demſelben zu paktiren unmöglich gemacht wird; es werden die Conſervativen daher verſuchen, eine Ver⸗ ſtändigung mit den Nationalliberalen anzubahnen. Berlin den 14. Juni. Der Bundesrath be⸗ ſtätigte den in erſter Leſung gefaßten Beſchluß betr. den Zollanſchluß der untern Elbe heute in zweiter Berathung. Berlin den 16. Juni. Die erſte Sitzung der Konferenz dauerte von 2 bis 4 Uhr und be⸗ ſchäftigte ſich nach einer begrüßenden Anſprache des Fürſten Hohenlohe zunächſt mit Formalitäten betr. den Austauſch der Vollmachten und der Geſchäfts⸗ ordnungsfrage. Heute Nachm. 5 Uhr iſt Diner bei dem Fürſten Bismark, welchem außer den Bot⸗ ſchaftern auch die techniſchen Mitarbeiter der Kon⸗ ferenz beiwohnen. Die nͤͤchſte Sitzung der Konferenz findet erſt Freitag oder Samstag ſtatt. Die Prov.⸗Korreſp. enthält einen Artikel über die Kon⸗ ferenz, worin es heißt: Die vom Kongreß ange⸗ gebene Grenzlinie zwiſchen Griechenland und der Türkei konnte nur die allgemeine Richtung der Grenze angeben, inden ſie nur die Endpunkte, nicht den Lauf der Linie bezeichnete. Aufgabe der Kon⸗ feren ſei es zunächſt, dem Laufe der im 13. Kon⸗ greßprotokoll angezeichneten Linie möglichſte Be⸗ ſtimmtheit zu geben und alsdann der Pforte und Griechenland die Annahme der Linie zu empfehlen, um dieſelbe der vorzunehmenden Grenzberichtigung zu Grunde zu legen. Berlin den 17 Juni. Die Konferenz hat ſich geſtern konſtituirt. Sie wählte zum Vorſitzen⸗ den den Fürſten Hohenlohe. zu Sekretären Geheim⸗ roth Buſch und Graf Mouy. Die Konferenz be⸗ rührte den Punkt der Geheimhaltung, welche leider bei dem Kongreß vielfach durchbrochen worden ſei, und war einſtimmig in Anerkennung der Noth⸗ wendigkeit der Geheimhaltung der materiellen Kon⸗ ferenz⸗Verhandlungen. Freitag ſindet die erſte Sitz⸗ ung der Delegirten ſtatt. So werden amtlich die den Konferenzbevollmächtigten beigegebenen bezeichnet. Die Delegirten referiren ihren Bevollmächtigten, die Bevollmächtigten treten am Samstag wieder in Konferenz. Berlin den 17. Juni. Wie man äußerlich vernimmt, liegt den Konferenz elegirten in Verfolg der geſtrigen Konferenzſitzung ein von Miniſter Waddington ſeiner Zeit aufgeſtellter Entwurf vor, welcher als Ausgangspunkt für die Grenze die Thäler Kalamac und Salamoria vorſchlägt. Die Delegirten ſollen hienach die ſich ergebende Grenz⸗ linie im Einzelnen lokal⸗techniſch feſtſtellen und dann ihren reſpektiven Bevollmächtigten bis Samstag referiren. SS ——— — — Verſchiedenes. Ladenburg den 18. Juni (IV. Provinzial⸗ Feuerwehrtag in Offenbach a. M.) Am 26/28. d M. findet hierſelbſt der Feuerwehrtag der Provinz Star⸗ kenburg ſtatt und ſollen wie wir hören die Anmeldungen von Heſſiſchen und außerheſſiſchen Feuerwehren ſehr zahlreich einlaufen. Wir hatten Gelegenheit einiges über das von dem Komite getroffene Arragement zu erfahren und können nur conſtatiren, daß allen gerechten und billigen Anſprüchen von Seiten des Komites Rech⸗ nung getragen werden und das Feſt vorausſichtlich einen glänzenden Verlauf nehmen wird. — Aus Baden den 14. Juni. An der zwiſchenvolklichen Ausſtellung in Melbourne betheilig⸗ ten ſich 40 Ausſteller aus unſerem Lande. Das Handelsminiſterium ſendet Programme gewerlicher Anſtalten; vom Schwarzwald ſchicken 6 Firmen ihre Uhren; Pforzheim bringt eine Kollectivausſtellung Goldſchmuck; Lahr iſt geit Saffianleder, mit Oel⸗ druckbilder und Karten vertreten. Aus Müllheim kommt Markgräfler, aus Wertheim Obſtwein. Lanz⸗ Mannheim ſtellt eine Lokomobile und landwirth⸗ ſchaftliche Maſchinen aus, ebenſo das Eiſenwerk Gaggenau. Pianino kommen von Karlsruhe und Mannheim, Orgeln von Waldkirch, Orcheſtrions von Vöhrenbach u ſ. w. Im Verhältniß zu ſeiner Be⸗ völkerung iſt Baden ſehr gut vertreten. — Freiburg den 8. Juni. Zur Warnung für Gemeinderäthe veröffentlicht die „Breisg. Ztg.“ Folgendes: Jemand läßt im Jahre 1875 ein Liquid⸗ erkenntniß für 5000 M. in's Pfandbuch eintragen. Sodann verlangt er ein Zeugniß über die ſchon be⸗ ſtehenden Pfandlaſten. Der Gemeinderath ſtellt dieſes aus, überſieht dabei aber eine bloß im Grundbuch vorkommende Kaufſchillingsſchuld von 12,000 fl. Im Jahre 1878 kommt der Bierbrauer in Gant und der Gläubiger verliert ſeine Forderung. Darauf klagt er gegen die Gemeinderathsmitglieder auf Ent⸗ ſchädigung. Die Verklagten weiſen nach, daß der Eintrag ſchon z. Z., als der Kläger denſelben er⸗ wirkt, keinen Werth mehr hatte, weil auch bei früheren Verkäufen deſſelben Anweſens dafür weit⸗ aus nicht ſo viel gelöſt worden war, als die den Klagen vorgehenden Einträge betragen. Sie weiſen ferner nach, daß der Schuldner ſchon zur Zeit des Eintrages überſchuldet war und der Sckuldner ſelbſt beſtätigt, daß er auch bei ſofortiger Betreibung der Forderung des Klägers alsbald hätte in Gant ge⸗ rathen müſſen ſowie, daß er bald nach Fertigung des Eintrages dem Kläger von der übergangenen Kaufſchillingsſchuld Mittheilung gemacht habe. Auf Grund dieſer Thatſache nahm der hieſige Gerichtshof in zwei Rechtszügen an, daß zwiſchen dem Verluſt des Klägers und dem Verſehen des Gemei kein urſachlicher Zuſammenhang beſtehe und urtheilte heute in der dritten Jnſtanz den Gemeinde, rath zum Erſatz ſämmtlichen Schadens. — Dresden den 15. Juni. Die ſächſiſch. Ober⸗Lauſitz iſt von Wolkenbrüchen geſtern ſchwer getroffen worden. In Oderwitz find Häuser einge⸗ ſtürzt und Menſchen ums Leben gekommen. Man zählt bisher 8 Todte. Die Mandau und die Neiße ſind aus ihren Ufern getreten. Von Zittau und Dresden iſt Militär an die Unglücksſtätte abgegangen, Der Miniſter des Innern iſt ebenfalls dorthin gereiſt. Dresden den 15. Jun. Der König begab ſich heute, von den Miniſtern v. Noſtiz und 9. Könneritz begleitet, in die Ober⸗Lauſitz, wo der geſtrige Wolkenbruch ſchwere Opfer gefordert hat. In Oberoderwitz wurden etwa 100 Häuſer zerrt und blieben 6 Menſchen todt. In Nieder⸗Oderwitz blieben 8 Menſchen todt, in Herrenhut werden 14 Menſchen vermißt. Das Elend iſt groß. — Benlin. (Schon wieder.) Bei der ſaſſer⸗ lichen Admiralität iſt die Nachricht eingetroffen, daß wieder einmal eine Panzerkorvette mit emem anderen Schiffe zuſammengeſtoßen iſt. Die Kolliſion erfolgte eraths wies 0 den Kläger ab. Das Oberlandesgericht aber her⸗ vorgeſtern in der Kieler Bucht auf einer Probefahrt der Korvette „Sachſen,“ welche om hellen Tage einen Schooner anraunte und dieſem die ganze Takelage zerſtörte und dabei ſelbſt Beſchädigungen am Backbord erlitt, welche eine Reparatur erfordern und daher die vorläufige Außerdienſtſtellung der „Sachſen“ veranlaſſen dürften. Iſt der Zuſammen⸗ ſtoß auch ſonſt ohne ſchwerere Folgen geblieben, ſo iſt er doch recht bedauerlich wegen des Eindrucks, den derſelbe nach außen hin in Bezug auf die Zu⸗ länglichkeit der nautiſchen Fertigkeiten, auf denen unſer Marineſyſtem beruht, machen muß. Ueber⸗ dies iſt es ein erſchwerender Umſtand, daß die Kolliſton im heimiſchen Gewäſſer ſich ereignet hat. Die drei früheren Kolliſtionen unter dem „Syſtem Stoſch“ ereigneten ſich die eine im Mittelmeer, die zwei andern — darunter die Kataſtrophe des „Großen Kurfürſt“ — im Kanale. Hoffentlich ſind die genaueren Einzelheiten, welche den Zuſammen⸗ ſtoß veranlaßt haben, geeignet, bei ihrem Bekannt⸗ werden die Beängſtigung zu beſeitigen, welch ſolche ein Unfall in einem bekannten Fahrwaſſer auf bloßer Probefahrt unwillkürlich hervorrufen muß. Der Komenandant der „Sachſen, iſt, was noch erwähnt ſein mag, der Kapitän z. Z. Stentzel. Nekarſulm den 14. Juni.“ Heute Nach⸗ mittag 5 Uhr ging auf der Werft das erſte voll⸗ ſtändig aus Stahl erbaute Schleppſchiff von Stappel. reichte ihm die Hand und ſprach: 'S wird gleich was unter die Zähne kommen und 's Fäßle lauft auch noch, ſetz er ſich ein wenig und erzähle von ſeinem Feldzuge. Ladſchi erzählte, ſo ſchnell er konnte die pure Wahrheit, doch vom Käthchen in Heidelberg ſchwieg er, dann fütterte er tüchtig ab, erhob ſich und nahm mit den Worten Abſchied: Will den Andern Platz machen, denn es kommen viel und die werden noch mehr Hunger und Durſt haben, als ich. Und es kamen wirklich viel nach, viel Menſchen und Kanonen und ſo groß ihre Zahl war, ſo klein war der Muth. Man war müde und troſtlos zugleich; denn der Stern der Hoffnung war in ſchwarzen Flor gehüllt tief, tief hinabgeſunken in das Reich der Schatten und Chimären. Blüth oder Schnee, Luſt oder Weh; Ein Windhauch ſchüttelt des Lebens aum, Zerronnen iſt Frühlings⸗ und Wintertraum. l Er kommt heim. Je weiter Ladſchi das Thal hinauf kam, deſto wohler und leichter ward ihm ums Herz. Er meinte er wäre ſchon touſend Jahre fortgeweſen und Alles wäre viel ſchöner, als früher. Er zog die kühle Thalluft ein, als ob ſie lauter ambroſiſcher Duft wäre. Er war kein Weltmenſch, deſſen Herz die ganze Welt als Vaterland einſchließt — ihm war die heimathliche Scholle lieber geworden als alle Schätze der Welt. Als er in der Ferne die Thurm⸗ ſpitze ſeiner Pfarrkirche ſah, ſeufzte er tief auf und als er endlich an die erſten Häuſer ſeines Dorfes kam, glaubte er, der Boden zittere unter ſeinen Füßen. Er berührte ihn daher ſehr unangenehm, als die Leute die Köpfe zu den Fenſtern heraus⸗ ſtreckten oder auf ihn zueilten und riefen: Luegt, der Ladſchi kommt auch; han All g'ſeit, Huſoren hätten ihn maſakrirt! Er ſollte erzählen — er kümmerte ſich aber um Alles nichts, ſondern lief ſtraks dem Häusle der Mutter zu. Dieſe hatte ſchon bittre Thränen um ihren lieben Ladſchi geweint und oft gejammert: Hobs immer geſagt, daß er ein Teufelskerl, wenn er anfängt, daß er entweder in Fetzen zerhauen wird oder als General heim kommt! Nun trat aber Ladſchi vor ſie hin, nicht in Fetzen zerhauen, aber auch ohne Federhut, und Kätherle umhalste ihn doch voll inniger Freude und verſchmatzte ihn, wie ein klein Kind, denn — er lebte ja noch! Da fiel ein Stein von ſeinem Herzen verſchwunden war die Schwermuth und er jauchzte vor Willkommsfreude. „Mutterle, ſagte er, wenn ich auch kein General, nicht einmal Feldwebel geworden bin, ſo ließ ich mir doch den Feldzug nicht um des Meier⸗ les großes Hofgut abkaufen — ich habe die Welt geſehen, ihr Glück und Unglück kennen gelernt und das iſt mein Glück!“ Ladſchi ward in der Folge ein geſuchter Flößer verdiente ſich jedes Jahr ein ſchön Stück Geld und lebt jetzt ganz zufrieden. So oft er aber an Offen burg ſein Floß vorbei treibt, ſagte er zu ſeinen Kameraden: Da drin habe ich meine ſchönſten Frei⸗ ſchärlerstage, Gott behüte ſie, verlebt. Allerlei. (Gute gefällig?“ — Bankier: „Ich moͤchte ſchon welche, aber ich habe kein Kleingeld bei mir.“ — Junge; „O, Sie können mich ja morgen bezahlen!“ — Bankier: „Ja ... wenn ich nun aber bis morgen ſterben ſollte?“ — Junge: „Na, dann iſt auch nicht niel hin!“ Die „Neuſtadter Neue Bürgerzeitung! dom 29. Mai bringt folgendes Inſerat: „Ich Heinrich Weintz von Neuſtadt a. d. H. habe einen Schuß erfunden, welcher den Holzſchuh niederdrückt; er it ſtark und kräftig und für der Völker Wohl. Heere von ſetze ich Fabrikanten in Kenntniß; wer mir die Idee mit 1000 Mark bezahlt, kann ſie haben. Für die volle Wohrheit ſteh⸗ mit meinem Ehrenwort ein. Weintz, Schuhmacher.“ (Bauernhumor.) Ein etwas angeheitertek Berner Bauer fuhr jüngſt mit dem leßten Zuge heim. Im Wagen trat er gutmüthig bald zu Dieſem, bald zu Jenem mit der nafben Frage; „Wo geiſt Du hi?“ Einer der Angeredeten, dem die Geduld endlich ausging, ſagte in boͤſem Tone „Zum Teufel!“ — „Ig o“ (ich auch,) erwiderte 3 ſchneller Beſonnenheit der Berner, „aber ig ha retour!“ Redackſen, Druck und Verlag von Pucherer 7 Fete Ladenburg. N 1 5 2 gemeint.) Junge: „Keine Brezeln