut immer wiſſen; ich bitte ſchoͤn.“ 8 (Fortſetzung folgt). 113 Jon Heute al luczechnetem ge Oüſtmühle wird d 3 Ziehung Albumbbatt. n Feſt und muthig mußt du ſtehen ſottene Intriguant nicht kirren, und ſchier mit ſüßen In des Lebens Kampfgewühle, unwide Worten verſicherte er der lieben Schwägerin, daß er Ringend ſtets nach edelm Jiele; f gn ihr nicht zu Willen vermöge aus Furcht, ihr eine Schwache werden untergehen In 20 neue Kränkung zuzufügen. Beate ſah ihm keck ins Alle Mängel ſtreife ab 1 Gewinn Auge und bat, daraufhin es immer dreiſt zu Wage dich emporzuſchwingen; 1 281200 wagen. 1 Laß der Narren Schellen klingen — 9 * 6000 Geronimo aber verſicherte, daß ſein Gewährs⸗ Thorheit gräbt ſich ſelbſt ein Grab. „ 00 mann, der ihm die Mähr gebracht, ſein Wort empfangen, nicht weiter davon zu reden. „Das,“ meinte ſie, „iſt eine leere Form beim Anvertrauen von Geheimniſſen; gemeint iſt meiſt das gerade Gegentheil. das Verbot daneben.“ „Ich gab mein Ehrenwort.“ „Ich gebe auch das Meine, nichts weiter zun erzählen. Die Parthie ſteht völlig gleich.“ „Ganz gut: allein man kennt der Frauen Art: es drückt ihnen das Herz ab, wenn ſie etwas verſchweigen ſollen. Dieſer Widerſtand erhitzte das Man giebt die Mähr und 0 1 300 Niederm, Schlechtem künde Krieg, 8 „ N00 Um das Heilige zu ſchützen; 8 „10 Der nur kann der Menſchheit nützen 95 5 Der der Liebe hilft zum Sieg. — 50 » 2 1 „ 1 Streb' ein ganzer Menſch zu ſein, 900 1 Der Vollendung zuzureifen! 40 „ Gotterfüllt den Himmel ſtreifen, 10 900 „ Das heißt einzig ſelig ſein! 200, 5 . Mark 230, —— n Beſtllungen 4 5 . 2 — ligfen durch Nedacklon, Druc und Derlag von Wucherer 7 lte dr gegen N Ladenburg. ſgentut A. 1