lieben Kinder, der Prinz Selim Effendi und der Prinz Ehefket Effendi, in die Reihen Ihrer theuren Armee eintreten ſollen. Se. Majeſtät hat ferner verordnet, daß der erſtgenannte Prinz als gemeiner Soldat in das 1. Jägerbataillon und der zweite in das Plewnabataillon eintreten ſoll.“ Hierauf legten beide Prinzen unter den Klängen der Muſik und den Jubelrufen der Soldaten ihre neuen Uni⸗ formen an und traten in ihre betreffenden Batal⸗ lone ein. Komme. Prinz Carneval zieht heute ein, Laß, Frühling auch nicht lang mehr warten Und ſchmücke bald für Groß und Klein Den wunderſchönen Frühlingsgarten. Ja, komme Frühling, komme bald Und räume weg des Eiſes Schollen, Laß wieder grünen Feld und Wald, Mag immerhin der Winter grollen. Zerzauſe ihm den grauen Bart Und jage ihn hinaus zum Lande. Er war ein Herrſcher, ſtreng und hart Und legte ſelbſt den Rhein in Bande. Sieh auf das Eis mit blankem Schimmer: Sie lernten's All' — ſie hatten Zeit. Die's noch nicht können, lernen's nimmer Des Schlittſchuhlaufens Schnelligkeit. Drum laß die Früßlingsſonne wärmen Des Eiſes Fläche ſpiegelglatt, Und Niemand wird darob ſich härmen Sie ſind es, glaub' ich alle ſatt. i Fritz Heußler Lotales T Ladenburg. Unſer landwirthſchaftlicher Bezirksverein hatte nach den Ergebniſſen des in der Geveralverſammlung vom letzten Sonntag ge⸗ hörten Rechenſchaftsberſchtes auch mit Ablauf des Jahres 1879 eine reiche Thätigkeit hinter ſich. In den Vordergrund tritt zunächſt die dahier abgehaltene erſte Gauausſtellung, über welche die Rechnung ohne jegliches Defizit abgeſchloſſen werden konnte. Der Verein hat um 14 Mitglieder zugenommen und in zahlreichen Verſammlungen und landw. Be⸗ ſprechungen hat derſelbe mit ſeinen Mitgliedern ſtets die nöthige Fühlung zu erhalten gemußt, wie es die ſo zahlreiche Betheiligung am Gaufeſt Seitens der Lan leute deutlich gezeigt hat. Hoffen wir, daß unſer Verein auch im künftigen Jahre mit glechem Erfolge arbeitet. Anſchließend an die oben erwähnte General⸗ verſammlung wurde auch noch eine landwirth chaft⸗ liche Besprechung abgehalten, welche durch einen ſehr eingehenden Vortrag des Herrn Landwirthſchafts⸗ lehrers Schmezer über das landw. Genoſſenſchafts⸗ und Creditweſen eingeleitet wurde, woran ſich dann eine längere Diskuſſion knüpfte. Erklärung. Durch die mehrfachen Beſchwerden, die gegen den Artikel in Nr. 11. unſeres Blattes, die thea⸗ traliſche Abentunterhaltung des hieſigen Geſang⸗ vereins betr., erhoben wurden, ſehen wir uns ver— anlaßt, eine öffentliche Erklärung zu geben, reſp. die anſtoßnehmenden Bezeichnungen zu erörtern, ob— gleich der Anſtoß ſchließlich mehr dem Verfaſſer gegenüber genommen wurde, als dem ſachlichen In— halt genannten Artikels. Der erſte Anſtoß gab der fehlerhafte Ausdruck „Eigenschaft eines Nachtwächters“ obgleich es ſich da keine Differenz gebildet hätte, wenn ſich der Ver— faſſer des Artikels ſchließlich „in der Thäiigkeit eines Nachtwächters“ ausgedrückt hätte, es ergibt ſich da— her mehr eine ſchlechte Wahl der Bezeichnung, als eine böſe Abſicht, denn der betr. Herr fungirte ge⸗ wiß nicht als Rechtsgelehrter ſondern einfach als Nachtwächter. Der zweite Anſtand gab die Benennung der Namen' und Titel der betheiligten Perſönlichkeiten. Es wird bei ruhiger Durchſicht wohl Niemand ein⸗ fallen die zweſtgenannte Perſon als „Tüncher“ zu betrachten, da unſerer Anſicht nach die Perſonen ordnungsgemäß von einander getrennt ſind. Daß der Verfaſſer den gebührenden Titel nicht hinzufügte, that uns zwar ſehr leid, können uns aber unbe⸗ dingt nicht in perſönliche Verhältniße einmiſchen. Der dritte Punkt bildete die Leiſtungsfähig⸗ keit in Liebeshandlungen während der Aufführung von Theaterſtücken. Es iſt wohl nicht zu beſtreiten, daß von Liebeshandlungen im engern Sinne ge⸗ ſprochen werden kann, ſobald in der einen oder andern S-ene geküßt wird, wenn auch nicht ſo inniglich wie bei wirklich verliebten, und daß dieſes der Fall mar, werden die vielen Anweſenden be⸗ zeugen können. Wird daher vom thatſächlichen Verhalt der Sache ausgegangen, ſo wird Niemand daran Anſtand nehmen können. — Als eine gewiße Kühnheit beſſer geſagt Frech⸗ heit bezeichnen wir die Zuſendung eines Schriftſtückes von einer wohlbekannten Perſöunlichkeſt, welche ſich erlaubte ein Schreiben anzufertigen als käme es vom Kultusminiſterium. Geben wir zu, daß es, gerade in der Ffaſtnachtszeit iſt, ſo bittet man ſolches fernerhin gefälligſt zu vermeiden, da es andere Ge⸗ legenheit genug gibt ſeinen Uebermuth auszutoben. Die Redaction. ten, welche zur Eine vollisthümkiche Heilmethode. Wir ſind z der Lage, die Aufmerkſamkeit der Leſer heute auf ein Bu zu lenken, welches die obige Bezeichnung vollauf verdien, denn bei der gerade auf dieſem Gebiete herrſchenden Riva⸗ lität kann ſich in der That nur eine ſolche Heilmethode der Volksthümlichkeit“ rühmen, welche wirklich und nach⸗ weislich in alle Geſellſchaftsſchichten gedrungen iſt und hier feſten Fuß gefaßt hat Unzweifelhaft geht aber dieſe A nahme aus der Thatſache hervor daß das dieſe Heilmethode beſprechende Buch bereits die 120. Auflage erlebt hat und in mehreren Ueberſetzungen vorliegt, die folgenden Thal⸗ ſachen einige abſprechende Urtheile gegenüberſtehen, ſo be ſtätigt dies nur wieder die alte Erfahrung, daß geraße epochemachende Unternehmungen im Geiſte des wiſſenſchaff⸗ lichen Fortſchrittes brodneidiſchen und mißgünſtigen Tae auf ſich lenken. Daß das Buch trotzdem ſtetig an Ver⸗ breitung und Popularitet gewinnt, beweiſt, wie machtloz derartige Nörgeleien des Zunftgeiſtes einer praktiſch tauſend⸗ fach bewährten Sache gegenüber bleiben. „Dr. Airy's Na. turheilmethode“ nun, lehrte Gefunden die Regeln, beobacht Erhaltung und Befeſtigung der Geſundhe⸗ d den 0 0 17 19 25 aus jeferten Beweiſen zu erſehen iſt, ſicherſten Wege zit e e werden; es wird damit auch keineswegs die Anpreiſung von ſogenannten „Wundermittteln“ de zweckt, der Leſer vielmehr mit ärztlich erprobten Hanz, mitteln bekannt gemacht, zu welchen jeder Kranke mit dem größten Bertrauen erflüllt werden wird. — Wie wir hhreß iſt auch die neueſte, 120. Auflage ſchon wieder zum größten Theil vergriffen, was wohl am Beſten für die Beliebtheit dieſes Buches ſpricht. Es mag hierzu allerdings der Um⸗ ſtand beitragen, daß der Preis des 550 Seiten ſarken, reich illuſtrirten Werkes ſo billig geſtellt iſt, (1 Mk.), daß die Anfchaffung Jedermann möglich wird, und glauben deßhalb Allen, welche ſich für dies nützliche Buch intereſſtren rathen zu ſollen, ſich ſolches eheſtens unter Beifügung von 1 M. 20 Pfg. in Briefmarken von Richters Verlags⸗Anſtalk in Leipzig zu verſchreiben. dienen, währen Handels⸗Nachrichten. Weizen, pfälzer 24.50. bis 25.— ruſſiſcher 25.— bis 26.50 Amerikaniſcher 26.— bis 27.50 ungariſcher 23 50. bis 24.—. Neuer Spring 25.— bis 25.50. Californiſcher Weizen 23.—. bis 23.50, Roggen, pfälzer 19.50. bis 20.25. ruſſiſcher 18.50, qis 18.50. franz. 15.25. bis 15.60, amerikaniſcher 14.— bis 14.50. Gerſte hieſiger Geg. 18.75, bis 19.25. pfälzer 19.— bis 19.50. ungar. 16.75. bis 17.50. Hafer badiſcher 14.50. bis 15.50. württemberg. Alp 15.25. bis 15.75. kufſiſcher 14 50. bis —. —. Kernen 24.50. bis 25. Bohnen. 26.—. Linſen — . bis —. — Wicken —.—. bis —. —. Erbſen —. —. bis — Kohlreps, deutſcher 28.50. bis 29.—. ungar. 27.— . bis 28. 50. Kleeſamen deutſcher 1. Sorte 100 —. bis 104.—. 2. Sorte 88.—. bis 92 —. Provencer 125.—. bis 135.—. Luzerner 115 — 127.—. Esparſette — —. Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack: Nr. 0. Nr, 1 Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4. 42.— 38.— 36.— 32.50 27.50 Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Moli Ladenburg. Gram hatte tiefe Falten in ihr todtenbleiches An⸗ litz gelegt und doch bemerkte man in demſelben die Spuren einſtiger Schönheit. Man führte ſie auf Befehl des Vorſtehers in das Zimmer, in welchem er und Georgine ſich be⸗ fanden, worauf Lorenzi ſich entfernte. Die Irre fetzte ſich auf einen Stuhl und ſah vor ſich nieder. Jetzt trat Georgine auf ſie zu und fragte: „Sie erlauben mir wohl einige Fragen, gnä⸗ dige Frau?“ Die Unglückliche ſah ſie mit großen Augen an und nickte dann mit dem Kopfe. „Waren Sie bereits verheirathet?“ fragte Georgine. Kaum hatte ſie das Wort ausgeſprochen, als die Gefragte aufſtand und ſeeldurchdringende Schmer⸗ zenstöne von ſich gab. Georgine trat ängſtlich zurück und bat um Verzeihung. Einige M nuten hielten dieſe Schmer⸗ zenstöne der Unglücklichen an, dann verſtummten ſie mit einem tiefen Seufzer und taumelnd ließ die arme Frau ſich in einen Stuhl nieder. „Es kann nicht anders ſein, ſie muß es ſein, ich muß es wagen,“ ſagte Georgine für ſich. „Sie waren vielleicht an einen Lord Berley verheirathet und hatten einen Sohn und eine Toch⸗ ter, welch' letztere noch leben.“ „Noch leben!“ ſchrie die Unglückliche auf, in. dem ihre bleifarbigen Augen hell aufleuchteten, „meine Kinder leben noch?“ Es war förmlich, als wenn ihr, vom tiefen Dunkel umgebener Geiſt die Dunkelheit durchbrach. „Ja, ſie leben noch!“ rief Georgine, indem ſie vor der Unglücklichen auf die Knie fiel, „Mutter, Mutter, hier iſt Deine Tochter,!!“ „Meine Tochter, o allmächtiger Vater, meine Tochter!“ Jetzt ſchwand auch der letzte Reſt der Dunkel— heit von ihrem Geiſte, und alle ihre fünf Sinne vermochten das, was ſie bei einem andern Men- ſchen vermögen. „Du biſt Georgine meine Tochter?“ wieder⸗ hohlte die glückliche Mutter, „wo iſt denn Dein Bruder, wo iſt mein Mann, Euer Vater?“ Jetzt erzählte ihr Georgine, welch' ſchrecklichen Verdacht ſie habe in Bezug auf Lord Richard, und wo Albert ihr Bruder, ſich aufhielt. „Dachte ich es mir doch, Herr, gerechter Gott, daß der Elende ihn bei Seite geſchafft, damit er nur Beſitzer von Berley⸗Hall wurde. O, Georgine, es ſoll jezt an den Tag, nachdem ich meine Kinder wieder habe, nachdem der Geiſt des Tiefſinns von mir gewichen iſt! Aber als was ſtellte denn Lord Richard Dich und Deinen Bruder der Welt dar?“ „Ich habe nie anders gewußt, als daß Lord Richard mein Vater und ſeine Frau meine Mutter war, auch Albert wußte nicht anders.“ Du dieſes ſchreckliche Haus verlaſſen kannſt, (. f „Aber wie habt Ihr den Alles anders verhält?“ 95 8 „Das hat mir — 2 Georgine ſtockte und eine Röthe überzog Geſicht. 3 „Nun, warum ſtockſt Du denn, Du wirſt ja ſo roth, was iſt Dir?“ „Ach, Mama, ſei mir nicht böſe ich will Dir ein ander Mal erzählen, wer es mir mittheille! „Nein, Georgine böſe bin ich Dir nicht, aber Du würdeſt mir eine außerordentliche Freude be reiten, wenn Du es mir erzähleſt,“ erwiederte die Mutter lächend. „Nun, es hat mir Adolf Lowald mitgetheill, den Du doch kennen wirſt.“ „Nein, ich kenne ihn zwar nicht, aber kom Du vieſleicht öfters mit ihm zuſammen ?“ N Georginens mein Kind, Geſicht wurde purpurroth und be⸗ ſchämt ſchlug ſie ihre Augen nieder. „Ich weiß genug, mein Kind,“ ſagte Foa Berley lächelnd, „ich will Dich nicht länger mi Fragen martern, wir wollen jetzt eilen, daß iat nach Berley Hall kommen damit wir den Elenden zur Rechenſchaft ziehen können. O, ich bin feht die Glücklichſte aller Glücklichen!“ ſetzte ſie auchzend hinzu. „Nein Mama, nein liebe Mama, bleibe not hier, ich will erſt beim Gerichte Anzeige machen und erſt muß die Unterfuchung im Gange ſein, ehe d dal gie Aal *