halten, an welchem eine kleine Piſtole angebracht ſperrt. iſt, die durch eine Feder und Zündhütchen entladen wird. Das Gehäuſe kann an jedem Schloſſe ange⸗ bracht werden und entladet ſich nur, wenn der un⸗ richtige, d. h. Dietrich ode Hauptſchlüſſel angewen⸗ det wird, nicht aber bei dem eigens dazu konſtru'r⸗ ten Schlüſſel. Der Erfinder ſoll bereits Angebote zur kaufweiſen Abtretung ſeines Patents erhalten haben. (Ein großmüthiger Räuber.) Im Dezember v. J. wurde das Poſtamt in Salgo-Torj in in Ungarn ausgeraubt. Die eingeleitete Unterſuchung verlief reſultatlos. Die Poſtmeiſterin, gegen welche ſich einiger Verdacht richtete, wurde ihres Amtes enthoben, ihr Vermögen unter Sperre geſtellt. Vor Kurzem erhielt die Trajaner Behörde einen mit 300 fl. beſchwerten Brief zugeſendet. Mit Bleiſtift und offenbar verſtellter Schrift geſchrieben, ſtand in dem Brief Folgendes: „Ich bin Räuber⸗ hauptmann. Ich habe nicht gewußt, daß ich durch die Beraubung des Poſtamts eine Familie brodlos mache. Hiermit überſende ich als großmüthiger Menſch 300 fl. des geraubten Geldes und ver⸗ ſpreche, daß ich die fehlende Summe bald erſetzen werde, da ich Ausſicht habe, einen größeren Raub auszuführen. Ich werde die Beute nicht unter meine Bande vertheilen, ſondern zu Gunſten der unglücklichen Familie verwenden. In Vevey (Schweiz) iſt dieſer Tage ein außerordentlicher Fall von Scheintodt vorgekommen. Eine Perſon, die man todt hielt und bereits in einen Sarg eingeſchloſſen hatte, erwachte in dem Augenblicke zum Leben, wo der Sarg auf eine Tragbahre gehoben wurde, um zum Kirchhofe ge⸗ bracht zu werden. Aus Jüterbogk erzählt man folgendes tragi⸗ komiſche Stücklein: Zu einem Wirthe kommt ein Mann mit einem auf einem Wagen gefahrenen Leierkaſten erſter Größe. Der Wirth erklärt ſich zum übernachten des Mannes bereit, da er aber für den Leierkaſten keinen Platz in der Scheuer hat, ſo wird durch Vermittlung des Bürgermeiſters und des Polizeidieners der Leierkaſten im Gemeindehauſe untergebracht. In der Nacht bricht nun im Städ⸗ chen Feuer aus und die Feuerwehrleute eilen an's Gemeinde⸗ und gleichzeitig Spritzenhaus, fahren aber, durch die Dunkelheit der Nacht getäuſcht, nicht die Spritzen, ſondern den Leierkaſten an die Brandſtätte, um das Löſchwerk zu beginnen, woſelbſt ſie erſt ihren Irrthum unter Schelten und Fluchen er⸗ kennen. Karlsruhe. 25. Febr. Heute Vormittag iſt Güterzug 701, welcher um 8 Uhr 25 M. die Station Murg erreichen ſoll, aus bis jetzt unauf⸗ geklärter Urſache vor dieſer Station entgleiſt. Hier⸗ durch war der Verkehr auf der Strecke zwiſchen Säckingen und Murg etwas über 2 Stunden ge⸗ Von den Bedienſteten iſt Niemand verletzt worden. Reiſende werden mit dieſem Zuge nicht befördert. f Neuſtadt. Das auf kaltem Wege von Heckel und Ottmann bereitete Gas beleuchtet ſeit Samstag Abend die Heßdoͤrf'ſche Wirthſchaft und zwar derart, daß das allgemeine Urtheil dieſen hellen und geruch⸗ loſen Flammen dem gewöhnlichen Gaslichte gegen. über den Vorzug gibt. Der kleine Apparat für 4 bis 6 Flammen im Preiſe von 400 M. steht in einer Ecke des Hofes daſelbſt und wird jeden Tag nur durch Einſchütten von etwas Waſſer ge⸗ ſpeiſt. Das Licht ſelbſt ſoll in ſeinem Preiſe dem aus Steinkohlen bereiteten gleichſtehen. Nach einem ſolchen Reſultate dürfte dieſe Erfindung epoche⸗ machend werden. Ein beck. Einen wirklich rührenden Beweis der Anhänglichkeit eines Hundes an ſeinen Herrn konnte man dieſer Tage beobachten. Der hieſige Zinngießer S. hatte bereits 15 Jahre ein kleines Hündchen; dasfelbe war, als der Herr vor einem halben Jahr ſchwer erkrankte, nicht zu bewegen, daß es von ſeiner Seite ging. Wenn der Kranke mitunter zu ſehr vom Huſten geplagt wurde und Niemand im Zimmer war, kratzte und knurrte das Hündchen ſo lange an der Thür, bis jemand zur Unterſtützung in's Zimmer kam. — Nachdem nun vor 14 Tagen Herr S. mit Tode abgegangen und man der Leiche das letzte Ehrengeläute gab, hatte es das Hündchen, trotzdem man es vorher beſonders eingeſchloſſen, doch fertig gebracht, unter den Leid⸗ tragenden zu ſein und begleitete ſeinen Herrn bis zum Grabe. Dieſer Tage fiel es nun den Haus- bewohnern, auf, daß das Thier immer auf ein paar Stunden weglief und dann ganz beſchmutzt wieder kam. Als ſich das die folgende Tage wie⸗ derholte, forſchte man nach, und ſiehe da, das Hündchen lief und läuft heute noch alle Tage nach dem Friedhofe, um ſeinem todten Herrn einen Be⸗ ſuch abzuſtatten, und hatte ſogar auf dem Grabe ſchon ein tiefes Loch gewühlt, um zu ihm zu ge⸗ langen. (Nach 18 Jahren entdeckter Doppelmord) Aus dem böhmiſchen Städchen Schluckenau kommt die Meldung von der Entdeckung eines Doppelmordes nach 18 Jahren. In dem Dorfe Wolfsberg iſt im Jahre 1862 ein Handlungsreiſender, der bei dem dortigen Gaſtwirthe übernachtet hatte, ſpurlos verſchwunden. Vergeblich waren alle Erkundigungen, erſt in Folge eines Streites zwiſchen den beiden am Morde betheiligten Männern, dem Wirth und dem damaligen Knechte, iſt das Verbrechen ans Licht gekommen. Der Knecht des Gaſtwirths hatte dieſen überraſcht, als er den Mord an dem Reiſen⸗ den begangen und war ihm auch auf ſein Anſuchen behiflich geweſen, den Leichnam zu verſcharren. Nach⸗ dem dies beſorgt war, hatte man beſchloſſen auch 14.50. bis —. —. Kernen 24.50. bis 25.—, Bohnen. 26.—. Linſen — . bis — —. Wicken —.—. bis —. —. Erbſen —. —. bis die einzige Zeugin des Vorfalls, das Dienſtmüdchen ſtumm zu machen. Zu dieſem Zwecke iſt daſſelbe von dem Wirthe ſo lange am Halſe gewürgt worden, bis es beſinnungslos hingefallen. Um den Ver⸗ dacht von ſich abzulenken, hatte nun der Knecht unterdeſſen an die Stubendecke einen Strick befeſſigt und das Mädchen darangehangen, um ſo einen Selbſtmord zu fingiren. Die langen Jahre bisher iſt der ſchwarze Schatten der blutigen That nie von der Seite des Wirthes gewichen, da der Helfers⸗ helfer von ihm für ſein Schweigen häufige Beſrie⸗ digung ſeiner Wünſche verlangte und als am bor⸗ letzten Sonntag ihm die Gewährung von fun Gulden verweigert wurde, ging der Knecht hin und machte bei den Gerichten Anzeige. Dresden. Wohin das ledige Submifſtons⸗ weſen führt, zeigt wieder recht eclatant ein großer Theil der Tiſchlerarbeiten im neuen Juſtizgebäude, An vielen Orten werden große Riſſe und Fugen ſichtbar, der Leim thut ſeine Schuldigkeit nicht mehr und die Verkleidungen fallen an einzelnen Sſellen herunter. Eine Anzahl Thüren mußten bereits ke⸗ parirt werden und wenn das ſo fortgeht, kommen die Tiſchler gar nicht aus den Reparaturen heraus, Prag, 24. Febr. In Budin ſtürzte in Fol⸗ ge des Eisſtoßes die Jochbrücke über den get Fluß ein. „Ich hülle mich in meine Tugend ein!“ die ein gewiſſes Fräulein — „Erkälten Sie ſich nicht in zu leichter Kleidung!“ bemerkte darauf ihr 5 Handels⸗Nachrichten. 1 5. Weizen, pfälzer 24.75. bis 25.25 ruſſiſcher 26.— bis 26.50 Amerikaniſcher 27.— bis 27.50 ungariſcher 23 50. bis 24.—. Neuer Spring 26.—,. bis 26.50. Californiſcher Weizen 23.—. bis 29.50. Roggen, pfälzer 20.50. bis 2 1.25. ruſſiſcher 19.50, qis 20.50. franz. 15.25. bis 15.60. amerikaniſcher 14.— bis 14.50. Gerſte hieſiger Geg. 19.75. bis 20.25. pfälzer 19. bis 21.50. ungar. 16.75, bis 17.50. Hafer badiſcher 15.50. bis 15.50. württemberg. Alp 15.25. bis 16.75. ruſſiſcher 1 —. Kohlreps, deutſcher 28.50. bis 29.— ungar. 28.—. bis 28. 50. Kleeſamen deutſcher 1. Sorte 100 —. bis 102.—. 2. Sorte 86.—, bis 92 —. Provencer 125.—. bis 135.—. Luzerner 110 — 127.—. Esparſette ——. 8 Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack: Nr. 0. Nr, 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4. 41.— 38.— 36.— 34.50 29.50 Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Moliter Ladenburg. Was ſoll aus meinen Buben werden? (Eine Bauernbetrachtung.) Nun ſtand bei ihm jetzt auch feſt, Jörg ſoll ein Bauer werden, ſo war er nur im Zweifel, ob Jorg es auch werden kann und wie man es an⸗ greiffen muß, um aus ihm einen ſolchen Bauern zu machen. Er bat daher Hrn. F. um Aufſchluß und dieſer fuhr fort, indem er ſagte: „Wenn Joͤrg ein ſolcher Bauer werden will, ſo muß er fort von hier, meinetwegen könnt Ihr ihn bis Herbſt behal⸗ ten und ihn im Stall und Feld tüchtig arbe' ten laſſen, aber dann ſollte er auf eine ſ.g. Winter⸗ ſchule, den Sommer über auf einen rechten Hof als Dienſtbote, den Winter über noch einmal in dieſelbe Winterſchule und dann ſucht ihn bei einem Gutsherrn oder Pächter, der rationell wirthſchaftet, unterzubringen, und je nachdem er gelernt hat und ſich anläßt, ſo bringt man ihn entweder in eine Ackerbauſchule oder in die Gartenbauſchule ſelbſt, in Karlsruhe, oder ſucht ihn, wenn er treu und ehrlich, ſolid und geſittet geblieben iſt, als Oberknecht unter⸗ inbringen, wofür ich bei meiner ausgedehnten Be⸗ kanntſchaft ſchon ſorgen will.“ „Alles recht und gut, Hr. F., aber,“ ſeufzte der Jörgenbauer, „das Geld in eine Winterſchule, was mir freilich gefallen würde?“ „Nun,“ erwiederte Hr. F., „ſoviel könnt Ihr ſchon daranrücken und wenn nicht gleich, ſo thut Ihr Jörg ſogleich in einen Dienſt, und er kann ſoviel in 2 Jahren verdienen, daß er dem Vater nur die Hälfte koſtet und was wäre es auch, wenn Ihr das Geld ſogar aufnehmen müßtet, das was Jorg koſtet, iſt ein Theil ſeines Heirathsguts, denn wirklich kommt man mit Geld allein nicht mehr fort, ſondern nur, wenn zugleich ein guter Schul⸗ ſack damit ſich verbindet. „Doch ich vergeſſe faſt die Hauptſache für mich heute über Euerm Jorg und nun führt mich in Stall, weil ich bald heim ſollte,“ entgegnete Hr. F., als er auf ſeine Uhr geſchaut hatte. Man ging eilligſt dem Stalle zu und „hier“ begann der Jörgenbauer, „ſteht das Kalb.“ Hr. F., ſich im Stalle etwas umſehend und mit einem Kennerblick das ſämmtliche Vieh überſchauend, erwiederte, „ſo das iſt es und was ſoll es koſten?“ „Achtzig Mark,“ rief der Bauer und „wenn ich wirklich das Geld nicht ſo nothwendig brauchte, käme es gar nicht aus meinem Stalle,“ „Nun,“ ſagte Hr F., „bevor ich einſchlage, ſagt mir zuvor, ob ſeine Mutter eine gute Milchkuh iſt und aus welchem Stalle ſein Vater iſt? Nachdem der Bauer dieſe Fragen beantwortet hatte, entgegnete Hr. F., die Hand zum Einſchlagen reichend, „das Kalb iſt verkauft, hier das nöthige Draufgeld und morgen laſſe ich das Kalb holen und ſchicke das Geld!“ Der Bauer ſchlug ein, „aber jetzt b'hüt euch Gott, denn ich muß jetzt eilen, um noch rechtzeitig heim zu lommen, ſonſt gibt es eine Geſchäftsſtockung und das iſt für Herrſchaften und Dienſtboten nicht gut.“ „Leben Sie wohl rief der Bauer Hr. F. nach, und wenn Sie erlauben, ſo beſuche ich Sie bald, denn noch allerlei hätte ich mit ihnen zu reden.“ „Schon gut, immer willkommen,“ rief Hr. F. noch aus der Ferne zu und der Bauer ſchloß ſeinen Stall, ging in ſeine Stube, erzählte ſeinem Weibe, das indeſſen heimgekommen war, ſowohl von ſeinem Verkauf, und daß der Herr nicht gehandelt habe, als auch von ſeinem Zwiegeſpräch mit dem Herrn wegen dem Jörgs. Liſe, ſo hieß die Ehefrau, freute ſich ſichtlich über des Hrn. F. Lobrede auf den Bauern⸗ ſtand und ſagt: „nun Peter,“ denn ſo hieß det Jörgenbauer, „jetzt iſt mir und hoffentlich auch Dir ein Stein vom Herzen gehoben, der ſchon längſt gedrückt hat, und wir wollen den Joͤrg dem Bauern⸗ ſtand widmen, für den ich trotz aller Arbeit und Sorgen doch ſtets eine Vorliebe gehegt habe und ich denke, daß auch Joͤrg ſelbſt damit einverſtanden ſein werde, aber wie Hr. F. rieth, und wenn e auch Geld koſtet, nur ein ſolcher Bauer ſoll er werden.“ Peter nickte beifällig ſeiner Liſe zu, dieſe verließ die Stube und Peter zündete ſeine Pfeſſe an, ſetzte ſich in Lehnſtuhl und dachte weniger über den Berkauf, als über Hrn. F. nach, theils, was er von der Landwirthſchaft geſprochen hatte, theils und beſonders, daß er nicht gehandelt, ſondern nur nach den Eltern gefragt und auf ſeine Antwort ſogleſch die Hand zum Einſchlagen geboten hatt⸗⸗ „Da muß etwas Beſonderes dahinter ſtecken,“ meinte Peter, aber er beruhigte ſich bald, je mehr er ſich ſagen konnte, ich habe Wahrheit geſprochen. (Schluß folgt 4 K el, üb Wb t- Maut Sli 250 Jam Ehn Hose Di 7 le bing Val 7 Alon lünen. Lal