Aarfiaßſg uhrfohg de, ferner Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Schriesheim. 5 uh tft Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. 5 Inſerate, welche am Tage bor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Samſtag, den 7. Auguſt 1880. ei an die ringen, lz hen werde, al nehmen Inſerate für uns an. bmiſtonet z Nr. 63. ing berſchh ohlenlefen * Deutſchland. . Mtz, Berlin den 2. Auguſt. Die neueſten Nach⸗ 3 Uhr richten aus Gaſtein beſtätigen, daß das Befinden oſelbſt ung des Kaiſers vortrefflich iſt. Das günſtige Wetter ng der E (neueſtens übrigens viel Regen und auf den Höhen Schnee) im Berein mit der friſchen Alpenluft ge⸗ uli 1880 ſtatten dem Kaiſer, täglich Spaziergänge und Aus⸗ . fahrten unternehmen zu können. Am 9. Auguſt . wird die Abreiſe erfolgen, zunächſt zur Fürſtin Brehn. Hohenlohe⸗Schillingsfürſt in Auſſee und alsdann — zum Beſuche des Kaiſers Franz Joſef nach Iſchl. Von dort gedenkt der Kaiſer direkt nach Berlin je (Babelsberg) zurückzukehren. jerung 1 1 a Aus Kiſſingen berichtet ein Freund der obige Heck Nat. Ztg. über den Aufenthalt des Reich s⸗ gut, Hohn kanzlers und faßt ſeine Beobachtungen wie ſolgt 50 per 100 zuſammen: Fürſt Bismark ſieht merkwürdig gut nnimmt un aus, iſt den Morgen über wie verlautet, mit Auskunft Steuerplanen beſchäftigt,, hat täglich mehrere Per⸗ Agent ſonen zu Tiſch, fährt vielfach ſpazieren in den blauen bmacher. k. Equipagen und iſt eng von offenen und geheimen Y Poliziſten bewacht. 0 Berlin. Da gegenwärtig die Herbſtprüf⸗ — ungen zu dem einjährigen freiwilligen Militärdienſte Mi. 1 — bevorſtehen, ſo ſei auf eine weniger bekannte Vor⸗ „ 1 10 ſchrift der Erſatzordnung hingewieſen, wonach von „ 12 dem Nachweiſe der wiſſentſchaftlichen Befähigung „ 190 befreit werden können und dennoch zum einjährigen „ 140 Dienſte zugelaſſen werden: Junge Leute, welche „ 1.50 ſich in einem Zweige der Wiſſenſchaft oder Kunſt „ 1 50 oder in einer anderen. dem Gemeinweſen zu gute „ 150 kommenden Thätigkeit beſonders auszeichnen; kunſt⸗ „ 1 00 verſtändliche und mechaniſche Arbeiter, welche in der „ 1 60 Art ihrer Thätigkeit Hervorragendes leiſten; endlich 1 zu Kunſtleiſtungen angeſtellte Mitglieder landesherr⸗ licher Bühnen. Dieſe Beſtimmungen gelten im Schuldenlaſt. Man nennt eine ſehr hohe Summe, die ſich zum größten Theil aus Darlehen zuſammen⸗ ſetzen ſoll, welche Haſſelmann bis in die jüngſte Zeit hinein von kleinen Leuten empfangen hatte. Nun hat ſich der ehrenwehrte „Arbeiterfreund“ in aller Stille unſichtbar gemacht und ſeine leicht⸗ gläubigen Freunde haben das Nachſehen. Es liegt in dieſer Thatſache eine bittere Ironie. Hoffenk⸗ lich werden die Arbeiter aus dieſer Lehre wirklich Nutzen ziehen und ernſtlich über dieſes fluchartige Entweichen ihres einſtigen Führers nachdenken.“ — Mit dem 1. April k. J., dem Zeitpunkte, mit welchem das neue Militärgeſetz in Kraft tritt, wird auch eine groͤßere Truppenverlegung ſtattfinden, da die neugebildeten Truppentheile unterzubringen ſind. Der Dislokationsplan iſt, wie es heißt, ſchon vollſtändig feſtgeſtellt, ſo daß die Neuerung ohne jede Schwierigkeit zu gegebener Zeit in Leben treten kann. 4. Auguſt. Da die Pforte unter der Hand erklärte, die Uebergabe Duleignos an Montenegro binnen Kurzem vollziehen zu wollen, trat eine Verzögerung in der Ueberreichung der Collectivnote ein. Paris den 3. Auguſt. Im heutigen Miniſter⸗ rathe wurde der endgültige Beſchluß gefaßt, keine Militärmiſſion nach Griechenland zu ſchicken. — Der „Temps“ ſchreibt: „Die Bedeutung der Generalrathswahlen iſt der Zuſammenſturz des Bonapartismus, die Verurtheilung der clericalen Anſprüche, die Ablehnung des Intranſigententhums, die Beſtätigung der Republik und der klugen und feſten Politik des Fortſchrittes. Paris den 4. Auguſt. Das definitive Re⸗ Afghaniſtan zufolge ſammeln ſich die Afghanen ſtämme zwiſchen Chaman⸗Kandahar. Ajub Khan rückte bis Mirkarez vor und bereitete einen Angriff auf Chaman vor. General Roberts erhielt Befehl, mit 10,000 Mann von Kabul nach Kandahar zu marſchiren. Aus Konſtantinopel wird vom 31. Juli gemeldet: Abeddin Paſcha hat die Abtretung von Duleigno an Montenegro verſprochen, und man hofft auf der Pforte, daß die beabſichtigte Flotten⸗ kundgebung folglich unterbleiben werde. Ali Paſcha wurde zum Gouverneur von Adrianopel ernannt. Konſtantinopel den 3. Aug. Die Kol⸗ lektivnote der Mächte in Betreff Montenegro's wurde Abeddin Paſcha heute zugeſtellt. (Nach der offiziöſen W. Abendpoſt enthält die Kollektivnote die Aufforderung on die Pforte, binnen 3 Wochen vom Tage der Ueberreichung entweder die Konvention vom 12. April d. Jahres, durch welche die Ab tretung des Zem⸗Gebietes an Montenegro ſtipulirt worden war, zur Durchführung zu bringen oder die Abtretung von Duleigno ins Werk zu ſetzen. Für den entgegengeſeßten Fall werde das Erſcheinen einer aus Kriegsſchiffen der Berliner Signatar⸗ mächte kombinirten Flotte an der Küſte von Dul⸗ eigno angekündigt. Da die Pforte nach Allem, ſie ſeit Jahr und Tag in Aufwieglung der Alba neſen geleiſtet, nicht im Stande ſein wird, das ge forderte Gebiet an Montenegro auszuliefern, beginnt alſo, wie von dem halbamtlichen Blatte beſtätigt wird, Ende Auguſt die Flottendemonſtration.) Bukareſt den 3. Aug. Der vom Fürſten Karl genehmigte Bericht des Kriegsminiſters betr. die Bildung eines Feldlagers bei Triganesci, in welchem die rumäniſchen Truppen vom 22. ds. bis Ende Okt. zu Uebungen zuſammengezogen werden, 105 ganzen deutſchen Reiche. ſultat der Generalrathswahlen, Korſika ausgenommen, 1 1 e Reise 8 1 1 00 — Der „Magdeb. Ztg.“ wird aus Hamburg iſt folgendes: Gewählt ſind 902 Republikaner, ringen an. 3 100 geſchrieben: „Hr. Haſſelmann hat ſich in der Nacht] 371 Conſervatibe, 125 Stichwahlen erforderlich. Begrad den 2. Aug. Fürſt Milan iſt heute 6 kann dom Freitag zum Samstag nach Amerika einge⸗] Die Republikaner gewannen 240 Site. Mittag nach Iſchl und die Fürſtin nach Franzenbad. e der gute ſchifft, angeblich mit Hinterlaſſung einer anſehnlichen London din ai Nuzuſt Metdungern aus !! ¼0ÄÄ3V6o fehlen, fund a elcket. 10 Jacob Stainer, Ifen, ge⸗ 5 a ee, der tyroler Geigenhauer in Cremona. tinas un Geſchichtliche Novelle von Fr. Clemens. bmache. 7 (Fortſetzung). . f, e 13 „Nicht wahr, mein Sohn, Du haſt Dich mit ö al irgend einem ſcharfen Werkzeug verletzt. Nur ſchnell nordhen “ Verband, bevor die Wunde vernarbt.“ macher Der Befragte fand ſich durch dieſe Anrede ſeines pon eint Meiſters ſichtlich unangenehm berührt, und bemerkte „Fabri dagegen mit ſehr ernſter Stimme: daß die Ver⸗ if für her wundung für den Ernſt zu wenig, für den Scherz ide. 6. aber denn doch zu viel Bedeutung habe, zumal für al diesmal Säge oder Meißel aus dem blutigen Spiel und Bla, geblieben ſeien. 1 Nun wurde denn doch aber auch Meiſter züglich Antonio aufmerkſam, denn in der Stimme, mit nacher. der der junge Mann ſeine Worte vorbrachte, lag etwas Tragiſches, was an dem ſonſt ſo heitern und jovialen Jüngling auffallen mußte und wohl geeignet war, die Anweſenden in Spannung zu verſetzen. „Kein Werkzeug alſo, war es, ſagſt Du das Dich verwundet,“ ſprach Meiſter Antonio, „da bin ich denn doch begierig zu erfahren, was ſich in Deinem Kämmerlei ereignet, um Dir einen Aderlaß zu appliciren. Jetzt rede, junger Mann, offen und ehrlich.“ „Wohlan denn, begann der Befragte. Ich hatte mich geſtern Abend frühe zur Ruhe begeben, und lange noch an Taſſo's herrlichen Geſänge mich gelabt, bis mich Ermüdung und Neigung zu ſchlafen veranlaßten das kleine Büchelchen zu ſchließen, und ihn aus Verehrung für den herrlichen Sänger ſeinen Platz an meinem Herzen angewieſen.“ Der Mond ſchien hell und klar durch mein kleines Fenſter zu mir herein, und in dem bekannten Zuſtande zwiſchen Traum und Wachen ſah ich eines Mannes Geſtalt ſchnell meinem Lager ſich nähern, und ſtarr vor Schrecken und unfähig auch nur einen Laut von mir zu geben, ſah ich, und fühlte auch zugleich einen Dolchſtoß nach meinem Herzen aus⸗ geführt, und unmittelbar darnach die Geſtalt enteilen. Mein wackerer Taſſo hatte vor dem Aergſten mich bewahrt. Die Waffe des Böſewichts glitt an dem ſtarken Lederdeckel des Einbands ab, und eine leichte Wunde nur bezeugte, daß meine Vernichtung ernſt⸗ lich geplant war und ich nicht geträumt hatte. Allein ich ſcheute doch, das Haus in ſo ſpäter Stunde zu alamiren, verband die Scharte, der ſtarken Blutung halber, ſo gut oder ſchlecht ich es vermochte; verriegelte, was ich zuvor leider verab⸗ ſäumt hatte, meine Zimmerthür, und ſchlief getroſt bis an den hellen Tag, zufrieden, daß derſelbe, als ein Feiertag. mich eben heute nicht zur Arbeit rief. Und dieſes iſt das Abenteuer voriger Nacht; ich bitte ſehr, laßt's Euch nicht allzuſehr daher beun⸗ ruhigen.“ „Vor allen Dingen,“ meinte Antonio, „muß Deine Wunde von kundiger Hand regelrecht ver⸗ bunde werden, bevor wir Weiteres, dem Frevel An⸗ gehöriges, in Erwägung ziehen. Und Niemand ſtimmte dieſem lebhafter bei als Frau Beate. „Gott! eine Wunde, und noch dazu am Herzen!“ ſeufzte ſie. „Iſt ſie denn tief?“ „Gewiß nicht unergründlich,“ ſtachelte Geronimo,