50 we und W Erſ 90 0 Mittwoch und Samstag und loſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterbaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. exec. d oſtproviſion. eften 0 Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 1 0 paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechends inen inge nehmen Inſerate für uns an. RNabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqué zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen ement ent Mittwoch, den 28. Januar 1880. ö n macher 8 Deutſchland. 105 geſehen waz W 5 00 zur Nu 5 Berlin, 23. Jan. Ein he Septennnt zur Nut nd die Erhöhung der Truppentheile des Reichs⸗ keine un, heeres um die Stärke eines Armeekorps, das ſind die meiſten in die Augen ſpringenden Punkte, des Militärgeſetzentwurfs⸗ Das neue Septennat ſetzt die Friedenspräſenzſtärke vom 1. April 1881 bis 31. März 1888 feſt. Die neue Errichtung von 12 Infanterie⸗Regimentern legt die Vermuthung nahe für die Neuformation eines ſelbſtſtändigen Armeekorbs in den Reichslanden. Daſſelbe ſetzt ſich bis jetzt bekanntlich noch immer aus abkom⸗ mandirten Regimentern zuſammen, ein Umſtand, er vorläufig ja genügte, nunmehr aber nachdem Elſaß⸗Lothringen bald über ein Jahrzent deutſches and iſt, als entſprechend ferner nicht wird aner⸗ r in Hoftiun 5 und gegen in Hofflum emauttten annt werden können. Die im Geſetzentwurſe aus⸗ tig zu ln geſprochene Neuerrichtung von 8 preußiſchen, 2 zaben alle bayeriſchen und einem ſächſiſchen Inf.⸗Regiment 5 entſpricht wenigſtens genau der Zuſammenſetzung des in Elſaß⸗ Lothringen ſtehenden 15. Armeekorps, welches demnach auch in Zukunft aus Regimentern verſchiedener deutſcher Staaten zuſammengeſeſetzt ein wird. 5 Karlsruhe, 24. Jan. [25. Sitzung der 2. Kammer.) Nach Eröffnung der Sitzung bringt der Präſident die geſchäftliche Behandlung des ſog. Examengeſetzes zur Sprache und ſchlägt vor, daſſelbe an eine Kommiſſion zur Berathung zu verweiſen, was genehmigt wird. Hierauf folgt die Fortſetzung der Berathung des Budgets des Juſtizminiſterium. Hansjakob ſpricht für Wiedererrichtung eines Amts⸗ gerichts in Haslach, jedoch ohne einen Antrag zu tellen, indem er ſich auf beſſere Zeiten vertröſtet. Fieſer beklagt, doß das Juſtizminiſterium nicht eine größere Anzahl von Gerichtsnotaren beſeitigt und namentlich an kleinen Amtsgerichten die ſämmtlichen Geſchäſte der freiwilligen Gerichtsbarkeit nicht dem Amtsrichter übertragen habe. Präſident Grimm bemerkt, daß dieß bei 3 Amtsgerichten geſchehen und bei drei andern ſtatt des Gerichtsnotars je aume (bezw. 3 Tage zuf eine dieſeg Ortspoltzeibe⸗ neht als alien ſind de zenbeleuchtuſ gefolgung de m uh 4 unndthig g 5 Gerichtsbarkeit angeſtellt worden ſei. die Einführung von auswärtigen Amtsgerichtstagen Bürklin bringt namentlich für Jeſtetten zur Sprache und wünſcht, daß bei Verhandlungen bei Kursverbindungen mehr berückſichtigt werden. Dies gibt Anlaß, die Bitte verſchiedener Städte um Errichtung von Amtsge⸗ richten bez. Abhaltung von Gerichtstagen zu be⸗ ſprechen. Nopp ſpricht für Philippsburg, Förderer für die Städte des Kinzigthales, Frech für Laden⸗ burg, Kiefer für Kandern, Frey für Neckarbiſchofs⸗ heim. Präſident Grimm bemerkt bezüglich der aus⸗ wärtigen Gerichtstage, daß nach den neuen Juſtiz⸗ gefetzen eine weſentliche Geſchäftsverminderung auf dem Gebiete eingetreten ſei, wofür die Gerichts⸗ tagen beſtimmt geweſen ſeien. Im Uebrigen werde die Regierung dieſe Frage nochmals prüfen. v. Feder wünſcht, daß eine baldige Referendärsprüfung gehalten werde. Junghans meint, man ſolle die Vermögensaufnahmen in Landorten den Gemeinde⸗ beamten überlaſſen, da hiedurch ein Drittheil der Notare erſpart werden könnte. Regierungskommiſ⸗ ſär v, Seyfried legt die Unthunlichkeit eines ſolchen Verfahrens dar. Röttinger beantragt die Abſchaff⸗ ung der Amtsgerichtsviſitationen. Schmidt, v. Feder ſowie Präſident Grimm ſprechen für Beibe⸗ haltung. Junghans beklagt, daß die Auszahlung der Zeugengebühren nach neuerlicher Anordnung erſt im Heimathsort des Zeugen erfolge, während viele keine Mittel zur Reiſe und zur Beköſtigung aufbringen könnten. Präſident Grimm ſichert Ab⸗ hülfe zu. Bei der Poſition über das Gefängniß⸗ weſen wünſcht Birkenmayer eine weniger humane Behandlung der Vagabunden ꝛc., da viele derſelben namentlich im Winter, ſich gegen die Strafgeſetze in der ausgeſprochenen Abſicht verfehlen, eine be⸗ queme Unterkunftsſtätte zu finden. Redner beklagte in bekannter Weiſe die Zunahme der Verbrechen, wird aber von Schneider, insbeſondere Fieſer ganz energiſch zurückgewieſen. Schließlich wird das ganze Budget des Juſtizminiſteriums durch Annahme der Anträge der Kommiſſion erledigt. Karlsruhe, 24. Januar. (Abgeordneten⸗ kammer.) Die Regierung wiederſtrebt nicht einer Aenderung der jetzigen Bierſteuerart. Karlsruhe. Nach einer Mittheilung Gr. Bezirksamts wurde bei 164 im Dezember vorge⸗ nommenen Milchunterſuchungen keine Verfälſchung feſtgeſtellt,ñebenſo wenig bei der zur Unterſuchung gelangten Butter. Dagegen wurde ein Branntwein⸗ brenner, deſſen Branntwein eſſigſaures Kupfer ent⸗ hielt, um 20 Mark geſtraft, ebenſo um je 20 Mk. 4 Friſeure wegen Feilhaltens bleihaltiger, ameri⸗ kaniſcher Haarmittel. Wegen Verwendung giftiger Färbtſtoffe beim Papier wurde ein Händler in eine Im Unterhauſe beantragte Mocſary eine Unterſuchung anläßlich der jüngſten Peſt, 22. Jan. Unruhen in Peſth. Das Haus wird in Betreff der Behandlung dieſes Antrags morgen Beſchluß faſſen. Frankreich. Paris, 23. Jan. L. Blanc's Antrag auf volle Amneſtie iſt unterzeichnet von 49 Abgeord⸗ neten. Im vorigen Jahre zählte der nämliche An⸗ trag 87 Unterſchriften. Jules Favre war Katholik, die kirchliche Feier fand aber in der proteſtant. Kirche von Verſailles er es ſtatt, weil ſeine Frau e iſt N ſo gewünſcht hatte. f 8 In 610 bon d der e Vet walter der Amtserſparnißkaſſe, Sigri, nicht weniger denn 500,000 Fr. unterſchlagen haben, worüber in dem an und für ſich armen Amte große Be⸗ ſtürzung herrſcht. Bern, 23. Jan. Verſchiedenes. Baden, 21. Jan. In vergangener iſt in die Marienkapelle in hieſiger Stiftskirche ein⸗ rottoirs 0 Wer iſt der en nut Novelle v. Dietr. Gärtner. oder . die Bank nieder. Kaum hatte er jedoch fünf Mi⸗ nſelben nuten daſelbſt gefeſſen, als ein Diener in flüchtigem Laufe, mit einem Briefe in der Hand, ſich dem Lord näherte. Auf dem Briefe ſtanden dreimal ie Worte: „Eilig, Eilig, Eilig.“ Der Lord verließ augenblicklich mit demſelben den Garten. Auch Adolf und Georgine verließen bald danach denſelben. ins 80% panns e Vorſchlh eldſtrof E In der Univerſität der Stadt D. dieſer Zeit ziemlich viele Studenten. war auch Albert Berley, Der Direktor der Univerſitöt, Herr Gries, war ein alter, aber ehrwürdiger Mann; von Jung und Alt wurde er geehrt und geachtet und beſonders waren zu Unter Ihnen D. gelebt und gewirkt. Möröder? Der Lord ging in dieſelbe und ſetzte ſich auf Beluſtigungen im Walde. ehrten ihn „ſeine Kinder;“ ſo nannte er die Stu⸗ denten. Schon manches Jahr hatte Herr Gries in Auch dieſes Jahr war be⸗ reits wiederum um die Hälfte dahin und der Au⸗ guſt hatte bereits ſeinen Anfang genommen, als ſich etwas zutrug, das er noch nicht erlebt. Es war ein ſchoͤner, klarer Sommertag, ein Sonntag. Faſt alle Bewohner der Stadt wandelten in die Waldungen hinaus, welche dieſelben um⸗ gaben, um ſich dort von den Mühen der vergang⸗ enen Woche zu erhohlen. Jung und alt tummelten ſich zwiſchen den duftigen Blumen und ſchattigen Bäumen umher; hier trieben Kinder ihr luſtiges Spiel, dort Studenten und weiter hin erwachſene Leute. So verging der Sonntag und mit ihm die Gegen Abend gingen die von der Waldluft erquickten Bewohner wieder der Stadt zu. Neun Uhr mochte es ungefähr ſein, als ſich eine junge, ſchlanke Mannes geſtallt näherte. Eine rothe Studentenmütze bedeckte ſeinen Kopf, ſeine übrige Kleidung war hellgrau. dem Walde 1 Nach einem Viertelſtündchen hatte er die erſten Bäume des Waldes erreicht und indem er ſtehen blieb, zog er einen Brirf aus ſeiner Brieftaſche. „Nochmals will ich ihn leſen,“ ſagte er zu ſich ſelbſt, „wie kann es nur möglich ſein? ich kann es nicht glauben. Und doch,“ fuhr er fort, „Vieles iſt möglich deßhalb kehre ich nicht eher auf die Uni⸗ verſität zurück, bis ich Gewißheit von dieſer Sache habe.“ Er entfaltete den Brief und nachdem er ihn geleſen , ließ er ſich auf den Raſen unter einem Baume nieder. „Ja ich habe recht geleſen, es iſt ſo; aber wohin, wohin gehe ich nun, wo bleibe ich? Nach Berley⸗Hall darf ich nicht, mein Vater ſchickte mich wieder zurück auf die Univerſität,“ murmelte Albert Berley, denn dies war der junge Student. Bei dieſen Worten ſank er tiefer in das Gras. nieder und träumte vor ſich hin. Nach einer Vier⸗ telſtunde ſchlief er feſt ein. — „Der junge Mann erkältet ſich ja, wenn er dort dieſe Nacht ſchläft,“ ſagte eine alte Frau, die des Weges daher kam, „ich will ihn wecken.“ Sie rat hinzu und rüttelte ſanft ſeinen Arm.