55 7 1 Allgemeiner Anzeiger für Jadenhurg und Amgegend. 0 Pf. excl. Poſtproviſion. ef a 1 allige r 1 8 callbemillgung. hen erate für uns an. Eiſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet für Cadenburg und Umgegend viertel Zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis zeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local- Anzeigen mit 6 Pf. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus 1 jährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhal⸗ Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die e Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechend „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen e e einheim Wittwoch, oͤen 24. Dezember 1879. vehr W hahen Miiage wegen fällt das nächſte g Blatt aus. ge ꝗgnn— jen . a 1 Zum Abonnement auf das n. enb att 4 e Januar, Februar u. März e des I. Quartals ergebenſt „ mit dem Bemerken, daß es unſer eifrigſtes * edi, unſern geehrten Abonennten heine ee beſte in jeder Hinſicht zu bieten. eee ent beträgt 1.20 Mk. und er pol men Beſtellungen für hier die Expedition ſowie de Postämter entgegen. Die Expedition. . el Deutſchland. Karlsruhe, 19. Dez. berkündigte Geſetz über die Verdoppelung Manntweinſteuer verfügt das Großh. Finanz⸗ auch die entſprechende, für Baden viel eehshung der Uebergangsſteuer und auch ieee teuerrückvergütung für Brannt⸗ die innerhalb des Großherzogthums zu e goeen einſchließlich der Eſſigbereitung dender wird. treter Verordnung regelt das Verfahren Laden burger Im Anſchluß an lichter führt dieſe Vollſtreckung herbei, bezw. der Staatsanwalt, wenn die Sttafe vom Landgericht oder Schwurgericht ausgeſprochen iſt. Dieſe Be⸗ amten erhalten vollſtreckbare Ausfertigungen durch den Gerichtsſchreiber und theilen dieſelben den Amts⸗ kaſſen zum Einzug mit. Die Interpellat on wegen Oberſchleſiens, die am 19. im preuß. Abg⸗H. zur Sprache kommt, iſt von fämmtlichen Fraktionen unterſtützt und lautet: Die Unterzeichneten richten an die k. Staatsregierung folgende Fragen: 1) Welche Re⸗ ſultate habe! die amtlichen Ermittlungen über den Umfang des in Oberſchleſien eingetretenen Noth ſtandes ergeben? 2) Welche Maßregeln hat die k. Staatsreg erung getroffen, um dem Nothſtande zu begegnen? 3) Beabſichtigt die k. Staatsreg. eventulll mit einer Forderung an die Landesver⸗ tretung heranzutreten behufs Beſchaffung außeror⸗ dentlicher Mittel zur Beſeitigung des Nothſtandes? b. Hüne, v. Chlapowski, Graf Clairon d'Hauſſon⸗ ville, Stengel, Miquel, Virchow. Oeſterreich. Wien, 17. Dez. Dem Vernehmen nach wird die Regierung die nächſte beſte Gelegenheit ergreifen, in den Delegationen die Erklärung ab⸗ zugeben, daß ſie in den beſetzten Ländern Nichts verſäumt habe und verſäumen werde, Alles vorzu⸗ kehren, was die dauernde Sicherſtellung der Inter⸗ eſſen Oeſterreichs erheiſche, daß ſie aber entſchloſſen ſei, auch in dieſer Richtung ſich gewiſſenhaft an den Berliner Vertrag, die Grundlage nicht blos des neueſten öffentlichen Rechtes, ſondern auch des Einverſtändniſſes mit Deutſchland, zu halten und daß ſie die Zeit, das ſtaatsrechtliche Verhältniß Bosniens und der Herzegowina definitiv zu regeln und behufs dieſer Regelung auch nur diplomatiſche Schritte zu thun, noch nicht gekommen erachte. London. 19. Dez. Heute tritt der Kabi⸗ netsrath zuſammen, um die Lage in Afghaniſtan zu erörtern. — Wie aus Kalkutta gemeldet wird iſt General Gough am 17. d. von Jagdallak auf⸗ gebrochen und marſchirt auf Kabul. Die dortigen Stämme leiſteten keinen ernſtlichen Wiederſtand. 8 Frankreich 5 Paris, 19. Dez. Man iſt hier nicht weni und nicht angenehm erſtaunt über das Verhalten des ſpaniſchen Miniſters Canovas del Caſtillo welcher ſich geweigert hat, die Madrider Militär mufik an einer Serenade zu Ehren des franzö Botſchafters theilnehmen zu laſſen, indem er als Entſchuldigungsgrund anführte, daß unter den jetzigen Umſtänden eine ſolche Demonſtratian zu Unruhen Anlaß geben könnte. Es ſcheint, daß di Madrider heute trotzdem durch eine Maſſendemon ſtration ihren Dank für das in Paris veranſtaltet Murciafeſt zu erkennen gegeben hben. Spanien. Madrid, 19. Dez. Die Kammern ver tagen ſich nach der Abſtimmung des Senats üb: das Geſetz in Betreff der Abſchaffung der Sc averei Der Miniſter des Innern erklärte auf eine Inter pellation, den Kammermitgliedern der Minderhei ſei keine Beleidigung zugefügt worden. Dieſelben g ecchlſcher Geldſtrafen; der Amts⸗ ie ton. 15 Sloffele. eie Vorfgeſchchte v. Dr. Molitor. (Fortſetzung) de einen bodenloſen Appetit und Maßte behaglich ob der süßen Mundarbeit. es obon Mehl, ſagte er, gebt mir een Wer voll. Und er aß deren drei dc, was die Zuckerkuödel wohl ö in Hatte ihm vorher das Herz im he gelacht, wenn die Zuckerknödel unter den Zäh⸗ 5 Mie zerbröckelten und aus Süße auf eee befen ihm jetzt die Augen ee Hatt nit denkt, daß ſo Lum: eie dbeſonders nach der Erndte, ſagte ig ein Beutelchen und zahlte. Von ieemer die Hand im Hoſenfache dend die Börſe und machte Finger⸗ en an derſelben. Bur ein m Metzgerladen ſtehend, ſprach er zu e Mohlgeſchmack bringt Bettelſack, ſo eine 15 und faut ge Wurſt hätte auch nicht nehr 1 5 das Geſchleck und dann hätte ich doch . Hegeſſen gehabt. Er kaufte ſich daher f Pacpurſte, in der Abſicht, dieſelben im N en Möaufe zu verzehren zu einem friſchen ble. das Mohenlaible nahm er unter den Arm wie A 1 der Profeſſor ſein Buch, ehe er aber in das Bier⸗ haus kam, hätte ihn ein Erreigniß faſt um den Verſtand gebracht. Er ſtand eben vor einem Bil⸗ derladen mit ausgeſpreizten Beinen und betrachtete mit wahrem kindlichem Vergnügen all die ſchönen Sachen, dabei ſtützte er ſich mit dem Hinthertheil auf ſeinen langen Stock, als ein ältlicher Herr da⸗ hergerannt kam, in der Haſt über den Stock ſtol⸗ perte, hinfiel, daß der Hut weit hinaus flog und Stoffele ſtreckte die Beine in die Höhe und hätte beinahe das Herrlein zerdrückt. Das war ein arger Schrecken für ihn, um ſo mehr da er ſah, daß das Herrlein durch den Fall ſämmtliche Haace verloren hatte, dieſelben aber raſch wieder aufhob, den kahlen Kopf damit bedeckte und behutſam den Hut darauf Der ſchimpfte zwar läſterlich über den dum⸗ men Banernſchüngel, da er es aber nicht ſo gut konnte als die Waſſerroſe, ſo machte ſich Stoffele nicht ſondexlich viel daraus. es wunderte ihn nur, durch einen ſo leichten Fall einem Menſchen ſämmtliche Haare ſammt der Haut vom Kopfe ge⸗ hen köngten und auch noch auf eine gonz unblutige Weiſe, Er kam zum Schluſe: „Die Städter müiſen merkwürdig ſchwachlöpfige Menſchen ſein; hab ich doch am Erndtebraten dem Jockele ein Paar mit dem Stuhlſuße auf den Schädel verſetzt, daß man hätte glauben ſollen, er gehe in Scherben und ſind doch nur ein Paar Haare davon geflogen und hats nur ein Bisle geblutet.“ wie Von Perücken weiß man auf dem Lande al lerdings nichts, wenn ſie etwa noch nicht dem Herr! Pfarrer im heiligen E fer von der Kanzel herabge fallen iſt zur allgemeinen Erbauung, mon weiß da von ſo wenig, als von Glasaugen oder von künſt lichen Kinnladen — da iſt alles naturwüchſig, un wo ein Unglück ein Loch in die Natur macht un es nicht ſelber wieder zuheilt, da läßt man es hübſ offen ſtehen. Stoffele hatte ſich kaum von ſeinem Erſtauner erhohlt, als ein neuer Schrecken ihn befiel — ſe friſches Batz enlaible, das er proſeſorenartig unte dem Arme getragen, war verſchwunden — auf z oder zwölf Häußer hinaus nagte bereits ein große Hund daran. Im Nu war er bei dem Hund und wollte die Kraft ſeines Armes und die Stärk ſeines langen Stockes an dem Räuber erproben der aber war nicht blind und nahm Reskaus. Stof- fele rannte hindendrein ganz wüthend. Wehe de Reifröcken, die in den Bereich ſeiner Füße kamen; die wurden zu den geichmeidigſten Nachtröcken zer quetſcht Wehe den dünnbeinigen Herrlein, die in ſeine Schußlinie geri then; die ſtäubten auseinan der, flogen au die Wände o er in die Straßeurinn wie eitel Stroh. Dreimal Wehe denen, welchen das Leibesgewicht nicht erlaubte, ſchnelle Schwenk⸗ ungen zu machen; die plumpen nieder. wie nube⸗ holfene Mehlfäcke, wen Stoffelle ſie auf die Seite zu ſchieben ſuchte. Allein, wenn er auch den langen Stock noch als drittes Bein hätte benützen können,