ler 0 Poſtproviſion. 0 des V Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 10 0 paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende uh Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen dgl. 4 nehmen Inſerate für uns an. 15 w Nr. 32. Wittwoch, den 21. April 1880. 13 ſtens e f ‚ Volitiſche Jleberſicht. krachte er füt die Aufgabe ſeines Lebens. Napoleon In Rußland nimmt das Abſterben Gort⸗ pril Iq; 175 g III. copirte ſeinen großen Oheim Napoleon I. und ſchakoff's das Intereſſe vorwiegend in Anſpruch. lmt Die Reichskanzler ⸗Kriſe hat ſich wieder in] machte ſich dadurch lächerlich und verächtlich. Was bz Ungleich intereſſanter und aufregender als die 9 Berathungen im deutſchen Reichstage, woſelbſt die igen i Militär⸗Novelle dominirt, waren dieſe Woche die Inzeige we ebatten im öſtreichiſchen Reichsrathe. Bekanntlich choll ber ſt es dem Grafen Taaffe durch Preſſionen auf die ldungen t Wähler und durch Zuzjehung der Czechen gelungen, nul im öſtreichiſchen Parlamente eine Majorität herzu⸗ Din 2 . il 1880 nt. ingen Stenz Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl Wohlgefallen aufgelöſt, dagegen tritt“ der Kultur; kampf neuerdings recht unliebſam in den Vorder⸗ grund. Der ſchon ſo oft todtgeſagte Streit zwiſchen dem preußiſchen Staate und dem Vatikan hat ein ungemein zähes Leben und es hat faſt den Anſchein, als ob noch Jahr und Tag verſtreſchen werde, ehe die Einigung reſp. Ausgleichung der beſtehenden egenſätze zur Wirklichkeit werden wird. ſtellen, die zwar aus den heterogenſten Elementen beſteht, in einem aber: ihrem Haſſe gegen die Ver⸗ faſſung und die Deutſchen einig iſt. Gegenwärtig liegt nun dem öſtreichiſchen Reichsrathe das Budget zur Berathung vor und da ereignete ſich am Dienſtag der unerhörte Fall, daß gleich bei der erſten Poſition des Budgets: der Bewilligung des Dispoſitionsfonds, das Rabinet eine ganz ſchmähliche Niederlage erfuhr, indem dieſer Fond mit 154 gegen 152 Stimmen abgelehnt wurde. Der Jubel der Deutſch⸗Oeſtreicher über dieſen Sieg der Verfaſſungspartei, welche wie ein Mann gegen Taffe ſtimmte, iſt natürlich ein großer, das Kabinet aber befindet ſich in Folge dieſer Niederlage in vollſter Auflöſung. Wie der Nationalitätenkampf in Oeſtreich, denn um nichts Anderes handelt es ſich gegenwärtig in dieſem Lande, noch enden wird, das wiſſen freilich die Götter. Was den Prinzen Plonplon betrifft, da hat derſelbe ſeinem erſten Schreibebriefe einen zweiten folgen laſſen, in welchem er erklärte, er haſſe keines⸗ wegs die Republik, fondern nur die gegenwärtigen Leiter derſelben. Der rothe Prinz ſtreicht dann den Arbeitern den ſüßeſten Honig um den Mund und ſoll man aber erſt zu dieſem Harlequin Plonplon ſagen, der Napoleon III. nachäfft! Und ſolch ein Hanswurſtel aſpirirt auf den Thron und hat eine Partei hinter ſich. Die enggliſchen Parlamentswahlen ſind nun definitiv beendigt, ihr Reſultat iſt ein ge⸗ waltiger Sieg der Liberalen, die ſo ſtark ſind, daß ſie auf die Irländerproteſtler keinerlei Rückſicht zu nehmen brauchen. Ueber die Zuſammenſetzung des neuen Kabinets lauten die Anſichten noch immer ſehr verſchieden. Bald wird Gladſtone als Premier genannt, bald wieder heißt es, derfelbe werde gar keine Stelle im neuen Kabinet annehmen, ſondern dusſelbe nur als Führer der Majorität ſtützen und berathen. Königin Viktoria wurde durch den Aus⸗ fall der Wahlen höchſt unangenehm überraſcht, ſie war ſo überzeugt davon, daß die Konſervativen ſiegen würden, daß ſie es gar nicht glauben wollte, als, man ihr meldete, die Partei Beaconsfield's ſei von den Liberalen ſchmählich geſchlagen. Der famoſen „Italia irredenta“ ſchwillt, ſeitdem die Liberalen in England en haut ſind, der Kamm wieder gewaltig. Gladſtone hat ſich als Feind Oeſtreichs deklarirt, ergo iſt er der Abgott der Irredentiſten. Aber auch die jitalieniſche Re⸗ gierung ſcheint nunmehr nicht abgeneigt zu ſein, andere Seiten aufzuziehen. Der mit ſo großem Pathos angekündigte Feſtzug gegen die revolutionären Elemente der Halbinſel ſchickt ſich wenigſtens an, im Sande zu verlaufen und die Propaganda gegen Oeſtreich gewinnt von Tag zu Tag an Boden. Zu den erſten Früchten des Syſtemwechſels in England dürfte, unter ſolchen Umſtänden eine Verſchlimmerung der Beziehungen zwiſchen Oeſtreich und Italien zu zählen ſein. führen iſt die „Italia irredenta“ wenigſtens ernſtlich beſtrebt und wenn ſie ſich dazu von auswärts er⸗ muntert fieht, wird ſie ſicherlich Alles anwenden, um die Regierung entweder zu ſtürzen oder mit berſichert, die Verbeſſerung des Looſes der Arbeiter fortzureißen, Eine ſolche Verſchlimmerung herhbeizu⸗ Der greiſe Staatsmann, deſſen Politik ſtets auf eine Vergrößerung gerichtet war und der ſich berufen glaubte, das „Teſtament Peter des Großen“ zur Ausführung zu bringen, iſt vor ſeinem Ende der Schmerz, die Zertrümmerung ſeiner gigantiſchen Plänen ſehen zu müſſen, nicht erſpart geblieben. Der berliner Vertrag hat der ruſſiſchen Habſucht auf den Orient einen feſten Riegel vorgeſteckt, er hat dem verhaßten Oeſtreich das Mandat ertheilt, ſich wie einen Keil zwiſchen die kleinen Satrapen Rußlands auf der Balkanhalbinſel treiben zu dürfen, er hat zu gleicher Zeit Rußland in Gegenſatz zu Deutſchland gebracht. Dies und die Revolution, welche in Geſtalt des Nihilismus im Czarenreiche kühn das Haupt erhebt, haben die letzten Tage des Kanzlers tief verbittert. Welchen Einfluß das Hin⸗ ſcheiden Gortſchakoff's auf die auswärtige Politik Rüßlands üben wird, iſt heute noch nicht möglich zu ermeſſen. rr e rr x Deutſchland. Karlsruhe den 17. April. Zu dem heute verkündeten Geſetz über die gemeinde verhürgten Spar⸗ kaſſen hat das Miniſterium des Innern und bezw. das Staatsminiſterium eine Vollzugsverordnung erlaſſen, durch welche in erſter Reihe die Zuſtändig⸗ keiten geregelt werden. Dem Miniſterium iſt die Genehmigung der Satzungen vorbehalten, ſowie die Gutheißung von Verfügungen wegen der Ueberſchüſſe, ſofern der Betrag 5000 Mark ütberſteigt und nicht den Einlegern zu Gut kommen ſoll. Alle unter das Geſetz fallenden Kaſſen haben in einer vom Miniſterium feſtzuſetzenden Friſt ihre Satzungen und Einrichtungen mit den neuen Vorſchriften in Ein⸗ klang zu bringen. Eine landesherrliche Verord⸗ nung regelt die Anwendung des neuen Examen⸗ geſetzes. Für jede nicht blos vorübergehende Funktion im geiſtlichen Amt ſind die vom Geſetz erforderten Nachweiſe zu erbringen. Ausnahmen ſind nur in dringenden Fällen geſtattet und auch His i eit o n. Blume von Montenegro Von Franeis Teſſon. 1 5 „So ſtören wir nicht ihren S denn Schlaf iſt vergeſſen. Glücklich aber diejenigen, welche vergeſſen! Die Seele wacht immer früh genug zum Leiden auf; die Augen öffnen ſich immer zeitig enug zum Weinen.“ Dann kniete er mit den Dienern dicht beim Sarge nieder. Zwei Fackeln von gelbem Wachs erleuchteten nur ſpärlich das dunkle Gemach; zu Füßen des Sarges ſtand auf einem Schemel ein ſilbernes, mit Weihwaſſer gefülltes Gefäß, über dem ein Palm⸗ zweig lag. Plötzlich ſchreckte ein heftiger Schlag an das Hausthor die Anweſenden: Danielo erhob ſich und ging um zu öffnen. Aber mit einem Schrei fuhr er zurück, als er den Mann erkannte, der in ſein Haus eintreten wollte. „Ich ſelbſt, — Du träumſt nicht, Greis, bin es wirklich.“ „Kommſt Du, die Ruhe der Todten zu ſtören? Willſt Du die Leichen in ihrem Sarge beſchimpfen?“ „Ich verzeihe Dir dieſe Worte, denn der Schmerz verwirrt Deine Sinne.“ „Was führt Dich denn hierher?“ „Fern iſt es von mir, die Ruhe des Todten ſtören zu wollen, denn ich liebte Deinen Sohn. Er war die rechte Hand meiner Armee. Wenn der Himmel mir einen ſolchen Sohn geſchenkt hätte, und ich hätte ihn verloren in der Blüthe ſeiner Jahre, ich würde blutige Thränen weinen und gegen Himmel und Hölle fluchen! Und doch iſt der Tod nicht ſo ſchlimm als die Schande; es iſt beſſer, ohne Kinder zu bleiben, als ſeinen Namen entehrt zu ſehen. Beſſer, daß der Baum verdort, als daß er vergiftete Früchte trägt.“ „Ich ſehe,“ antwortete der Knäg, „das Mit⸗ leid hat Dich milder geſtimmt! Geſtern, da ich noch glücklich war, ich unglücklich und Du beklagſt mich.“ „Ja, ich beklage Dich, Greis, denn Dein ich „Golesko!“ rief er aus, „Golesko, bei mir ?“ Stamm war edel, Dein Name makellos.“ beleidigteſt Du mich; heute bin „Und glaubſt Du, daß der Tod dieſen Namen befleckt hat?“ „Ich beklage Dich, Greis, denn Dein letzter Sprößling fiel unter den mörderiſchen Streichen der Feinde und Deine letzte Blume iſt geknickt“ „Was willſt Du damit ſagen?“ „Dir bleibt noch eine Tochter, Danielo?“ „Ja, ein Engel des Himmels.“ „Sage vielmehr, die Hülle eines Engels, ober die Seele eines Teufels!“ „Halt ein! wenn Dir Dein Leben lieb iſt!“ „Deine Tochter betrügt Dich, ſie hat die Ge⸗ ſetze der Sittlichkeit übertreten, die Ehre verletzt.“ „Elender! Du lügſt! Widerrufe ſogleich Deine ſchändliche Verläumdung oder, ich ſchwöre es zu Gott, Einer von uns bleibt auf dieſer Stelle!“ „Ich ſchlage mich nicht, Danielo, aber ich widerrufe auch nicht; ich ziehe meine Anklage nicht zurück. Zu Dir, als dem Haupt der Familie, bin ich zuerſt gekommen, damit Du die Sache erführeſt; aber wenn morgen der Familienrath nicht verſammelt iſt, um die Schuldige zu richten, ſo gehe ich zum Vladika und dort, vor allem Volke, werde ich ſagen