35 4 AU 5 5 Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich !! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. 9 tische Poſtproviſion. fan), Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ — I beltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. 0 Nr. 38. Witktwoch, den 12. Nai 1880 boten, für ihre Geſinnungsgenoſſen eine Lanze zu erhalten, denn man befürchtet, daß die Löſung der a Veokitiſhe Nleberſict. . 8 3 7 4 brechen. Während aber der Erſtere ſich darauf be- Agrarfrage, welche Gladſtone auf ſein Programm in Die innere politiſche Lage iſt ſo ungemüthlich ] ſchränkte, gegen das Geſetz zu ſprechen und den geſetzt hat, nicht ohne Rückwirkung auf den Kont⸗ wie nur möglich. In Regierungs⸗ und parlamen⸗] Meuchelmörder Nobiling von den Schultern der nent bleiben werde. Schneller als die europäiſchen tariſchen Kreiſen fühlt man dies lebhaft genug und] Partei zu wälzen, erklärte der Letztere, er huldige ] Kabinete hat ſich der engliſche Thronfolger, der der Reichstag dringt daher auch darauf, daß der den Grundſätzen der franzöſiſchen Kommunarden und Prinz von Wales, in die veränderte Lage gefunden. T0. peinlichen Situation durch baldigen Schluß der ruſſiſchen Nihiliſten und bekenne ſich als Parteige⸗ Se. lönigl. Hoheit, welche ſtets Mangel an Ueber⸗ Seſſion ein Ende gemacht werde. Der Reichs⸗ noſſe derſelben. Nach einer ſolchen Eröffnung war fluß au baarem Gelde haben, denn mit den 40,000 regierung iſt hiermit jedoch nicht gedient, ſie hat es natürlich, daß der Reichstag das Sozialiſtenge- Pfund Sterling Apanage kamen ſie nie oder viel⸗ noch ein ganzes Schock neuer Vorlagen in petto, ſetz mit großer Majorität annahm. Wenn ein Ge⸗ mehr kamen ſie ſtets zu ſchnell aus, haben einen 0 welche das Parlament erledigen ſoll und Fürſtſinnungsgenoſſe der pariſer Petroleurs und ruſſiſchen kühnen Salto mortale gemacht. Unter dem Re⸗ Bismark will daher von dem Seſſionsſchluß nichts] Mordbrenner dagegen ſpricht, dann erſcheint ein giment Beaconsfield's konnte es der Prinz von wiſſen. Bei der Stimmung, welche im Reichstage ſolches Geſetz ſchon wirklich als eine Nothwendigkeit. Wales zu keiner Erhöhung ſeiner Apanage bringen, vorherrſcht, ſehen wir freilich nicht ein, welchen Die italieniſche Miniſterkriſe hat einen was Wunder, daß der Prinz auf die Konſervativen cler Werth die Verlängerung der Seſſion über Pfingſten ziemlich unerwarteten Ausgang genommen und ge⸗ nicht gut zu ſprechen war. Bei den letzten Wahlen haben ſoll. Der Widerwillen, der Reichsregierung] wiſſen Herren von der Linken einen dicken Strich ſchloß er ſich nun offen den Liberalen an, was ſeine auf neue Steuergeblete zu folgen wird in dem durch die Rechnung gemacht. Die Herren Farini, Frau Mutter, die Königin Victoria. ſo empörte, hohen Hauſe immer allgemeiner und intenſiver und Crispi und Nicotera, welche ſich vereinten, um das daß ſie die knappen Zuſchliſſe, welche ſie dem Prinzen es iſt faſt hundert gegen eins zu wetten, daß, wenn [ Kabinet zu ſtürzen, damit ſie an's Ruder kämen, anher aus ihrem Privatſeckel zu Theil werden ließ, das Parlament ſeine Sitzungen über Pfingſten aus-] haben dem König Humbert das beſchämende Ge⸗ gänzlich einſtellte. Dies beſtärkte den Prinzen aber dehnen muß, dasſelbe nur ſchwer mehr die Beſchluß⸗ ſtändniß machen müſſen, daß ſie ſo wenig als Cairoli ] nur, es mit den Liberalen zu halten und als deren fähigkeit zuſammenbringen wird. Es iſt ſehr zu die Majorität in der Kammer beſäßen. In Folge Sieg entſchieden war, befand er ſich unter den beklagen, daß es ſo gekommen, aber verwunderndeſſen hat der König die Demiſſion Cairoli's nicht Erſten, welche Gladſtone hiezu Glück wünſchten. K kann ſich Niemand darüber. Den Volksvertretern, ][ angenommen, ſondern das Parlament aufgelöſt und] Der Lohn für dieſe Treue ſoll ihm nun werden, inh. welche in ihrer Mehrzahl jahrelang für alle Pläne ][Neuwahlen angeordnet. Die Agitation für dieſe ] Gladſtone beabſichtigt, dem Porlamente die Erhöhung des Reichskanzlers ſchwärmten, beginnt vor den ſtets [Wahlen iſt bereits in vollem Gange und man darf] der Apanage des Prinzen von Wales auf 100,000 neuen auftauchenden Steuerprojekten zu ſchaudern.] wohl auf die Zuſammenſetzung der neuen Kammer] Pfund Sterling (ca. 2,000,000 Mark) vorzuschlagen. Sie haben nicht mehr den Muth, neue Geſetze zu begierig ſein. Das nächſte Parlament wird ent⸗] S iſt doch gut, wenn man zur rechten Zeit 11 0 . 1 0 i 1 1 15 be Schaden, ol Carol am uder lat und die bis⸗ „liberale“ Anwandlungen empfindet! 1 gebenen Verſprechen, bezügl! es Wegfalls alter herige kluge Politik in Italien auch ferner maßgebend Di 3 j lärt / 5 an drückender Steuern, zu erfüllen im Stande war. iſt, oder 5 ein „Aktions“ Ministerium das Het in daß ſie e e eee 2 Dem Volke aber ferner noch neue Laſten aufzuhalſen, [die Hand bekömmt In letzterem Falle ſtänden] der Regeneration des Reiches zu widmen und daher — ohne ihm irgend ein Aequjvalent dafür bieten zu Italien und Europa — in erſter Linje Oeſtreich —' in ihrer äußeren Politik ſich in der nächſten Zeit koͤnnen, dem widerſetzen ſich heute alle Fraktionen] bewegte Zeiten bevor. die größte Reſerve auferlegen werde. Die Botſchaft 10 des Parlaments, unbekümmert ob ſie 10 9 den Obgleich das Kabinet Gladſtone bis nun noch klingt recht ſchön und wir wollen nur hoffen, daß Reichskanzler vor den Kopf ſtoßen. Der Reichstag] nichts gethan hat, was einen Schluß darauf geſtat⸗I ſie aufrichtig und ehrlich gemeint iſt. Die Probe hat durch dieſes Vorgehen ſein ziemlich beſchedenes ten würde, daſſelbe werde den berliner Vertrag nicht in dieſer Beziehung dürfte die ruſſiſche Diplomatie . n bedeutend 9 1 und wit wünſchen nur, poll und ganz reſpektiren, will ſich das Mißtrauen] bald zu beſtehen haben, denn in Albanien ſpitzen r Zeit zum Vorſchein ge⸗ gegen Mr. Gladſtone und Konſorten in den feſt⸗ ſich die Dinge mit jedem Tage mehr zu und wenn kommene Energie von Dauer ſein möge. ländiſchen Kabineten döch nicht legen. Dasſelbe hat] die Großmächte nicht gewillt ſind, grauenhaften Die Berathung des Sozialiſtengeſetzes hat den im Gegentheil durch den Eintritt des ſozialiſtiſchen ] Schlöchtereien zwiſchen Albaneſen und Montene⸗ Herren Liebknecht und Haſſelmann Gelegenheit ge- Agtſtators Dilke in das Miniſterium neue Nahrung ! grinern mit verſchränkten Armen zuzusehen, müſſen Heidelberg ſah und hinüber nach Speyer und Lim⸗ burg. Er trat an's Fenſter und ſchaute hinaus in die Mondnacht. Ruhig lag die ganze Gegend; nur „Ihr getreuer Buhle bliebe — auf mein die Nachtigall ſang in dem Haſelgebüſch und herüber 8 deutſches Ritterwort! vom Felſen ſtöhnte der Uhu. „Nur in ihr, in Kunigunden, ſuch' ich Ehre, 5 Pfälziſche Sage. Der Mond iſt von jeher ein ſtiller Vertrauter 9 Glück und Ruhm, (Schluß.) I der Liebe. Heute ſchien er ſo ſanft. Lange blickte Und der Kranz, den ſie gewunden, ſei mein war gleich dabei; er leerte den Becher ] Hugo hinauf in ſeine volle Scheibe, tiefbewegt. höchſtes Heiligthum!“ „Sag' es ihr, daß ich ſie liebe, daß ich immer, immerfort e ui let on. Der e 1 88 5 1 3 1 — .— und ſuchte ſich ein Fräulein zum Tanze. Hugo ] „O, wie biſt du mir ſo lieblich!“ rief er endlich Die letzten Töne waren ſchmelzend verklungen, that wohl ein Gleiches; doch wollten ſich die Falten [haus, holte die Harfe, die, von der Nachtluft durch- da hörte Hugo ein Geräuſch vor dem Fenſter; er nicht glätten, die auf ſeiner Stirne lagen, und ſelbſt. zittert, leiſe tönend am Pfeiler lehnte, trat wieder blickte hinaus, da ward's wieder ſtille; aber ein vel Fräulein Adelheid, die holde Königin des Feſtes, an's Fenſter und griff in die Saiten. i Mann ſchien ſich im Gebüſche zu verbergen. „Wer 6. berſuchte umſonſt, ihn zu erheitern. „Stiller, liebevoller Zeuge meines Kummers, wandelt hier?“ rief Hugo einige Mal und erhielt . . Bald gingen die Ritter zur Tafel; der Becher meiner Luſt, endlich Antwort: „Euer Knappe, geſtrenger Herr! machte die Runde: Alles überließ ſich der Freude — „Kannſt du, Holder, ſo verſcheuche dieſen Gram Ihr habt mir kein Obdach angewieſen, vermuthlich nur Hugo nicht. 5 aus meiner Bruſt! habt Ihr's vergeſſen, und im Stall bei den Roſſen 10 Wohl kann der Wein die Herzen zur Freude „Ach, vielleicht ſitzt Kunigunde einſam jetzt] konnte ich nicht länger verweilen; da wollte ich im 115 erheben; wer aber nicht fröhlichen Muthes iſt, der und weint um mich, Freien den kommenden Morgen erwarten. — „Das roh ſaugt auch den Gram aus dem Becher. Hugo ſehnt „Blickt zu dir in dieſer Stunde, unſ're Blicke will ich auch,“ ſprach Hugo, „trag' mir die Harfe, il ſich lange nach dem Ende des Feſtes, das endlich treffen ſich, wir wollen luſtwandeln auf den Bergen.“ Der erfolgte. Die Ritter erlagen dem Wein und der „Ja, denn dort in deinem Kreiſe ſchwebt der] Knappe kam und nahm die Harfe, den Ritter be⸗ Ml. rauſchenden Freude und wankten zu Bette. 1 Holden ſanfter Blick. gleitend, der in ſeiner finſtern Laune haſtig vorwärts M. Hugo bezog ein Zimmer links an der Seite 5 „Hörſt du meines Sanges Weiſe? Gib der ſchritt über Felſen und ſteinige Pfade, ſo daß der der Strahlenburg, von wo aus man hinaus gegen zuf Theuern ſie zürück, Knappe ihm kaum mit der Harfe zu folgen vermochte