rden. alt hne Anni 15 Allgemeiner Anz eiger für Ladenburg und Schriesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! . 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Ff. ex c. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechend⸗ Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Mittwoch, den 18. Februar 1880. n gene Poſtproviſton. n Geſehe und die Form al gericht ohne 8 00 nehmen Inſerate für uns an. eher; 8. — ) Allgemeine — Lehrlingsder. 0 6. Wechel. Dieeutſchland. Verzeichniz 8 „ ö een Die „Elſaß⸗Lothr. Ztg.“, das ſpezielle Organ inte d, Manteuffel's macht bezüglich der militäriſchen Ein⸗ richtungen im neuen Reichslande den Vorſchlag, 4 50 Zinn ein ſelbſtändiges reichsländiſches Armeekorps zu er⸗ Oktober er. richten, welches durch Truppentheile aus Deutſchland geb. 5 zu ergänzen wäre. Seinen Vorſchlag begleitet das hofshein.) Blatt mit folgender Bemerkung: „Dem Grund⸗ e ſatꝗze, Elſaß⸗Lothringen ſo viel als möglich, ſich ſelbſt heranzubilden, aus welchem in Zukunft deutſcher en — inten len eim lönigl. ch. wendung fältigſter reiſen und Sr. Kai u. Königl. England, 1, Baden, burg. ö en Haußt⸗ Aöſinger, m bei — arrhen — — r ſchleuniſ 9 füt 1872. h uben⸗ Bui Keuchhüſel voll Tauge. des gericht ten zul b einen] zurückzugeben, erſt einen gewiſſen Partikularismus Nationalſinn erwachſen wird, würde mit einer der⸗ artigen Maßregel vollkommen entſprochen werden. Was die politiſche Situation anbelangt, ſo iſt die⸗ ſelbe augenblicklich und wohl auf lange Zeit hinaus geſichert, daß das in dieſem Jahre zu beginnende Werk auch mit voller Ruh und Sicherheit zu Ende geführt werden kann. Ein höherer Verwaltungsbeamter, der im Auf⸗ trage der königlichen Behörden eine Inſpectionstour durch die nothleidenden Diſtrikte Oberſchleſiens zu machen hatte, erzählte folgende Epiſode: Ich kam bei ziemlich ſtrenger Kälte, in den Vormittagsſtun⸗ den durch das Dorf X. hier „ſchlitterten“ auf einem kleinen zugefrorenen Teiche mehrere Kinder, darunter ein großer Knabe mit ſcheinbar recht ge⸗ ſunder Geſichtsfarbe. Der Burſche fiel mir auf, da er die Kunſt des Schlitterns barfuß ausübte. „Warum gehſt Du nicht zur Schule?“ war meine Frage — „Ich darf nicht!“ — „Warum nicht?“ — „Weil ich die Maſern habe,“ ſprachs und rutſchte fröhlich weiter. Berlin, 18. Febr. Die Thronrede hat den geſchäftsmäßigen Inhalt, welchen man vermuthet hatte, ſeit feſtgeſtellt war, daß weder der Kaiſer noch der Reichskanzler die Seſſion eröffnen werde. Auch haben die angekündigten Vorlagen nicht mehr überraſcht. Man bemerkte natürlich einige Lücken, namentlich in den Steuervorlagen, die indeſſen be⸗ kanntlich noch zum Theil in Berathung ſind und bald nachfolgen werden. Unter den ſchon fertigen Vorlagen nimmt das Militärgeſetz die erſte Stelle ein, bietet auch noch immer reichlichen Stoff für die ſeltſamſten Vermuthungen namentlich der aus⸗ wärtigen Preſſe. Der Unſinn franzöſiſcher Zeitungen die den Reichskanzler einen Kongreß zur Ausrottung der Revolution planen laſſen, der Frankreich vor⸗ laden und zur Raiſon bringen ſolle, iſt nur die Wiederholung in anderer Form deſſen, was Herr Blowitz vor einigen Tagen in der Times von einem reaktionären Kreuzzug gegen die künftigen, mit Frankreich verbündeten Republiken, Spanien und Italien gefabelt hatte, für welchen das Militärgeſetz die Vorbereitung ſein ſolle. Die Thronrede ertheilt allen dieſen und ähnlichen Erfindungen ein klares Dementi durch die Betonung der Friedenszwecke, welche Deutſchland auch mit dieſer Maßregel ver⸗ folge. So geſchäftsmäßig aber auch das Regierungs⸗ programm gehalten iſt, ſieht man doch lebhaften Debatten entgegen. Gegen das Sozaliſtengeſetz wird das Zentrum ſehr wahrſcheinlich ſtimmen, während die Nationalpartei, wie man annimmt, eine Herabminderung der 5jährigen Dauer zu er⸗ langen verſuchen wird. Aus der 2jährigen Bud⸗ getperiode wird die Regierung ſchwerlich eine Ka⸗ binetsfrage machen. Die Ablehnung durch die Mehrheit des Reichstags wird nicht bezweifelt. Karlsruhe, 13. Febr. Das Loos des Examenentwurfs iſt gefallen. Durch die Entſchie⸗ denheit der Kammermehrheit und gleichzeig durch das von ihr vorgeſchlagene Aufgeben des ſtaatlichen Prüfungskommiſſärs wurde der Kurie die Noth⸗ wendigkeit und aber zugleich auch die Möglichkeit nahe gelegt, eine volle zweideutige Zurücknahme fämmtlicher Dispensverbote vor der Beratkhung und Feſtſtellung des neuen ſtaatlichen Geſetzes eintreten zu laſſen. Es iſt nun damit erfüllt, was an Be⸗ ginn der Verhandlungen wenigſtens auch die Re⸗ gierung als Nothwendig erkannt hatte. Daß der Eindruck in der Bevölkerung nun nicht mehr in irgend einer Form einer Niederlage des Staates und des Syſtems gleicht, das ſeit 20 Jahren in Baden den bürgerlichen Rechtsſtaat im Kampfe ge⸗ den die Kurie feſtigen mußte, bedarf keiner beſon⸗ deren Hervorhebung. Ein weiterer großer Gewinn aber beſteht darin, daß auch dem Kapitelsvikariat das Gefühl einer Niederlage erſpart werden konnte und wollte. Die Lehre wird nicht verloren ſein. Das Land kann nur dabei gewinnen, wenn es die Ueberzeugung hat, daß auch die ſreiſinnigſten ſeiner Vertreter jeden ehrenhaften Frieden wollen und das kein Frieden geſchloſſen werden lann, den ſie nicht wollen Frankreich. Paris, 13. Febr. In der wie im Senat kannte man geſtern bereits die Thron⸗ rede des deutſchen Kaiſers. Die friedlichen Ver⸗ ſicherungen, die ſie enthält, machten einen guten Eindruck. Nur die Reaktionäre rümpften die Naſe. In den Regierungskreiſen wußte man ſchon vorher durch Mittheilung des Fürſten Hohenlohe, daß die deutſche Thronrede äußerſt friedlich lauten werde. „ Großbritanien 5 London, 12. Febr. Einige engliſche Katho⸗ liken hatten dem Papſt die Nothwendigkeit der Her⸗ ſtellung offizieller diplomatiſcher Beziehungen zwiſchen der brit. Regierung und dem Vatikan ans Herz gelegt. Papſt Leo erwiederte, die kath. Kirche ge⸗ nieße in England ſolch' vollkommene Freiheit, daß derlei Beziehungen nicht nothwendig ſeien. London, 13. Die hieſige Preſſe bezeichnet die deutſche Thronrede als beruhigend. Times meint, es ſei alle Urſache vorhanden, die Verſicher⸗ ungen des Kaiſers, der Einfluß Deutſchlands werde beharrlich zu Gunſten des Friedens ausgeübt werden, anzunehmen. Es ſei vorläufig glücklichen Weiſe kein Anzeichen vorhanden, daß andere Nationen ein anderes Verfahren einſchlagen werden. FCFFTFPFPFCPFCFCFCbCTCTCCTCTFCFFPFPPPPFTTPFTVTVTPTPPVTVTTVTTTTTWTTTT 5 Verſchiedenes. Durch kriegsminiſterielle Verfügung vom 5. Feuilleton. An das Licht, 1 oder 4 Wer iſt der Nörder? Novelle v. Dietr. Gärtner. „Nun denn,“ entgegnete Adolf, indem er in die kindlichen Augen des Alten ſah, „ich will es mit Georgine heute Abend überlegen und dann werden wir weitere Schritte zur Verhaftung des Mörders thun.“ „Schön,“ erwiederte George, „ich muß gehen, der Lord könnte mich vermiſſen, ich muß Ihnen nur noch ſagen, daß das gnädige Fräulein heute Morgen abgereiſt iſt, Sie werden daſſelbe heute ö Abend alſo wohl nicht ſehen.“ George entfernte ſich. Es iſt merkwürdig,“ ſagte Adolf zu ſich, als er allein war, „Georgine hat mir geſtern Abend nichts von dem Erfolge berichtet, iſt nicht einmal im Garten geweſen und hat mir nichts von dem — Ziel ihrer heutigen Reiſe mitgetheilt, ich begreife ſie nicht.“ Traurig ließ er den Kopf auf die Bruſt hängen und verfiel in ein tiefes Nachdenken. Nach einem Viertelſtündchen ſprang er jedoch auf und rief: „Ich bin doch ein Rarr, daß ich mir mit ſolchen Gedanken den Kopf verwirre, heute Abend ſehen.“ Georgine war bereits in D. angekommen, ihr Wagen hielt vor dem Amtshauſe. Nachdem ſie aus⸗ geſtiegen, begab ſie ſich in daſſelbe. Zwei volle Stunden dauerte die Unterredung mit dem Richter und mit frölichem Geſichte ſchied ſie von demſelben. Es war ſchon Abend, als plötzlich, nicht weit von Berley-Hall, der Wagenſchlag geöffnet wurde und ein junger Mann zu Georgine in den Wagen ſprang. Anfangs ſchrack ſie zurück, aber im nächſten Augenblick erkannte ſie ihren Adolf. Der Wagen fuhr ruhig weiter. „Aber Adolf, Du haſt mir ja einen furcht⸗ baren Schrecken eingejagt,“ ſagte Georgine etwas vorwurfsvoll, „Aber Georgine,“ erwiederte Adolf, „es war doch nicht recht von Dir, daß Du mich geſtern Abend vergeblich im Parke warten ließeſt.“ a f „Freilich, Adolf, aber ich war meiner Sinne nicht mächtig, als ich auf Berley-Hall meinen er⸗ mordeten Bruder fand. — Springe jetzt aus, wir ſind gleich angekommen, und erwarte mich im Som. merhäuschen unſeres Parkes.“ E Adolf ſprang aus und ein Stündchen ſpäter ſaßen Beide im erwähnten Sommerhäuschen. „Was haſt Du denn eigentlich geſtern über 8 Deine Mutter in Erfahrung gebracht?“ fragte Adolf. 1 „Geſtern Nachmittag um zwei Uhr traf ich 5 bei der Irrenanſtalt zu A. ein,“ begann Georgine. N „Durch den Vorſteher erfuhr ich zu meiner Freude, daß die Dame von Lord Richard in die Irren⸗An⸗ ſtalt gebracht ſei, aber auch zu meinem Schrecken 8 vernahm ich, daß dieſelbe, dem Inhalt des von 8 mir gefundenen Briefes gemäß, entlanfeu, noch nicht wieder aufgefunden war. Schon wollte ich meine 5 5 i Rückreiſe antreten, als man plötzlich die wieder auf ⸗