Der Kaiſer hat ein von ihm ſelbſt ver⸗ faßtes Glückwunſchtelegr. an Kaiſer Alexander ab⸗ gehen laſſen. Es heißt, daß während der in Berlin ſtattge⸗ habten Berhandlungen zwiſchen den deutſchen und österreich iſchen Kommiſſarien die Frage einer deutſch— öſterreichiſchen Zolle nigung reſp. eines Zollbundes in ernſtliche Erwägung genommen worden iſt. Mit Bezug auf die in Ausſicht genommenene Zollunion ſeien die dabei betheiligten diesſeitigen Reſſorts er⸗ ſucht worden, ihr Gutachten abzugeben und das nötbige Materal beizubringen. In undefähr 8 Tagen dürften die öſtreichiſchen Kommiſſarſen mit neuen Inſtruktionen verſehen hierher zupückkehren. Der Reichskanzler wird zur Taufe ſeines En⸗ kels früheſtens in der nächſten Woche in Berlin er⸗ wartet und bleibt dann wahrſcheinlich zum Weih⸗ nachtsfeſt. Unter den vielen Glü ckwunſch-Telegrammen welche Prinz Friedrich Karl und ſeine Gemahlin zu ihrer ſilbernen Hochzeit empfingen, befand auch folgendes aus Bonn entſandte Der Du manche Blume Zu Vaterlands Ruhme Im gewaltigen Kampfe gepflückt Sei Dir Freude und Frieden, Sei der Gatten beſchieden Daß ihr Haupt der goldene Kranz einſt ſchmückt. Darauf erhielt der Abſender noch am Abend eſſelben Tages folgendes, von der „Bonner Zeit⸗ ung“ mitgetheiltes Telegramm aus Berlin: 5 „N. N. Bonn. Ein Gruß aus des Rheines Muſenſtadt, Mich gar zu freudig berühret hat. Friedrich Carl.“ In militäriſchen Kreiſen erregte die Genehmig⸗ ung des Abſchiedsgeſuchs des Prinzen Kraft zu Hohenlohe⸗Ingelfingen, bisher Commandeur der 12. Division, großes Aufſehen. Man nimmt an, daß der wahre Grund des Abſchiedsgeſuchs in dem Um⸗ ſtande zu ſuchen ſei, daß der Prinz. welcher der älſteſte Gene rallieutenant der Artillerie war, nicht, wie man erwartet, zum Nachfolger des Generals v. Podbielski ernannt wurde. Schweiz. Bern, 5. Dez. Letzte Nacht ging über Bern ein orkanartiger Sturm, der an Kaminen, Bäumen und leichter gebauten Häuſern großen Schaden angerichtet hatte. Dieſen Morgen wüthete der Sturm fort, die Straßen in den Vorſtäd ten find faſt nicht paſſirbar. 5 llebergang über die Bereſina und die Schlachten bei Leipzig und Waterloo mit allem Donner und Siegesjubel derſe ben vortrug, ſo fanden Emilie und Plattner die ſchönſte Gelegenheit, ſich ohne läſtige Zeugen gegen einander auszuſprechen. Auf einer Raſeubank unter blühenden Syringen ſitzend, Da der Förſter ſich gänzlich der Frau Unter⸗ ſteueramts⸗Direktorin bemächtigt hatte und ihr den und Worte taufchend, wie ſie die innigſte Zuneig⸗ ung nur eingeben kann, ſahen ſie lächelnd dem er⸗ götzlichen Treiben der Uebrigen zu, die in den brei⸗ ten Kieswegen des Gartens auf- und niederwandel⸗ ten. Nur dann und wann wurden ſie durch das plötzliche Erſcheinen des tollen Doltors behelligt, der unverſehens aus dem Shyringengebüſch auftauchte und ihnen lachend ein kräftiges Wörtchen zurannte, z. B. „Stroh in Schuhen und Lieb' im Herzen gucken überall heraus!“ — „Er iſt Doktor, ſie iſt Meiſter!“ — „Wem's wohl iſt, der nehme ein Weib “ u. Dgl. 5 Um nicht das Anſehen zu haben, als wäre ſein Bemühen umſonſt geweſen, that der Unterſteu⸗ eramts⸗Direktor bei'm Nachhauſegehen ſehr geheim⸗ nißvoll gegen Plattner und redete allerlei Dinge, die ihm ebenſo unverſtändlich waren als ſeiner Frau und ſeinem Neffen. Vergebens flebten ihn dieſe an, ihnen doch et⸗ was von ſeinen Entdeckungen mitzutheilen — in der äußecſten Noth warf er endlich mit einigen Orakel⸗ ſprüchen um ſich; Worte wie „Reſpekt“ — Geſchick⸗ Rußland. 5 8 1 4 ſt W 4 N . . pie werke und ei hug In Folge des Attentats auf den Kaſſer von Unzertrennlich, warum? hören wir den Leſe Rußland wurde in der Nacht vom 27. auf 28. weil man die A e e Herri N in j M welcher eben im Begriffe heller in Bern alljährlich um dieſe Zeit angekün 85 ein 1 We a 2 185 fie 1 2 auf Tauſenden von Weihnachtstiſchen als Gl ſtand. ſich ein 8 5 9 eee 9 0 5 die koſtbarſten Sachen überſtrahlend, findet; es grad nach Kursk. Moskauer Bahn, zu löſen, ver⸗ auch ganz natürlich, da Herr Heller dieselben in e haftet. Das Handgepäck deſſelben fiel im Ver⸗ kommenheit erzeugt, daß 5 0 der 5 0 ſeine ältniß de bringe fange rch ſeine un- gehört, von dem Wunſche beſeelt wir „ebenfalls e Schwe n e 11 1165 175 beſitzen. Was kann der Gatte der Gattin, der B F 55 3 8 80 5 77 800 85 8 7 g bo de der Braut, der Freund dem Freunde Schöneres ſchien, ergriff der Beſitzer die Flucht. Zufällig an. kommeneresz ſchenken? es vergegenwärtigt glücklich weſende Soldaten verfolgten ihn. Er verſuchte aus Stunden, iſt alleweil munter, 5 0 die durch einem Revolver Schüſſe abzugeben, doch wurde ihm bald heiteren, erhebt Herz und Gemüth durch ſeine i d 5 0 5 er] Weiſen, verſcheucht Traurigkeit und Melancholie, defelbs troz heftig . Gegenwehr abgenommen. Er beſte Geſellſchafter, der Einſamen treueſter Freund, D trug 2 hohle Stäbchen Gift bei ſich; die Reſſe⸗ gar den Leidenden und kranken, den an das Han taſche enthielt 13 kleine Blechbüchſen mit Nitro⸗ ſelten! — mit einem Worte ein Heller'ſches Spiel A 6 glycerin. Ueber die Perſon des Arretirten verlautet [ und ſoll in keinem Salon, an keinem Krankenbett bell noch nichts haupt in keinem guten Hauſe fehlen. 5 Für die Herren Wirthe gibt es keine einfach eee eee eee eee eee ſicherere Anziehungskraft als ſolch' ein Werk, um d 9 dauernd zu feſſeln; die gemachte Ausgabe hat dieſelh 9 uns von mehreren Seiten verſichert wird, nicht n Verſchiedenes. gereut, ſondern ſie veranlaßt, größere Werke 150 A 5 5 . 5 nachdem ſie die erſten mit Nutzen weiter gegeben, Die * Mannheim, 8. Dez. Die hieſ. Hag⸗ jenen Herrn Wirthen, die noch nicht im Beſihe eines iiches delskammer, welche nach einem Erlaſſe des Großh.] werkes ſind, nicht warm genug anempfohlen werde 1 Handelsminiſteriums alle zur Conſtituirung der ſich 1 55 10 1107 ee 9 3 K 1 58 5 zu edtene um ſo mehr, 9 neuen Handelskammer für den Kreis Mannheim Aues auf einmal bea le erforderlichen Geſchäfte vorzunehmen hat, hat die b ch, daß die Wahl Wahlhandlung ſowohl hier als auch für die aus- S Wir bemerken nur noch daß die Wahl der e 3 4 8 Stücke eine fein durchdachte iſt; die neueſten, ſowie wärtigen Wahldiſtrikte auf Montag den 15. Dez. liebteſten älteren Opern, Operetten, Tänze und Lied Unte d. feſtgeſetzt. Der Umſtand, daß die neue Handels den ſich in den Heller'ſchen Werken auf das Schön 5 kammer alle im Handelsregiſter Eingetragenen, die Obe 5 0 1 pe n den 3 5 5 5 ihre Eyi 5 1 5 Höfe un Hoheiten Zu ein, ist überdie au en in eben deßhalb auch für ihre Epigenz beitragspflichtig ungen preisgekrönt. Kurz, wir können für unſer ſcherm ſind, angehören müſſen. die Mitgliedschaft derſeſben und Leſerinnen keinen aufrichtigern Wunſch ausſy alſo nicht mehr wie bisher freiwillig iſt, macht eine als fich recht bald ein Heller ſches Spielwerk kom ſehr lebhafte Betheiligung an der Wahl ſelbſtver⸗ en reichhaltige illuſtrirte Preisliſten werden fra Endl Gem erden 28 i . geſandt. 9 1 Gewählt werden 25 Mitglieder darunter Wir empfehlen Jedermann auch bei eine dur 20 aus der Stadt Mannheim. Spieldoſe, ſich diret an die Fabrik zu wenden, da v 5 5 5 a . Werke für Heller'ſche angeprieſen werden, die es nich ich In Hainfeld (Pfalz) hat ein faſt erblin⸗ jedes ſeiner Werke und Doſen muß ſeinen vollen ged ö deter Mann auf überraſchende Weiſe ſeine Seh⸗J Namen tragen, wenn es ächt ſein ſoll. Wer je nag ö kraft wieder erhalten Bei einer häuslichen Be⸗ kommt, verſäume nicht, die Fabrik zu beſichtigen, w N e B 8 5 reitwilligſt geſtattet wird. 9 ſchäftigung ſtieß er mit dem Kopf gegen den Ofen 1 was eine kleine blutende Wunde in der Nähe des Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Auges zur Folge hatte. Augenblicklich hatte der Ladenburg. Del Mann das Gefühl, als ſei an der verletzten Stelle g f 8 . ein Aederchen oder Häutchen zeriſſen und merkte er Wir machen hierdurch auf die im he bald zu ſeiner freudigen Ueberraſchung, daß ſeine [Blatte ſtehende Annonce der Herren Kaufmat Augen die Sehkraft erlangt hatten. Simon in Hamburg befonders auf merkſam. handelt ſich hier um Original⸗Looſe zu ein Speyer, 5. Dez. Die ledige Dienſtmagd reichlich mit Haupt⸗Gewinnen ausgeſtatteten 8 Dehof von bier ſoll ihr geſtern geborenes Kind loo ung, daß ſich auch in unſerer Gegend ein 5 Zimn gleich nach der Geburt ſo verletzt haben, daß es lebhafte Betheiligung borausſetzen läßt. Dieſes der Exp nach einigen Stunden ſtarb. Heute fand die ge⸗ ternehmen verdient das volle Vertrauen, indem . richtliche Section des Kindes ſtatt und wird die beſten Staatsgarantien geboten ſind und aue Beſchuldigte unter der Anklage des Kindsmords, benanntes Haus durch ein ſtets treng reelles g ſobald ſie transportſähig iſt, nach Frankenthal ab⸗ deln und Auszahlung zahlreicher Gewinne al g⸗führt werden. bekannt iſt. Mehl. 5 a ehli Erbſchaft“ — „berühmter Vater“ — „allgemeine ternächtliche Ueberraſchung erzählte und der 1 n Liebe“ Tochter in Verzweiflung“ und andere ähn⸗ ſteueramts⸗Direktor und ſeine Frau den ſchöne Anis liche, klangen den beiden Neugierigen wie Laute kal andächtig bewunderten, mard die Thür ſowie sch einer fremden Zunge. riſſen und hereinſchoß der tolle Doktor mit e Preiſen Als Plattner kurz vor Mitternacht ſein Schlaf unauslöſchlichen Gelächter, zog ein rieſiges Zeitung zimmer betrat, erblickte er zu ſeinem größten Erſtau- blatt aus der Taſche und rief: b 0 0 nen auf dem Tiſch einen prächtigen ſilbernen Pokal, „Du machſt mir aber ſchöne Streſche, 3 0 auf deſſen herzförmiger Platte folgende Inſchrift Freund! Wirſt als Deſerteur öffentlich reclan 10 ſtand: Höre nur, was hier ſteht!“ Bei dieſen We 9951 entfaltete er die Zeitung und las: N „Da der Bürgerwehr⸗Fähnrich J Plattner, Doktor der Medizin allhier, ſich 1 ee „ Vorwiſſen des Herrn Komandanten Stur wbebör Plattner bot ſeinen ganzen Scharfſin auf um en 1 a ſein Hyron den freundlichen Geber herauszufinden, mußte ſich 8 i 1 55 0 5 aber endlich geſtehen, daß ſeine Divinatiosgabe zu ſchwach ſei, um irgend Jemand mit Beſtimmtheit zu bezeichnen. a Durch ſeine tiefſten Träume blinkte noch das herzförmige Schild des Pokales, und die bunteſten Geſtalten tauchten hinter demſelben auf. Da ſah er den alten Förſter in Staatsuniform der ihm Emilien zuführte, ſeinen Oheim in der Tracht eines chineſiſchen Mandarins, den Doktor Degen, der mit einem tüchtigen Griffe ſämmtlichen Bürgern Gold—⸗ ſtadts die ellenlangen Zöpfe abriß, und ganz in der Ferne den Geheimen Kommerzienrath Seligmann, der ihm mit einem füßlächelnden Geſichte das Di⸗ plom eines Ehrenmigliedes der Harmorie überreichte. 8. Die Verſöhnung. lichkeit“ — „zur Vernunft gekommen“ — reiche maliger Aufenthalt unbekannt iſt, ſo wird nanter Bürgerwehrfähnrich hierdurch aufgef dert, bis zum 10ten dieſes Monats in ! ſon vor der unterzeichneten Behörde zu ſcheinen und ſich über ſeine dienſtwiedrige, geſeßliche Entfernung zu rechtfertigen, wiedre enſalls derſelbe ſeines Amtes entbunden wer wird. 5 Decretum den 1. Mai 1848. Kriegsamt der Reſidenzſtad „Heute ſchreiben wir aber ſchon den Mai,“ fuhr Degen lachend fort, „alſo biſt du ka und mußt das ſchwere Verhängniß mit chriſtlie Geduld ertragen!“ Mit verklärtem Geſicht hatte der Deſerteur 5 Worten des Freundes gelauſcht, dann rief er Als Plattner am folgenden Morgen ſeine mit⸗ feierlichem Ton: (F. f.