heute eine Frau in einem Hauſe des Quadrats H 2. Dieburg, 25. Jan. auch hier ein Opfer der großen Kälte zur Ruhe Mannheim, 28. Jan. Dieſer Tage wurde gebracht. Ein Mann hatte Schweine nach Frank⸗ furt gefahren, ſich auf der Rückfahrt im Schnee verirrt, ließ endlich den Wagen im Stich und ritt auf dem Pferde hierher. Ohne daß er unterwegs beſondere Schmerzen an den Füßen verſpürt hätte, erwieſen ſich diefelben als total erfroren. Als ſpäter der Arzt gerufen wurde und die ganz ſchwarz gewordenen Füße unterſuchte, erklärte er dem Pa⸗ tienten, entweder müſſe er ſich der Amputation beider Füße unterziehen, oder werde es ihm das Leben koſten. Der Unglückliche erwiederte, er ſei 72 Jahre olt und wolle lieber ſterben, als ſich der gräßlichen Operation unterziehen. So kam es denn auch, die Füße fielen förmlich ſtückwe ſe ab und das Ende war der Tod. Freiburg, 27. Jan. Beinahe jeden Tag werden prächtige Exemplare von Weldſchweinen hier⸗ her gebracht, die im nahen Mooswalde und in einzelnen Thälern des Kaiſerſtuhles erlegt wurden. Schon ſeit mehreren Jahren hörte man aber auch nicht mehr ſoviele Klagen über den großen Schaden, der durch dieſe Thiere verurſacht wird, als wie dies im gegenwärtigen Wunter der Fall iſt. Täglich begeben ſich daher auch von hier ganze Geſellſchaften auf die Jagd nach dieſem Wilde, doch kamen, wie uns erzählt wird, leider auch ſchon mehrere Unfälle vor, was jedoch die Waidmannsluſt noch nicht be⸗ einträchtigt hat. — Wie uns von verſchiedenen Rebenbeſitzern mitgetheilt wird, wäre in hieſiger Umgegend noch nicht alle Ausſicht für den dies⸗ jährigen Herbſt verloren. Fr ilich werden jene Reb⸗ ſchößlinge, deren Holz nicht recht zeitigte, für dieſes Jahr ohne einen Ertrag bleiben, allein bei vielen Reben war das Holz, was bekanntlich eine Haupt⸗ grundlage für einen künftigen Herbſt bildet, gut zeitig geworden und glaubt man, da trockene Kälte weniger ſchadet und die Stöcke auch durch eine gute Schneedecke geſchützt ſind, daß ſich viele Stöcke wieder erholen dürften. Schenkenzell, 27. Jan. Wiewohl die ſtrenge Kälte manchem wehe thun mag, ſo hat ſie doch auch oft ihr Gutes. Das hat ein Handwerks⸗ burſche, der geſtern den hieſigen Ort paſſirte, zu ſeiner Freude erfahren. Derſelbe ſollte, wahrſchein⸗ ch wegen unbefugten Bettelns, in Gewahrſam ge⸗ racht werden. Allein, als der Sicherheitsbeamte as Arreſtlokal öffnen wollte, fand er zu ſeinem icht geringen Erſtaunen, daß daſſelbe zugefroren ar (in Folge des Eisgang s am 1. d. Mts. war aſſer in daſſelbe gedrungen), ſo daß der Fecht⸗ ruder wieder auf freien Fuß geſetzt werden mußte. In Freiburg wurde ein 12jä iger Knabe verhaftet, der einer Dame 10 1 aus einem f. täſchen entwendet hatte. N 5 1 Januar. Heute brannte die Neefes'ſche Spinnerei, ehemals total nieder. 500 Arbeiter ſind brodlos. 5 Beſſun gen, 30. Jan. In einem Hauſe der Ludwigsſtraße ſind die ſchwarzen Blattern aus⸗ gebrochen und wurde deßhalb dieſes Haus für den 5 r geſperrt. e 29. Jan. Am letzten hieſ. Jahrmarkt entwendete eine vermögliche Elſäſſerin ein Paar Schuhe. Der Beſtohlene, ein Händler (Pirmaſens war geſtern als Zeuge bei der Schöffen⸗ gerichts⸗Vechandlung hier und erhielt 65 Mk. Zeu⸗ gengebühr. Theure Schuhe! In Paris lebte der Blumenmaler Tremblay, ein Künſtler, deſſen Werke einſt ſehr geſucht waren, ſeit einer Reihe von Jahren in den kläglichſten Ver⸗ hältniſſen. Als er in den letzten Tagen nicht mehr ſichtbar geworden, ließ der Hausmeiſter ſein Zim⸗ mer in der Nue la Beotie öffnen und fand ihn todt im Bette. Bei der Aufſuchung von Papieren über die Familie des am Herzſchlage Gerſtorbenen fand der Polizeicommiſſar einen Koffer, der bis zum Rande mit Goldſtücken gefüllt war, die meiſtens aus der Zeit Napoleons I. und Ludwigs XVIII. herrührten. Tremblay war Numismatiker und ſeine Sammlung war reich an ſeltenen Stücken; er hatte ſich die größten Entbehrungen auferlegt, um kein Stück von ſeiner werthvollen Sammlung auszugeben. Heimann, Locales Mannheim, 30. Januar. Dem heute erſchie⸗ nenen Kirchenverordnungsblatt Nr. 1 zufolge wurde vom Evangel. Oberkirchenrath in Karlsruhe für die Diöceſe Ladenburg⸗Weinheim, an Stelle des für dieſelbe zurückgetretenen Orgelbaucommiſſärs Or⸗ ganiſten Kuhn in Mannheim, Orgelbaucommiſſär und Organiſt Albrecht Hänlein in Mannheim in gleicher Eigenſchaft ernannt. Sojabohne, früh gelbe aus China. Dieſe epochemachende neue Kulturpflanze wurde bereits von ſo vielen competenten Berichterſtattern in deu Fachzeitſchriften, ſowie durch Herrn Prof. Haber⸗ land in deſſen Werke, „Die Sojabohne“ (Wien 1878 bei Gerolds Sohn.) ſo ausführlich beſprochen und empfohlen, daß ich hier wohl nur die wich⸗ tigſten und vortrefflichſten Eigenſchaften derſelben zu erwähnen brauche. Nach allen in mehreren Jahren von Oeconomen und Gärtnern durchgeführten Ver⸗ ſuchen kann conſtatirt werden: Die Sojabohne übertrifft im Ertrag jede Ti⸗ ſolenart, indem die Stauden im Ducchſchnitt circa 200 Schoten à 2 — 3 Korn tragen. Bohnen⸗ kraut und Stroh ſind durch ihren enormen hohen Gehalt an Nährſtoffen werthvoller als die gleichen Produkte alles andern Leguminoſen. Die Sojabohne iſt wiederſtandsfähig gegen die Sommerdürre, gegen Spätfröſte und gegen alle Schmarozerpilze. g 8 Dis Sojabohne gedeiht überall, in leichten Bodenarten faſt noch beſſer als im fetten Lehmboden, Dieſelbe aclimatiſirt ſich überall den ihr gebotenen Verhältniſſen und wird daher beſonders für ärmere Gegenden ein wahrer Segen ſein. Die Sojabohne hat einen angenehmeren Ge⸗ ſchmack als die übrigen bekanaten Fiſolenſorten, Kraut und Stroh wird vom Vieh begierig gefreßen und iſt ſehr nahrhaft. a Die Sojabohne erfordert nur ſehr geringen Saatbedarf da auf 50 em nur eine Bohne gelegt wird, und eben ſo wenig Arbeit, da nach einmaligem Jäten (Behacken) kein Unkraut mehr darunter auf⸗ kommt. Nicht nur für Landwirthſchaft und Gärt⸗ nerei iſt die Sojabohne außerordentlich werthvoll durch ihren hohen Nährſtoff ꝛc. auch die Induſtrſe wird das äußerſt feine und nahrhafte Mehl der Bohnen, welches ſelbſt in kleinen Beigaben jedem Gebäck einen feinen Geſchmack gibt, bald vortheilhaſt verwerthen. Handels⸗Nachrichten. nheim, 2. Februar. (Produkten⸗ börſe) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in Mh / Weizen, pfälzer 24.50. bis 25.— ruſſiſcher 25.— bis 26.50 Amerikaniſcher 26.— bis 27.50 ungariſcher 23 50. bis 24.—. Neuer Spring 25.—, bis 25.50. Californiſcher Weizen 23.—. bis 23.50, Roggen, pfälzer 19.50. bis 20.25. ruſſiſcher 18.50, is 18.50. franz. 15.25. bis 15.60. amerikaniſcher 14.— bis 14.50. Gerſte hieſiger Geg. 18.75. bis 19.25. pfälzer 19.— bis 19.50. ungar. 16.75. bis 17.50. Hafer badiſcher 14.50. bis 15.50, württemberg. Alp 15.25. bis 15.75. ruſſiſcher 14.50. bis —. —. Kernen 24.50. bis 28. Bohnen. 26.—. Linſen —. . bis —. — Wicken —.— bis — — Erbſen —. —. bis —. —. Kohlreps, deutſcher 28.50. bis 29.—. ungar. 27.— . bis 28. 50. Kleeſamen deutſcher 1. Sorte 100 —. bis 104.—. 2. Sorte 88.—. bis 92 —. Provencer 125.—. bis 135.—. Luzerner 115 — 127.—. Esparſette — —. Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack; 3 r Nr. 2. Vr. 3. Nr. 1 42.— 38.— 36.— 32.50 27.50 Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Molitor Ladenburg. „Das freut mich lieber Eckhardt, aber jetzt mußt Du mich allein laſſen. Sage aber keinem menſchlichen Weſen etwas von dem, was Du er⸗ ahren haſt,“ f Eckhardt entfernte ſich. 0 4. Am folgenden Morgen chard plötzlich ab, ohne Jemanden etwas von dem Ziel »ſeiner Reiſe zu ſagen. Alle Bewohner Berley⸗Halls waren über die Abweſenheit des Lords hoch erfreut, am meiſten aber freute ſich Georgine, denn ſie hatte ſchon lange 5 auf eine Reiſe des Lords gewartet, um ihre Nach⸗ forſchungen beſſer anſtellen zu können. J Gegen 3 Uhr Nachmittags ging ſie in den Garten und ſchlug einen Weg ein, den ſie nur ſehr 3 ſelten, ja faſt gar nie ging. Derſelbe führte am Thurme vorbei und dann in ein dichtes Gehölz, in welchem ſie allein ſein wollte und über Verſchiedenes nachdenken. Gerade vor der Thür des Thurmes ſtand ſie ſtill und bückte ſich, um ein weißes beſchmutztes Stück Papier aufzunehmen. 5 Es war ein Briefbogen und an der einen Seite beſchrieben. Georgine entfernte den Schmutz von dem Papiere und ſteckte, ohne etwas dabei zu denken, daſſelbe in die Taſche. Ungefähr in der Mitte des erwähnten Gehoͤlzes war ein ziemlich hoher Baumſtumpf, auf dieſen ſetzte ſich Georgine nieder. r ͤꝓꝓꝓ—6—+ÿ—. ] ĩ . ů . „Daß der Albert gar nichts von ſich hören läßt, iſt mir unerklärlich, er muß meinen Brief doch ſchon empfangen haben,“ flüſterte ſie vor ſich hin. Den Kopf in die Hand geſtützt ſaß ſie noch ein Weilchen da; plötzlich aufſpringend, in die Taſche greifend, das gefundene Papier hervorziehend, ſagte ſie dann: „Ich will doch einmal nachſehen, was dem Papiere ſteht.“ Nachdem Georgine dasſelbe entfalltet las ſie: „Sir Berley. — Heute muß ich Ihnen über ein Ereigniß berichten, welches Sie wahrſcheinlich in großen Schrecken verſetzen wird. Das Fräulein Amalie von Talney, welches Sie hierher ſcheckten, iſt vor einigen Tagen aus meiner Irren-Anſtalt entlaufen und bis jetzt nicht wieder aufgefunden Ihr ergebener ;õũłð ITxñ 0 Auguſt 178“. „Das iſt doch merkwürdig, ſagte Georgine für ſich, „Lord Richard hat eine Frau in die Irren⸗ Anſtalt geſchickt; wer ſollte die ſein, woher ſtammt 5 1 5 Wäre doch Adolf hier, er iſt ein ſchlauer op . i „Da iſt er ja,“ rief Adolf Lowald, hinter einem Baume hervortretend, „was wünſcheſt Du?“ N 1 5 1 „Setze Dich hier zu mir auf den Baumſtumpf,“ auf erwiederte Georgine, etwas erſchreckt durch das ploͤtz⸗ liche Erſcheinen des jungen Mannes. „Sieh, dieſes Papier fand ich vorher vor der Thür des großen Thurmes, lies einmal.“ Adolf las das Geſchriebene und als er been⸗ det, ſtarrte er regungslos vor ſich hin. „Merkwürdig, ſeltſam,“ ſagte er, „ich weiß nicht, was das für eine Dame ſein kann, wie ſollte doch dieſes Papier vor die Thür des großen Thurmes gekommen ſein? 5 „Das hat wahrſcheinlich der Lord daſelbſt ber loren,“ meinte Georgine. 5 „Es geht mir ein Licht auf,“ rief Adolf auf ſpringend, „ein Licht, welches das Dunkel, in welches wir bisher nicht einzudringen vermochten, theilweiſz erleuchten wird. Ich glaube, der Elende hat Dei rechte Mutter in eine Irren-Anſtalt geſchickt.“ Georgine zitterte bei dem Ausſpruche Adolf und eine Ohnmacht wandelte ſie an. Jedoch k hohlte ſie ſich bald wieder und ſagte: „Ja, Adolf, das iſt möglich, ich werde morgen früh gleſch nach der Irren⸗Anſtalt abreiſen und Erz kundigungen einziehen.“ „Das iſt wohl das Beſte, liebe Georgine, ſch wünſche Dir eine glückliche erfolgreiche Reiſe, Haß Albert Dir ſchon geſchrieben?“ „Nein, ich habe ſchon lange auf einen Brief gewartet, ich weiß gar nicht, warum er nicht wieder ſchreibt“ (Fortſetzung folgt.) is am ae 75 Nat iin en 1 b. N. Vat Air ande t 8 Welk i 8 et Non: Wehchrſe im amn M hafte wilder g eint d din Wahn dur