Partei Frankreichs gemacht worden iſt, dem franzö⸗ ſiſchen „Kulturkampfe,“ an deſſen Schwelle wir ſtehen, eine eigenthümliche Signatur geben. In Oeſtreich hat das Kabinet Taaffe jetzt böſe Tage. Der dieſe Woche wieder zuſammengetretene Reichsrath beſchäftigt ſich nunmehr mit dem Budget und Graf Taaffe und ſeine Amtsgenoſſen bekommen da ſeitens der Verfaſſungspartei Dinge zu hören, welche ihnen ſtark in die Ohren klingen werden. Wenn übrigens nur die Hälfte von dem wahr iſt, was der Abgeordnete Schönerer über die Wahlbe⸗ einfluſſungen erzählte, dann iſt es nicht mehr zum Verwundern, wie es kam, daß anläßlich der letzten Parlamentswahlen ſo viele Parteigänger des Grafen Taaffe durchdrangen. Wenn der ganze offizielle Troß, vom Bezirkshauptmann bis zum Gensdarm und Nachtwächter aufgeboten wird, um „Stimmung“ zu machen, dann iſt es kein Kunſtſtück mehr, ge⸗ nehme Kandidaten der Wahlurne entſteigen zu ſehen. Die Budgetdebatte im öſtreichiſchen Reichsrathe dürfte wohl zu einer Klärung der Verhältniſſe in dem Kaiſerſtaate führen, die beſte Klärung wäre freilich, wenn das „Koalitions⸗Miniſteriums“ Taaffe, einem wirklich ehrlich verfaſſungstreuen Kabinete Platz machen würde. Verſchiedenes. — Gur Ott'iſchen Millionen⸗Erb⸗ ſchaft.) Aus Lugos wird der „Tem. Ztg.“ geſchrieben: Dieſer Tage erhielt der hieſige Ein⸗ wohner Ernſt von Seite der Behörde die Auf⸗ forderung, ſich mit ſeinem Tauf⸗, ſowie mit dem Tauf⸗ und Todtenſcheine ſeiner Mutter in Wien bei der kompetenten Behörde bezüglich ſeiner Erbanſprüche einzufinden. Ernſt iſt auch, nachdem ihm Bekannte die Reiſeſpeſen zuſammengeſteuert, dahin abgereist. Der glückliche Erbe iſt ein in dürftigen Verhältniſſen lebender, kinderloſer Lebzelter, der ein Mädchen an Kindesſtatt angenommen hat. Die Großmutter Ernſt's war eine Schweſter Ott's. Außer ihm partizipiren noch vier Perſonen an der Erbſchaft. — (Ein Opfer der engliſchen Wahlen.) In Ramsgate wurde dieſer Tage ein ehemaliger Schenk⸗ wirth, Namens Oswald Puckeridge, wegen Verur⸗ ſachung des Todes eines werthvollen Hundes zu 6 Wochen Zwangsarbeit verurtheilt. Er hatte den Hund über und über gelb und blau, die Farben der Liberalen und Konſervativen, angeſtrichen, und das Thier hatte ſich durch das Ablecken der Farbe vergiftet. — Die Kaiſerin Eugenie hat vor ihrer Abreiſe nach Zulu⸗Land eine koſtbare, mit Diaman⸗ ten, Smaragden und kunſtvoll ziſelirten Adlern ge⸗ ſchmückte Kaiſerkrone, welche ſie bei ihrer Jahre lang projektirten, aber nie zur Ausführung gelang⸗ ten Krönung tragen ſollte, der Pariſer Kirche Notre⸗Dame⸗des⸗Victoires, in der ſie mit beſonderer Vorliebe ihre Andacht zu verrichten pflegte, zum Ge⸗ enk gemacht. 1 : 5 e die den Rhein hinauf reiſte, machte in einem Hotel den Kellner darauf aufmerk⸗ ſam, daß das Ei, das er ihr gebracht hatte, bereits ein Hünchen enthalte. Darauf entgegnete der Kenner ſehr unverfroren, daß er ihr alsdann ſtatt des Ei's ein Hünchen auf die Rechnung ſetzen müſſe. Ein Mann, der ein Pferd kaufen will, fragt einen Freund, woran er das Alter des Thieres erkenne. „An ſeinen Zähnen,“ lautete die Antwort. Am folgenden Tage begab ſich der Mann zu einem Pferdehändler, der ihm einen prächtigen Rappen vorführte. Der Kaufluſtige ſah dem Pferde in das Maul und wandte ſich dann zu dem Händler. „Nein, das Thier mag ich nicht,“ ſagte er, „das iſt zweiunddreißig Jahre alt.“ „ f Er hatte die Zähne gezählt. Die diesjährige Lotterie von Baden-Baden hat eine ſehr umfaſſende Umgeſtaltung erfahren, durch welche der Werth derſelben in erheblichſter Weiſe geſteigert iſt. Die dem Publikum in Folge derſelben zugewendeten Vortheile laſſen ſich kurz dahin zu⸗ ſammenfaſſen: 1. Es ſind folgende Gewinne in dieſer Lotterie neu hinzugefügt worden: einer von 5000, drei von je 3000, drei von je 2000, fünf von je 1000, zweiundzwanzig von je 600, zweiundfünfzig von je 300 fünfundzwanzig von je 200, fünfunddreißig von je 100, vierhundertfünfundfünfzig von je 50, zweihundertſechszig von je 30 Mark; dagegen ſind die kleineren Gewinne im Werthe von 10 Mark ausgefallen. 2. Der durchſchnittliche Werth der kleinſten Gewinne beziffert ſich jetzt auf 20 Mark, mithin auf die doppelte Höhe des ganzen Loospreiſes und auf den zehnfachen Werth der Einlage zur erſten Ziehung. 3. Den Gewinnern werden ſämmtliche Ge⸗ winne unter 100 Mark in ganz Deutſchland fran⸗ cirt zugeſendet und für deren Verpackung Nichts in Anregung gebracht. 4. Die Gewinne werden vornehmlich aus praktiſchen und vollwerthigen Gegenſtänden beſtehen. Die kleineren Luxusartikel kommen faſt gänzlich in Wegfoll. 8 Der Ankauf geſchieht unter ſtaatlich beſtellter ſachverſtändiger Aufſicht. Durch denſelben werden der Induſtrie ganz beträchtliche Summen zugeführt, welche umſomehr ins Gewicht fallen, als naturge⸗ mäß baare Zahlung erfolgt. Die Ziehung der erſten Claſſe findet am 7. Juni ſtatt. Mit der Loosausgabe iſt in dieſen Tagen begonnen worden, und ſchon zeigt ſich eine ſo allſeitige Nachfrage nach Looſen, daß vorraus⸗ ſichtlich ſehr bald dieſelben gänzlich vergriffen werden. Durch die Errichtung von Haupt- Goll tionen an faſt allen Orten Deutſchlands if. 1 Gelegenheit zur Theilnahme an dieſer Vetloosun ſehr erleichtert. t Es gelangen ſehr bedeutende Gewinne Verlooſung, u. A. ein Gewinn im Werthe 5 60,000 Mark, einer von 30,000, einer von 15,000 einer von 12,000, drei von je 10,000, fünf 9 je 5000, einer don 4000, neun von je 9000 neun von je 2000, zwanzig von je 1000, zwe undzwanzig von je 600, zweiunddreißig von je 500 Mark ꝛc. ꝛc. Der Preis eines Looſes betrügt 10 Nu welcher ſich auf die fünf Ziehungen mit ze 2 Nn vertheilt. Wir machen hierdurch auf die im heulen Blatte ſtehende Annonce der Herren Kaufen 4 Simon in Hamburg beſonders aufmerkſam 65 handelt ſich hier um Original⸗Looſe zu ehe 10 reichlich mit Haupt-Gewinnen ausgeſtatlelen Nur looſung, daß ſich auch in unſerer Gegend eie ſeht lebhafte Betheiligung vorausſetzen läßt, Dieſ Unternehmen verdient das volle Vertrauen, hen die beſten Staatsgarantien geboten ſind i auch vorbenanntes Haus durch ein ſtets ſtreng gelt Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne ga bekannt iſt. Handels⸗Nachrichten. 8 Mannheim, 12. April. (Proba börſe) Folgendes ſind die bezahlten Preisen g 100 Kilo. Preiſe in ) Weizen, pfälzer 24.25. bis 24,75 kuf 25.— bis 25.50 Amerikaniſcher 26.— bi 20 ungariſcher 23.50. bis 24.—. Neuer Spring 2 bis —.—. Californiſcher Weizen 23. —, bis 23.50, Roggen, pfälzer 20.—. bis 20.50, ruſſiſcher 19. —,. bis 19.25. franz. 15.25. bis 15.60, amerffaniſcher 14.— bis 14.50. Gerſte hieſiger Geg, 19.75, lg 20. 25. pfälzer 20.— bis 20,50, unge, 16,7 bis 17.50. Hafer badiſcher 15.25. dis 15,78 württemberg. Alp 16.—. bis 16.50. kuſtichg 16.—. bis —. —. Kernen 24.—, bis 28 Bohnen. 26.—. Linſen — . bis — Wicken 16.—. bis 18. —. Erbſen — 92. —. Provencer 125.—, bis 135.—, herne ungar. 28.—. bis 28. 50. Kleeſamen dellſche 1. Sorte 95 —. bis —.—. 2. Sorte 80, d — — 127.—. Esparſette 32.—. bis 34 Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack „Du ſprichſt von Muth, wenn der Himmel uns verläßt; wenn die unerbitterliche Hand des Schickſals uns niederdrückt.“ „Für das Glück, von dem wir träumten, iſt auf dieſer Erde kein Raum,“ ſagte die Montene⸗ grinerin ſeufzend. „Du haſt Recht, Neliska; die Götter ſcheinen das Glück zweier ſchwacher Sterblicher zu beneiden.“ Er ſchwieg und man hörte in dem dunklen Gewölbe nur noch das Schluchzen und Seufzen der Schwergeprüften. Beim erſten Schein der Morgenröthe erhob ſich die Montenegrinerin. „Ich gehe nun nach Hauſe zurück,“ ſagte ſie: „lebe wohl, heute Abend komme ich wieder.“ Beflügelten Schrittes eilte Neliska von dannen. Sie fühlte, daß ſie dieſen Mann noch immer liebte, trotz des Unrechts, welches er gegen ihre Familie begangen haben mochte. Wohl ſagte ſie ſich, daß das Blut Polydoro's ſie für immer von ihm trennte; aber die Unglückliche fühlte nicht mehr Kraft und Muth genug in ſich, um die Leidenſchaft zu be⸗ kämpfen, welche ihr Herz verzehrte. 7 Abend vorher als Wache auf den Höͤhen des Peſſerie⸗ Gebirges geſehen haben, in Stagnowitſch vor der Wohnung Golesko's. Der General und ſeine Leute lagen noch in tiefem Schlummer und kümmerten ſich wenig um Eine Stunde ſpäter ſtand Beppo, den wir den den Anbruch des Tages, als ein von kräftiger Hand gegen die Thür geführter Schlag die Schläfer plötz⸗ lich aufweckte. Mit einem Satze ſprang Golesko von dem aus den Fellen wilder Thiere bereiteten Lager auf, und ſeinen Karabiner ergreifend, lief er zur Thür, die unter den wiederholten Schlägen des frühen Wanderers erdröhnte. „Wer iſt da?“ rief er unwirſch. „Hoho! Herr Golesko,“ antwortete eine raube Stimme, empfangt Ihr ſo Eure Freunde?“ „So! Du biſt's, Beppo?“ ſagte der General, der ſeine Stimme nun mäßigte und die Riegel der Thür zurückſchob. „Sei willkommen! Aber, beim Teufel! welche alberne Idee iſt Dir in's Gehirn gefahren, daß Du mit ſolchem Lärm die Leute aus ihrem beſten Schlafe ſtörſt ?“ „Ich mußte Euch elligſt ſprechen“ ſagte der Gebirgsbewohner eintretend. „So haſt Du mir alſo eine intereſſante Nach⸗ richt zu bringen?“ „Das hängt davon ab; für den Einen intereſſant, für den Andern nicht.“ „Bei der Holle! Konnteſt Du dann nicht Deinen Beſuch ein paar Stunden aufſchieben?“ a „Herr, wenn man die Spur eines Hirſches gefunden het, muß man ihn verfolgen, ohne eine Sekunde zu verlieren; wenn man die verwundbare Stelle des Ebers entdeckt hat, darf man ihm keine Zeit laſſen ſich zur Wehr zu ſetzen.“ 75 Nr. 0. Nr,. 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4, 42.ä— 38.— 36.— 33.— 20. „Du haſt Recht, aber was pollen et „Ich will es Euch erklären“ „Das laſſe ich mir gefallen; denn Du weiß daß ich mich beſſer auf den Krieg als aufs Ruß verſtehe.“ „Liebt Ihr den alten Danielo ?“ frug Nahe ſeinen Herrn mit einem eigenthümlichen Blick, Bei Deinem Kopfe, Beppo, ſprich dieſen dite fluchten Namen nie vor mir aus!“ „Herr,“ ſagte der Gebirgsbewohner n buch tenden Augen, „auch ich haſſe dieſen Man, wel er mich einmal mit Knutenſtrafe belegt hal; 0 haſſe ihn, weil er mächtig iſt und ich elend I ich haſſe ihn, weil ſeine Tochter ſchön iſt, wührend die meinige vom Himmel nur mit Hößlichteh be dacht worden iſt.“ „Was bezweckt Du mit dieſen Reden e fig der General. „Herr, was würdet Ihr dem geben, der Gelegenheit böte, Euch an Eurem Feinde zu rächen! 0 (Fortſetzung folgt.) Wohl unglückſelig iſt der Mann, Der unterläßt das, was er kann, 5 Und unterfängt ſich, was er nicht verfſeht Kein Wunder, daß er zu Grunde gehl, Nellie R Verlag von 88 Ladenburg. —. Kohlreps, deutſcher 28.50. bis 9 e 8. W.. a 115 15 Dee Ef . 1500 8 Vatk hinein 1 187 f. 10, Lerch . ech ing Nane, en then Den chem bug K. 14,928. Falhen Kern leb Johan Wach une m in n warm nah aden . Mumben,? L