auf der nächſten Station ein, wo er von ſeinem Chef nochmals perſönlich Abſchied nahm. In Ober⸗Ungarn hat neueſtens die Aus⸗ wanderung nach Amerika in bedenklicher Weiſe zu⸗ genommen. Faſt täglich fahren einige Familien gegen Hamburg und es ſind ſeit dem vorigen Herbſt allein aus zwei Komitaten gegen 2000 Perfonen ausgewandert. Für Ungarn, das keinen Ueberfluß an Bevölkerung und Arbeitskraft beſitzt, iſt der Verluſt ſo vieler kräftiger und fleißiger Arbeiter eine wahre Kalamität und es ſollte ſich der Staat dieſem Uebel gegenüber nicht mit der Rolle eines paſſiven Zuſchauers begnügen Würzburg. Eine elegant geileidete Dame kam vor gen Sonntag in ein hieſiges Eiſenwaaren⸗ geſchäft, verlangte einen Revolver zu koufen und bat den Geſchäftsinhaber, ihr denſelben zu loden. Derſelbe, durch das aufgeregte Weſen der Dame aufmerkſam gemacht, fingirte die Manipulation des Ladens, und kaum hatte er der Käuferin den Re— volver zurückgegeben, als dieſelbe ihn ſofort auf ſich abdrückte. Als ſie aber ihr Vorhaben vereitelt ſah, entfloh ſie und konnte nicht mehr ermitlelt werden. Rom. Die Raubanfälle auf Eiſenbahnzüge werden immer häufiger. In der Nacht vom 14. auf den 15. verſuchten zwei Kerle den von Rom nach Genua fahrenden Expreßzug bei Spezzia zum Entgleiſen zu bringen, um dann die durch die Kataſtrophe entſtehende Verwirrung zum Plündern zu benützen. Der täufliſche Anſchlag wurde von dem Bahnwärter eine halbe Stunde vor Ankunft des Zuges entdeckt und die Verſuche der beiden Räuber, denſelben von der Säuberung der Bahn⸗ linie abzuhalten mißlangen. Am Sonnabend Nachmittag gegen 4 Uhr kam ein junger Menſch auf einer Eisſcholle, mitten auf der Elbe treibend, in Dresden an. Zwei Ar⸗ beiter, welche bei der Albertbrücke Sand baggerten, ſahen den Menſcheu kommen, nahmen einen Kahn und kamen in demſelben Augenblicke, als die Scholle an den mittelſten Pfeiler der Brücke zerſchellte, an ihn heran, ſo daß er durch einen kühnen Sprung in den Kahn ſich retten konnte. Wahrſcheinlich hat der junge Menſch ſich auf der Eisſcholle ver⸗ gnügt und iſt ohne ſeinen Willen in den Strom gekommen. Als er an das Land gebracht worden war, entzog er ſich jeder Befragung durch die Flucht. In Mon tecaraſſo lebten zwei junge Dir⸗ nen, im Alter von circa 18 Jahren, welche beide denſelben jungen Mann liebten, welcher denn auch um die Hand der einen anhielt, die ihm mit Zu⸗ ſtimmung der Eltern zu Theil wurde. Die in ihren Hoffnungen getäuſchte Rivalin ſann auf Rache und beſchloß den Tod ihrer vormaligen Freundin. Als dieſe am frühen Morgen des 16. d. Mts. ſich von dem elterlichen Hauſe entfernt hat um an dem nahen Berge das Vieh zu beſor⸗ gen, trat ihr unterwegs die Wiederſacherin in den Weg, verwundete ſie mit einer Axt, ſchleppte ſie an einen Abgrund und ſtürzte ſie hinunter, wo ſie Tags darauf als Leichnam aufgehoben wurde. Die wilde Mörderin geſtand die That und wird der erechten Strafe nicht entgehen. 5 e 10 20 1 5 Gottharddurchbruch ſeit heute Vormittag 9 Uhr glücklich erfolgt. Airolo, 29 Febr, 2 Uhr Nachmittags. Der erſte Zug (auf dem Rollkarren) mit Techniker n von Göſchen en iſt angelangt; am Tunnelaus⸗ gang vom ganzen Dorfe mit Muſik und Böller⸗ ſchüſſen empfangen. g Goöſchenen, den 29. Febr. Der Durchſchlag iſt heute früh 11 Uhr 10 Minuten erfolgt Jubel⸗ begrüßung des Tunnelperſonals der beiden Seiten an der paſſirbaren Oeffnung. Anſprache des Tun⸗ nelinſpektors Kauffmann. Zuſammentreffen in Axe und Höhe ganz genau. Sofort ſtarke Luftſtrömung von Nord nach Süd eingetreten. Medalllenver⸗ vertheilung an die Arbeiter auf Tribünen unter Flaggen der drei Staaten. Herrliches Wetter Feſt⸗ bankett Mittwoch in Airolo. (Der 100,000 Patient.) Aus Düſſeldorf ſchreibt man der „D. Ztg,“ unterm 25, d Mts.: Herr Geh. Sanitätsrath Dr. Mooren feierte geſtern ein höchſt ſeltenes Feſt. Es wurde näömlich, ſeitdem derſelbe praktizirt, geſtern der 100,000 Patient ein⸗ getragen. Dabei iſt zu bemerken, daß unter dieſen Patienten keiner zweimal in der Liſte figurirt. Die⸗ ſelben ſetzen ſich aus Hilfeſuchenden aller fünf Welttheile zuſammen; gegenwärtig iſt noch ein Afrikaner in Behandlung. Während ſeiner Praxis vollzog der Herr Geheimrath 16,746 große Opera⸗ tionen, darunter allein 3700 Staaroperationen. Als der 100,000 Patient in das Regiſter einge⸗ treten war, ertönten Böllerſchüſſe, die ganze Ra⸗ tingerſtraße ſchmückte ſich mit Flaggen, und die Nach⸗ baren erſchienen zur Gratulation. Von Seiten der Stadt beglückwünſchte den Herrn Geheimrath der Herr Oberbürgermeiſter Becker und Herr Dr. Bauſch. (Eine Hinrichtung in Rußland.) Ueber eine höchſt orginelle Hinrichtung wird dem petersburger „Nowoje Wremja“ aus der kaukaſiſchen Hauptſtadt Tiflis, geſchrieben: „Am 9. d. M. wurde da⸗ ſelbſt der berichtigſte und gefürchteſte Räuberhaupt⸗ mann des ganzen Kaukaſus, Tato Zulukidze, öffentlich gehenkt. Als der Delinquent nach der Richtſtätte gebracht warden, erſuchte derſelbe den Militär Komandanten, dieſer möge ihm geſtatten, vor ſeinem Tode einige Worte an das Publikum zu richten was ihm auch bewilligt wurde. Zulu⸗ kidze beſtieg nun feierlich und gravitätiſch das Gal⸗ gengerüſte, verbeugte ſich vor der Menge und ſprach dann wie folgt: „Verehrungswürdiges Publikum! Sogleich werde ich, wie Sie wiſſen, gehenkt. Ich — bin aber unſchuldig daran, daß ich ein Mörder und Räuber geweſen. Meine Eltern trifft die Schuld Ich abſolvirte die vierte Gymnaſtalklaſſe in Tiflis doch verſpürte ich in meiner Jugend xäuberiſche Inſtinkte, die meine Eltern nicht zu unterdrüchen wußten. Die Wahrheit wird ſich herausſteſlen, mögen Jene meinen Tod verantworten. Mir it nicht leid um mein Leben. Lebet alle wohl! Sprach's, verbeugte ſich, wandte ſich an den Geſſt⸗ lichen, wechſelte mit demſelben einige Worte, drehle ſich dann eine Cigarrette, rauchte dieſe ruhig etwa bis zur Hälfte, löſchte dann das Feuer aus, drehte ſich zum Scharfrichter um und erſuchte denſeſben, ſeines Amtes zu walten. Dieſer that, was noͤthig und Zulukidze half ihm ſelbſt, ſich den Strick um den Hals zu legen. Eine Sekunde darauf hing Zulukidze am Galgen. Doch plötzlich riß er die Augen auf und ſchrie laut: „Richte die Schlinge Der Henker richtete die Schlinge und Zululidze war nicht mehr. Tato Zulukidze war kaum 39 Jahre alt. Ladenburg, den 2. März. Seit geſtern i die Verabreichung eines Stadtgeſchenkes an Hand⸗ werksburſche aufgehoben worden, indem der Ge⸗ meindekaſſe dadurch eine zu große Laſt erwachſen wäre. Gewerbliche und landwirthſchaftliche Ausſtellung des Pfalzgaues in Mannheim. 75 Pfalzgau-Ausſtellung in Mang⸗ heim. Die entgiltig bindenden Anmeldungen zu der hieſigen Ausſtellung mehren ſich in ſolchem Umfange, daß der für die In duſtriehalle in Ausſicht genommene Raum ſchon heute über⸗ zeichnet iſt. Es hängt daher die Annahme weiferer Anmeldungen von dem noch ausſtehenden Entſchluſſe des Eentral⸗Comite's, weitere Annexe zu bauen ab. 8 15 Handels⸗Nachrichten. Weizen, pfälzer 24.75. bis 25.25 xuffiſcher 26.— bis 26.50 Amerikaniſcher 27.— bis 27.50 ungariſcher 23 50. bis 24.—. Neuer Spring 26.—, bis 26.50. Californiſcher Weizen 23.—. bis 23.50. Roggen, pfälzer 20.50. bis 21.25. ruſſiſcher 19.50, gis 20.50. franz. 15.25. bis 15.60. amerikaniſcher 14.— bis 14.50. Gerſte hieſiger Geg. 19.75. bis 20.25. pfälzer 19.— bis 21.50. ungar. 16.75, bis 17.50. Hafer badiſcher 15.50. bis 15.50. württemberg. Alp 15.25. bis 16.75. ruſſiſcher 14.50. bis —. —. Kernen 24.50. bis 25.— Bohnen. 26.—. Linſen —. . bis — — Wicken —.—. bis —. —. Erbſen —. —. bis Kohlreps, deutſcher 28.50. bis 29.—. Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Moliter Ladenburg. vergewiſſern, ob das, was er ſah, ein Traumbild oder Wirklichkeit ſei. Neliska, die treuherzig ebenfalls ganz nahe an den Fluß getreten war, ſo daß ihre kleinen Füße von den Wellen beſpült wurden blickte, nachläſſig an den Stamm eines Oleanderbaumes gelehnt, den Jäger mit einem ſanften und lieblichen Lächeln an. So betrachteten ſich die jungen Leute eine Weile. Endlich riß ſich der junge Mann mit ſichtlichem Bedauern los und entfernte ſich. Die Montene⸗ grinerin folgte ihm mit den Blicken, ſo lange ſie ſeinen Fez durch das Laub der Bäume ſchimmern ſah. Dann ſchlug ſie langſam den Weg nach ihrem Dorfe ein. Auf dem Wege wie auch die folgenbe Nacht hindurch ſtand das Bild des Jägers vor ihrer Fantaſie. Immer und immer mußte ſie an den jungen hübſchen Mann mit den feurig ſchwarzen Augen und dem glänzenden Lockenbaar denken, deſſen plötzliche Erſcheinung, weit entfernt ſie zu er⸗ ſchrecken, Gefühle in ihrem Herzen erweckt hatte, von denen ſie ſich keine Rechenſchaft geben konnte, die aber ihre Seele mit unbeſchreiblichem Jubel erfüllten. (Frtſ. f.) „„ 5 Sinnſpruch. Ein ernſthaftes Gemüth iſt der natürliche Boden zur Hervorbringung aller Tugenden, und der einzige Charakter, der dem Menſchen Ehre macht. Was ſoll aus meinen Buben werden? (Eine Bauernbetrachtung.) Möge das Kalb in ſeinem Stalle gut gedeihen und et an Peter erfahren, daß er zwar nicht ſo viel als er verſteht, aber doch eine ehrliche Haut iſt, und was er nicht weiß, ſoll ſein Sohn lernen und wenn derſelbe einmal wie Hr. F. über Laad⸗ wirthfchaft reden oder wie er wirthſchaften könnte, ach! wenn ſeine Eltern dies noch erlebten, was wäre das für eine Freude und ſchon Luftſchlöſſer ſich erheben ſehend, wurde Peter plötzlich aus ſeinen Träumen durch den Ruf eines Kindes aufgeſchreckt, das in die Stube hereinrieſ: „Vater, ſollſt hinaus⸗ kommen, es iſt ein Mann da und geht ſchon dem Stalle zu!“ Peter erhob ſich plötzlich und eilte in den Stall, wo jener Mann ſchon ſtund und das Kalb zu ſehen begehrte. „Hier ſteht es,“ erwiderte der Jörgenbauer, nachdem er den Fremden zuvor freundlich begrüßt hatte, „allein es iſt kaum vor einer Stunde verkauft worden und ſo thut es mir leid, wenn Ihr den Weg hieher vergeblich gemacht hättet.“ „Was, verkauft und wie hoch,“ fragte der Fremde, „wenn man es wiſſen darf!“ „Achtzig Mark verlangt ich und ohne zu handeln wurde mir auch ſoviel zugeſagt,“ erwiderte der Bauer. „Nun das iſt viel, und da ich ſo viel nicht bezahlt hätte, ſo gratulire ich, und nun adjeu, vielleicht ein an⸗ dermal komme ich zeitiger.“ B'hüt Sie Gott,“ rief der Bauer nach und begab ſich wieder in ſeine Stube, um ſeine Betrachtung fortzuſetzen, wozu ihn die Aeuſſerung des Fremden um ſo mehr veran⸗ laßt hatte und kam dabei zu dem Entſchluſſe Jörg auch einen theoretiſch gebildeten Landwirth werden zu laſſen und Einſender wünſcht, wie der Jörgen⸗ bauer mochten noch viele ſeiner Kollegen es mit ihren Söhnen aufs Frühjahr halten! Denjenigen Leſern aber, die noch wiſſen möchten, warum unſere Rede auf den Bauernſtand ſo ſchloß, diene zur Nachricht, daß, als unſer Bauer ſpäter Hrn. F. N beſucht und ihn um Löſung des Räthſels gebeten hatte, zählte dieſer ihm ſeine Gründe der Reihe nach auf warum er ſich von dem Kalbe eine gute Milchkuh verſpreche und Peter, der auch ein Kenner zu ſein 1 wähnte, mußte ſich ſagen, Hr. F. weiß noch mehr und man iſt in neuerer Zeit in Erkennung des Merkmals dieſer Qualität Kühe viel weiter ges kommen, als zu ſeiner Zeit, und ſo wird dem vielen Andern auch ſein, das zur Landwirth⸗ ſchaft gehört, und wenn ich nicht zu alt wäre, möchte ich ſelbſt noch ſolche Schulen beſuchen, wo man ſo vieles lernen kann, das einem bei der Land? wirthſchaft ſo gut zu ſtatten kommt und dann wäre erſt eine Luſt, Bauer zu ſein, aber weil ich es nicht mehr kann, noch nachzuholen vermag mit meinem alten Kopfe, ſo will ich wenigſtens befolgen 5 was mir Hr. F. rieth, und wie ich dies und ſenes anders einrichten müſſe, aber Jorg ſoll um ſo mehr ein Bauer werden, daß man vor ihm den Hut abzieht, wie ich vor Hrn. F. (Ende.) es mit 900 ſtchende den in dung U 1 1 Submi Abbt E! Maut Stn Inne Sone n Nie gens ſhrftich tuned 1 Wir A bet der denon ist