mit 953 Pilgern an Bord bei Kap Gardafui ge⸗ ſcheitert. Von Allen wurden nur der Kapitän, ſeine Frau, drei Offiziere und 16 Eingeborne ge⸗ rettet; dieſeben ſind hier angekommen. Gewerbliche und landwirtßhſchaftlich Ausſtellung des Pfalzgaues in . Mannheim. 8 ſtannheim den 12. Auguſt. uswärtige, welche die Pfalzgau⸗Ausſtellung an einem Sonntag beſuchen wollen, erlauben wir uns darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie am nächſten Sonntag den 15. Auguſt, damit auch den Beſuch des großes Concertes verbinden können, welches der pfälziſche Sängerbund an dieſem Tage in einer eigens dazu erbauten großen Halle in Ludwigshafen gibt. Das Concert beginnt halb 2 Uhr Mittags; die erſte Hauptprobe fängt ſchon am Samstag Abends halb 7 Uhr, die zweite am Sonn⸗ tag Morgens 8 Uhr an. — Ferner findet an dem⸗ ſelben Sonntag Nachmittags 3 Uhr nach Schluß des Concertes die dritte oberrheiniſche Regatte im Mannheimer neuen Rheinhafen ſtatt. An dieſer betheiligen ſich der Bonner Ruderclub, der Kölner Ruderverein Union, die Coblenzer Rudergeſellſchaft, die Frankfurter Rudergeſellſchaft Germania, der Frankfurter Ruderverein, der Heilbronner Ruder⸗ verein, der Karlsruher Ruderclub Salamander, der Mainzer Ruderclub, der Mainzer Ruderverein, die Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine, der Offenbacher Ruderberein, die Sachſenhauſer Rudergeſellſchaft, der Würzburger Ruderverein, endlich von Mannheim der Ruderclub, die Rudergeſellſchaft und der Ruder⸗ verein Amicitia. Abends 8 Uhr iſt Banket im Ballhaus, bei welchem die Vertheilung der Preiſe an die Sieger im Wettrudern vor ſich geht. — Für die mit der Ausſtellung verbundene Verlooſung iſt als erſter Gewinn (Werth 6000 M.) das ſogen. Fürſtenzimmer (Zimmereinrichtung von Bürck in Mannheim) angekauft, dann als einer der nächſthohen Gewinne ein Brillantſchmuck von 15 in Mannheim (Broche, Ohringe und Arm⸗ ring. 5 3 Verſchiedenes. e Ludwigshafen den 10. Auguſt. VI. Pfälz. Sängerfeſt. Wie ſchon früher mitgetheilt wurde, wird Herr Wilhelm Speidel, kgl. Profeſſor der Muſik aus Stuttgart, die Leitung des dies⸗ maligen Sängerfeſtes übernehmen. Auf ergangene Einladung haben nun auch Herr Georg Vierling, kgl. Mufikdirector aus Berlin und Herr Friedrich Gernsheim, Kapellmeiſter in Rotterdam, ihre per⸗ ſönliche Theilnahme am Sängerfeſte zugeſagt und werden beide auf Wunſch des Feſtdirigenten ihre Kompoſitionen „Schlachtruf“ und „Salamis“ ſelbſt dirigiren. Bekannklich iſt Vierling in Frankenthal, Gernsbach in Worms geboren und die Feſtbeſucher erhalten ſomit Gelegenheit, drei in der muſtkaliſchen Welt hochſtehende Componiſten perſönlich und aus ihren Werken kennen zu lernen. — Berlin den 7. Auguſt. Bei einer geſtern abgehaltenen Verſammlung von Kaufleuten wurde als thatſächlich behauptet, daß in Berlin momentan 13,000 Handlungsgehülfen ohne Stelle ſind. Die Aelteſten der hieſigen Kaufmannſchaft haben ſich be⸗ reit erklärt, Mittel und Wege an die Hand zu geben, um unter thätiger Mitwirkung der Prinzipale einen Hilfsfond zuſammenzubringen. Poſen den 11. Aug. Laut Bekannt machung des Polizeipräſidenten Standy iſt die Proßna auf ſehr weite Strecken hin über ihre Ufer getreten; in Folge deſſen ſind die anſtoßenden Felder ſämmtlich uͤberſchmemmt und alles Getreide von den Fluthen fortgeführt. Es werden auch ſehr große lleber⸗ ſchwemmungen durch die Warthe befürchtet. (Geſtörte Felddienſtübungen) Aus Dinsheim ſchreibt man unterm 26. v. M. dem „Molsh. Kreisbl.“: „Verfloſſenen Freitag in der Frühe machten die bei uns einquatirten Soldaten des 126 Infanterie-Regiments Felddienſtübungen. Eine Abtheilung von circa fünfzehn Mann in voller Kriegsausrüſtung bewegte ſich auf der großen Straße, als von der entgegengeſetzten Richtung der Kuhhirte ſich mit ſeiner Heerde näherte. Die grellrothe Farbe an den Uniformen ſchien den Sultan der Heerde — einen ſtaatlichen Stier — gereizt zu haben, denn plötzlich ſah ſich das Häufchen Soldaten attackirt und auch gleich einen der Kameraden 5 — 6 Meter hoch in die Luft fliegen. Der Stier hatte denſelben mit ſeinen Hörnern an der Patrontaſche gepackt und wie ein Ball in die Höhe geſchleudert. Beim Sturze erlitt der betreffende Soldat nicht unbedeutende Verletzungen am Kopfe, ſo daß der⸗ ſelbe auf einem Wagen nach Straßburg transpor⸗ tirt werden mußte. Nur mit vieler Mühe gelang es, den gereizten Stier hinwegzubringen.“ 5 Eingeſandt. 5 5 Wie kann dem unnöthigen, ruheſtörenden Peitſchengeknall unſerer Fuhrwerker geſteuert werden? Mit einer wahren Virtuoſität werden in letzter Zeit in unſern engen Straßen dieſe Lärmübungen ausgeführt, wodurch Kranke beunruhigt, Kinder aus dem Schlafe aufgeſchreckt werden, überhaupt das Ohr beläſtigt wird. Literariſches. Deutſches Jamilienbölatt. Vierteljährlich 1 Mk. 60 Pfg. — In Heften zu 50 Pfg. Verlag von J. H. Schorer in Berlin. tr. 31 und 32 enthalten außer der Fortſetzung des Romanes „Luckhardt und Söhne“ von E. Lenneck auch den Anfang einer neuen Novelle „Der Steppenkönig“ von F. Wicken 17.50. bis Schiftorn. Feruer: Ueber Frauennamen und ihre Bedeutung, 5 Lilie. Das unterirdiſche Berlin. 55 Ferdinand Pflug. Mit 2 großen Abbildungen. — Eine geheimnißvolle Kraft im Dienſte der Menſchheit. Von G. v. M. — old Cheese House Von B. Manfred. — Am Schachbrett. Novellette von E. Salm. — Die Geſellſchaft des Heidelberger „Engeren.“ Nach Privatmittheilungen bon Joſef Victor v. Scheffel und ſeinen Freunden v. R. Falck. Mit Vignette und einem Gedichte „Widmung“ von B. p. Scheffel. — Die Ammeninduſtrie in Frankreich. Ein Sittenbild aus den Verhandlungen des internationalen Kongreſſes für Geſundheitspflege zu Paris. Von Geheim⸗ rath C. Finkelnburg. — Pariſer Nevolutionsfeſte. Von Richard Freihold. — Die Kranke am Fenſter. Gedicht von Julius Lohmeyer. — Im Grünen. Gedicht von A. Fe. Die Plauderecke iſt auch diesmal wieder ſehr intereſſant und mannigfach und enthält: Die Verödung in der Natur, Von Karl Wartenburg. — Fauſt⸗Literatur. — Parlamentsbe⸗ ri te per Telephon. Der Blitz und die Phyltoxerg vastatrix. — Neuer Blumentopf. — Tabak, ein Conſer⸗ vator der Zähne. Ein königliches Handbillet. — Die größte Brücke in Europa — Muſikali ſche Selbſtkritik. — Ein deutſches Gedicht ins Muſikaliſche übertragen von Saint Saens. — Eine Bismarks⸗Anekdote. — Vier Fakultäten und vier — Töchter. — Die höchſten Bauwerke der Erde, — Zur Statiſtil der Ehe. — Gefundenes und Gedachtes. — Der Schädel des Philoſophen. — Friſch, frei, fromm, froh und ſpeculativ in Amerika. Grünes Gras als Papier⸗Rohſtoff. Chineſiſches Ceremoniell. — Eite praktiſche Fenſter einrichtung — Ambulantes Operations kabinet. — Neptunit. — Ueber den Einfluß des elektriſchen Lichtes auf das Wachsthum der Pflanzen. — Der Anker vom Schiffe des Columbus. — Vor dreihundert Jahren. Mit 2 Abbildungen. — Räthſel. Kunſtblätt er in Holzſchnitt: Am Schachbrett. Von C. Naumann. — Im Grünen. Nach einem Gemälde von Fritz Aug. Kaulbach. — „Ein Hundewetter!“ Nach dem Gemälde von H. Kotſchenreiter. — Für Sopran und Alt. Aus der Skizzenmappe von G. Süs. Ein Abonnement auf das „Deutſche Familienblatt“ iſt jedermann auf's wärmſte zu empfehlen. Handels⸗Nachrichten. Mannheim, 5. Auguſt. (Produkten⸗ börſe) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in ) Weizen, pfälzer 22.— bis 23.— rufſiſcher 24.— bis 24.50 Amerikaniſcher 25.— bis —.— ungariſcher —.— bis —.—. Neuer Spring 23.— bis 23.25. Californiſcher Weizen 19.50 bis 20.50. Roggen, pfälzer 19.— bis 19.25. ruſſiſcher 17.50. bis 17.75. franz. —— bis —.—. amerikaniſcher —.— bis —.—. Gerſte hieſiger Geg. 17.— bis 17.50. pfälzer 17.50 bis —.—. ungar. bis —.—. Hafer badiſcher⸗ 14.50 bis 14.75. württemberg. Alp 15.50 bis —.—. ruſſiſcher bis Kernen 22.75 bis 23.25. Bohnen 25.— bis 27.— Linſen —.— bis —.— Erbſen bis Kohlreps, deutſcher 27.50 bis —.—. ungar. —.— bis Kleeſamen deutſcher 1. Sorte — — bis —.—. 2. Sorte —.— bis Provencer —.— bis Luzerner —.— bis —.—. Esparſette —.— bis —.—. —— — —.— — zugekehrt, und ſein Eintreten von jenem nicht be⸗ merkt worden war, einen Augenblick unſchlüſſig ſchien, ob er bleiben oder heimlich wieder davon ſchleichen ſolle. Da indeß in dieſem Moment Stainer eine Wendung ſeines Kopfes ausführte und in Folge deſſen den Eingetretenen zu Geſicht bekam, eilte dieſer ihm mit einer grimaſſaliſchen oder ſogenannten Katzenfreundlichkeit entgegen, ſeine eigentlichen Ge⸗ danken aber lagen in dem ihm unwillkürlich ent⸗ ſchlüpften Worten zu Tage. „Wie? Du lebſt? — —“ damit aber trat auch ſofort das Bewußtſein der Unvorſichtigkeit in ihm auf, denn ſchnell verbeſſerte er ſich: „Ei, was rede ich denn! ich wollte ſagen: Hier treffe ich Dich, und zwar allein, und in Ge⸗ danken tief verſunken? Was iſt denn mit Dir vor⸗ gegangen lieber Freund?“ 5 Dem kindlich argloſen Knaben gebrach es leicht glaublich an Scharfsinn, das auffällige Betragen und die ſtark prononcirten erſten Worte des welſchen Intriguanten auf unlautere Motive zurückzuführen, und mit dem Ausdrucke unverfälſchter Herzlichkeit ihm entgegeneilend, drückte er dem vermeinten Freunde ſeine Freude darüber aus, daß er Jemand finde und habe, dem er ſeine unnennbafe Freude über, die ihm widerfahrene Gunſt der Meiſter⸗Brüder einerſeits, anderſeits aber auch über die ihm nächt⸗ lich bedrohende Gefahr, die auf einen verſteckten Feind zurückgeführt werden müſſe, mittheilen könne. Nicola war natürlich in jeder Beziehung ganz außerordentlich erſtaunt, nicht ſowohl über den er⸗ freulichen Theil der Botſchaft, denn das, meinte er, ſei bei den großen Anlagen und Fähigkeiten des Freundes ſelbſtverſtändlich; der mörderiſche Angriff aber brachte ihn ganz aus dem Häuschen, und wunderte er ſich ſonderbar darüber, daß er noch keine Silbe über dieſes — boshafte — Attentat ver⸗ nommen habe. Hier trat ihm aber nun eine Bemerkung des ſonſt ganz argloſen jungen Freundes entgegen, in⸗ dem ihm derſelbe die Frage einwarf: „Nichts davon vernommen? Ei das iſt wunder⸗ lich; und doch ſchienſt Du bei Deinem Eintritt ſehr erſtaunt, daß ich noch lebe — 2 Wie reimt denn ſich das?“ Drob ſchien der Welſche nun ſehr perplex und haſchte einen Augenblick nach einer Lüge, wie die Schwalbe nach der Mücke. Sie fiel aber kläglich genug aus, denn er wußte nichts anders als das Surrogat einer Ausrede hervorzubringen: „Ach ja! ganz recht! ja wohl! jetzt erinnere ich mich, beiläufig hörte ich allerdings davon reden, als ich dieſes Haus betrat. Ach, Du glaubſt es nicht, wie confus mein Kopf iſt. Der ſchlechte Wein; die tollen Lieder; nein, es iſt doch nichts mit dieſen Schwärmereien bei Nacht; den beſten, den liebſten Freund hätte es mich faſt gekoſtet; es iſt zu toll! Ei wäre ich doch nur daheim geweſen, mit meinem Leben hätte ich dich beſchützt! und da⸗ bei legte der Schelm ſeinen Arm um Stainers Nacken und küßte ihm die Stirn. 1 FFortſetzung folgt). Kopf und Herz. Vom Herzen in den Kopf hinein, Vom Kopfe nach dem Herzen, a Im Bothewechſel aus und ein Zieh'n Freude oder Schmerzen; Der Kopf will immer klügeln, Das Herz läßt ſich nicht zügeln Und fliegt mit vollen Flügeln Friſch in die Welt hinein. Bothſchafter ſendet hin und her Die fürſtliche Verwandtſchaft, An beiden Höfen wird oft ſchwer Die Arbeit der Geſandtſchaft; Sie wechſeln immer Bothen Und Telegraphennoten, Doch, was der Kopf geboten, Das Herz ſagt meiſtens „nein!“ Wohl dem, bei welchem allbereits Die Höfe harmoniren! Wo Kopf und Herz ſich beider Nicht brauchen zu geniren Wo dieſe beiden Staaten Vor allen ihren Thaten In Frieden ſich berathen, Da muß der Himmel ſein! ſeits Redaction, Druck und Verlag von Wucherer T oliſer Ladenburg. N dem Protec Geöff Arpreis⸗Erm age 3 2 ee. Local. Aägeführt 99. . U ait dere we de Dar . Ein v hochgeehtten 0