griff. Die Thäter ſind als drei übelbeleumundete Subjecte ermittelt. — Die Thäter mußten geſtern auf Veranlaſſung des Unterſuchungsrichters der Section des in Folge der erhaltenen Stichwunden verſtorbenen jungen Graab beiwohnen. Die Straßen in der Nähe des Trauerhauſes waren aus dieſem Anlaß von einer dichten Menſchenmenge bevölkert, welche ihrer Entrüſtung über die ſcheußliche That unverhohlen Ausdruck verlieh. Man darf übrigens aus dem beklagenswerthen Vorkommniß dieſer Stech⸗ Affaire keineswegs einen Schluß auf die allgemeinen Sicherheits⸗Zuſtände unſerer Stadt ziehen. — Die Beerdigung des in der Blüthe ſeiner Jahre auf ſo ſchreckliche Weiſe hingeſchiedenen Melchior Graab fand heute Vormittag unter großer Theilnahme des Publikums, ſowie unter Begleitung Seitens des Turnvereins und zahlreicher Leidtragender ſtatt. Berlin. Eine gelungene Art des Anzeigens benutzte Herr Dr. Strousberg, der Herausgeber des kleinen Journals. Es liegt uns ein „Säkerhets Dundſtickor“ vor, welche auf der Rückſeiee mit einer auf das Kleine Jourual bezüglichen Anzeige beklebt iſt. Der Gedanke hat jedenfalls den Vorzug der Neuheit. Saarbrücken, 17. Febr. Der hieſige Bahnhof war geſtern Morgen der Schauplatz eines gräßlichen Unglücks. Zwölf Bahnarbeiter hatten am Bohnhof ein Schienengeleiſe zu ſäubern, als, von denſelben unbemerkt ein Rangierzug herankam. der 2 der Arbeiter überfuhr. Dem einen wurde durch die Maſchine der Kopf abgefahren, und hin⸗ terläßt dieſer eine Frau mit 7 kleinen Kindern. Dem Andern wurden beide Beine unter dem Ober⸗ körper abgefahren, ſo daß der Unglückliche kaum noch ein Tag leben wird. (Ein Pferd im Pelz.) Der General⸗ gouverneur van Turkeſtan Generaladjudant v. Kauf⸗ mann, hat dem Moskauer zoolog ſchen Garten ein höchſt intereſſantes Geſchenk gemacht. Es iſt dies ein vollig nacktes, nur in der mittelaſiatiſchen Steppe vorkommendes Pferd' Dieſes Thür iſt höchſt em⸗ pfindlich gegen die Kälte und wurde daher, um es am Leben zu erhalten, gänzlich in Pelz gekleidet, in dem es ſich nun ganz wohl und behaglich be⸗ findet. (Orgineller Gedanke.) In ca vierzehn Tagen, gegen Ende dieſes Monats, wird der Be⸗ ſitzer eines der bekannteſten Berliner Weißbierlokale in der Zimmerſtraße das Jubiläum des fünßzg⸗ jährigen Beſtehens des Geſchäfts feſtlich begehen. Bei dieſem Anlaße gedenkt er an einem Tage die Preiſe für Getränke und Speiſen ganz nach dem Modus wie vor fünfzig Jahren Anno 1830, zu normiren. An Zuſpruch Seitens des Publikums wird es an dem Tage ſicherlich nicht fehleu. (Eine hiſtoriſche Feder.) Der König von Spanien hat in letzter Zeit das Gefetz unter⸗ jeben, wodurch die Sklaverei in Cuba ſchaft 1 5 und hat 1 hiezu einer Feder bedient, welche eine hiſtoriſche Vergangenheit für ſich hat. Es 10 nämlich dieſelbe, mit welcher die Heirathskontrakte des Herzogs und der Herzogin von 1 der Königin Iſabella II. und des Königs Alfons VII. unterfertigt worden ſind. (Probatum est.) Ein junger franzöſifſcher Graf, der ſich mit der Tochter einer hochariſtokrat⸗ iſchen und konſervativen Familie verlobt hatte, wünſchte ſobald als möglich dieſe Verbindung zu löſen. Um dies zu erreichen, beſuchte er eines Abends ſeine Schwiegereltern, ſetzte ſich an's Piano und ſpielte die Marſeillaiſe. Die alte Marquiſe bekam in Folge deſſen einen Schlaganfall, die Braut eine Ohnmacht und der Vater wies dem Schwieger⸗ ſohn die Thür, mit dem Befeh mehr ſeine Schwelle zu betrette 5 l Gewerbliche und landwirthſchaftliche Aus⸗ ſtellung des Pfalzgaues zu Mannheim. Das Intereſſe, welches die im Sommer 5. J. bevorſtehende Ausſtellung für unſere Stadt und das ganze Territorium, aus welchem Objecte der Künſte, Landwirthſchaft und Induſtrie hierher ge⸗ ſandt werden, für alle Kreiſe bietet, dürfte ſich wohl jetzt ſchon auf die auszuführenden baulichen Anlagen, deren decorative Vervollkommnungen und die Lage der verſchiedenen Hallen und Annexe erſtrecken. Die Beſichtigung der ſ. Z. ausgeſtellten Pläne, bon denen die Projekte unſeres Architekten, Herrn Man⸗ chot, als preisgekrönte hervorgingen, gab ein ohn⸗ gefähres Bild des Ganzen, zu welchem wir im Nachſtehenden in gedrängter Kürze einige Erläuter⸗ ungen geben wollen. Was zunächſt den Ausſtell⸗ ungsplatz anbelangt, ſo bietet derſelbe, nahezu gleich⸗ weit zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen gelegen, in der Nähe der Rheinbrückeneiſenbahnſtation und des Landungsplatzes der Dampfboote, von der Natur verſchwenderiſch mit den ſchönſten Baumgruppen geſchmückt, alle Vorbedingungen, welche zum Beſuche locken und den Beſuch leicht ausführbar machen. Die einzige, allerdings nicht geringe Schwierigkeit bot ſich durch den Umſtand, daß das Terrain nicht zuſammenhängend, ſondern durch die über 2,00 M. höher liegende Hafenſtraße getrennt iſt und daß ſelbſtredend die Baumgruppen und einzelne großen Bäume des Schloßgartens geſchont und deßhalb von den Bauten umgangen werden mußten. Indeß auch dieſe Schwierigkeiten wurden durch das Projekt des Herrn Manchot in ſo hervorragender Weiſe über⸗ wunden, daß gerade aus dieſen Hinterniſſen neue maleriſche Reize erwachſen. Die Ausſtellungsbauten ſelbſt liegen getrennt von einander und beſtehen aus der Kunſthalle, In⸗ duſtriehalle, Maſchienenhalle, Halle für land wih ſchaftliche Maſchienen, Keſſelhaus, offene Hallen Forſt und Landwirthſchaft und außerdem eine Ne kleinere Bauten: Reſtaurationen, Bierhallen, Muß pavillion ꝛc. Zwiſchen dieſen ſämmtlichen Baule befinden ſich reizende Gartenanlagen, ein ausge⸗ dehnter Feſtplatz umgeben von den herrlichen Baum⸗ gruppen. Durch dies Arrangement wird es he unſere Ausſtellung ein unſchätzbarer Vortheil fei, daß die verſchiedenen Ausſtellungsgruppen raumlich von einander getrennt ſind, weil dem Auge dadurch nicht zuviel auf einmal zugemuthet wird. Der Gang durch den ſchönen Park von einem Ausſtellungzge bäude zum Andern wird die Sehnerpen beruhigen und das Auge für neue Eindrücke wieder friſch e pfänglich machen. Wir wollen ſchließlich kurz dahin reſumiren, daß die baulichen Anlagen nicht nur in ihrer pral⸗ tiſchen Bedeutung, ſondern auch in Bezug auf Aez⸗ thetig allen Anforderungen entſprechen und ihn, wie ſich dies mit. Sicherheit erwarten läßt, die Leiſtungen der Induſtriellen ꝛc. aus den die Az, ſtellung umfaſſenden Territorien, gleichen Scheit mit erſteren halten, können wir, beſtimmt auf e vollendetes Gelingen des Unternehmens ech, welches dann auch ſeine Vortheile für jeden E zelnen, ſowie ſeine Segnungen für den ganzen zitk zur Folge haben wird. i Handels⸗Nachrichten. 4 f Weizen, pfälzer 24.50. bis 25.— kuf 25.— bis 26.50 Amexikaniſcher 26. bis Je ungariſcher 23.50. bis 24.—. Neuet Speing 2 bis 25.50. Californiſcher Weizen 23. —, bis 23, Roggen, pfälzer 19.50. bis 20.25. ruſſiſcher 1850, gis 18.50. franz. 15.25. bis 15.60, amerikaniſch 14.— bis 14.50. Gerſte hieſiger Geg. 18,75 19.25. pfälzer 19.— bis 19.50. ungar 1% bis 17.50. Hafer badiſcher 14.50, bis 15.50, württemberg. Alp 15.25. bis 15.75. ruſſiſcher 14.50. bis —. —. Kernen 24.50, bis 25.— Bohnen. 26.—. Linſen —. . s . . Wicken —.—. bis —. —. Erbſen —. —. Kohlreps, deutſcher 28.50. bis 29.— ungar. 27.— . bis 28. 50. Kleeſamen deuſchet 1. Sorte 100 —. bis 104.—. 2. Sorte 88.—. 92 —. Provencer 125.—. bis 135.—. Luzern 115 — 127.—. Esparſette — Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack: N Nr. 0. Nr, 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4 42.— 38.—. 36.— 3259 2759 Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Moll VPV! da haben wir einen dummen Streich gemacht, daß wir keinen Schloſſer mitgebracht haben. Iſt ſviel⸗ leicht einer der Diener hier im Hauſe im Stande, uns einen herbeizuhohlen ?“ wandte er ſich an Georgine. „Gewiß,“ erwiederte Georgine, „bitte ſolgen Sie mir, meine Herren.“ Georgine führte die ſechs Perſonen in ein Zimmer und ſchickte dann einen Diener nach dem nächſten Ort, um einen Schloſſer herbeizuhohlen. Nach einer Stunde war derſelbe da, Geräthſchaften, welche zur Oeffnung eines Schloßes gehörten, hatte er gleich mitgebracht. Sogleich wurde zu der Oeffnung deſſelben ge⸗ ſchritten, was auch bald geſchehen war. Alle Thüren, welche ſich im Thurme befanden, wurden geöffnet, aber Alles ohne Erfolg. Da bemerkte der Schloſſer eine kleine niedrige Thür; er öffnette dieſelbe und hier führte eine Treppe in die unteren Theile des Thurmes hinab. Hier ſtieg man hinunter. Noch einige Thüren mußten geöffnet werden, noch mehrere Treppen mußten die Suchenden hinab⸗ ſteigen, ehe ſie an den Kerker des Unglücklicheu ge⸗ langten. Hier fanden ſie den Geſuchten; geſchloſſen, mit eiſernen Ketten an ſeinen Füßen, lag er auf verweſlem Stroh. Ein betäubender Geruch füllte den Kerker. Die Scene die ſich hier darbot, kann man nicht beſchreiben. Georgine war den Richtern gefolgt Die nöthigen und jetzt, als ſie ihren Vater fand und ihr Vater ſie, kann man ſich die Freude denken, welche Vater und Kind beſeelte. i Nach einer halben Stunde war der Unglückliche in einem Zimmer im Schloſſe, und zwei Aerzte wurden ſchleunigſt geholt, um ſein Leben, wenn möglich, zu erhalten. Geogine wich die ganze Nacht nicht von ſeinem Bette und als ſie am andern Tage nach dem Unterſuchungstermin mußte, wollte ihr das Herz brechen. Die Unterſuchung dauerte circa den ganzen Tag. Die beiden Böſewichter wollten nichts einge⸗ ſtehen, aber Alles wurde ihnen bewieſen. Sir Lorenzi, Frau Kuno, Georgine und ihre Mutter, die Ausſagen ihres Vaters, der Diener George waren das Organ zu dem Untergange der Elenden. Beide wurden zum Tode verurtheilt. Nach etwa vier Wochen ſolhte das Urtheil voll⸗ ſtrect werden. Eine Menge neugieriger Menſchen umgab den Richtplatz, Die beiden Mörder ſchienen den Tod wenig zu fürchten, denn keck ſchauten ſie die Umſtehenden an, Schon ſollte das Urtheil vollſtreckt werden, ſchon hatte der Lord ſeinen Kopf auf den Block gelegt, ſchon wollte der Scharfrichter den verhäng⸗ nißvollen Schlag ausführen, als der Lord plötzlich ſeine Hand aufhob und bat, ſich noch einmal er⸗ heben zu dürfen; es wurde ihm gewährt. (Schl. f.) 5 5 „ Das Irrlicht, es ſchimmert und flackert im Mah Zu ſpäter, zu nächtlicher Stunde, Es ſteigt und ſinket und lodert empor Und tanzt auf dem ſumpfigen Grunde. Jetzt irret ein einſamer Knabe daher, Er kam von dem richtigen Wege, 5 Sein Haupt iſt ſo müde, ſein Fuß iſt ſo Doch treibt es in fort auf dem Stege, Zur Seite da gähnet der tückiſche Schlund, Er ſieht nun die freundlichen Lichter, Es iſt ihm, als grüße ein voſiger bin Als winkten bekannte Geſichter. f Die Flämmchen, ſie nicken vertraulich ihm z „Komm, eile, bald biſt du geborgen, Hier unten da findeſt du Frieden und Ruh, Da ſchlafen die Mühen und Sorgen.“ 055 Und lieblich ertönt durch die ſchweigende Ein ſanftes melodiſches Klingen. Die Elfen, ſie nahen, umſchweben ihn facht Auf leichten und luſtigen Schwingen. Sie rufen mit ſüßem und lockendem Sung; „Kehr um, o du thörichter Knabe, Komm her zu uns Elfen! was ſchauſt du ſo bang 0 Verloren! — Schon liegt er im Grabe de Das Irrlicht, es flunmert und flackert ee Zu ſpäter zu nächtlicher Stunde, Ein Windhauch fährt ſeufzend wol Über das Mah Der Knabe ſchläft tief in dem Grunde, ſchwer, acht elfe 00 dun e