einer dangeiger für Lader 1 2 . chenbla N Erſcheint Mittwoch und Samstag tungsblatt 1 Mf. 70 Pf. excl. Poſtproviſton. men Inſerate für uns an. und 10 r“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen let für Ladenburg und Umgegend vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhal⸗ Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. battbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſe Bei größeren Aufträgen entſprechende I. g, den 3. Januar 1880. i hlück auf zum neuen Jahr! n Preiſet heut' beim Glaſe Wein, Rühmet hoch das alte Jahr! Ohne Zögern ſtimmet ein, * rauer gibt ihr erſt den Werth; Nie ſo hell die Sterne ſchienen Eh' man ſie nicht hat entbehrt! Und ſo laßt uns froh hegeh'n Jetzt des alten Jahres Reſt; . Auf zum Himmel muß man ſeh'n, Hoffen von dem neu 'n das Be Rüſtig laßt uns vorwarts ſtrebe Liebet Freunde, denket d'ran: Immer träumen heißt nicht leben Ernſt und Muth bricht ſich Bahn. Bei der Arbeit und der Müh Zllet ſchnell die Zeit dahin, Reich mit Segen ſie lohnet ſie, Lebten wir mit rechtem Sinn. Ewig wird der Wechſel bleiben. So wie er von jehe Zin's das And're f Aaſch entſchwinden Samſta 0 Dieutſchland. Berlin, 31, Dez. Der R.⸗A. meldet: Der hieſige ſpaniſche Geſandte übermittelte dem auswär⸗ tigen Amte 10,000 Mk., welche der König von Spanien für die Nothleidenden in Oberſchleſien aus ſeiner Ehatouille ſpendete. Der kaiſerl. G⸗ſandte in Madrid erhielt den tel. Auftrag, dem König Alfons für dieſe hochherzige Gabe den lebhaften Dank des Kaiſers auszuſprechen. Fürſt Bismarck wird Ende der Woche nach Berlin zurückkehren. Ueber die Entdeckung der geheimen Druckerei in Berlin erfahren wir noch folgende Einzelheiten: ufer 20, in einer drei Treppen hoch belegenen Wohnung einer ſeit langer Zeit bettlägerig kranken Wittwe als Aftermiether gewohnt. Er iſt ord⸗ uungsmäßig als Schriftſetzer in dem zuſtändigen Bureau des 47. Polizeireviers angemeldet. Er be⸗ bezog die Schlafſtelle am 1. Februar und arbeitete von da bis zum 1. d. in verſchiedenen hieſigen Druckereien. An dieſem Tage brachte er Abends einen Setzkaſten, Lettern und eine Handpreſſe mit nuch Hallſe, wo er nan ie Ne ce Werner hat eine bewegte Vergangenheit hinter ſich; er betheiligte ſich u. A. an der letzten polniſchen Revolution, gerieth in ruſſiſche Gefangenſchaft und war mehrere Jahre in Sibirien detinirt. Später tauchte er in der Schweiz auf und gehört zu den in Bern angeklagten Agitatoren der Internationale, welche dort den bekannten Putſch in Scene geſetzt hatten. Es ſcheint nach den in Beſchlag genom⸗ menen Papieren keinem Zweifel zu unterliegen, daß die Verhafteten mit den vorgeſchrittenſten revolutto⸗ nären Elementen in Rußland, in der Schweiz kee. in Verbindung ſtehen. i Das amtliche Dresd. Journ. bringt einen erſten Artikel über „Die Armennoth und die Reichs⸗ geſetzgebung“, in welchem nach einer Schilderung der Zunahme des Bettler- und Landſteichergeſindels die Frage aufgeworfen wird, ob nicht der Mangel in der beſtehenden Geſetzgebung zu ſuchen ſei. Es * und dem der öſſentlichen Unterſtüzung Verfallenen früher in Sachſen geltenden Geburtsheimath. Das alſo ſi di kte, welchen eine au Der Schriftſetzer Werner hat in dem Hauſe Plan⸗ e f heißt da: „In der That iſt den guten und heil⸗ ſamen Maßregeln unſerer ſächſiſchen Armenordnung, welche beſtimmt ſind, dem ſo leicht aus der Ver⸗ armung folgenden ſittlichen Verderben vorzubeugen die moraliſche Kraft wiederzugeben, ſich auf eigene Füße zu ſtellen zum großen Theile der Boden enk⸗ zogen worden durch die Einführung der Freizügig⸗ keit zin dem jetzt geltenden Umfange, durch die Niederreißung heilſamer Schranken auf dem Ge⸗ biete des Gewerbeweſens, durch die Einſetzung des ſog. Unterſtützungswohnſitzes an der Stelle der Einſchränkung der Vagabundenpeſt gerichtete Re⸗ form den Hebel anſetzen muß. Wollte man nur auf der einen oder andern Stelle zu verbeſſern ſuchen, etwa nur das Unterſtützungswohnſitzgeſetz ändern, ſo würde man der Quelle des Uebels nicht beikommen. Nur einem ſyſtematiſchen Vorgehen ſſt der Erfolg gewiß.“ Karlsruhe, 31. Dez. Ein großer Theil der deutſchen Preſſe beſchäftigt ſich jetzt mit der webenden Vexſtändigaung zwiſchen der badiſchen n und der 2 eee daß jetzt diejenige Seite des Abkommens mehr in den Vordergrund tritt, welche unter Umſtänden politiſche Schwierigkeiten darſtellen kann, nämlich das Einverſtändniß der badiſchen Volksvertretung. Bis jetzt liegt übrigens keinerlei Anhalt dafür vor, daß zwiſchen Regierung und Ständen ſich ein Zwiſpalt in dieſer Frage herausbilden werde. 8 e e e r- Spanien. Madrid, 31. Dez. Am Dienſtag Abend ſeuerte ein Individuum, Namens Otero Gonzalez, 2 Revolverſchüſſe auf den König und die Königin aß. Niemand wurde getroffen. Der Thäter iſt verhaftet. Das Aktentat, mittelſt zweier Piſtolen⸗ ſchüſſe, erfolgte in der Nähe des Eingangs zum Die Ge Novelle von Eugetz i Adele von Berwitz la N hen, ſchwel⸗ lenden Plüſch ihres Divans, das Haupt ruhte auf den Polſtern der Lehne, und ihre beiden weißen, überaus zartgeformten Hände lagen auf dem rothen Saffiandeckel eines Buches und drückten es zu, gleich ö als ob Gewalt dazu nöthig wäre, es von den J Augen der ſchönen Leſerin zu entfernen. Es war ein ſchönes ſinniges Bild, dieſe junge, ſchöne Frau, wie hingehaucht auf den weichen Pfühl, das Büchlein in der Hand und in Träume ver⸗ ſunken, es war ein Bild voller Wärme und Leben, es war ein Gedicht in der poetiſchen Sprache des Lebens. Das rothe Büchlein auf dem Schooße der jungen Frau trug in goldenen Schriftzügen den Titel: „Klänge der Liebe,“ und der einfach goldene Reif, unter den Brillantringen, — die bon der darauf hin, daß die liebliche Fee bereits den Hain betreten habe, von deſſen Rauſchen und Vogelſang die Blätter des Büchleins erzühlten. Es war je⸗ doch kein Schweigen in ſüßer Erinnerung, kein Athem des Wohlbehagens in der Sprache ihrer Züge, ein trüber Schatten lag auf dem Antlitz der jungen Frau, und es ſchien, als habe die Lektüre ſchworen, und der Hauch der Wehmuth in den für den Lenz des Glückes geſchaffenen Zügen mußte in dem heimlichen Beſchauer einen Seufzer der Theil⸗ nahme hervorrufen. Dem war jedoch nicht ſo. Die Thüre öffnete ſich leiſe, ein bärtiges Antlitz ſchaute ins Zimmer, und als Adele durch das Geräuſch aufſchreckt, ſich umwand, trat der Beſitzer dieſes bärtigen Angeſichts ſehr brüsk ins Zimmer. „Ich denke Du ſchläfſt, aber anſtatt zu ruhen, haſt Du ſchon wieder einen dieſer verd ... Romane in der Hand, wirſt Deine Geſundheit total ruiniren. Des Nachts auf dem Balle, bei Tag dieſe inf .. . Leſerei, —. Du ſiehſt ſchon ſo bleich Du zarten Hand glizerten, als jubelten ſie, den Blick auf eine ſo ſchöne Hand zu lenken, — der deutete! aus wie eine Milchfuppe!“ “ Der Mann, welcher dieſe, mehr in der Form des Buches Sehnſucht ſtatt der Freude heraufbe⸗ als im Ton rauhklingenden Worte ausſprach, war von athletiſcher Geſtalt; ſein ganzes Weſen trug das Gepräge eines alten Soldaten, und wie immer Gutmüthigkeit mit der Kraft gepaart iſt, ſo ver⸗ riethen der Ton der Stimme und der Blick der ſeine Worte begleitete, ein Wohlwollen, welches mit ſeinem rauen Weſen verſöhnte. Herr von Berwitz, der Rieſe, war Niemand anders, als der Gatte der zarten, jungen Frau zählt faſt die doppelte Anzahl Jahre als Adele, und während ſie bei ihr nur mit Frühlingshauch die Blüthe der Jugend zum Entfalten gebracht, hatten ſie ſein Leben mit Herbſt und Winter durchzogen; ſein Haar ſpielte bereits in das eiſige Grau des fröſtelnden Alters, und die Falten der Stirne, die tiefen Furchen in dem kräftigen Antlitz deuteten darauf hin, daß er bereits den Stürmen des Le bens in ernſtem Kampf getrotzt. N Seit zwei Jahren war das Band der Che 4 geſchloſſen, welche Adelens zarte Jugend an die 0 knorrige Eiche gefeſſelt hatte und ſie den Stamm wie ſpielender Lenz umranken ließ; es war nicht Liebe, welche den Bund geſchloſſen. 1 (Fortſ. folgt.)