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Der „Reichsanzeiger“ eldet: Der Kaiſer hielt an das erſte Gardere⸗ giment zu Potsdam im Luſtgarten ſolgende An⸗ ſprache: Die preußiſche Armee begeht heute für die Theile, welche 1870 die erſte und zweite Arm ee bildeten, im Vereine mit den damals Uns verbün⸗ deten ſächſiſchen und heſſiſchen Truppen den zehn⸗ jährigen Jahrestag der ruhmreichen Schlacht von St. Privat⸗Gravelotte. Ich habe das erſte Garde⸗ regiment um mich berſammelt als das erſte Regi⸗ ment Meiner Armee nicht nur dem Range nach, ſondern weil es denſelben auf allen Schlachtfeldern der Neuzeit zu erkämpfen wußte. Ich erwarte, daß das Regiment ſtets dieſes Tages bewußt bleiben und dies in Krieg und Frieden bethätigen wird. Daher betrachte Ich es heute als Vertreter der ganzen Armee. Der ſchwer erkämpfte Sieg von St. Privat Gravelotte iſt der Wendepunkt zu den großen Erfolgen des Krieges von 1870 u. 1871 geworden, was man am Abend der Schlacht kaum ahnen konnte. Sie hat große und ſchmerzliche Opfer verlangt; Ich brauche in dieſem Kreiſe nur den Namen v. Röder zu nennen. Wir achten diejenigen Alle, welche ihr Leben hingaben zum Ruhme des Vaterlandes. (Bei dieſen Worten entplößte der Kaiſer das Haupt.) Nie wird in meinem Herzen die Dankbarkeit er⸗ löſchen für den Heldenmuth, die Tapferkeit, Hin⸗ gebung und Ausdauer, mit welcher die Armee ge⸗ fochten. Erneuert ſpreche Ich hiermit dieſe Aner⸗ kennung aus. Berlin den 18. Aug. Dem erſten deutſchen Militärbevollmächtigten in Petersburg, General- adjutant v. Werder, wurde der Alexander ⸗Newski⸗ Orden, einer der höchſten Orden Rußlands, ver⸗ liehen. Berlin den 19. Auguſt 1880. Unſere deutſche Kriegsflot te, ſo ſchreibt man der „A. Ztg.“ verfolgt langſam, aber mit großer Sicherheit und Stetigkeit den beſtimmten Plan ihrer Ver⸗ mehrung. So unternahm in den letzten Tagen von Kiel aus die dort früher vom Stapel gelaufene neue Korvette Blücher ihre weiteren Probefahrten, die ſehr befriedigend ausgefallen ſein ſollen, um dann wahrſcheinlich Ende dſs. Is. eine weitere Reiſe nach einer auswärtigen Statſon anzutreten. Dieſes Schiff ſchließt vorläufig die Reihe der 6 neuen großen Korvetten Bismark, Moltke, Gneiſenau, Stein, Stoſch und Blücher, welche wegen ihrer ſehr bedeutenden Schnelligkeit vorzugsweiſe zu Kreuzfahr⸗ ten in fernen Meeren beſtimmt ſind, wie z. B. die Korvette Bismark ſich jetzt an der Weſtküſte von Südamerika befindet. Der Rumpf dieſer Korvette iſt von Eiſen, die Schiffswände beſtehen aber aus einer doppelten Lage von Teakholz, auf dem dann der Zinkbeſchlag befeſtigt iſt. Sie führen alle volle Fregatten⸗Takelage, haben aber außerdem Schrauben mit einer indizirten Dampfkraft von 2500 Pferde⸗ kräften, daher ſie 15— 416 Knoten in der Stunde zurücklegen können. Ihre Länge beträgt 74, die Breite 13, die Tiefe 9 Meter, die Tragfähigkeit 2850 Tonnen. Die Armirung beſteht aus 16 Kanonen p. 15 Centimeter und die Beſatzung auf Kriegsfuß zählt an 370 Köpfe. Es ſind dieß äußerſt ſtattliche, auch dem Auge durch ihre hohe Takelage und den ſchlanken Rumpf ſehr wohlge⸗ fällige Fahrzeuge, die ungleich hübſcher als die plumpen eiſernen und durch ihre koloſſale Größe imponirenden Panzerſchiffe ausſehen. 1 i . 1 3 St. Petersburg den 18. Auguſt. Die Verhandlungen mit dem chineſiſchen Bevollmächtigten laſſen ſich gut an, nur fürchtet man hier die be⸗ kannten aſiatiſch⸗diplomatiſchen Winkelzüge und das abſichtliche Hinausziehen der Angelegenheit. Marquis Tſeng hat bis jetzt nur friedfertige Geſinnungen offenbart. — In dem nahe bei Niſchnei⸗Nowgorod gelegenen Flecken Putſcheſh vernichtete am 12. das Feuer 100 Kaufläden, 35 ſteinerne und 45 hölzerne Häuſer; die Urſache iſt wie gewöhnlich nicht be⸗ kannt. ruſſiſche Regierung habe alles Mögliche gethan, um der bulgar. Regierung und Allen, die ſie in Oſtru⸗ Ein Tel., welches an die Nowoje Wremja adreſſirt, von General Skobeljew eintraf, konſtatirt, daß er mit 600 Mann vor Geoktepe war, den Ort beſchoſſen hat und von 10,000 Toeke's erfolglos angegriffen wurde. Die Verluſte der Teke ſind nach Ausſagen der Spione ſehr bedeutend. Nach einem dem engl. Parlamente neueſtens vorgelegten Schriftwechſel betr. die unioniſtiſche Be⸗ wegung in Bulgarien und Oſtrumelien meldete Lord Dufferin aus St. Petersburg unterm 27. Juli, er habe bei dem Staatsrath v. Giers angefragt, ob der Ausbruch von Feindſeligkeiten in Albanien das Signal für eine bulgariſche R⸗volution in Oſtrume⸗ lien ſein würde? Giers habe hierauf erwidert, er glaube nicht, daß eine derartige Folge eintrete. Die melien beeinfluſſen könnte, eindringlich vorzuſtellen, daß es höchſt unklug wäre, einer der wichtigſten Beſtimmungen des Berliner Vertrags in dem Augen⸗ blicke zuwiderzuhandeln, wo die Mächte ſo große Anſtrengungen machten, die Durchführung der anderen Beſtimmungen des Vertrages zu ſichern. London den 18. Aug. Meldung des Reu⸗ ter, ſchen Bureaus aus Simla von heute. Ajub Khan beſetzte mit drei Diviſionen Poſitionen auf drei Seiten von Kandahar. Die letzte Brigade des Corps des Generals Stewart iſt unbeläſtigt in Gandamak eingetroffen. London den 18. Aug. Aus Quetta wird von geſtern gemeldet, daß Ajub Kahn begonnen habe, Kandahar zu beſchießen. Der Schaden ſei bis jetzt geringfügig. Verſchiedenes. + urg den 16. Aug. In der La briefbeſtellung nach Nekarhauſen tritt von heute ab inſofern eine verbeſſerte Aenderung ein, als die ſeither um 12 Uhr Mittags angefangene einmalige Beſtellung aufgehoben worden iſt; dafür aber zwei 7 der tyroler Geigenbauer in Cremona. Geſchichtliche Novelle von Fr. Clemens. (Fortſetzung). Jacob rückte ängſtlich auf ſeinem Stuhle hin und her. — Mas sollte er von dieſem verfänglichen Antrage denken? — Er hatte in der That keine Ahnung von der verſteckten Abſicht, denn was wußte denn ein unentweihter Sohn der Berge von den Leideuſchaften und Intriguen eines kokelten Weibes ? 11 — Er mußte ja doch aber auch jetzt wieder ant⸗ worten, das ließ ſchon die natürliche Achtung nicht anders zu, und ſomit würgte er die, einem inſtink⸗ tiven Rechtlichkeitsgefühle entſproſſene, ſehr unpaſſen⸗ de Autwort hervor: „Ich danke Euch, edle Frau, ich danke Euch herzlich. — Allein — ich bitt' Euch, ſeid darob nicht ungehalten — das Bild meiner lieben alten treuen Mutter lebt allzufriſch und lebendig noch in meiner Seele, als daß ich's rauswerfen und ver⸗ tilgen könnte,sund zwei Mütter haben drin nicht Raum beiſammen. Viel eher möcht es noch mit einer Schweſter angehen.“ Dabei aber ſah der arme geplagte Knabe fort⸗ während nach der Thür, nach deren Aufſchluß ſein ganzes Herz ſich ſehnte. So leichten Kaufs ließ ihn Frau Beate indeß nicht entſchlüpfen. Sie ſah ihn vielmehr lächelnd in ſeine ſchwarzbraunen Augen und ſprach: „Meinſt Du? — Nun wohl! — auch damit bin ich einverſtanden. Allein prüfe Dich einmal: — lönnteſt Du mich auch wohl wie Deine Schweſter lieben?“ — und dabei glänzten ihre Augen in einem ſo ſeltſam verführeriſchen Glanze, daß ein geübteres Auge als das unſeres Tyrolers dabei wohl an die Schlange denken können, als ſie die Frau Adam, geborene Eva, zu dem Apfelſchmaus ver⸗ führte. 5 Wer aber glauben möchte, daß unſer Joſef bei dem Anblick der Potiphar ganz kalt und theilnahm⸗ los geblieben wäre, der irrte denn doch; allein, der kleine geflügelte Bube mit dem verhängnißvollen mirs doch gerade als ob ich Flügek hätte und mit Euch und allen Lieben ſofort ſchnurſträcks in den Flitzbogen verbarg ſich ſchlau hinter den gefeiten Schweſternamen, und nicht ahnend, welcher Gefahr er ſich ſich ausſetzte, ergriff unſer endlich doch warm werdende Jocob, mit einer faſt ſo feurigen Haſt, als handele es ſich um eine Romeo⸗ und Julien⸗ Scene, ihre kleine, runde, glühende Hand, in der die Pulſe bis in die Fingerſpitzen klopften und rief mit einem Anflug von Pathos: „Ei, ganz gewiß kann ich das! — Ja, ich möchte darauf wetten, daß ich es längſt ſchon ge⸗ than; denn ſeht, Ihr waret ja allezeit ſo gut, ſo herzlich gut mit mir, daß ich es Euch nie werde vergelten können. — Allein — ich bitte, deutet es auch ja nicht ſchlimm, daß ich ſo frei und ungenirt mit Euch rede: allein — ich bin ja ohnehin ſchon ſo wunderſam glücklich heute, daß ich es gar nicht ſagen kann, von wegen, was die lieben guten Meiſter an mir gethan; Ihr werdet's wohl ſchon wiſſen, und nun kommt Euer liebevoller Antrag noch dazu — wie ſollte ich da nicht glücklich ſein! Iſt Himmel fliegen ſollte. — 1 (Fortſetzung folgt)