Albaneſen zur Ruhe zu bringen, Montenegro aber zu ſeinem Rechte zu verhelfen. Iſt es Rußland mit der Durchführung und Reſpektirung des berliner Vertrages ſo ernſt, wie es verkündet, ſo bietet ſich ihm hier die beſte Gelegenheit, ſeine Worte durch Thaten zu bekräftigen. 5 e N g 8 8 Verſchiedenes. 0 — Triberg, den 9. Mai. So eben aus der hieſigen, ſeit geſtern wieder eröffneten Gewerbe⸗ ausſtellung zurück, theilt Ihven Einſender die dort empfangenen Eindrücke mi. Tauſenderlei Ticktack von allen Seiten her, Kukuk⸗ und Wachtelrufe, da⸗ zm ſchen das fräftige und anhaltende Klingeln der verſchedenen Weckuhren, die lieblichen Melodien der Trompeteruhren, der ſtete Wechſel des Stundenſchlags durch Tonfedern und Glöckchen: alles Das nimmt die Gehörnerven Anfangs gewollig in Anſpruch. Höchſt angenehm überraſcht, glaubt man ſich plötz⸗ lich in die Nähe einer vollzähbligen Militärmuſik verſetzt; denn das große, wieder rein geſtimmte Orcheſtrion beginnt einen friſchtönenden Marſch. Entzückt gruppiren ſich die Beſucher um das groß⸗ artige mechaniſche Muſikinſtrument und lauſchen weiteren Stücken des Inſtrumentes, das in ſeinem reichhaltigen Repertoire Nummern von Wagner, Roſſini, Herold und beliebten Tanzkomponiſten führt. Höchſt befriedigt von dieſem Theile der Ausſtellung wenden wir uns zu den übrigen Abtheilungen der⸗ ſelben. Da finden wir hinſichtlich des Zweckes, des Geſchmackes und des Preiſes der Zeitzähler eine über⸗ aus große Verſchiedenheit. Es iſt daher nicht leicht möglich, das irgend ein Beſucher, bezw. Kauf⸗ liebhaber da nicht finden ſollte, was ſeinen Wün⸗ ſchen entſpricht. Der niederſte Preis der vrrhan⸗ denen Uhren iſt 3 Mark, der höchſte 1000 Mark. Auſſer Uhren ſind noch hübſche Schnitzerei, Stroh⸗ geflechte und verſchiedene andere Erzeugniſſe der Schwarzwaldinduſtrie vertreten, welche ſämmtlich jeden Beſucher der Gewerbehalle befriedigen dürften. — Mannheim, den 2. Mai. Als authen⸗ tiſch wird der „Fr. Z.“ gemeldet, daß der Kaſſier der badiſchen Bank, welcher 18,000 Mk. defraudirte, geſtern Abend verhaftet wurde. — Aus dem Wutachtahle den 6. Mai: Ueber unſer ſtilles Thal hat das geheimnißvolle Walten der Naturkräfte Verwirrung und Schrecken gebracht. Bergrutſch iſt kaum der richtige Name flir das, was ſich vor unſeren Augen vollzieht denn es iſt nicht eine Verſchiebung lockerer Maſſen, viel⸗ mehr haben ſich die Felſen, ja der Berg ſelbſt ge⸗ ſpalten. Die Unglücksſtelle befindet ſich am rechten Ufer des Krotenbachs eines Nebengewäſſers der Wutach, etwa 20 Minuten von Achdorf und halb ſo weit von Eſchach entfernt. Am Morgen des — ſie bald cnergiſche Schritte thun, die aufſtändiſchen ] 3. Mai, etwa um 6 Uhr, bot Alles noch ein Bild tiefen Friedens. Bald darauf vernahm ein Land- mann, der Reichswellen machte, ein Krachen, etwa wie vom Streich einer Holzaxt, das ſich aber bald in ganz anderer Tonart wiederholte. Ein ganzer Hügel hatte ſich von dem Gebirgszuge losgeriſſen und war jetzt durch einen tiefen, mebrere Meter breiten Spalt von demſelben getrennt. Bald ſolgte ein zweiter Hügel. Einen Augenblick hielten ſich dieſe iſolirten Kegel aufrecht. Dann begann das Abhbröckelungswerk. Die höchſten Buchenſtämme und haushohen Felſen verſchwanden faſt ſpurlos in der gähnenden Tiefe. Ja ein ganzer Morgen Waldland mit kräftigem Eſchenbeſtand brachte keine merkliche Aenderung in den Schluchten herbor, aus denen Rauchwolken nach brandigem Geruch emporſtiegen. Das Phänomen, das etwa 1 Stunde vor Mittag und ein paar Stunden nachher am heftigſten auf⸗ trat, gewann immer mehr an territorialer Aus⸗ dehnung und bald waren ungefähr 120 Morgen verwüſtet. Auch gegen die Ebene heraus häuften ſich auf den Feldern die Felstrümmern. Glücklicher⸗ weiſe iſt kein Menſchenleben zu beklagen, da keine menſchliche Wohnung in unmittelbarer Nähe lag Die Bevölkerung ſammelte ſich bald am Platze der Kataſtrophe und ſah machtlos, mit Thränen in den Augen und händeringend den Fortſchritten der Zer⸗ ſtörung zu. — Eine unter grabene Stadt. Vor Monaten ſchon liefen beunruhigende Gerüchte durch die ungarische Beraſtadt Kremnitz, daß in Folge der ſich unter ganz Kremnitz hinziehenden Bergwerks⸗ ſchachte einzelne Stadttheile und Baulichkeiten ſich zu ſenken begannen, und thatſächlich wurden an mehreren Häuſern bedenkliche Riſſe und Verſchiebun⸗ gen wahrgenommen. Die Regierung entſandte ſo⸗ fort einen Montan⸗Ingenjeur und die nun ange⸗ ſtellten Unterſuchungen ergaben ein mehr als be⸗ dauerliches Reſultat: Kremnitz iſt in ungeheurer Gefahr! Die große Stadtpfarrkirche erſchien zu⸗ nüchſt bedroht. Die zuerſt an ihr vorgefundenen Riſſe wurden immer größer und erweiterten ſich, und da vor Kurzem auch die ſtarken eiſernen Bän⸗ der riſſen, welche die zwei Thürme mit einander verbanden, ſo mußte, um einen Einſturz zu ver⸗ meiden, unverweilt mit der Abtragung der Kirche begonnen werden und ſind die diesbezüglichen Ar⸗ beiten bereits in vollem Zuge. Eine Anzahl von Pripathäuſern hofft man durch unterirdiſche Stützen erhalten zu können. — Linz den 7. Mai. Geſtern iſt in Frei⸗ ſtadt beim Menagekochen in der Kaſerne Feuer aus⸗ gebrochen. Die Kaſerne nebſt ſechsunddreißig Häuſern ſind abgebrannt. — (Ein Erbe des Millionärs Ott in Temes var.) Freitag iſt in Temesbar der Wiener Advokat Dr. Bloch angelangt, um nach einem gewiſſen Stephan Ott Nachforſchungen pflegen, welcher der nächſte Verwandte des einiger Zeit in Wien verſtorbenen mehria Millionärs Johann Ott ſein ſoll und daher deſſen berechtigter Haupterbe zu betrachten wü Derſelbe iſt, wie die „Temesvarer Ztg,“ ed Hausmeister im Baron Stojanovics'ſchen Hauſe war nicht wenig überraſcht, als ihm die Milthele gemacht wurde, daß er ein Vermögen von se ſo vielen Millionen zu erwarten habe. Die Thät keit des Advokaten beſchränkte ſich vorläufig dar die Perſons⸗Identität des hoffnungsvollen Erh feſtzuſtellen. — Schwetzingen den 9. Mai. Vor ein Zeit wurde bereits ſchon einmal am Bahnhof Einbruchsverſuch gemacht, welcher jedoch durch Wachſamkeit des Bureaudieners bexeſtelk 5 Vergangene Nacht nun wurde dieſer Verſuch ei; holt, aber leider nicht ohne traurige Folgen einen Fenſterflügel an der Vorhalle gelange Thäter — es waren deren zwei — an den ih ſchalter, deſſen Meſſingverſchluß ſie eind race durch es ihnen möglich wurde, ſich das Eindringe zu erleichtern. Ihr Plan war nun wohl, den größeren Bureauzimmer ſchlafenden Diener ze verſtummen zu machen und dann ihren Maß aa zuführen. Mit einem Brecheiſen verſetzten e e im Schlafe überraſchten unglücklichen Mane furch bare Wunden am Kopf und Halſe, bis ai Hilferufen die Bahnbeamten aus dem zweſten 8 herbeieilten, worauf die Uebelthäther mit Hie laſſung ihres Mordwerkzeuges die Flucht ergeiß ſich aber dabei durch Hinausdrücken bon Fenz ſcheiben ſelbſt ſo verletzten, daß man die Blahfſpn eine Strecke weit verfolgen konnte. Der Bite diener Schreibeis liegt hoffnungslos darmſeh Hoffentlich gelinat es dem Arme der Gerechligt dieſe Strolche aufzuſpüren und ſie der wohler ten Strafe zu überliefern. a Zu einer brennenden Frage Wir haben eine Feuerwehr, Die iſt mit Löſchen ſchnell bei der Han Doch leider keine Steuerwehr, Darum ſind wir bald ganz abgebrannt. (it Wir machen hierdurch auf die in heutigen Blatte ſtehende Annonce der Herren Kaufmann Simon in Hamburg beſonders aufmerkſam handelt ſich hier um Original ⸗Looſe zu einer reichlich mit Haupt⸗Gewinnen ausgeſtatteten Ne looſung, daß ſich auch in unſerer Gegend eine eh lebhafte Betheiligung vorausſetzen läßt. Diese Unternehmen verdient das volle Vertrauen, ih die beſten Staatsgarantien geboten ſind und a vorbenanntes Haus durch ein ſtets ſtreng reelle Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allfeit bekannt iſt. f Von Strahlenburg aus ging's höher und immer höher den ſteilen Berg hinauf gegen eine Stunde. Der Knappe ſeufzte unter der Laſt der Harfe, die beim gähen Aufſteigen immer ſchwerer und ſchwerer drückte. Er bat öfters den Ritter, die Eile zu hemmen — aber vergebens. Hugo ſchritt ungeſtüm weiter, und als der Knappe faſt erliegen wollte unter ſeiner Bürde, da herrſchte ihn der Ritter befehlend an und zürnte gewaltig. — Faſt weinte der Knappe — umſonſt —. Endlich war ie Höhe erreicht; ein bemooſter Felſen erhob ſein raues Haupt über den Bergesrücken. Hier war das Ziel; athemlos hielt der Ritter, und der Knappe ſank erſchöpft nieder, einer Ohn⸗ macht nahe. Hugo, in tiefe Schwermuth verſunken, kümmerte ſich wenig um den Knappen, ſondern nahm die Harfe und beſtieg den Felſen. a Eben erbob ſich die Sonne über den öſtlichen Bergen; ihr Lichtſtrahl wand ſich durch die waldigen Thäler, und die Zimmer der Strahlenburg glänzten wie Gold. Höher ſtieg die Sonne, immer höher, und neigte ſich auf die mooſige Ebene, die unter dem grünen Sommerteppiche da lag: ein herrlicher Garten! Der Rhein, der Neckar und zahlloſe Bäche durchkreuzten die Fluren zwiſchen Worms, Speyer und Heidelberg, und dem Auge ſchien's, als habe der Schöpfer mit ſilbernen Buchſtaben die Worte eingegraben: „Deutſchlonds Paradies!“ Hugo, ergriffen von der Fülle der Schönheit, nach Worms, wo er die Holde wußte, die theuere Kunigunde, und die Saiten toͤnten in die Morgen⸗ chöre der Vögel, daß das Echo widerhallte von den Felſen, und lange währte das Vorſpiel. Stumme Gefühle ſchwellten den Buſen des Ritters; jetzt önten die Saiten lauter und raſcher, die Augen⸗ funkelten Liebe, und von den Lippen ſtrömte folgen⸗ des Lied: „Sitz“ ich hier mit einem treuen Liebesleben, „Iſt mein Aug' der Heimath zugewandt, „Wo mein einziges, mein ſüßes Leben, „So die Heißgeliebte mir entſchwand. . 5 „Darf die Freude nur den Buſen heben? „Hat nicht ſie mein treues Herz verbrannt, „O, vertilgt iſt all mein Sinn und Streben „Streb' ich immer nach der lieben Hand „Könnte ich auf lüfteleiſem Wagen „Meine Liebesſeufzer zu dir tragen, 0 „O, ſie heilten dein' und meinen Schmerz! „Fühlteſt du's, wie meine Pulſe ſchlagen, „O, du würdeſt fröhlich mit mir ſagen: „„Treue Liebe bricht kein Mänuerherz!““ „ — * . Die Töne verhalten, die Harfe ſank nieder auf den Felſen und der Ritter wiſchte ſich die Thränen aus dem Auge. Da rief es ganz leiſe: Hugo! Hugo! mit bekannter holder Stimme. Der Ruf drang in ſeine Ohren, wie der Ruf eines ſeligen ſchlug an die Saiten, die Augen hinüber gewendet Geiſtes. Er erhob ſich ſtaunend. „Dein, dein auf Strahlenburg kam, beſuchten ſie immer jenen Oi Ritters und Hugo erkannte ſeine Kunigunde langer ſtummer Kuß verſchlang die Seligkeit der Liebenden. „Nie will ich mehr zweifeln au deiner Treue,“ ſprach endlich Kunigunde. — „Nene ir den Verleumder,“ rief Hugo, „der den Argwohn in deiner ſchuldloſen Bruſt gepflanzt!“ — Meigan, Niemand, ein böſer Geiſt war's,“ ſprach Kunigunde, „aber nimmer, nimmer wieder!“ 1 Noch lange hielten ſie ſich umſchlungen; ſchter trennten ſie ſich von dem Orte, den ſie dülech die reinſte Verſöhnung geweiht hatten für die Pipiglell, Noch ehe ſie ihn verließen, ſchlug Hugo mit feigen Schwerte einen Stein vom Felſen ab, ließ ſchleifen, und er mußte in Kunigundens Trellring glänzen als ein Edelſtein. So oft das glückliche Paar ſpäter nach der und er heißt noch heutzutage zum Andenken a Kunigundens Brautring — der Ebdelſtein. a Sinnſpruch. 5 Ach daß wir doch dem reinen ſtillen Wink Des Herzens nachzugeh'n ſo ſehr verlernen; Ganz leiſe ſpricht ein Gott in unß'rer Bruff, Ganz leiſe, ganz vernehmlich zeigt es an, Was zu ergreifen iſt' und was zu fli hen 5 70 ewig!“ rief der Knappe, ſtürzte in die Arme des Redackſon, Druck und Perlug von Ducherer 7 Nite Ladenburg. ö Jie Anmeldungen ſulb aufzmehmen ületens bis zu Atgulegen, woral än uchllangſchkir — Auteymmif ben wird. Audenburg den Der Gen A. 4 1 Bekann! Die Aufnahr die Gtoßh. Anstalt in Nr. 17,681. jehungs⸗Anſtalt uf 1. Auguſt df ick Plätze für 3 Mit Bezugn etututs (Geſetze 877 S. 108) Lormünder auf inder aufgeforde ei dem Verwalt Aberweilt einzure Mannheim den Großh. N Enge Belann M. 1432. Di Auterſaat wird u llberttetungen h u Folge. Audendurg, 23. Bͤutgen A. & 8 — Bekannt Dm Schutz nüt N. 1292. 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