3 * e ngsbkatt 1 Lat. 70 Pf. ercl. Poſtproviſion. D Inſerate, welche am Tage vor dem Er erlie Erſcheint Mittwoch und Samstag und ko ſtet CTaden burg für und Umgegend vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhal ſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition ein i i ie ei 5 355 g K gehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein 1 1 ug b 0 5 mit 1 1 e nzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende ; m 1 heim nimmt H i 5 er“ 1 1 2 F n dn. Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen-Expeditionen „Hatz 15 2 8 * N N 5 Nr. 98 Samſtag, oͤen 6. Dezember 1879. ſerner Nereſſedz zerhänsche Deutſchland. reibzeuge, . j 3 a 55 Bla Berlin, 1. Dez. Ein vielverbreitetes Ge⸗ lsdoſen, Arzegg cht win wiſſen, die Verhandlungen zwiſchen der ſer, Portenorei Reichsregierung und der Kurie ſeien geſcheitert oder ee Scheitern nahe. Die Kurie verlangte angeblich ler, Ben e Rehabilitirung ſämmtlicher Biſchöfe. Allenfalls Wollte ſie einige derſelben zum freiwilligen Rücktritt Peegen. Vergebens ſei diesſeits auf das Beiſpiel Magiens hingewieſen worden. In Abgeordneten— Peiſen wollte man behaupten, das Zentrum werde demnächſt zur Oppoſition zurückkehren. Berlin, 2. Dez. Die hier umlaufenden Ge⸗ te über ein Attentat auf den Kaiſer Alexander uf dem Wege nach Moskau, wo derſelbe bereits Feſtern wohlbehalten angekommen iſt, werden auf die hierher erfolgte Meldung zurückgeführt, daß em dem kaſſerlichen Zuge folgenden Guüterzuge, welchem die Dienerſchaft ſich befand, ein Un⸗ dwiederfahren ſein ſoll. Authentische Mittheil⸗ ungen fehlen. Berlin, 3. Dez. Nach einem Poſener J. Privattel. der N. A. Z. wäre feſtgeſtellt, daß in Meſchau und Ruſſiſchpolen die Rinderpeſt iumer ehr ſich verbreite; man glaubt demgemäß preußi⸗ Mfeits eine militäriſche Grenzſperre erwarten zu Müſſen. 9 Ueber einen Unfall, welcher den Kaiſer gele⸗ Mllch der Hofjagd bei Springe bedrohte, ſchreibt dee N Dan dem Han. Kurir: Der Domänenpächter Baron e Dohneen zu Springe hatte dem Kaiſer ſein Ge⸗ Atk Ponn zur Jagdtour im Saupark zur Verfügung fei und, da der Kaiſer das Anerbieten annahm, oh den kai. Wagen zu lenken übernommen. Un⸗ wegs ereignete ſich der Unfall, daß die Zug⸗ lange au einer ſteilen Stelle des Bergweges riß, Bezug garert ͤbrikat iſt z en Namen ſe. en K sz ſnaß ic nog un 8 000˙981 gol ug 00 und der Kaiſer Gefahr lief, mit dem Geſährte rück⸗ wärts des Berges heruntergeſchleudert zu werden. Zum Glück blieb jedoch der Unfall ohne Folgen und der Kaiſer konnte wohlerhalten einen andern bereitſteh nden Wagen beſteigen und ſeine Jagdtour unbeſchädigt fortſetzen. Dresden, 3. Dez. Das Grubenunglück in Zwickau erfolgte bei einer Belegſchaft von 150 Mann, von denen gegen 70 gerettet wurden. Ge⸗ ſtern bis Nachm. 4 Uhr wurden 5 Leichen geför⸗ dert. Die Unbrauchbarkeit des zweiten Förderungs⸗ Gerüſtes verhinderte die weitere Rettung. Auch die beiden Steiger ſind verunglückt. Die Leute arbei⸗ teten 600 Meter tief. Der Oberamtsdirektor Brannsdorf und Bergrath Kühn aus Freiberg ſo⸗ wie Berginſpector Menzel von hier ſind mit Berg- director eingefahren und geſtern Abend ausge⸗ fahren. Es iſt kein Verſchulden anzunehmen, ſon⸗ dern ein Naturereigniß. Aus Baden, 4. Dezember. Schon jetzt iſt dem Lande klar, daß das ſchroffe Auftreten der Gegenparteien gegen den Liberalismus keinen feſten Boden, weder bei der Regierung noch in den par⸗ lamentariſchen Körperſchaften, hat. Seit 20 Jahren beruht das badiſche Regierungsſyſtem auf dem ehr⸗ lichen Ausbau des bürgerlichen Rechtsſtaats, auf der Grundlage voller Gewiſſensfreiheit. An dieſem Syſtem wird auch jetzt offenbar nichts geändert, wenn ſelbſtverſtändlich die wirthſchaftliche Lage ihre Wirkung auf manche Landesangelegenheiten äußert und wenn auch das Geſetzgebungswerk nach großer Thätigkeit in Reich und Einzelſtaat nun gleichſam an eine Station gelangt iſt. Die Aufgabe der Preſſe und des Landtags wird es nun ſein, im Verein mit der Regierung Mittel und Wege zu finden, um die Nothwendigkeit der Steuererhöhung nicht allzuhart an das Land und die Bevoͤlkerung herantreten zu laſſen. Es iſt allerdings doppelt mißlich, daß ſich dieſe Nothwendigkeit in ſo un günſtiger Zeit ergibt. Allein nur politiſche Partei⸗ zwecke können die Sache ſo entſtellen, als ob nun plötzlich all das Unrecht wäre, was in letzten Jahren an Eiſenbahnbauten, an Schuleinrichtungen, an Straßenherſtellungen u. dergl. geſchehen iſt. Wenn man dem Volke die guten Seiten des Miſtelſtaates, ſeine reichere Pflege der Orts⸗, Bezirks⸗ und be⸗ ſonderen Landesintereſſen (man denke an die Ge⸗ richtsorganiſation) bewahren wollte und will, ſo kann man nicht gleichzeitig über den Aufwan jammern, der untrennbar damit verbunden iſt . 1 Rom, . 2. Dez. tigati und Tajani zu Vizepräſidenten und ſetzte die Debatte über die Budgets der Miniſterien für Han⸗ del und Ackerbau für 1880 fort. Die Kammer wählte Span⸗ Frankreich ſichern, daß die Miniſter in der geſtrigen Zuſam⸗ menkunft bei Waddington beſchloſſen hätten, von der Deputirtenkammer unverzüglich ein Vertrauens⸗ votum zu verlangen. — 2 Großbritanien 8 3 33 London, 1. Dez. Meldung der Times aus Kabul von heute: Gemäß Anordnung des Vize⸗ koͤnigs von Indien reiste Emir Jakub Kahn heute r gewonnen t 6 14 3, 1, 50 4 ird der Ver⸗ igt und über hung unauf⸗ unliſte nebſt aille t o n. Der Freiwillige. Humoriſtiſche Erzählung von A. 63 „„ 5 (Fortſetzung.) Dich als Ehren⸗Mitglied in die Harmonie Igeln zulaſſen,“ erwiederte der Unterſteueramts⸗ Delor mit Würde. „Als ein ſolches ſtehſt Du verſenden allen Gegen kleiner Vor⸗ nan Aufträge K die Ziehung „ d. J. enthalß einem Goldſtädter Bürger ziemlich nahe, und von 0 den i nur noch ein Schritt zum Sengtor.“ nm meiner Liebe willen füge ich mich in Alles Jedes,“ entgegnete Plattner mit einem ſchweren aller eien „So ſchwer es mir auch fällt, den auf⸗ Lotter. senen Thoren gute Worte zu geben — ich 7775 mich überwinden und ein paar leere Redens— 000 Motz ten dran fetzen — es bringt mich ja meiner cember 1870 ie näher!“ 25,000 4 „Den Plan, Dich in die Harmonie lugeln zu u. laſſen, habe ich ſchon zeſtern entworfen,“ ſagte 4 * Wunderlich mit ſchlauer Miene, „und deshalb be— ie Gene leis die nöthigen Schritte gethan. Noch heute Abend ang, fammelt ſich der Bürger⸗Harmenie⸗Ausſchuß im in München. Paßhaus zum ſchwarzen Bären, um über Deine Freilos. nahme oder Zurückweiſung zu kugeln. Der Him⸗ 5 1 5 Al lenke die Herzen der Kugler! Mißlingt a Mark ein Plan, ſo ſehe ich keine Hoffnung mehr für 955 4.6 Ah, lieber Julius. Da der Doctor Degen ſich je— e mit im Ausſchuß befindet, ſo habe ich noch guten Muth — er verſteht die Leute nach ſeinem Willen zu lenken. Ich gehe jetzt, um die Abſtimm⸗ ung im Nebenzimmer mitanzuhören — ſobald ich das Reſultat kenne, eile ich wieder hierher.“ Damit nahm er Hut und Stock und begab ſich zum ſchwarzen Bären. Plattner blieb mit der Unter- ſteueramts⸗Direktorin im Garten zurück. Eben noch hatte er derſelben ſein Zuſammentreffen mit Emilie draußen beim Forſthauſe mit begeiſterten Worten geſchildert — und jetzt war Alles wieder dahin! Ein mächtiger Schmerz durchfuhr ſeine Bruſt und langſam mit bitterem Tone ſagte er: „Ich ſehe wohl, in diefer Stadt blühen keine Roſen für mich! Das Beſte wird ſein, wenn ich dieſelbe ſobald als moglich verlaſſe!“ — Unterdeſſen hatten ſich die Bürger⸗Harmonie⸗ Ausſchußmitglieder verſammelt und nach einer gründ⸗ lichen Berathung über die Zuläſſigkeit oder Ver⸗ werfung der Aufnahme von Plattner, ſchritt man zur Kugelung, deren Ergebniß leider ein ungünſtiges war, da der junge Doctor mit Stimmenmehrheit verworfen wurde. Höchſt erbittert und zugleich ſehr niedergeſchlagen über dies Reſultat, entfernte ſich der Unterſteueramts⸗Direktor, um ſeſnem Liebling die Trauerkunde zu hinterbringen. Während dieſe nun ihre letzte Hoffnung aufgeben zu müſſen glauben, erſchien Doktor Degen, welcher ſich durch Berufsge— ſchüfte verſpätet und der Kugelung nicht beigewohnt hatte. Er erfuhr das Ergebniß derſelben, ließ ſich aber dadurch nicht irre machen, ſondern bewies aus den Statuten der Harmoniegeſellſchaft, daß bei der Abſtimmung Formfehler vorgefallen und dieſe dem 5 nach als ungültig zu betrachten ſei. Er drang au eine neue Kugelung und ſetzte dieſe auch durch. Sie wurde auf den dritten Tag hinausgeſchoben. 7. Die Einladung. l Als man am folgenden Morgen im Hauf des Unterſteueramts⸗Direktͤrs am Frühſtücktiſche ſa und der Erreigniße des geſtrigen Tages mit man chem Stoßſeufzer gedachte, krat der Laufburſch de Doktor Degen ein und übergab Plattner ein Schreiben ſeines Herrn. Verwundert über die ſo frühe Bot⸗ ſchaft erbrach Plattner daſſelbe und las: 8 Lieber Freund! 5 Damit Dir die Häuſermaſſe, welche Goldſtadt genannt wird, und derren Bewohner, die ſich durch eine beiſpielloſe Zuvorkommenheit auszeichnen, uicht in gar zu aſchgrauer Farbe erſcheinen, melde ich Dir in aller Eile, daß ich das Reſultat der geſtrigen Abſtimmung nicht allein umgeſtoßen, ſondern auch bereits ein halbes Dutzend der Ausſchußmikglieder durch mein kräftiges Wort „freiwillig“ dazu bewogen habe, bei der morgen Abend ſtattfindenden zweiten Kugelung für deine Aufnahme zu ſtimmen. Die Sonne ſchneuzen und Spießbürger zur Vernuaft bringen, ſind zwar zwei vergebliche Dinge, indeſſen 8