1 geſchloſſen zu erklären. Gegeben zu Karlsruhe, den 17. März 1880 (gez.) Friedrich. (gez) Turban. Durchlauchtigſte, hochgeehrteſte Herren! Sie haben den bedeutungsvollen Aufgaben dieſer Tagung mit ausdauernder Hingebung ſich gewidmet. Trotz oller durch die Zeitverhältniſſe gebotenen Zurückhaltung werden — Dank Ihrer Bereitwilligkeit und Ihrer eingehenden Prüfung — beithunlichſter Schonung der Steuerkräfte des Volkes die Aufforderungen des öffentlichen Dienſtes in allen ſeinen Zweigen ihre fortgesetzte Befriedigung finden und vielfache, dem Gemeinweſen zum Nutzen gereichende Unternehmun⸗ gen in Ausführung gelangen können. Durch die mit Ihnen vereinbarten Geſetze erfahren unſere Rechtszuſtände und Einrichtungen eine zeitgemäße Fortbildung und ſind weitere Grundlagen geſchaffen für die Pflege der materiellen, wie der geiſtigen und religiöſen Intereſſen des Volkes. In der liebe⸗ vollen Sorge um das Wohl und Gedeihen des Landes ſind Badens Fürſt, Regierung und Stände jeder Zeit einig geweſen. Möge der theuren Hei⸗ math aus der Arbeit auch dieſes Landtages unter Gottes gnädigem Beiſtande ein geſegneter Erfolg beſchieden werden. Gemäß dem wir ertheilten Höchſten Auftrage erkläre ich hiermit den Landtag für geſchloſſen.“ Hierauf brachte Präſident Lamey in Hoch auf S. K. H. dem Großherzog aus, in das die Versammlung begeiſtert einſtimmte. Damit war der feierliche Akt geſchloſſen. 8 Locales. * Ladenburg, 20. März. Das Geburts⸗ feſt S. M. des Kaiſers wurde, wie in früheren ſo auch heute würdig gefeiert. Glockenge⸗ läute, Böllerſchüſſe und Muſik auf dem Marktplatze verkündeten am geſtrigen Abend den Bewohnern unſerer Stadt, daß der allmächtige Lenker der Völker⸗ geſchichte unſerem ſiegreichen Kaiſer, dem Neube⸗ gründer des Deutſchen Reiches Deutſcher Nation zur großen Zahl ſeiner ruhmvollen Jahte ein neues hinzugefügt hat. Dieſen Morgen um 9 Uhr be⸗ wegte ſich ein Feſtzug vom Kriegerdenkmal durch die Hauptſtraße (welcher jedoch ſichtlich von einer Seite aus ſchwach vertreten war — was man in unſrer Stadt kaum mehr erwarten ſollte,) nach der altkatholiſchen Kirche, wo zum erſtenmal ſeit Grün⸗ dung dieſer Gemeinde der officielle Feſtgotlesdienſt ſtattfand. Herr Stadtpfarrer Bauer aus Mann⸗ heim celebrirte das feierliche Hochamt in deutſcher Sprache und hielt eine der hohen Bedeutung des Tages entſpreckende, zum Herzen dringende religiös⸗ patriotiſche Feſtpredigt. 5 1 Ladenburg den 22. März 1880. Die geſtern Nachmittag im Gaſthaus zum Schiff ſtatt⸗ gehabte Generalverſammlung des hieſigen Vorſchuß⸗ Vereins, welche ſeitens der Mitglieder, wie auch von Gäſten, ziemlich ſtark beſucht war, bot im Jahren, 15 anz äußerſt intereſſantes Bild über die erfreulichen Fortſchritte, welcher dieſer Verein ſeit ſeinem elfjährigen Beſteben, auf dem Gebiete des Bank, Darlehens und Sparkassen- geschäftes, zu verzeichnen hatte. Dem zausführlichen Berichte des Vorſtandes folgend, wollen wir verſuchen das wieder zu geben was wir gehört haben, müſſen uns jedoch damit begnügen, aus dem uns vorliegenden Rechenſchafts⸗ bericht in Kürze wiederzugeben, was für Jedermann von allgemeinem Intereſſe ſein dürfte, ſelbſt für diejenigen, welche nicht direct mit dem Vorſchuß Verein in Berührung ſtehen. — An Effecten beſaß der Verein M. 70,036.40 in diversen deutſchen Staatspapieren und Pfand⸗ briefen, gegen M. 85,886.— des Vorjahres. Kurs⸗ gewinn und Zins warfen ein Erträgniß ab von M. 5,720.41, von welchem jedoch, wie die Bilanz zeigt, die Summe von M. 2000.— aus dem Reingewinn in Reſerve geſtellt, um einem allen⸗ fallſigen Verlust durch Kursrückgang begegnen zu lönnen, eine Vorſicht welche nur anzuerkennen iſt. Ein recht erfreuliches Bild bietet die in dem Rechenſchaftsbericht detaillirt aufgeführte Geſchäfts⸗ bewegung mit den Conto-Corrent- Kunden, in⸗ dem der Verkehr mit Mitgliedern allein auf M. 1.360,585.23 in der Einnahme und Mark 1,00 9,664.94 in Ausgabe, jener mit Banken und Vereinen im Soll auf M. 535,742.69 und im Haben auf M. 516,215.31 ſich bezifferte, was zu⸗ ſammengenommen eine Umſatzſumme von Mark 3,422,208 17 ergiebt. Conto-Corrent Forderungen ſtanden aus M. 398,740.82 nnd ſchuldet der Verein an Mit⸗ gliedern und Banken M. 28,293.15. An Darlehen ſtanden in 373 Poſten aus M. 148,842.—, ſodaß ſich der Durchſchnittsbe⸗ trag eines einzelnen Darlehens auf ca. M. 390. beläuft, welche wie wir vermuthen, an Landwirthe und Kleingewerbetreibenen ausgeliehen ſind, und be⸗ findet ſich dieſer Betrag ſomit in den Händen von über der Hälfte der Mitglider, ſo daß auch dieſem Gewerbeſtande nach Bedürfniß geholfen iſt. Im Laufe des Jahres wurden M. 180,452.— neue Vorſchüſſe gewährt und ſind wieder zurückbezahlt worden M. 182,001.04; prolongirt wurden 679 Poſten mit einem Betrag von M. 247,321. Die Sparcaſſe anlangend, ſo beſaß der Verein M. 492,510.44 Spareinlagen gegen Mark 561,943.92 zu Anfang des Jahres 1879 ſo daß eine Abnahme von M. 69,433.48 zu verzeichnen, welche jedoch darin begründet iſt, daß vom 1. Fe⸗ broar 1879 ab der Zinsfuß von 4% auf 3 ½ b0 herabgeſetzt wurde um den ſtattgehabten ſtarken Andrang von Sparcaſſengeldern zu begegnen. Des beſchränkten Raumes wegen, wollen wir nur noch erwähnen, daß der Verein außer den Ein⸗ Großen un gangs angeführten Werthpapieren folgende Disponiß⸗ ſen Mitteln beſaß: M. 24,822.68 in Wechſeln, und M. 17,110.60 Baarbeſtand, und ferner M. 22,311.67 auf Hypothel⸗ und M. 12,400.26 Kaufſchillingsforderungen. 134,138.74 an Stammantheilguthaben, denen zur Seite der Reſerve⸗ fond mit M. 23,755.86 ſteht, und weicher mit Hinzurechnung der demſelben aus dem Reingewinn üͤberwieſenen Mark 2,288.83 auf die Höhe von M. 26,044.69 angewachſen iſt. Die ſtarke Dota⸗ tion des Reſervefonds iſt um ſo nothwendiger als gute Reſerven zur erſten Bedingung eines derartigen nſtituts gehören. . Aus Fenn een Reingewinn von M. 15,040.90, welcher noch von keinem früheren Geſchäftsjahr über⸗ troffen wurde, wie die Statiſtik zeigt, werden 7⁰⁰ Dividende an die Mitglieder vergütet, d. h. auf M. 126,001.— Dividende berechtigtes Stamman⸗ theil. Der Mitgliederſtand iſt 631. Was die weiteren Punkte der Tagesordnung betrifft, ſo ſei noch erwähnt, daß unter der Poſition „Vereinsangelegenheiten“ den Mitgliedern zur Kennt⸗ niß gebracht wurde, daß in Folge des günſtigen Geſchäftsergebniſſes, der Verwaltungsrath und Vor⸗ ſtand ſich veranlaßt ſahen, den Darlehenszinsfuß auf 6% per Jahr herabzuſetzen. 5 Herr Landwirthſchaftslehrer Schmezer begrüße dieſe Zinsherabſetzung mit beredten Worten uf dankte der Verwaltung des Vorſchuß⸗Vereins jh dieſen weiteren Schritt des Entgegenkommens, be⸗ tonend, daß dadurch den von der Regierung in letzter Zeit gehegten Abſichten, ländliche Darlehenscaſſen⸗ vereine einzuführen, welche bezwecken, dem Landwirt billiges Geld zu verſchaffen, entgegengeſteuert iſt, und daß für unſere Umgegend nunmehr kein Bedülrfaſß vorhanden ſei, derartige Darlehenskaſſen zu gründen, weil der hieſige Verein die nöthige Mittel beſitzt den Bedürfniſſen der Landbevölkerung durch Beſchaffung billiger Gelder und längerer Creditfriſten, vollſtändig zu genügen. Wir wollen hiermit unſern Bericht ſchließen und wünſchen dem Verein für ſein ferneres Ge⸗ deihen alles Gute und hoffen, daß er ebenſo bon Verluſten verchont bleiben möge, wie dies auch in dem abgelaufenen Geſchöftsfahre der Fall geweſen, ſo daß wir mit Freude auf die nächſtjührigen Ab⸗ ſchlüſſe hinblicken können. Die Herren Bürgermeiſter A. Huben und Landwirth Emmerich Bläß wurden bei der zum Schluß der General Verſammlung ſtattgehabten Er⸗ neuerungwahl, wieder in den Verwaltungsrath ge⸗ wählt. 1 — S Fer hohen Felerfage halber erſchen das nächſte Blatt Dienstag den 30. März l. J. * Einer der Letzteren nahm das Wort: „Vater,“ ſagte er, „wir waren ſeit drei Tagen auf det Jagd. Am Montag hatten wir mit Tages⸗ anbruch Katunska verlaſſen und den ganzen Tag und die folgende Nacht die Päſſe des Peperie⸗Ge⸗ birges durchſtreift. Drei Eber und zwei Rehe hatten wir ſchon erlegt. Am andern Tage waren wir auf den Prologhsbergen und am dritten Tage, dem ver⸗ hängnißvollen, durcheilten wir heitern Sinnes, die Flinte auf der Schulter, das Thal der Moracka; Polydoro ging, ſeiner Gewohnheit gemäß, ſtets den 1 . Andern voran.“ „Ja, er war immer muthig, immer tapfer, 1 der edle Jüngling!“ ſeufzte der Greis, die Augen 5 zum Himmel aufſchlagend. „Während wir ſorglos über Allerlei plauderten, ſprang plötzlich aus dem Schilfrohr, welches am türkiſchen Ufer den Fluß einfaßt, ein Reh auf. Dasſelbe hatte im Strome ſeinen Durſt gelöſcht, war aber von unſern Schritten aufgeſcheucht worden. Als dein Sohn das Wild ſah, nahm er ſemen Karabiner zur Hand und ſagte: „Ich ſchwöre es bei Gott, dieſes Reh muß mein ſein!“ Dann wandte er ſich zum Fluße, um ihn zu durchſchwimmen. Anfangs wollten wir ihn von ſeinem Vorhaben ab⸗ halten, indem wir ihm vorſtellten, wie ſchwierig es ſei, über den Fluß zu ſetzen; wir erinnerten ihn an die Gefahr, der er ſich auf dem andern Ufer aus⸗ ſetzen würde, auf feindlichem Gebiete, das von den Ungläubigen ſorgfältig bewacht wird und wo man auf jedem Schritt, hinter jedem Baumſtamm im Hinterhalt auf jeden Montenegriner lauert, der ſich dorthin wagt. Unſere Vorſtellungen waren ver⸗ geblich, ſie beſtärkten ihn nur in ſeinem Entſchluſſe. „Folgt mir oder bleibt, wie Ihr wollt,“ ſagte er; „was mich betrifft, ſo ſchwöre ich hier bei der Seele meiner Mutter, daß ich nicht ohne dieſes Reh nach Katunska zurückkehre. „Und ihr ſeid ihm nicht gefolgt?“ Greis vorwurfsvoll. frug der „Höre weiter, Vater. Schneller als der Ge⸗ danke hatte Polydoro ſich in den Fluß geſtürzt, die Wogen durchſchwommen, das andere Ufer erklettert, und ehe meine Gefährten und ich, ſtets bereit, die Gefahr mit ihm zu theilen, in der Mite des Fluſſes angekommen waren, war Dein Sohn in einem Walde verſchwunden. Wir ſtürzten in der Richtung, die er eingeſchlagen, nach; ein Schuß brachte uns auf ſeine Fährte. In der Angſt, daß er eine Un⸗ klugheit begehen könne, verdoppelten wir unſere Schritte, unſere Furcht war nur zu begründet. Durch das Schlagholz hörten wir plötzlich lärmende Stimmen, vermiſcht mit Schwerterklingen, welche auf Augen⸗ blicke von der Stimme Polydoro's übertönt wurden. „Hierher, Montenegriner!“ rief er mit aller Kraft. „Halte Stand, wir kommen!“ Und den Kandjar in der einen Hand, in der andern den Karabiner haltend, ſtürzten wir zu ihm hin. Aber auch die Gegner hatten unſer Rufen gehört, ſie ergriffen die Flucht und wir konnten den im Walde Verſchwin⸗ denden nur einige Kugeln aus unſern Karabinern nachſenden. Als wir auf dem Kampfplatze ankameg, war es zu ſpät. Polydaro war todk.“ „Es waren ihrer gewiß viele gegen ihn, die Feiglinge!“ rief der alte Danielo aus. 5 „Es waren ihrer etwa zwanzig gegen Einen; zwanzig Türken von Skutari. Alle bewaffnet bis an die Zähne.“ f „Ja, der Verrath hat über den Muth geſtegt, denn er war tapfer, mein Polydoro, und er würde es mit Einigen ſchon aufgenommen haben, ohne zu unterliegen.“ 1 85 „Wir hoben den blutigen Leichnahm, der mot zuckte, auf,“ ſuhr der junge Jäger fort, „und wuſchen ſeine Wunde in den Fluthen der Moracka. Als wir dann auf dem heimathlichen Boden ange⸗ langt waren, legten wir ihn auf dieſe Bahre und kamen hierher zum großen Rath des Volkes, um die Leiche unſeres Waffenbruders auf dem Altar des Vaterlandes niederzulegen und Rache zu fordern für das vergoſſene Blut.“ „Rache!“ riefen die Knäge, ſich erhebend. „Rache!“ wiederholten auch die Krieger und ſchwangen ihre Waffen. 1925 20 7 — — Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. Kant du geben. Nunnheim, , 9 bia lr. Figl! eric en gad d. l Web u. Keese amt i mme. J. Doll de Le eber und J. Heißt de enden Bengt 3. Veil de dn wech d. 4. Nah d Abb . lik, ant Max 5, Reit de Aundarmcpflege de ö, Becht de , Meict der Aukepfegearflt b 8, Bench u Nuigzih et dat ds enn en Sieg framer und an Aber If Rae er K. 1. Nächte Neal 8, ix cdlahn! dend 12. daß ber unte f dad ind Nye b ü 5 3. dee Nehrung . Worber bn br. bin dum dee ee