behörde iſt jetzt ein lange beſtrittener Punkt der Rechtsweg zuläſſig. — Unter den in jüngſter Zeit vom Ordinariat in Freiburg zu Seelſorger⸗ poſten berufenen Prieſtern befinden ſich etwa zwanzig, welche bisher durch das Examengeſetz betroffen und an Ausübung ſolcher Funktionen verhindert waren. Heidelberg den 24. April. Zu Ehren des verſtorbenen Profeſſors Bernhard Stark und mit Genehmigung der akademiſchen Behörden läßt Geh. Rath H Schulze an dem archäologiſchen Inſtitute eine Gedenktafel anbringen, welche die Verdienſte des Verſtorbenen um dieſes Inſtitut, das er durch geſchickte Verwendung ſparſamer Mittel eigentlich erſt geſchaffen, der Erinnerung bewahren ſoll. Die Leitung dieſes Inſtituts hat der aus Göttingen be⸗ rufene Prof,. v. Duhn übernommen. — Der hieſ. Zahnarzt Werner richtete eine private zahnärztliche Klinik ein, welche einer Anzahl von Schülern Ge⸗ legenheit gibt, ſich in ihrem Berufe wiſſenſchaftlich und praktiſch weiterzubilden und, da die Behandlung unentgeldlich geſchieht, über Zuſpruch, wie wir hören. f unbemittelter Leidenden ſich nicht beklagen Ausland. London den 24. April. Gutem Vernehmen nach hat Gladſtone die Bildung des Kabinets über⸗ nommen. Gladſtone ging geſtern Abend nach einer Konferenz mit Granville und Hartinton nach Windſor. London den 26 April. Graf Granville iſt zum Staatsſekretair des Auswärtigen, Marquis v. Hartington zum Staatsſekretair für Indien, Childers zum Kriegsminiſter, Northbrook zum erſten Lord der Admiralität, Selborne zum Lordkanzler er⸗ nannt. Kabul den 23. April. Die Vorhut der Di⸗ viſion Stewart rückte am 20. d. in Ghuzni ein Am ſelbigen Tage griffen 15,000 Afghanen ver⸗ chiedener Stämme Stewart an, wurden aber mit Verluſt von 1000 Todten zerſtreut. Die Engländer hatten 17 Todte und 115 Verwundete. Monaco den 25 April. Geſtern Abend explodirte im großen Saale des Kaſino eine mit Pulver und Dynamit gefüllte Patrone, welche von verbrecheriſcher Seite unter eine Pendeluhr gelegt werden war Es fanden zahlreiche Beſchädigungen att. Mehrere Perſonen wurden leicht verwundet. Das Motiv des Verbrechens ſcheint Diebſtahl ge⸗ weſen zu ſein, aber in Folge der Achtſamkeit des Dienſtperſonals konnte ein ſolcher nicht ausgeführt werden. Cettinje den 24. April. Entgegen der in der türkiſch⸗montenegriniſchen Konvention ſtipulirten 24ſtündigen Friſt für die von den Montenegrinern auszuführende Okkupotion der von türkiſcker Seite 8 eingetroffene Adjudant des Gouverneurs don Skutari, Izzet Paſcha, nur ene 7ſtündige Friſt für den Abmarſch der türkiſchen Truppen zu. Nach⸗ dem es den Montenegrinern unmöglich war, in nerhalb dieſer kurzen vertragswiedrigen Friſt die Okkupation zu bewerkſtelligen, bemächtigten ſich die Albaneſen nach dem Abmarſch der türkiſchen Trup⸗ pen aller früher von türkiſcher Seite beſetzten und befeſtigten Stellungen. Die montenegriniſchen Trup⸗ pen blieben in einer beobachtenden Stellung und er⸗ warten weitere Befehle. i Raguſa den 24. April. Die Montenegriner behaupten, die albaniſchen Bergſtämme hätten ſchon am 21. u. 22 April im Einvernehmen mit den türkiſchen Kommandanten alle von den türkiſchen Truppen zu räumenden Stellungen übernommen. Osman Paſcha marſchirte nach Niederbrennung des Borackenlagers von Tuſi nach Hum und ließ Hoda— Bey in Tuſi als Chef der Bewegung zurück. Verſchiedenes. — Heidelberg, 26. April. Heute Mittag ſtürzte in dem für die Kaſerne beſtimmten alten Spital, welches einen Umbau erfährt, Baugehilfe Beiler und ein Zimmermann aus beträchtlicher Höhe zur Erde, und wurde erſterer lebensgefährlich verletzt in das akademiſche Krankenhaus verbracht. Letzterer trug nur leichte Contuſionen davon. Wie w'r hören, war die Veranlaſſung ein morſcher Balken, den die Beiden betraten, und der unter der Laſt zuſammen⸗ brach. s 1 Bern den 21. April. Vorgeſtern iſt es unter den Arbeitern der Linie Lugano-Cadempono (Montecenerebahn) zu einem förmlichen Aufſtande gekommen, welcher, da die zu Gebote ſtehenden Gendarmen nicht genügten, das Einſchreiten von Militär nothwendig machte. Die Arbeiter, etwa 400, waren ſämmtlich nach Lugano gezogen, wo ſie, Lohnerhöhung und Zahlung in Silber ſtatt in italieniſchem Papiergeld verlangend, welche Forderung übrigen nicht ganz ungerechtfertigt erſcheint, das Haus des Unternehmers belagerten und, da ihren Wünſchen nicht ſofort gewillfahrt wurde, ſich allerlei Unfug hingaben. Die Rädelsführer ſind verhaftet; jedoch ſoll die Ruhe noch nicht vollſtändig wieder hergeſtellt ſein. Gewerbliche und landwirtßhſchaftliche Ausſtellung des Pfalzgaues in Mannß eim. Mannheim den 19 April. Der zum Prä⸗ ſidenten des Preisgerichts erwählte Geh. Referendär Herr von Stößer in Karlsruhe hat nunmehr dem Central⸗Comite die Uebernahme dieſes Poſtens be⸗ reitwilligſt zugeſagt. — Der Bau der Halle für zu räumenden Stellungen, geſtand der in Podgo⸗ periodiſche Ausſtellungen ſowie die Ueberführungs⸗ brücke iſt den Herren Herrmann und Biermann hier übertragen worden. — Im Schooße des Cen⸗ tral⸗Comites iſt für die Ausſtellung ein höchſt in⸗ tereſſantes Projekt zur Ausführung in Ausſicht ge⸗ nommen nämlich die Darſtellung des Mannheimer Großhandels in einer noch näher zu beſtimmenden ſinnbildlichen Weiſe. Bei der großen Bedeutung unſrer Stadt für den geſammten Großhandel Deutſch⸗ lands, wird ein ſolches Bild nicht nur von hohem Intereſſe ſein, ſondern auch ſchätzbar wichtige Auf⸗ ſchlüſſe über Bewegung der Zu- und Abnahme der einzelnen Handelsabjekte und deren Verkehr nach den verſchiedenen Handelsplätzen des In⸗ und Aus, landes bieten. — Seitens des Gewerbſchul⸗Haupk⸗ lehrers Mayerhuber wird eine Collection alter Bil⸗ der, Zeichnungen und ſonſtiger Darſtellungen, wel⸗ che ſämmtlich auf die Geſchichte Mannheims Be⸗ zug haben ſollen, zur Ausſtellung gelangen und werden dieſe Reminiscenzen gewiß einen Haupfan⸗ ziehungspunkt für die Beſucher biden. Wir machen hierdurch auf die im heufſgen Blatte ſtehende Annonce der Herren Kaufmann Simon in Hamburg beſonders aufmerkſam Ez handelt ſich hier um Original-Looſe zu einer reichlich mit Haupt-Gewinnen ausgeſtatteten Ver looſung, daß ſich auch in unſerer Gegend eine ſeht lebhafte Betheiligung vorausſetzen läßt. Dieſes Unternehmen verdient das volle Vertrauen, indem die beſten Staatsgarantien geboten ſind und auch vorbenanntes Haus durch ein ſtets ſtreng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allſeſts bekannt iſt. Handels⸗Nachrichten. Weizen, pfälzer 24.25 bis 24.75 rufſiſcher 24.25 bis 25.25 Amerikaniſcher 25.25 bis 25.50 ungariſcher 23 50 bis 24.—. Neuer Spring 24.75 bis 25.—. Californiſcher Weizen 23.— bis 23.50, Roggen, pfälzer 19.50 bis 20.—. ruſſiſcher 18.50 bis 19.—. franz. 15.25 bis 15.60. amerikanischer 14.— bis 14.50. Gerſte hieſiger Geg. 19.75 bis 20.25. pfälzer 20. — bis 20.50. ungar. 16.75 bis 17.50. Hafer badiſcher 15.— bis württemberg. Alp 16.— bis 16.25. ruſſiſcher 16.— bis Kernen 24.— bis 24.50, Bohnen 25.— bis 27.— Linſen . — bis —.— Wicken 16.— bis 17.—. Erbſen bis —.—. Kohlreps, deutſcher 28.— bis 28.50, ungar. 28.— bis 28.50. Kleeſamen deutſcher 1. Sorte 95 — bis —.—. 2. Sorte 80.— bis Provencer —.— bis Luzerner 127.— bis —.—. Esparſette 32.— bis 34.— Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack Nr. 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4. 37.50 36.— 32.50 28.50, Nr. 0. 40.50 ihr habt die Ausſag e jener Männer, das Geſtänd⸗ niß dieſes Mädchens gehört; was ſagt Ihr dazu?“ „Die Angeklagte iſt ſchuldig,“ antworteten einer nach dem andern die Mitglieder der Ver⸗ ſammlung. 8 „Und welche Strafe hat ſie verdient?“ der Knäg. Die Richter antworteten nicht ſogleich, ſie be⸗ fragen ſich gegenſeitig durch Blicke. Wollte vielleicht das Mitleid ihre Herzen von Erz erweichen? „Sie hat den Tod verdient!“ rief Golesko, der in ſeiner Eigenſchaft als Ankläger eine wichtige Stimme in der Verſammlung hatte. „Den Tod!“ wiederholte Tribunal. „Den Tod!“ ſagte jetzt auch der alte Vater. „Du haſt es gehört, Henker, thue Deine Pflicht.“ Der Henker hatte die Todes werkzeuge zurecht gelegt. Gemachs erwartete der verhängnißvolle Block das Haupt des Verurtheilten. Neliska näherte ſich ihrem Vater, warf ſich ihm zu Füßen, ſenkte das Haupt und flehte mit ſchwacher Stimme: „Deine Tochter geht zum Tode, verzeihe ihr!“ „Mein letztes Kind iſt geſtern geſtorben, ge⸗ mordet von den Türken,“ ſagte der unbeugſame frug das ſchreckliche Das Beil war bereit und in einer Ecke des Neliska erhob ſich und ſchritt ſchwankend zu dem Blocke. Aber plötzlich öffnete ſich geräuſch voll die Thür, auf der Schwelle erſchien ein Mann, mit einem wollenen Mantel bekleidet und einen Karabiner auf der Schulter tragend. Es war Ibrahim. Und ehe die beſtürzten Anweſenden die geringſte Bewegung machen konnten, hatte der junge Türke ſeinen Karabiner angelegt, ein Schuß krachte und füllte das ganze Zimmer mit dichtem Pulverdampf. Als dieſer ſich verzogen hatte und die Mit⸗ glieder des Familienrathes, die ſich unterdeß von ihrem Schrecken erholt, vorſtürzten, um ſich des Mannes mit dem Karabiner zu bemächtigen, war dieſer verſchwunden. Auch Neliska war nicht mehr in dem Gemache, aber Beppo lag, von der Kugel Ibrahim's ins Herz getroffen, in einer Blutlache. „Das war Er, das war der Verführer!“ rief der alte Danielo. Und eine Waffe ergreifend, eilte er durch die offen gebliebene Thüre hinaus. Gleich hinter ihm folgte Golesko; die andern Mitglieder des Rathes ſtürzten ihnen mit dem Rufe: „Zu den Waffen!“ nach. Das ganze Dorf war, durch die ungewohnten Rufe aufgeſchreckt, in einem Augenblicke auf den Beinen. Vorſichtig wurden die Hausthüren geöffnet und erſchreckte Geſichter zeigten ſich an jedem Fenſter. „Was gibt's 2“ frug man. 57 5 0 „Nachbar, was bedeutet der Lärm?“ Redaction, Druck und Verlag von du — „Hört Ihr? man ruft zu den Waffen!“ „Die Türken! Die Türken ſind da!“ ſcheſen die Diener Danielo's, welche ſich den Schuß und das raſche Fortſtürzen ihres Herrn nicht erklären konnten und in Wirklichkeit glaubten, ein Trußß Muſelmänner hätte das Dorf angegriffen. Die Männer griffen zu ihren Karabinern, die Weiber zündeten Fackeln an und Alles eilte in der Richtung fort, in der die erſten Rufe gehört wor den waren. Unterdeſſen hatten Danielo, Golesko und die Anderen durch das Gebüſch eine dunkle Maſſe he merkt, die ſich wie ein Schatten fortbewegte. Dieſeh Erſcheinung eilten die Verfolger nach und ſie hallen ſich nicht getäuſcht. Es war Ibrahim, der dort floh; Ibrahim, dem die Gefahr Flügel lieh und der in ſeinen kräftigen Armen die ohnmächtige Neliska trug. Trotz dieſer Laſt überſprong der junge Türke Schluchten und Sträuche; bahnte ſich mit vorge⸗ beugtem Haupte durch die verworrenſten Dickechte ſeinen Weg und kletterte wie ein gehetzter Hirſch über die Felſen, die ihm den Weg verſperrten. Bis weilen ſtieß ſein Fuß an, zuweilen auch brachten unter ſeinen Füßen fortrollende Steine ihn zum Straucheln; aber ſogleich erhob er ſich wieder, um ſeinen Lauf mit erhöhter Geſchwindigkeit wieder aufe zunehmen. (Fortſetzung folgt.) deer * Molitor Ladenburg. 1 Den Schuß st auf 8 bunden 1864 Neg. wonach das Felbicten det nit Einschub Schwalben, Kr leine deld⸗ nicht zum D dehglichen da das Ausnehm Helbieten dez ſellen bon zum Einfang Netze, Vogel iſt, aufmerkſ⸗ Anfügen, da gen dieſes werden. Liadenbug Bur 5 0 ella Nr. 1250. wechſels in hie darauf aufmerk Auszug ſoglei werden muß, Polizeitrafgeſe werden, welche laſſen. Dabei daß die An⸗ Ausnahme nur Uhr entgegeng Dies gilt ſelbſt An⸗ und Abt Gewerbsgehilfet Ladenburg d Bürge Zu i Ein halber in der Expediti e 1 empfiehlt Saumwo um damit zu re Preisen bei —— Cho aus den beſtemp len, cbenſo 0 darantitt, emp ber 100 fd