ür Ladenburg und Schriesheim. 10 1 i Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! WM. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. ercl . oſtproviſion. 5 50 a Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 50 paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende 50 Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 50 nehmen Inſerate für uns an. „00 N 7 50 Nr. 66. Mittwoch, den 18. Auguſt 1880. 50 5 Volitiſche Aeberſicht. geliefert, daß die Republik gerade ſo gut Orden und Deutſchland. 1 f N Auszeichnungen zu verleihen vermag, wie die Berlin. Der preuß. Landwirthſchaftsminiſter nb Die Zuſammenkunft der Kaiſer von Deutſch⸗ Monarchie. Eine ziemlich ſonderbare Sprache hat Lucius berichtete dem Kaſſer in Babelsberg am 13. urg. land und Oeſtreich in Iſchl hat neuerdings den Monſieur Gambetta bei dem zu Ehren der repu⸗ über die Ernteausſichten, welche bis vor kurzem er⸗ Beweis gegeben, daß das politiſche Bündniß, welches Miau Preſſe gegebenen Souper geführt. Sein freulich waren, aber jetzt durch Wetterſchaden ernſt⸗ die Kanzler der beiden Staaten geſchloſſen, den per⸗ Ausſpruch, daß man nicht nach einem blutigen Neale lich getrübt ſcheinen. Der Kaiſer, ſo wird berichtet, 79. ſönlichen Gefühlen der Monarchen durchaus ent-] ſuchen, ſondern dasjenige, „was von Frankreich ſei namentlich über die erneute Heimsuchung Ober⸗ ſpricht. Allgemein wird die Herzlichkeit betont, die übrig ſei, erhalten müſſe, damit man auf die Zu⸗ ſchleſiens ergriffen und habe angeordnet, daß ſchleu⸗ in dem Verkehr zwiſchen der öſtreichiſchen Kaiſer⸗ kunft rechnen und wiſſen könne, „ob es hienieden] nigſt Vorſchläge zur Abhülfe gemacht werden ſollen. 3,00 familie und dem Kaiſer Wilhelm zu Tage trat und en rechter Zeit ſich einſtellende Gerechtigkeit gebe“, Man glaubt, daß eine neue Nothſtandsvorlage dem 2,50 vorzüglich bemerkt wurde die hohe Aufmerkſamkeit, iſt ein zu deutlicher Wink, als daß er mißverſtanden] preußiſchen Landtage zugehen wird, vielleicht auch 2,00 welche die Kaiſerin Eliſabeth ihrem illuſtren Gaſte 10 0 könnte. Man betrachtet in Frankreich nur eine nachträgliche Genehmigung unvermeidlicher 2,25 bewies. Wir heben dies hervor, weil es noch nicht Gambetta als den „Mann der Zukunft! — er ſofortiger Ausgaben. Inzwiſchen heißt es, daß die 2,00 gar zu diele Jahre ſind, wo die Kaiſerin von] darf ſich ſchmeicheln dieſer Zulunfts⸗Apoſtel, daß ſein] Oderregulirung energiſcher als bisher betrieben wer⸗ 1,00 Oeſtreich ſich gefliſſentlich ferne vom Hoflager hielt, Thun und Treiben auch in Deutschland mit großer] den ſoll und die öſtreichiſche Regierung angegangen 10,50 wenn Kaiſer Wilhelm an dieſem zu Beſuch weilte. Aufmerkſamkeit verfolgt wird. worden ſei, auch auf ihrem Gebiete die betr. Ar⸗ 10,00 (Ar erinnern nur an die Viſtte, welche der Kaiſer[ „Die Eng länder ſtecken ihre Naſe bekanntlich beiten zu beſchleunigen. 9,75 im Jahre 1873, begleitet von dem Fürſten Bismark, ul Abes. Wo es auf Goltes Erdboden Etwas gibt, Köln den 14. Auguſt. Die Domthürme ſind anläßlich der Weltausſtellung dem Kaiſer von Oeſt⸗ ſind ſie dabei und ihre Fußſpuren ſind ſtets in allen fertig, der Bau ſſt vollendet, die Stadt iſt beflaggt. get. reich machte, damals verließ die Kaiſerin kurz vor fünf Welttheilen ſichtbar. Sie haben die Marotte, Damit iſt ein Werk vollendet worden, zu welchem der Ankunft des Kaiſers Wilhelm in abſichtlich auf⸗ überall ſich einzumiſchen, ſchreien aber Zeter und vor 632 Jahren am 14. Auguſt, alſo im Jahre bung fälliger Weiſe Wien und kehtte nicht früher dahin W 4 ein Anderer ſich um ihre Affairen 1248, der Grundstein gelegt wurde. . murück, als bis die deutſche Gäſte wieder abgereſt] kümmert. Mit Ausnahme Rußlands und hie un Das Schiff „Ariadne,“ 8 Geſchütze, Comman⸗ waren.) Das iſt nun auch anders geworden, die Politik der geſunden Vernunft hat auch am öſtreichi⸗ 929 ſchen Kaiſerhofe den Sieg errungen und gleichwie die Völker ſehen auch die Monarchen beider Staaten in dem geſchloſſenen Bündniſſe die ſicherſte und verkauft dauerhafteſte Friedens⸗Bürgſchaft. gar, Kinder Das muß man geſtehen, die franzöͤſiſche Regierung verſteht es, Propaganda für die Repu⸗ en ⸗Ketagt, blik zu machen. Der Ausflug des Präſidenten Grevy d ſehe eu nach Cherbourg iſt von hoher politiſcher Bedeutung, denn durch ihn wurde den Monarchiſten wiederum el. eine Stütze wankend gemacht. Die Stadt Cher⸗ — bourg ſelbſt war bis nun royaliſtiſch, mehr aber noch war dies die franzöſiſche Marne. Die Wand⸗ lung in der Geſinnung der erſteren haben die letzten Generalrathswahlen ſchon deutlich gezeigt, die Ge⸗ * . 1 da Amerikas hat nun kein Reich Luſt, ſich in die engliſchen Händel zu miſchen, allein das verſchlägt nicht, daß die Niederlage, welche die Britten in Afghaniſtan erlitten, faſt überall mit Befriedigung aufgenommen wurde. Herr Gladſtone hat es eben verſtanden, während der kurzen Zeit ſeiner Regierung die engliſche Politik derart mißliebig zu machen, daß man geradezu froh iſt, den Uebermuth John Bull's etwas gedämpft zu ſehen. Und ſie hätten wahrlich gar keine Urſache, dieſe Herren Engländer, über⸗ müthig zu ſein; ein Blick auf das grenzenloſe Elend in Irland ſollte ihnen genügen, in ſich zu gehen. Aber, das gibts nicht. Man debattirt im Parla⸗ ment fort und fort über die Nothlage in Irland und ſchickt inzwiſchen, um derſelben „abzuhelfen“ — Soldaten nach der „grünen Inſel.“ Mit Pulver und Blei kann man freilich jeden hungernden Magen total kuriren! EFPPFPFFCTCCTCTCCCCCCCTCCCcCTVTVVTGGVTVT—T—T——T—T—T—TTTTT dant Corvetten⸗Copitän Freiherr v. Hollen, iſt bei Valparaiſo eingetroffen und das Schiff „Hanſa,“ 8 Geſchütze, Commandant Corvetten⸗Capitän Heusner, hat von Valparaiſo die Heimreiſe über Montevideo angetreten. Kaiſerslautern den 15. Aug. Zur Vor⸗ feier des 700jährigen Regierungsjubiläums des Hauſes Wittelsbach findet am Sonntag den 22. dſs. Mts. die feierliche Eröffnung des Pfälziſchen Gewerbe⸗Muſeums Vormittags 11 Uhr programm⸗ mäßig ſtatt. 55 Ausland. Wien, 12. Auguſt. Geſtern iſt der deutſche Feldmarſchall Graf Moltke in Wien angekommen und hat im zweiten Stockwerke des Hotel Munſch zwei einfache Zimmer bezogen. Der „große Schweiger“ tritt mit der ihm eigenen Anſpruchsloſig⸗ 3995 ſinnungsänderung in der letzteren dürfte wohl bald 2 ich zu Tage treten, hat doch Grevy den Beweis E. euilleton. n 1. Jacob Stainer, melden. 5 itut der tyroler Geigenbauer in Cremona. 5 Geſchichtliche Novelle von Fr. Clemens. 10 (Fortſetzung). Es gehörte aber in der That die fromme leichtgläubige Unbefangenheit eines ſolchen jugendlich deutſchen Gemüths, wie das unſeres Tyrolers, dazu, um in dieſer übertriebenen Freundlichkeit nicht etwas Anrüchtiges zu finden; vielmehr drückte er den ſchweifwedelnden Fuchs gemüthlich an ſein Herz und cajolirten ihn obendrein noch mit den Worten: „Ich weiß es ja, Du, mein edler treuer Freund! Allein, laſſen wir das! Komm nun; der Böſewicht, wer er auch ſein mag, er ſoll die Luſt uns nicht verbittern, die mir die lieben, guten Meiſter⸗Brüder 5 ſoeben im Dienſt der edlen Kunſt bereitet haben. Ich bin zu ſelig, zu vergnügt, um andern, bittern Gefühlen Raum zu geben. — Ich bin ſo ſeltſam weich, dabei ſo fromm gefinnt, daß ich in dieſem Augenblicke, wie Dich, ſelbſt meinen Todfeind um⸗ armen und vergeben könnte, was er Ruchloſes an mir gethan, und mehr noch, was er geplant zu thun — Komm, Freund, komm mit mir, damit wir uns vereint der ſchönen, weihevollen Stunden freuen mögen.“ Hätte nun ein Dritter, Unbefangener, als der in Freude ganz aufgelöſte Stainer, als Zeuge dieſer Scene beigewohnt, ſo hätte er bemerken können, und vielleicht bemerkt haben, wie Nicola mehrfach ver⸗ ſtohlene, Grimm erfüllte Blicke auf das Päckchen Holz geworfen, das ſcheinbar unbeachtet dalag, ob⸗ wohl es doch im Grunde der eigentliche Focus der freudigen Erregung des jungen Mannes war. — Wohl ahnte der Welſche die Bedeutung, die daran ſich knüpfte, und gern hätte der hämiſche Neider es am erſten beſten Herde in Rauch aufgehen ſehen, doch konnte er den Groll, der ihn beſeelte, vor der Hand nicht anders Ausdruck geben, als daß er das Päckchen, das auf einem Stuhle lag, wie ganz von ungefähr und zufällig zur Erde ſtreifte, und dann als er es wiede inwarf und „Was ſoll das Holz?“ — „Ei, Freund,“ ſprach Jacob, „ahnſt Du denn nichts? Gerade an dieſes unſcheinbare Holz knüpft ſich ja meine Freude. — Was meinſt Du denn? Die Meiſter habens mir verehrt, damit, was ich gelernt und was als Geigenbauer ich vermag, daran bekunden möge. Was ich daraus ſchaffe, iſt fürs ganze Leben; und inne werden ſollſt Du, Fieund, daß Dein Tyroler Bub' zwei Hände hat, die ſich gewaſchen haben. Ja, ja! ſchau mich nur ſo ver⸗ wundert an: ich werde Euch eine Geige daraus zuſammen bauen, daran die Engel im Himmel ihre Freude haben ſollen; gieb Acht! Doch nun iſt es der Rede mehr ſchon als genug; komm, Freund, wir wollen ſogleich ſelbander den Segen ſprechen über dieſes Holz.“ Nicolo zerkaute heimlich einen Fluch zwiſchen ſeinen gelben Zähnen, doch wehrte er — ſchnell wieder gefaßt — nicht, daß Jacob ihn am Arme ergriff, um brüderlich umſchlungen mit ihm abzu⸗ trollen. Eben aber in der Thür trat Frau Beate, des Antonio jugendliche Ehegeſpons, ihnen entgegen, und als man ihr — wie ſichs nicht anders ziemen