1 ſchen ch m ufd führen ſionu : .27 1 .93 0 5.860 Prozenſg et, dn Auſceſ ſs. J; . lofrei eh; oranſclg n wähe Ill 1880 ectio, iglichet f kauf k kleret, 1 el il, 0 0 Stel Tl Wastl erung l. . rabgeſc 8 K i ein dal“ 9 Cons heſondel Hüte 1 5 Allgemeiner Jenzeiger für Lade Erſcheint Mittwoch und Samstag Poſtproviſion. paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Rabattbewilligung. nehmen Inſerate für uns an. — Für Schriesheim nimmt Herr Local-Anzeigen mit 6 Pf., und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl 5 Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Nr. 46. Mittwoch, den 9. Zuni 1880. Volitiſche Aeberſicht. Der Kampf zwiſchen der preußiſchen Re⸗ gieruung und der Kurie iſt heftiger denn je. Von beiden Seiten wird das ſchwere Geſchütz der Ent⸗ hüllungen in die Gefechtslinie gebracht und das Bombardement der Anklagen hinüber und herüber iſt ſchier endlos. Man will im Vatikan von den Zugeſtändniſſen des Fürſten Bismark abſolut nichts wiſſen, da man damit Verpflichtungen auferlegt er⸗ hielte, welche von Seiten der Kurſe als unverein⸗ har mit den Intereſſen der katholiſchen Kirche be⸗ krachtet werden. Anderſeits ſind auch die preußi⸗ ſchen Liberalen nichts weniger als entzückt über die neueſten Schritte des Fürſten Bismark, die von einem ihrer hervorragendſten Organe nicht als ein Gang, ſondern als ein „Eilzug nach Canoſſa“ be⸗ zeichnet werdeu. ö Man mag in Hamburg wehren ſo viel man will, ihrem Schickſale wird die frei Hanſeſtadt nicht entgehen. Der preußiſche Antrag auf Einverleibung der unteren Elbe in das Zollgebiet iſt im Bundes⸗ rathe bereits eingebracht worden und es unterliegt gar keinem Zweifel, daß er die Genehmigung des⸗ ſelben erhalten wird. Wenn von gouvernementalen Blättern zu der Vorlage bemerkt wird, Hamburgs Freihafenſtellung werde durch dieſelbe in keiner Weſſe bedroht und beeinflußt, ſo iſt dies eine Sophiſterei, für welche wir keinen Ausdruck gebrauchen wollen. Was hilft es der Stadt Hamburg, wenn ihr Recht als Freihafen unangetaſtet bleibt, wenn man ihr aber den Zugang zum Meer und zu Land mit. Zollſchranken berbarrikadirt. Es wird der Stadt geradezu der Lebensnerv durchſchnitten und derſelben keine andere Wahl gelaſſen, als dem Zollgebiete ſich anzuſchließen. Daß dies der Kernpunkt des preußiſchen Antrags auf Einverleibung der untern Elbe in den Zollberband iſt, darüber herrſcht län gſt kein Zweifel. Die Reiſe des Kaiſers von Oeſtreich in Böhmen, ſo ernſtlich man auch bemüht iſt, ihr hohen Orts jeden politiſchen Beigeſchmack zu benehmen, iſt hoch- bedeutſam. Sie muß als ein weiteres Zugeſtänd⸗ niß an die Czechen, die bekanntlich im Kaiſerſtaat jetzt obenauf ſind, betrachtet werden und die That⸗ ſachen lehren auch, daß die Czechen ihren Vortheil erkennen und weidlich Kapital aus der Reiſe ſchlagen Der Jubel, mit dem Franz Joſef in Prag und in anderen Städten empfangen wurde, gilt nicht dem Kaiſer von Oeſtreich, ſondern dem zukünftigen Könige von Böhmen. Das iſt das Endziel der Be⸗ ſtrebungen der Cchechen. Sie wollen einen reſp. ihren König, wie die Ungarn ihn haben, ſie wollen Perſonalunion mit Oeſtreich, dabei aber ein eigenes Miniſterium, eigene Verwaltung ꝛc. Wenn es ihnen gelingt, nur einen Theil ihrer Forderungen durchzuſetzen, und Graf Taaffe hat ſich bis dato als ein ſo williges Werkzeug in den Händen der Czechen erwieſen, daß man die Krönung des Kaiſers von Oeſtreich zum König von Böhmen nicht mehr als eine abſurde Idee anſehen kann, dann wird der Kaiſerſtaat nicht allzulange mehr in den Reihen der Großmächte figuriren, ſeine Dreitheilung muß den Zerfall beſchleunigen, denn auch die Kroaten, Polen und Dalmatiner werden alsdann mit gleichen For⸗ derungen wie die Czechen hervortreten und man wird ihnen das nicht verübeln können, beſttzen ſie doch daſſelbe Recht hiezu wie die Böhmen. Man darf geſpannt ſein auf die Reſultate der Kaiſerreiſe, die unter Umſtänden für Oeſtreich von unermeßlicher Bedeutung werden können. Leon Gambetta hatte die Güte, den König von Griechenland, der zur Zeit auf einer Rundreſſe durch Europa begriffen iſt, bei ſich zu empfangen. Er gab dem Könige ſein lebhaftes Intereſſe für die Forderungen Griechenlands kund und ſoll die Aeußerung gethan haben: er gedenke, Griechenland zu ſeinem Rechte zu verhelfen. Ohne der Bedeutung Gambetta's nahe zu treten, müſſen wir es doch hochkomiſch finden, wie ſich der einſtige Proletarier des Quartier Latin jetzt als Protektor kleiner Souveraine geirrt. König Georgios von Gambetta's Gnaden! Wer da nicht lacht, der hat keinen Sinn für den Humor der Weltgeſchichte. 5 Karlsruhe, 5. Juni. (Amtlich.) Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben die Lehr⸗ amts⸗Praktikanten Valentin Roth am Gymnaſium in Raſtatt, Wilhelm Caspari und Georg Finzer am Gymnaſium in Mannheim, Dr. Karl Dauber am Gymnaſiym in Heidelberg, Herrmann Müller am Gymnaſium in Wertheim, Edmund Rebmann und Iſenader o. Schmitz⸗Aurbach am Gymnaſium in Karlsruhe zu Profeſſoren an den genannten An⸗ ſtalten ernannt, den Gerichtsnotar Johann Bleyler von dem Amtsgericht Walldürn zu demjenigen in Raſtatt verſetzt. Berlin den 7. Juni. Die Maigeſetzvor⸗ lage⸗Berathungs⸗Commiſſion iſt bereits mit dem 8. Artikel fertig geworden. 7 und 8 wie 1 hat ſie verworfen, die übrigen angenommen und zwar den Arfikel 4 in einer noch canoſſofreundlicheren Form. Die meiſten verdanken ihre Annahme den elf ultra⸗ montanen und conſervativen Mitgliedern, welche die zehn andern majoriſiren können. Das Schickſal der Geſetzesvorlage im Abgeordnetenhaus iſt trotzdem noch nicht vorauszuſagen. Es hängt alles von der Haltung des Centrums ab, da die liberale Partei nach dem, was aus den Verhandlungen der Com⸗ miſſion verlautet, ſchwerlich mit Ja ſtimmen wird. Schwerlich wird ſich Windhorſt um die ultramon⸗ tane „Deutſche Reichez.“ kümmern, welche ihn vorgeſtern wegen Jaſtimmens zum Artikel 2 heftig tadelte, oder gar um die hochoffiziöſen Artikel des päpſtlichen Leiborgans der „Aurora“. Dieſes Blatt ſpricht von dem „halbjüdiſchen Handelsgeiſte“, mit dem Bismark die Unterhandlungen betrieben habe, geſteht dann aber naiver Weiſe zu, daß der Papſt der Regierung erfolgreiche (durch Jeſuitenmiſſion und Mortarabekehrungen!) Bekämpfung des So⸗ cialismus verſprochen habe, ſahs Bismark der Kirche den Clerus und die Schule unterwerfe. Denn unter der Hand kann Leo XIII. n ſeiner bekann⸗ ten Doppelzüngigkeit den Centrumsführern dennoch den Rath geben, für die Vorkage zu ſtimmen, zu⸗ mal die conſervativ⸗ultramonfanen „Verbeſſerungen“ Fe e n Ladſchi der Freiſchärler Dorfgeſchichte. 5 (Fortſetzung.) 5 a „Iq, ja, die Unteroffiziere, entgegnete Käthchen, das ſind die rechten, überhaupt das Soldatenvolk über dem Soldaten. Rickle, meine gute Freundin in Mannem (Mannheim) weß davon zu erzählen. Deß is anfangs e tappig Ding geweſe, hot gement, wenn do Ener ſecht: Liebs Rickle, ſchöns Rickle, deß wär purer Ernſt, hat ſich ſchier vergafft, in em Monat ſieben Soldatenſchätz g'habt, bis es ge⸗ merkt hat, daß von ihren ſieben Hofmachern jeder neun und neuzig andern den Hof macht, do honts denkt: do kennt mer in enee große Familie komme, hot alle den Rücken gekehrt, oder ſie für Narren gehalten. So is deß Ding mit den Säbelmännern — für jeden andersfarbigen Fleck, für jede Borde, ür jeden Knopf mene ſie, müßten ſie en andern 10 Aber Käthchen, ſprach gerührt der Ladſchi, die ſind in der Kaſerne und wiſſen aus Langweile nichts Beſſeres zu treiben, ich bin vom Lande, Bürger⸗ wehrmann, denke und kämpfe für den Wohlſtand und habe dabei keine Herzen feil, wie die Lebkuchen⸗ händler. Gucke, ich will mich wie Kraut und Rüben zerhacken laſſen, wenn du einen andern Fetzen findeſt, der nicht Käthchen heißt, ſo will ich der miſerabelſte Tropf unker der Sonne ſein. Dieſer Betheuerung mußte Käthchen natürlich Glauben ſchenken und indem ſie ihm auf die Schul⸗ ter klopfte und ſprach: „Wenn deß is, will ichs glauben, daß er der charmanteſte Kerl von der ganzen Armee is“ und hüpfte davon. Ladſchi aber ging auf ſein Zimmer, ſtellte ſich vor den Spiegel, betrachtete ſeinen Kopf, fuhr mit den Fingern durch ſein Haar, ſtieg dann auf einen Stuhl, auch das untere Stockwerk zu betrachten, ob Käthchen wirklich ernſt gemeint habe, ſchmunzelte dann ſelbſtzufrieden und ſtolzirte nachher auf der Straße, wie ein Pfau mit aufgerichtetem Reif, in⸗ dem er ſich ſtets wiederholte; der charmanteſte Kerl von der ganzen Armee! Und Käthchen das ſchönſte A338 „den 8 4 N Aber ein Kriegsmann hat weder Ruhe noch Raſt, nirgends ein Bleiben; heute da morgen muß er in die Welt hinein ſtürmen, ein willenloſer Würgengel, ein lebendiger Mauerbrecher, ein zer⸗ ſtörer des menſchlichen Fleißes auf Wieſen und Flur und ein kommandirtes Futter für mörderiſche Kanonen. Der Odenwald iſt in Gefahr, hieß es; auf tapfere Mannſchaft, dort thut Hilſe noth, gehe hin und erweiſe deinen Heldenmuth! Das kam Ladſchi überzwerch; denn jetzt gerade war er auf dem Punkte, Käthchen vollſtändig zu erobern. Er wollte den muthigſten Angriff auf Leben und Tod wagen und das Blänkeln aufſtecken. Er hatte ihm bis jetzt noch keinen Kuß geben dürfen, weil ſie, wie ſie ſagte, deß G'ſchmatz nit leiden konnte, deß wär was für junge Butzſäule oder Schleierfräuleins, nit aber für geſetzte Bürgers⸗ leut. Er meinte aber, ſo ein Kuß von liebem Munde ſchmecke aller Welt gut, und drum trachtete er darnach. Und nun kam der gefahrvolle Oden⸗ wald dazwiſchen und auch noch o ein bucklig Stück unt 11