. . /// dp ͤ y ꝙð—w ðXm ⁰ð w ð . 0 8 126 2 2 0 N Anzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! 24 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. exc Voſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local- Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Samſtag, den 17. Januar 1880. * . Deutſchland. Berlin, 12. Jan. Dem Vernehmen nach ſteht die Einbringung des Entwurfs eines Vieh⸗ ſeuchengeſetzes beim Bundesrath unmittelbar bevor, nachdem der früher bereits ausgearbeitete Entwurf mittlerweile der Begutachtung von landwirthſchaft⸗ lichen Sachverſtändigen unterzogen worden. Die Feier des 50jährigen Dienſtjubiläums des Prinzen Auguſt von Württemberg als Mitglied der preußiſchen Armee ſoll am 34. Jan. dem 67. Geburtstag des Prinzen, mitbegangen werden. Bei der Actiengeſellſchaft Weſer in Bremen iſt am 6. d. Mts ein neues Panzerkanonenboot vom Stapel gelaſſen. Daſſelbe erhielt bei der durch den Vorſitzenden, der Geſellſchaft vorgenommenen Taufe den Namen Salamander. Die Nordd. A. Z. ſchreibt: Die letzten Un⸗ ruhen auf den Samoa ⸗Inſeln, worüber eine in verſchiedenen Blättern wiedergegebene Correſpon⸗ denz aus San Francisco berichtete, beſchränkte ſich auf eine kleine Plänkelei Ende September. Einem größeren Zuſammenſtoß war dadurch vorgebeugt, daß die Vertreter der fremden Mächte, beſonders die Kommandanten des deutſchen Kriegsſchiffes Al⸗ batros und des amerikaniſchen Kriegsſchiffes Lacka⸗ wanna dem Verſuche der Parteien, den durch die Munizipalkonvention vom 2. Sept. neutraliſirten Apia⸗Diſtrikt, zu Kriegszwecken zu benutzen, auf's entſchiedenſte entgegentraten. Berichte don Ende Nov. melden von kemen neuen Kämpfen, daher iſt anzunehmen, daß die frühere Regierung ſich der vom König Malietoa angerufenen Entſcheidung Deutſchlands, Englands und Amerikas unterwarf. Der im letzten Sommer ohne Kampf wieder zur Herrſchaft gelangte Malietoa richtete Ende Sept. Schreiben an den deutſchen Kaiſer, die Königin von Großbritanien und den Präſidenten der Ver. Staaten von Amerika, worin er dieſelben erſuchte, ſeiner Regierung in dem Beſtreben, geordnete Zu⸗ ſtände herzuſtellen, gemeinſam beizuſtehen, da das Land ohne äußere Hülfe nicht zur Ruhe kommen werde. Die drei Mächte einigten ſich auf den dies⸗ gegründet iſt. Herz für die Gläubiger gehabt; ſie hat lieber die ſeitigen Vorſchlag, Melietoa als König von Samoa anzuerkennen, ihn durch ihre Vertreter bei Aufrecht erhaltung der Ruhe und Ordnung wirkſam zu un⸗ terſtützen und über die zweckmäßige Organiſirung des Samoa'ſchen Staatsweſen ſich weiter unter einander zu verſtändigen. Der vor Jahresfriſt ab⸗ geſchloſſene Vertrag mit Samoa verlieh Deutſchland das Recht, gegen jede Bevorzugung einer anderen Ration ſeitens der Samoaner Einſpruch zu erheben; der Vertrag bot aber keine ausreichende Sicherheit gegen Beeinträchtigungen deutſcher Intereſſen durch Anarchie und der etwaigen Folgen derſelben. Dieſe Sicherheit kann nur nach erzielter Verſtändigung der 3 genannten Mächte über die gemeinſame An⸗ erkennung und Unterſtützung Melietoa's als ver⸗ bürgt bezeichnet werden. Zu den Aeußerungen des Kultusminiſters Puttkammer in der Nothſtandsdebatte des preuß. Abg.-Hauſes am 12 Jan. bemerkte die Köln. 3.: „Man hebe doch die kirchenpolitiſchen Geſetze auf, wenn die jetzigen Leiter unſeres Staats⸗ weſens glauben, dieſelben hätten bereits ſo nach⸗ haltig gewirkt, daß fürder trotz weiteſter Freiheiten von dem katholiſchen Klerus für Staat und Reich nichts mehr zu beſorgen iſt; wenn der Staat kein Intereſſe mehr am Kulturkampfe hat, wer ſollte es haben! So lange aber die Geſetze beſtehen, ſollen ſie gehandhabt werden, und auch dann, wenn die Handhabung derſelben den Uebertretern anfängt empfindlich zu werden, wie jetzt in Oberſchleſien. Herrn v. Puttkammer blutet das Herz, wenn er bedenkt, daß bei einer Epidemie in Oberſchleſien zahlreiche Gemeinden der geiſtlichen Segnungen ver⸗ luſtig gingen. Das iſt es aber auch, worauf der Widerſtand der Geiſtlichen gegen die Kirchengeſetze Die Hierarchie hat kein ſo großes ihr anvertrauten Herden im Stich gelaſſen, als dem Staate zu geben, was ohne alle Frage des Staates iſt. Und nun zum erſten Male die Mög⸗ lichkeit ſich zeigt, daß eine arg heimgeſuchte Bevöl⸗ kerung ſich fragen würde: wo ſind denn unſere Geiſtlichen? gibt der preußiſche Kultusminiſter den Anſchein, als beklage er die Geſetzgebung welcher die Geiſtliche Hohn ſprechen, anſtatt den Geiſtlichen vorzuhalten, welch' ſchwere Verantwortung ſie ſich aufgeladen, daß ſie lieber ihre Gemeinden im Stich ließen, als den Geſetzen gehorchen. Ein ſolches Wort wäre hier am Platze geweſen ... Der jetzige Zuſtand, wo wir eine Verwaltung haben, die bei jeder Gelegenheit zeigt, daß ſie eine Geſetz⸗ gebung ausführen müſſen, die ihr nicht zuſagt und die ſie ſoweit möglich praktiſch abzuſchwächen ſucht, iſt unhaltbar und entspricht allem andern eher, als den Ueberſieferungen der preußiſchen Verwaltungs⸗ olitik“ N Karlsruhe, 13. Jan. Der Vorſtand der badiſchen Anwaltskammer beſteht nunmehr aus 15 Mitgliedern, von welchen 7 ihren Wohnſitz dahier haben müſſen. Bankier Köſter jun. in Mannheim iſt an Stelle ſeines Vaters zum Vizekonſul der Vereinigten Staaten ernannt worden. „ Oſterreich. 755 Wien, 13. Jan. Der Heeresausſchuß der ungariſchen Delegation nahm das geſammte Extra⸗ ordinarium des Heereserforderniſſes für 1880 un⸗ verändert an, nachdem der Kriegsminiſter bei den einzelnen Poſten ausführliche Aufklärungen gegeben 30 e rankreich J Paris, 11. Jan. Von intereſſanten Ge⸗ ſetzvorlagen iſt die ſo lange ventilirte, auf Wieder⸗ einführung der Eheſcheidung in Frankreich bezüg⸗ liche, ſpruchreif. Der Berichterſtatter Leon Renault bekanntlich ein ſehr gemäßigtes Mitglied des linken Zentrums, ſpricht ſich in ſeinem ſehr gediegenen Bericht unbedingt für die Vorlage aus. Um auch den katholiſchen Gewiſſensbedenken ihr Recht zu laſſen, wird die Trennung von Tiſch und Bett für jene, die dieſen unvollkommenen Scheidungs⸗ modus vorziehen, beibehalten. Fe i et am e Generalin. N ovelle von Eugen Hermann 5 (Fortſetzung.) 1 000 „Biſt Du etwa eiferſüchtig? Lieber Ernſt,“ lachte Barneck als dieſer ſtatt der Antwort erröthele, „eine hübſche Frau will, daß man ihr den Hof macht; wenn Du blöde biſt, ſo werde ich Dich bald ausſtechen.“ „Mir war's, als hörte ich die Glocken tönen,“ dieſe Worte Oskar's wollten Adele nicht aus dem Sinne, und als ſie ihrem Gatten eine gute Nacht bot, ſühlte ſie eine unendliche Leere in der Bruſt. Ihr war es auch, als hätte ſie eine Glocke tönen hören, und jetzt war es ſtill wie in ſemer Nacht; auch ſie fröſtelte, und dennoch ſchlug das Herz ſo laut wie noch nie. Drei Wochen ſind ſeit jenem Abende vergang⸗ en, wo Adele und Oskar ſich zum erſten Male ge⸗ ſehen; Beide haben ſich ſehr verändert. Oskar T. iſt ein ſeltener Gaſt in der Bier⸗ ſtube geworden, er halt mehr auf Toſlette und be⸗ — ſucht ſogar Geſellſchaften. Adele blüthe wie eine Roſe, ihre Schönheit iſt von einem friſchen Lenz belebt, und aus ihren Zügen ſtrahlt die Gluth der innern Seligkeit, — wenn ſie jedoch allein iſt, lagert ein trüber Schat⸗ ten auf ihren Zügen,, ſie iſt in Träume verſunk⸗ en, ſie fühlte ſich unendlich froh und namenlos un⸗ glücklich, ſie möchte jubeln und weinen. Adele liebte Oskar T. und glaubte ſich wieder⸗ geliebt, ſie flucht dem Schkickſal, welches ſie an einen Andern gekettet. Das Gefühl, die Pflicht iſt noch nicht in ihrer Bruſt erſtorben, aber das Herz kämpft dagegen an. „Du gefährdeſt den Ruf der Generalin,“ ſchmolt Ernſt mit ſeinem Freunde, den er im Sti⸗ len beneidet; dieſer lacht ihn aus und er iſt empört. b 85 Ernſt beſchließt, Adele zu warnen. 58 Beim Grafen Z. iſt große Aſſemblee, ſchon ſind die Säle gefüllt, die Muſik gibt das Zeichen zum Tanz and die tauſend kleine Romane beginnen, welche unter den Klängen der Ballmuſik die Herzen umgarnen. Amor ſchnellt ſeine Pfeile, die Koketerie! gauket, die Liebe flüſtert. die Sinne ſchwelgen, und! unter den ſchallenden Klängen und den grazioſen Formen verbirgt fich das Getändel der Herzen. Adele harrt noch ihres Tänzers, ihr Auge ſucht Oskar vergebens. Statt ſeiner nahte Barneck. „Gnädige Frau, Sie tanzen nicht?“ fragte er mit erheucheltem Staunen. „Ich habe Herrn T. den Walzer zugeſagt, aber es ſcheint, als ob er mich und den ganzen Ball vergeſſen habe. Ich könnte und müßte ihm zürnen, wenn es nicht die Muſe wäre, die ihn ver⸗ muthlich zurückhält: in ſolcher Geſellſchaft vergißt man die Menſchea.“ „Ich möchte das Umgekehrte behaupten.“ ent⸗ gegnete Barneck, dem es nicht entging, daß ſie ihre Verſtimmung nur mit Mühe unterdrückte; „Sie haben über die Muſe triumphirt, oder Sie gleichen der Muſe T.'s ſo ſehr, daß er Sie Beide ver⸗ wechſelt hat.“ Adele ſah ihn fragend an, als verſtehe ſie ihn nicht, aber ſie erröthete. „T. arbeitete nicht mehr; als ich ihn jüngſt nach dem Fortgang ſeines neueſten Werkes fragte, antwortete er: ich habe es liegen gelaſſen.“ „Der Stoff wird ihn nicht befriedigen,“ 5 8