Gewerbliche und kandwirthſchaftliche Ausſtellung des Pfſalzgaues in 8 Mannheim. 3 Mannheim den 25. Auguſt. In den Tagen vom 5. bis 8. September findet ſowohl eine Maſt⸗ wie Zuchtvieh⸗Ausſtellung ſtatt. Am 7. September Abends wird Herr In⸗ ſpector Hofmann von Kirchgartshauſen einen zweifellos ſehr intereſſanten Vortrag über den ratio⸗ nellen Fleiſchverkauf mit practiſchen Demonſtrationen in der Reſtauration der Ausſtellung abhalten. Hier⸗ auf findet Bankett mit Muſik und electriſcher Be— leuchtung ſtatt. Am 8. September Vormittags 11 Uhr findet die feierliche Vertheilung der Ehren- u Geldpreiſe auf dem Ausſtellungsplatz (Viehmorktplatz) unter Vorführung der prämiirten Thiere ſtatt. An demſelben Tage von Nachmittags 3 bis 6 Uhr iſt die Auffahrt des Luftſchiffes Securius aus Bremen mit ſeinem Ballon „Deutſches Reich“ auf dem Vieh⸗ marklplatz in Ausſicht genommen. Am Abend finden dann zur Vorſeier des Geburtsfeſtes des hohen Protectors der Ausſtellung, Sr. kgl. Hoheit des Großherzogs Friedrich von Baden, bengaliſche Be⸗ leuchtung und Muſikaufführungen durch zwei Ge⸗ ſellſchaften auf dem Ausſtellungsplatze (Schloßgarten) ſtatt. Wir ſehen alſo im Laufe der nächſten Wochen wieder einer Reihe von Feierlichkeiten entgegen, die wohl dazu beitragen werden, der Ausſtellung ihre Freunde zu erhalten, ſowie auch noch fernere Freunde zuzuführen. — Mannheim, den 22. Auguſt. Die Commiſſion, welche die Gewinne für die mit der Pfalzgau⸗Ausſtellung verbundene Verlooſung auszu⸗ wählen und anzukaufen hat, ſetzte in der verfloſſenen Woche ihre Arbeit fort, und es zeigen die den be⸗ reits vielen Ausſtellungsgegenſtänden angebrachten Zettel „Angekauft für die Verlooſung,“ wie fleißig ſie ihrem Geſchäft oblag. Die Auswahl der Gegen⸗ ſtände wurde und wird ſo getroffen, daß thunlichſt alle Gruppen dabei berückſichtigt werden. Das Publikum aber hat, da es jetzt nach und nach ſehen kann, was für Sachen zur Verlooſung kommen, die beſte Gelegenheit, ſich zu überzeugen, daß es recht werthvolle Gegenſtände ſind, die da gegen den Ein⸗ ſatz von 2 Mark dem, der es wagt, als Gewinn winken. Nach dem Verlooſungsplan ſollen die Ge⸗ winne zuſammen einen Werth von 120,000 Mark repräſentiren, woraus am beſten zu erſehen iſt, daß dos Centralcomite, indem es durch die Verlooſung ſeiner Kaſſe eine Einnahme verſchaffen will, doch auch ernſtlich darauf bedacht war, den Loosabnehmern moͤglichſt günſtige Chancen zu bieten. — Von den mit der Pfalzgau⸗Ausſtellung verbundenen Spezialausſtellungen iſt die dritte die Maſtvieh⸗Ausſtellung, vom 5. bis einſchließlich 7. September. Die Geldpreiſe, welche bei derſelben außer den Ehrenpreiſen und Diplomen vertheilt wer⸗ den, repräſentiren zuſammen einen Betrag von 2040 Mark. — Am 7. September reiht ſich eine Zuchtvieh⸗Ausſtellung aun, für welche außer Ehren⸗ preiſen und Diplomen Geldpreiſe im Geſammtbetrag von 3200 Mark beſtimmt ſind. Bei der erſteren müſſen die Ausſteller Angehoͤrige des Deutſchen Reiches, bei der letzteren müſſen ſie Angehörige des Ausſtellungsgebietes ſein. Das Ausſtellungsgebiet umfaßt die bayriſche Rheinpfalz, die badiſchen Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Mosbach, Karlsruhe und Baden, die heſſ'ſchen Kreiſe Worms, Bensheim und Heppenheim, die württembergiſchen Oberämter Mergentheim, Neckarſum und Heilbronn. — Vom 12. bis 15. September findet in der Specialaus⸗ ſtellungshalle der Pfalzgau⸗Ausſtellung die diesmalige Geflügelausſtellung des Mannheimer Geflügelzucht vereins ſtatt. Eine Geflügel-Verlooſung iſt mit dieſer nicht verbunden, das Centralcomite hat aber 1000 Mark zu Geldpreiſen, ſowie ſilberne und broncene Medaillen zur Preisvertheilung dem Verein überlaſſen. Verſchiedenes. 1 Mannheim den 27. Auguſt. Morgen ſinden in der Konzerthalle der Pfalzgauausſtellung zwei große Konzerte ſtatt, ausgeführt von der Ka⸗ pelle der Kaiſerl. Erſten⸗ Matroſen⸗ Diviſion aus Kiel in Uniform der Kaiſerlichen Marine unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn E. Pott. Das erſte Konzert beginnt präcis Nachmittags 3Uhr, das Zweite Abends Sühr. — Heidelberg den 26. Aug. Am 28., 29. und 30. Auguſt findet dahier der VIII. Ba⸗ diſche Feuerwehrtag ſtatt. Aus nah und fern wer⸗ den 4000 Feuerwehrmänner in unſeren Mauern einrücken; ſie ſind geeilt dem Rufe, der an ſie er⸗ gangen, zu folgen, freudig bewegt, da ſie Heidel⸗ bergs Gaſtfreundſchaft und ſeine ſchöne Gegend kennen, kommen ſie, um ihrem Stifter Karl Metz zur Einweihung ſeines Denkmals den gebührenden Dankeszoll darzubringen. Aus Baden. In Siensbach bei Waldkirch iſt der dem Handelsmann Benedict Haas von Emmendingen gehörige Bauernhof völlig niederge⸗ brannt. Man vermuthet Brandſtiftung — Dem Löwenwirth F. Herbſt in Liedolsheim wurden 22 Stöcke Hopfen und etwa 100 Stöcke Tabak frev⸗ leriſcher Weiſe abgeſchnitten. — Auf einer Rhein⸗ inſel bei Huttenheim hat ſich am 19. d. M. ein junger Mann aus Nußheim, Soldat des 3. bad. Inf.⸗Regiments Nr. 111, erhängt. — Im Wald von Waldkatzenbach bei Eberbach wurde am 22. d. ein Wilderer von einem anderen Wilderer erſchoſſen. Der Thäter wurde verhaftet. — In Leopoldshöhe wurde ein mit Dung beladener, von Baſel kommen⸗ der Britſchenwagen von Grenzaufſehern angehalten, in welchem 50 Pfund Kaffee verſteckt waren. Der Eigenthümer des Schmuggelfuhrwerks iſt ein Bas ler Schnapsfabrikant-— Am 22. d. wurde die Haupiverſammlung des „badiſchen Sängerbundes“ in Raſtatt abgehalten. Es waren dabei 55 Vereine vertreten. Nach den Mittheilungen des Herrn Prä- ſidenten ſchloß das Jahr 1879 mit einer Mitgliederzahl von 238 Vereinen mit 5266 Sängern gegen 5879 Sängern des Vorjahres, alſo eine Verminderung von 116 Sängern. Die Geſammteinnahme (Kaſſen⸗ vorrath, Beiträge, Erlös aus der Liederſommlung, Zuſen ꝛc.) betrug 7813 Mk., welchen eine He⸗ ſammtausgabe von 7549 Ml. gegenüberſteht. Das nächſte Bundesfeſt wird an den Pfingſtfeiertagen 1881 in Mannheim abgehalten. Bei dieſem Feſe iſt auch das Preiswettſingen wieder in das Pro⸗ gramm aufgenommen. f — Konſtanz den 20. Auguſt. Vorgeſſern iſt ein Herr Esperon von Bordeaux per Velociped hier eingetroffen. Derſelbe hat die Tour Bordeaux⸗ Toulouſe⸗Marſeille⸗Genua⸗ Mailand-Chiavenng⸗ Rheineck⸗Konſtanz in 17 Tagen zurückgelegt. Gestern früh fuhr er auf ſeinem Velociped nach Straßburg ab, vo wo aus er per Bahn über Paris nach ſeinet Heimathſtadt reist. 5 1 — (Eine vor Kurzem erfolgte Entſcheidung des deutſchen Reichsgerichts) iſt für alle Kaufleute und das geſammte Publikum höchſt wichtig. Das⸗ ſelbe hat entſchieden, doß der Verkauf aller Arſen von Waaren mit falſchen Urſprungsbezeichnungen als Betrug anzuſehen iſt. Faſt alle Cigarrenkiſtchen tragen nun die Bezeichnung „Habana“ auch wenn der Tabak keineswegs in Weſtindien, ſondern in der Pfalz gewachſen und irgendwo in Deutſchland be⸗ arbeitet iſt. Jeder Kaufmann kann um dieſes Wortes „Habana“ willen, welches auf ſeinem Cigarrenkiſtchen ſteht, nach heutiger Lage der Geſetze wegen Betruges beſtraft werden. Ebenſo eder Kürſchner, deſſen einheimiſches Fabrikat an Hüten und Mützen die prunkende Etikette „Londres“ oder „Paris“ trägt. Ferner alle Nähnadelbüchſen und und unzählige andere Waaren, welche uberall mit engliſcher Marke bezeichnet verkauft werden: kurz ein enormer Theil der Verpackungen und Emballagen welche von gewiſſen Kaufleuten zu mehrerer An⸗ preiſungen ihrer Waaren gebraucht werden, kann gerichtlich belangt werden, weil die Urſprungsbe⸗ zeichnung falſch iſt. Es iſt aber auch wirklich zu wünſchen, daß Ehrlichkeit und Wahrheit bei uns wieder zu Ehren gebracht und alle Falſchheit nach Gebühr gebrandmarkt werde. „ (Stolz.) Köchin: „Gnäd'ge Frau, möcht' i bitten, borgen's mi a Gulden!“ — „Wozu ſchon wieder, Pepi?“ — Köchin: „J moͤcht' halt mit mei'm Schatz zur Kirmeß.“ — Frau: „Bezahlt denn nicht Dein Schatz für Dich, wenn Ihr zuſammen ausgeht?“ — Köchin: „Aber, gnädge Frau, i werd mi doch net von ſo a Kerl freihalten laſſen!“ gehäſſigen angeheiſerten Ziſchlaut antwortete die im höchſten Grade aufgebrachte Frau: „Am räthlichſten, denke ich, Herr Schwager, wäre es, man miſchte ſich nicht mit angemaßter und unbegehrter Weisheit in fremde Angelegenheiten. — Der Kinderſchuhe meine ich ſo ziemlich ent⸗ wachſen zu ſein, und in der Schule des Lebens handelt es ſich nicht um vorlautes Greiſen⸗Geſchwätz, hier gelten dergleichen Faſeleien nicht mehr als taube Nüſſe, indeß ſchmackhafte Kerne ganz anderswo ge⸗ ſucht und auch gefunden werden.“ Geronimo lächelte, indem er ſich an dem glühenden Zorne des ſchönen jungen Weibes innig ergötzte. „In Wahrheit, Frau Schwägerin,“ begann r dann, als ſie geendet, „Ihr habt ſehr viel Ver⸗ ſtand und obenein ein gutes Mundwerk, ihn flüſſig zu machen; allein Ihr mißbraucht die ſchönen Gaben u allerlei Allotria. Möge Euch der Kern, den hr ſoeben zu verſchmauſen gedachtet, nur keine zeibkneipen erzeugen und mindeſtens gebt fein acht, aß Ihr Euch an der harten Schale gewiſſer tauben Nüſſe die ſchönen Zähne nicht vergeblich ausbeißt. — Du, Jacob, gehſt jetzt und läßt Dich — das ath ich Dir — bei dieſer Bonne niemals wieder⸗ den; ſie iſt gar zu gelehrt und neugierig für gut für dergleichen Ecamen iſt.“ dem ferneren Verhör entſchlüpfen durfte, das ihn denn doch in der That weidlich abgehetzt. Auch war der Ton, den der mit geſchärfter Zungenſpitze geführte Diskurs zwiſchen den beiden anzunehmen begann, keine angemeſſene Ohrenweide für den ſubalternen Hausgenoſſen und ſo ließ er beſſer die beiden Ant poden ihr Zeugen⸗Duell unter vier Augen gegen einander auskämpfen. Indeſſen ſchien auch Frau Beate, in Folge ihres angekränkelten Bewußtſeins, den in dialektiſchen Waffen ihr weit überlegenen Schwager gern aus dem Wege gehen zu wollen und kündigte ihm dies mit den Worte an: „Am beſten, ich laſſe Euch mit Eurer Kathe⸗ derweisheit allein,“ und damit war ſie auch ſchon an der Thür; doch bat Geronimo mit ironiſcher Herzlichkeit, ihn noch für einige Augenblicke ihre intereſſante Gegenwart zu ſchenken. „Ich habe,“ ſagte er, „ſo ſelten das Ver⸗ gnügen, meine ſchöne Schwägerin unter vier Augen zu ſprechen und doch ſo manches auf dem Herzen, das ich Dir ſagen will. 5 5 (Fortſetzung folgt Mutterliebe. ö 5 (Berner⸗Oberländer Dialekt.) b N — 5 inen jungen Geigenbauer, der doch im Grunde zuuu Hei, wie der Burſche ſprang, froh, daß er f 5 E Muetter ſitzt am Bettli Vo ihrem chrankne Chind, Vergießt viel heißi Thräne Und briegget ſi faſt blind. Sie ſüfzt: So wie⸗n⸗es Liechtli Löͤſcht bal dys Lebe⸗n⸗ us; Wie einſam und wie trurig Und leer iſch's de im Hus!“ „De iſch's mit allne Freude, Mit allem Glück verby; De ma⸗n⸗ij o nit länger Hie meh am Lebe ſy.“ „Ach, tönt das Lycheglöggli Nit ſcho zum letzte G'leit? Ach, wie me's ſcho i Friedhof Mit „Tröſt di Gott!“ mer's treit! „Und wie⸗n⸗is i der Erde Scho tiefverſenkt mueß g'ſeh! Ach, git's ächt no für d'Muetter Und's Chind es Wiederg'ſeh?“ Uff d'Nacht voll Schmerz und Jammer, Voll Thräne und voll Noth, Foht's wieder a vo tage Im ſchöne Morgeroth. Und d'Muetter dankt und jublet: „Mys Liebſte, wo⸗n⸗i ha, Das luegt mi wieder heiter Und g'ſund und glücklich a!“ „O Chind, g'wüßt ha⸗n⸗is früeh Nit was die Liebi iſch! b Nie hätti's glaubt, wie jetze, Daß du ſo lieb mer biſch!“ Redacſſon, Drück und erlag don Pucherer 7 Melis Ladenburg. Alt S0 Fei begutac Athemn 2 Tieren 20 Lenedi! be, vaten ſorger uu de ee 0 n de e fl ud ui in gh dul f f. von ba. 5 her geltg GWdeder, ber Nabu dn Nagnbech we cn ein abe 9 Ir de. Sagt Handle. Pre Aurtheilha Det einzi dauhord⸗Magen — Einem Ru und Cohkäſe Laget ! 4 Geneigt — 7 aͤpeten ant an Pr. billgen