keit auf und präſentirt ſich in einem ſchlichten Civil⸗ anzuge. Graf Moltke, welcher weder Beſuch empfing noch abſtattete, iſt von ſeinem Neffen, dem Kreis⸗ gerichts⸗Referendar Fritz v. Moltke aus Magdeburg und einem Adjutanten in Civil begleitet. Der große Schlachtenlenker verläßt Wien bereits heute noch, um ſich zu einem drei- bis vierwöchentlichen Curgebrauche nach Iſchl, welchem eine Nachcur in Gaſtein folgen dürfte, zu begeben. Salon ichi, 13. Auguſt. Mittag 12 Uhr. In der Nacht zum 10. Auguſt brach hier ein wüthender Orkan aus, welcher auf der Linie Salonichi ⸗ Uskub vier theils hölzerne theils eiſerne Brücken zerſtörte. Eine gleichzeitige Ueberſchwemmung riß auch Strompfweiler weg. Die Telegraphen⸗ leitung war unterbrochen. Der Perſonenverkehr iſt auf mindeſtens acht Tage unmöglich. Die ganzen hier einmündenden Linien ſind devaſtirt; eine ſteht mit einzelnen Unterbrechungen total unter Waſſer. Salonichi den 14. Auguſt. Die engliſche Corvette „Falkon“ und eine ſranzöſiſche Corvette ſind heute hier eingelaufen. Man erwartet die Ankunft des öſterreichiſchen Kriegsſchiffes „Zrin ſowie einige deutſche und ſpaniſche Schiffe. Verſchiedenes. + Plankſtadt den 15 Aug. Nach einer Bekanntmachung Großh. Obereinnehmerei Schwetz⸗ ingen vom 8. d. Mts. wurde, Dank der vielen Be⸗ mühungen einzelner Tabakpflanzer aus den ver⸗ ſchiedenen Gemeinden des Amtsbezirks Schwetzingen, angeordnet, daß die Feſtſtellung der mindeſtens zur Verwiegung zu ſtellende Tabaksmenge durch Ge⸗ wichtsabſchätzung anſtatt Blätterzählung er⸗ folgt. Obwohl nun entgegen der geſetzlichen Beſtim⸗ mungen noch manche Erleichterung für den Tabak⸗ bei Führung der Centralmaßregeln über den Tabak⸗ bau, welche die Beſteuerung des Tabaks gewiß uicht beeinfluſſen, angeordnet werden könnte, können die Tabakpflanzer derjenigen Gemeinden bei denen die Gewichtsabſchätzung der Tabaksmenge erfolgt, der Großh. Zoll⸗ und Steuerbehörde nicht genug Dank ſagen für Beſeitigung der ſehr läſtigen und zeit⸗ raubenden Blätterzählung. f Den Tabakpflanzern dieſer Gemeinden kann nun nicht genug empfohlen werden bei Abſchätzung der Tabaksmenge auf dem Felde mit der Abſchätz⸗ ungscommiſſion in Verbindung zu treten, damit die Schätzung eine annähernd genane wird und ſich ſpäter bei der Abwägung des Dachreifen Tabaks keine große Differenzen herausſtellen, denn nur auf 95 — Frankfurt den 12. Auguſt. Herr Dünges, der Veranſtalter des Feuerwerks auf dem Turnfeſtplatz, iſt vorgeſtern aus dem Spitale entlaſſen, aber in Unterſuchungshaft genommen. Die Anklage gegen Dünges lautet auf fahrläſſige Tödtung. — Lübeck den 13. Aug. Heute früh 8 Uhr erfolgte auf dem Dampfer Hanſa im Hafen eine Benzin⸗Exploſion; das Schiff verbrannte, 7 Feuer⸗ leute und 5 Leute der Schiffmannſchaft wurden verwundet. — Ratibor den 14. Aug. Die Wolken⸗ brüche im Oppa⸗ und Zinnathale haben abermals ein großes Hochwaſſer herbeigeführt. Der Waſſer⸗ ſtand iſt hier 5 Meter. Die Niederungen ſind überſchwemmt, viele kaum getrocknete Wohnungen ſtehen wieder unter Waſſer. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Die Hochfluth läuft aber glücklicherweiſe raſch ab. Prag den 13. Aug. Bei Hlinsko iſt ein Woltenbruch niedergegangen; der Eiſenbahnverkehr iſt unterbrochen und eine große Ueberſchwemmung entſtanden; ſelbſt die Vorſtädte von Chrudim ſind überſchwemmt. — Paris den 12. Aug. In Vieux⸗Port bei Chatellerault im Vienne⸗Departement hat ſich ein ſchrecklicher Unglücksfall zugetragen. Ein Felz⸗ ſturz hat dort 2 Häußer verſchüttet. Mehr als 20 Perſonen liegen unter den Trümmern begraben; man hat ſchon 10 Leichen hervorgezogen. — In Lauſanne ſtürzte ſich am letzten Donnerstag von der 2. Gallerie des Thurmes der Kathedrale eine Dame auf das Straßenpflaſter herunter. Ueber die Uuglückliche, die gräßlich zer⸗ ſchmettert aufgehoben wurde, iſt nur ſoviel bekannt, daß ſie eine Fremde, d. h. Nichtſchweizerin iſt. pflanzer durch die Großh. Zoll⸗ und Steuerbehörde Gewerbliche und landwirthſchaftliche Ausſtellung des Pfalzgaues in Mannheim. 5 Mannheim den 14. Auguſt. Neu ausgeſtellt im Annex der Halle B zwei große weißſeidene Decken mit Stickereien aus China, die ſich durch das Feuer der Farben auszeichnen. Dieſelben ſind in Privatbeſitz; ebendaſelbſt ein größeres Oelgemälde von Profeſſor Hildebrand „Das kranke Kind“; dann ein Oelgemälde von Dutiné „Beim Wein“. Als höhere Gewinne für die mit der Pfalz⸗ gauausſtellung verbundene Verloſung ſind noch zwei weitere Zimmereinrichtungen angekauft, nämlich ein Wohnzimmer in Renaiſſance, Collectivausſtellung Mannheim, von Wahl, Baumann und Genoſſen, dieſe Weiſe kann uns die Gewichtsabſchätzung auf Jahre hinaus von der Großh. Zoll⸗ und Steuer⸗ behörde geführt werden. (Halle B Nr. 74) und ein Speiſezimmer in Re⸗ naiſſance von Arnold Wurz in Mannheim (Halle B Nr. 77.) — Das Publikum nimmt die in der Ausſtellung vorhandenen Zimmereinrichtungen fort dauernd mit großem Intereſſe in Augenſchein, zn deren paſſender Ausſchmückung die Munjffizenz ber ſchiedener Privatperſonen durch Ueberlaſſung bon 1 Gemälden u. drgl. in dankenswerther Weiſe beige⸗ igen tragen hat. 8 Dem unermüdlichen Eifer einzelner Commiſſon s. Mitglieder der Pfalzgauausſtellung gelingt es, täglich . 5 noch neue und interreſſante Gegenſtände auszuſpüren . und die glücklichen Beſitzer derſelben zu veranlaſſen, 10 ſolche vorübergehend zu Gemeingut zu machen. 1 1 3 Ein wirklich reizender Fund iſt das geben in Bau die Kunſthalle aufgenommene Bild der Großher⸗ 9 zogin Stepfanie, welches die hohe Frau in ihren 1 Jugendjahren vorſtellt. — Wenn ſich der Volg. le mund erzählt, daß dieſe Fürſtin Schönheit und 6 Liebenswürdigkeit in ſeltenem Grad bereinigte, ſo 0 war der betreffende Maler ſo glücklich, dies in dem 9 3 Bilde treffend zum Ausdruck zu bringen! Die ganze mochte — den Vortritt laſſen wollte, ergab ſich's, aß ſie es anders gemeint, denn zu Nicola ge⸗ wendet, ſprach ſie: f „Geht nur voraus, ich habe zuvor mit unſerem Tyroler ein Wort zu reden. — Geht nur, ſag ich; ört Ihr denn nicht. Der Jacob folgt Euch gleich nd holt Euch ſicher ein. — Nun? — Wirds?“ Dem Welſchen war's nicht recht, das ließ ſich aus dem Zögern ſchon entnehmen, doch endlich ging r brummend fort, aber auch der Tyroler murrte nnerlich, jedoch ließ er ſich's nicht merken und ſtellte ich der Donja zu Befehl. Dieſelbe verſuchte nun zuvörderſt, ob auch die Thür wohl geſchloſſen ſei, und that überhaupt ſehr eimlich; dann bat ſie den jungen Mann, Platz zu ehmen, ſetzte ſich neben ihn und begann! „Höre mich aufmerkſam an, mein Sohn: Ich weiß, daß Du in dieſem Hauſe zu Niemandem enes rechte Vertrauen haben kannſt, wie es ein Jüngling Deines Alters zu ſeinen Eltern oder Geſchwiſtern haben kann; höchſtens auch wohl zu einer Geliebten, von der aber hier natürlich noch eine Rede ſein kann. Sprich, habe ich nicht echt?“ Der arme Jacob ſaß wie auf Kohlen und wußte nicht, wo das hinaus wollte. Erſt ſah er die ſonderbare Frau mit großen Augen an, dann uch die Thür, als ob er ſagen wollte; ach wäreſt u doch lieber jenſeits als diesſeits derſelben. Es entſtand eine ängſtliche Pauſe, doch fühlte der junge Mann wohl, daß, wie Alles in der Welt, auch dieſe unwillkührliche Pauſe ihre Grenzen hoben muß, und daß auf die wunderliche Frage, ſo verfänglich ſie auch ſein mochte, doch jedenfalls eine Pflichtantwort nothwendig ſei. Sodann begann er ziemlich ſchüchtern: „Ich vertraue auf Gott und auf meine Red⸗ lichkeit, vermöge deren ich Niemanden kränke, Niemand ſchädige. Ueberdem habe ich meine edel⸗ müthigen Meiſter, die mir wohl wollen, und ſchließ⸗ lich meinen getreuen Freund Nicolo, auf den ich mich wie auf einen Fels verlaſſen kann, und damit hoffe ich auszukommen, ein Mehreres bedarf ich nicht.“ 85 1 Frau Beate war an eret Meinung, und gab ihm zu erwägen, daß ein junger alleinſtehender Mann, wäre er, eben, weil er ein Manu, eines weiblichen zartfühlenderes Gemüth bedürfe, in das er ohne Scheu gefahrlos ſich verſenken dürfe, um dadurch Kraft und Licht für ſeinen Lebensweg zu finden. — Ja, ſie nahm ſogar ſeine Hand, legte ſie in die ihrige, und ein leidlich ſanfter Druck war wohl geeignet, ihn darüber zu verſtändigen, wie herzlich gut ſie es mit ihm meine. Dann fuhr ſie fort: „Du biſt ſo kindlich noch, ſo ſchüchtern, darum komme ich Dir freundlich entgegen, und erlaube Dir, ja ich wünſche es ſogar, daß Du mich fortan als Ausführung zeigt eine künſtleriche Technik, die hicht 0 allein durch die Liebe zur Kunſt beſeelt erſcheint, 90 ſondern auch deutlich erkennen läßt, welche große 4 Verehrung für die große Dame in ihrer Umgebung 8 herrſchte. Ale di Das Centralcomite dankt die Ueberlaſſung dieſes reizenden Bildchens dem liebenswürdigen Enf⸗ — gegenkommen von Frl. Legrand in Mannheim,. f 5 a 1 1 Hrandels⸗Nachrichten. 1 Mannheim, 15. Auguſt. (Produkten⸗ 0 5 börſe) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe: (Per Kriege 100 Kilo. Preiſe in ,) 10 Weizen, pfälzer 22.— bis 23.— rufſiſcher Iich 24.— bis 24.50 Amerikaniſcher 25. — bis -. 9 ungariſcher —.— bis —.—. Neuer Spring 23.— 1 bis 23.25. Californiſcher Weizen 19.50 bis 20.50. 0 Roggen, pfälzer 19.— bis 19.25. ruſſiſcher 17.50, Sehen bis 17.75. franz. — .— bis —.—. amerikaniſcher de —.— bis —.—. Gerſte hieſiger Geg. 17.— bis be 17.50. pfälzer 17.50 bis —.—. ungar. — H bis —.—. Hafer badiſcher 14.50 bis 14.75. Ale württemberg. Alp 15.50 bis —.—. ruſſiſchenr —.— bis ——. Kernen 22.75 bis 23.25. Bohnen 25.— bis 27.— Linſen —.— bis —.— Wicken 17.50. bis —.—. Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 27.50 bis —.— 5 ungar. —.— bis —.—., Kleeſamen deutſcher e bon 1. Sorte — — bis —.—. 2. Sorte —.— bis . 6 —.—. Provencer —.— bis —.—. Luzerner ang —.— bis —.—. Esparſette —.— bis- d enn Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack N Nr. 0. Nr. I. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4. 38.50 35.— 34.— 31.— 27.50, — — Deine Mutter betrachteſt, zu der Du Vertrauen 0 haben darfſt, und in deren treuen Bruſt Du Deinen cht 5 Kammer, wie Deine Freuden ſorglos niederlegen e s außer darfſt. 1 Troſtes worte. — — Ein ſel'ger Troſt in dunklen Stunden, Wenn jeder and're Troſt gebricht, Wird im Verheißungswort gefunden: „Der Herr verläßt die Seinen nichl! Wie an dem Stamm die ſchwachen Ranken 5 Hinan ſich ſchlingen, ſo erhebt An dieſem ſel'gen Troſtgedanken 5 Sor Das gläub'ge Herz ſich, neu belebt. Und wie zur Heimat aus der Ferne Blickt aufwärts dann voll Zubverſicht Das Auge zum Gefild der Sterne — Und ſtill im Herzen wird's und licht, Der Schmerz verſtummt, das Zagen weiche Es iſt, als wenn im Geiſt die Hand ſind Ein lieber treuer Vater reichet g 5 Dem Kind', verwaiſt im fremden Land, ich Freimann. 2 g aus d Redackion, Druck und Verlag don Wucherer 7 elt „0 Ladenburg.